Feuilleton Vereine Wädenswil

Liebeserklärungen und Heirats­anträge – besser als neue Schuhe!

Am 15. Oktober feierte das Seniorentheater Etzelbühne mit seinem neuen Stück Premiere, erstmals im Seesichttheater. Älterwerden hat seine Tücken – im Stück «Huusfründe», einer Komödie, machte es aber sichtlich Spass. Grosser Applaus für die ganze Crew vor und hinter der Bühne!

Text: Alexia Bischof
Bild: Stefan Baumgartner

Gretli Huber (Erica Bachmann) erinnerte sich gerne an ihre Viola-Violetta-Zeit, wo sie von Japan bis Brasilien als Tänzerin unterwegs war. Dass sie vier Wochen älter als ihre Freundin Dora Gämperli (Christine Uetz) ist, rieb sie ihr immer wieder gerne unter die Nase. Die beiden erinnerten sich an ihre jungen Jahre. Gretli an den charmanten Alfredo, ein Varieté-Künstler, von dem sie immer noch ein gedörrtes Sträusschen Blumen aufbewahrte. Auf der anderen Seite Dora, die sich an einen «vom Kasten springenden jungen Mann vom Turnverein Wädenswil» erinnert. Ach, diese Zeit war herrlich!

Als dann in ihrer gemeinsamen Mietwohnung Herr Künzli (Oswin Forter) von der Verwaltung sowie auch eine kurlige, ältere Dame namens Edith Maria Altdorfer (Margrit Meier) für etliche unangenehme Störungen sorgten, kam noch mehr Leben auf die Bühne.
Als dann Alfredo – «the great Alfredo» (Ruedi Schnellmann) in echt dastand, von seinen zwei- bis dreihundert Auftritten, den Buchungen in Luxushotels und vielem mehr erzählte, erkannte Gretli ihren einstigen Liebhaber sofort wieder. Sie durchschaute ihn sofort und wusste von seiner erneuten Pleite, denn diese Geschichten hatte er ihr schon einmal aufgetischt. Ihr schmeichelte aber sehr, dass er sich erinnerte, dass keine andere ihren Büstenhalter so elegant ausziehen konnte, wie sie, die tolle Tänzerin Viola Violetta!
Auch Minousche Gämperli (Cristina Hangartner), welche Mini und nicht anders genannt werden wollte, machte ihren Auftritt als Dorli’s Tochter und zukünftige Mutter zur neuen Herausforderung. Auch sie wollte in diese Wohnung einziehen und meinte, dass sie keinesfalls zu ihrem Bruder zurückginge. Was «der schlimmste Casanova seit einhundert Jahren» – eben «the great Alfredo»–, in Unterhosen bekleidet, hier will, war ihr sehr suspekt. Dieser musste die Nacht dann auch in der Badewanne verbringen und dies, obwohl er angeblich gar kein Schlangenmensch ist.
Jetzt gab es vom erfahrenen Frauenversteher Tipps und Tricks für den schüchternen Hausverwaltungsangestellten, denn diesem gefiel die gesprächige, freche Mini.
Nachdem sie aufgrund der Wohnungskündigung dann wirklich an das Alters- und Obdachlosenheim denken mussten, kam die ersehnte und vom Publikum auch erwartete Wende: Die gute Fee wurde heraufbeschwört, damit sie mit einem «Grüezi mitenand» alles wieder ins Lot bringen würde. Und es klappte tatsächlich, die «Huusfründe»-Runde durfte bleiben, dank der «Fee» Frau Altdorfer, welche ohne Tabletten in ihren Gedanken und Meinungen ganz klar und gar nicht mehr «kurlig» war.
Alfredo, der charmante «Möchtegern», gehörte nun den drei Damen zu je einem Drittel. Auf dass Mini mit Herrn Künzli eine glückliche Zukunft hat und sich unter dem Dach mit ihrer Mutter und dem Vater wohlfühlen wird!

Teilen mit: