Lokalsport Vereine Wädenswil

IWS ehrte zum 40. Mal die erfolgreichen sportlichen Repräsentanten Wädenswils

Turnusgemäss fand die diesjährige Sportlerehrung wieder in der Kulturhalle Glärnisch statt.

Text: Ernst Brändli
Bilder: Stefan Baumgartner

Der Präsident der IWS, Roli Fässler, begrüsste alle anwesenden Sportler und Gäste. Er führte diese Begrüssung erstmals seit seinem Skiunfall im Rollstuhl durch. Er freute sich, dass er trotz allen Umständen dabei sein konnte. Er überbrachte die Grüsse von Stadtpräsident Philipp Kutter, welcher sich für diesen Anlass entschuldigen musste.
Trotz dessen Abwesenheit durfte er mit Christof Wolfer, Daniel Tanner und Pierre Rappazzo eine 3-köpfige Delegation des Stadtrates begrüssen. Mit Hanspeter Högger und Paul Schönbächler waren auch zwei IWS-Ehrenmitglieder vertreten.
Weiter bedankte sich der Präsident bei der Stadt Wädenswil für die Unterstützung und die Benützung der Glärnischhalle. Ebenfalls schloss er in diesen Dank den Service durch das Team der Frauen 1 vom FC Wädenswil ein. Zum Schluss erwähnte er die grosszügigen Sponsoren, welche die wunderbaren Preise für die Sportler überhaupt ermöglichen.

Botschafter für die Stadt

Danach übergab er das Mikrofon an Stadtrat Daniel Tanner, Vorsteher Gesellschaft der Stadt Wädenswil. In seiner Begrüssungsrede schloss er den Dank an alle Vereinsvorstände, Übungsleiterinnen, Trainer, Betreuerinnen und Betreuer, Platzwarte und Kampfrichterinnen, Kampfrichter und alle übrigen Helfer ein. Ohne deren – meist ehrenamtlichen – Einsatz wären diese Leistungen im Breiten- wie im Spitzensport nicht möglich.
Den Sportlern gab er mit auf den Weg, dass sie mit ihren tollen Leistungen wichtige Botschafter für die Stadt Wädenswil sind.
Über 6000 Wädenswilerinnen und Wädenswiler sind in 60 Sportvereinen aktiv. Dass es in Wädenswil gelingt, das Vereinswesen zu kultivieren, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ist ein Ausdruck für eine gut funktionierende Gesellschaft. Deshalb gebührte er noch einmal allen Mitwirkenden ein grosses Dankeschön.
Die Stadt Wädenswil betreibt 16 Sporthallen, 15 Sportplätze, zwei Hallenbäder und vier Seebäder und trägt somit auch einen grossen Anteil zum Gelingen des Sportes bei.
Für die Ehrung der Sportler und Sportlerinnen übernahm wiederum Patrick Schmid vom SRF das Mikrofon. Er moderiert im Winter die Nordischen Sportarten und im Sommer die Leichtathletikwettkämpfe. Dass die IWS-Sportlerehrung für ihn einen hohen Stellenwert hat, beweist die Tatsache, dass er trotz Langlaufwettkämpfen im Goms (Wallis) anwesend war. Die Freude war ihm anzumerken, und er meinte, dass er gewisse Sportler bereits zum dritten Mal ehren könne. Deren Leistungen seien wiederum super und beeindruckend, einfach mit dem Unterschied, dass einige von ihnen in dieser Zeit mindestens einen Kopf grösser geworden sind. Patrick Schmid hatte im Vorfeld wiederum sehr gut recherchiert, sich vorbereitet und sich im Vorfeld mit den Sportlern unterhalten.
Zu Beginn konnte er gleich eine Weltmeisterin ehren. Moana Parroni konnte an den Karate Girls Junior WM den Titel in ihrer Kategorie gewinnen.
Dann war die Reihe an Priya Hohl, welche letztes Jahr für ihre Kung-Fu-WM-Titel geehrt wurde. Da nur alle zwei Jahre Weltmeisterschaften durchgeführt werden, gewann sie in diesem Jahr EM und Schweizermeisterschaftstitel in allen Kategorien.
Johannes Rappazzo, welcher an der Schach-SM in seiner Alterskategorie den dritten Platz belegte, erklärte, dass er durch eine Schach-CD zu seinem Sport fand. Er fügte an, dass er familienintern schon bald keine Konkurrenz mehr hatte.
Mit Fabian Zehnder, der für seinen 2. Rang an den Duathlon-Schweizermeisterschaften auf der Bühne stand, unterhielt sich Patrick Schmid über Gefühle und Erlebnisse während der langen Wettkämpfe. Spontan und frisch von der Leber weg erzählte dieser einige interessante und lustige Anekdoten.
Den ersten Showblock bestritt der TV Samstagern mit einer attraktiven und akrobatischen Bodenübung mit mehreren Turnerinnen und Turnern.

Kunstturnen war auch im nächsten Ehrungsblock angesagt: Vier Turnerinnen und Fünf Turner des TV Wädenswil konnten für ihre zahlreichen Titel an Schweizermeisterschaften geehrt werden. Die jüngste, Lilly Winiger mit Jahrgang 2014, erturnte mit dem Team in ihrer Alterskategorie den 1. Platz. Jeder der Wettkämpfer erzählte von seinen Erfolgen und Titeln, aber zum Teil auch davon, wie nahe zusammen Erfolg und Verletzungen stehen können.
Der TV Wädenswil leistet hervorragende Jugendarbeit und bringt immer wieder Talente hervor, welche national und auch international den Durchbruch schaffen.
Mit einem Turnverein ging es auch im zweiten Showblock weiter: Die Schönenberger Turnerinnen und Turner zeigten unter Schwarzlicht ein lustige Einlage. Durch geschickte Beleuchtung wurden die Akteure als Vögel dargestellt, welche an Emus oder Straussen erinnerten. Im Publikum wurde zu diesem lustigen Treiben sehr viel gelacht.
Im dritten Teil der Ehrungen war der Wassersport Trumpf.
Beim Team der Rettungsschwimmer, das einen fixen Platz in der Sportlerehrung hat, kam zum Vorschein, dass sie die Wettkämpfe vielfach als älteste Gruppe bestreiten. Zum Beispiel Heinz Wagner und Marco Camenzind, welche an den Schweizermeisterschaften Staffel Masters Herren als das mit Abstand älteste Team den ersten Rang eroberten.
Bei den Schwimmern erreichte Matteo Baumann an den SM in seiner Kategorie den 3. Rang über 100 m Delfin und hat dabei seine persönliche Bestmarke gleich um 3 Sekunden gesenkt. Als sein Ziel definierte er, nächstes Mal den Titel zu erreichen.
Die anderen ausgezeichneten Schwimmer erreichten ihre Titel und Podestränge in den eher fortgeschrittenen Alterskategorien. Daher kam von ihnen auch der Aufruf, dass der Schwimmverein Wädenswil neue Mitglieder gerne willkommen heissen würde.
Den dritten Showblock bestritten drei Turner mit Heimvorteil. Janic Fässler, Dominic Tamsel und Tim Randegger zeigten ihr Können am Barren und zogen dabei die Bewunderung des Publikums auf sich.
Zum Funktionär des Jahres 2023 wurde Michael Bollier gewählt. Er präsidiert den UHC Wadin Knights. Der Unihockeyclub fristete während einigen Jahren eher ein Schattendasein. Kurz bevor der Verein aufgelöst wurde, übernahm Michael Bollier das Präsidium und baute zusammen mit dem neuen Vorstand wieder eine hervorragende Struktur im Verein auf. Mit sehr viel Innovation und Engagement brachte er den Verein wieder in die richtigen Bahnen.
Bedauerlicherweise war Michael Bollier krankheitshalber nicht anwesend. Stellvertretend für ihn hielten zwei Vorstandsmitglieder eine Laudatio und nahmen seinen Preis entgegen.
Nach der rundum gelungenen Sportlerehrung ergriff nochmals der Präsident der IWS das Wort und dankte allen Anwesenden mit dem Hinweis auf die nächste Sportlerehrung am 25.01.2025 im Dorfhuus Schönenberg.

Zwei Turnbrüder
Dominic Tamsel und Tim Rand­egger – beide Jahrgang 2000 – turnten schon von klein auf im TVW. In dieser langen Zeit haben sie sich sehr gut kennen- und schätzen gelernt. Sie haben eine sehr gute Freundschaft aufgebaut. Beide betonen, dass sie sich im turnerischen Bereich gegenseitig pushen und motivieren können.
Während sich Tim im Kader von Zürich Stufe um Stufe heraufgeturnt hat, musste Dominic den Umweg über Luzern nehmen. Dort fand er Aufnahme im Kader und hat sich so der nationalen Spitze angenähert und den Anschluss wieder geschafft. Heute trainieren beide gemeinsam in Magglingen. Einige Zeit wohnten sie auch in einer Turner-WG zusammen. Mittlerweile ist Tim mit seiner Freundin zusammengezogen. Dominic hat die Elektrotechnische Fachhochschule in Biel absolviert, und Tim hat knapp die Hälfte seines Wirtschaftsinformatik-Studiums hinter sich.
Beide haben die Turn-EM im April in Rimini als ihr nächstes Ziel im Visier. Der Kampf dorthin sei aber sehr hart. Das Schönste für die Beiden wäre, zusammen dort antreten zu können. Anschliessend finden die Olympischen Spiele in Paris statt. Wer weiss, vielleicht macht das Turnglück einen Salto auf die Seite dieser beiden sympathischen Wädenswiler Kunstturner.

Moana Parroni – Karate-Weltmeisterin
Ballett oder Karate? Diese Frage stellte sich Moana im jugendlichen Alter. Während die Mutter eher fürs Ballett tendierte, meinte der Vater, eine Kampfsportart helfe einem jungen Mädchen sich im Leben zu schützen. Mittlerweile trainiert Moana viermal pro Woche Karate und hat es zur 2-fachen Schweizermeisterin und zur Weltmeisterin geschafft. Beim Karate gibt es die zwei Arten Kumite und Kata. Kumite ist der Kampf gegen einen direkten Gegner. Beim Kata gegen imaginäre Gegner, was bedeutet, dass man alleine kämpft.
Moana liebt den Kampf Frau gegen Frau. Sie ist allgemein sehr sportlich und hofft, die Aufnahme in die Sporttalentklasse der OSW in Wädenswil zu schaffen. Dies würde ihr sehr gute Perspektiven für die zukünftigen Trainings bieten. An ihrem Sport schätzt sie die grosse Disziplin und den Respekt untereinander.

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