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Richtiger Lichtschutzfaktor

Wann, wie oft, wie viel und mit welchem Faktor? Das sind Fragen, die immer wieder zu Unklarheiten führen. Damit Sie optimal vor der Sonneneinstrahlung geschützt sind, geben wir einen Überblick über die wichtigsten Punkte. So können Sie gut geschützt Berge, Strand und Balkonien geniessen.

Im Sommer findet das Leben draussen statt und die Sonne sorgt für gute Laune. Trotzdem ist etwas Vorsicht geboten, damit der Sonnengenuss nicht zum Verdruss wird. Denn oft unterschätzt man die Sonnenstrahlung, gerade an Tagen mit leichter Bewölkung oder in den Übergangsjahreszeiten. Obwohl heute den meisten die Bedeutung des Sonnenschutzes klar ist, wird dieser häufig nachlässig angewendet. Dabei ist es gar nicht so kompliziert.

Welcher Faktor?

Für die Auswahl des richtigen Lichtschutzfaktors (LSF) ist der Hauttyp bzw. die Eigenschutzzeit die Basisgrösse. Ein Sonnenschutz mit LSF 30 verlängert beispielsweise die Eigenschutzzeit dreissig Mal. Sicherheitshalber zieht man davon ein Drittel der Zeit als Puffer ab. Ein sehr heller Hauttyp mit einer Eigenschutzzeit von 10 Minuten könnte also inkl. Abzug 200 Minuten an der Sonne bleiben.

Schutzfaktor beachten

Ein Schutzfaktor 30 reduziert die Strahlenbelastung um 97%. Faktor 50 erhöht den Schutz um 1%. Dieser einzige Prozentpunkt ist aber im langwelligen UVA-Bereich entscheidend, denn UVA-Strahlen wirken tiefer in die Haut ein. Daher ist Faktor 50 unbedingt zu empfehlen, wenn man sich länger an der Sonne aufhält. Je nachdem, wo man sich befindet, etwa im Büro oder draussen, ist mehr oder weniger regelmässiges Nachcremen notwendig. Für alle Sonnenschutzprodukte gilt in jedem Fall: Der Schutzfaktor wird nur erreicht, wenn der Sonnenschutz korrekt und in der richtigen Menge aufgetragen wurde.

Wie viel?

Die meisten gehen zu sparsam mit der Sonnencreme um. Hier können Sie also tüchtig «auf die Tube drücken». Als Faustregel für eine erwachsene Person gilt: ca. 3 EL Sonnencreme für den ganzen Körper. Mit dieser Menge erreicht man den angegebenen Lichtschutzfaktor. Nimmt man weniger, reduziert sich der Faktor schnell auf die Hälfte oder weniger. Besondere Beachtung beim Eincremen verdienen oft vergessene Körperstellen, wie Rückseite der Arme, Ohren, Lippen, Fuss- und Handrücken sowie Körperfalten. Bei sehr kurzen Haaren, Glatze oder bei Scheitelfrisuren unbedingt auch an die Kopfhaut denken. Ob Sie Creme, Gel oder Spray verwenden, hängt von der Haut und den persönlichen Vorlieben ab. Bei Sprays läuft man aber Gefahr, gewisse Körperstellen zu dünn zu besprühen oder gar zu vergessen, weil einem die sichtbare Kontrolle des Creme-Verteilens fehlt.

Wann?

Mineralische Filter schützen sofort nach dem Auftragen, chemische Filter benötigen 30 Minuten, bis sie ihre Schutzwirkung aufgebaut haben. Am besten also einfach 30 Minuten vorher auftragen, dann ist man auf der sicheren Seite. Ausserdem gilt: mineralischen Sonnenschutz zuletzt auftragen, Produkte mit synthetischen Filtern zuerst. Nach starkem Schwitzen, Schwimmen oder nach dem Abtrocknen und generell nach zwei bis drei Stunden muss man den Sonnenschutz auffrischen und nachcremen, selbst wenn es sich um ein wasser- bzw. schweissfestes Produkt handelt. Wichtig: Das stabilisiert den bestehenden Schutz, verlängert aber nicht die Schutzzeit. Wer also lange draussen unterwegs sein möchte, wählt von Anfang an einen hohen Schutzfaktor.

Sonnenschutz für die Kleinsten

Babys können ihre Körpertemperatur nur bedingt regulieren und drohen bei zu starker Sonneneinstrahlung zu überhitzen. Daher sollten sie möglichst gar nicht in die pralle Sonne. Der wichtigste Sonnenschutz nach dem Schatten ist UV-schützende, dicht gewebte Kleidung. Was Sonnencreme betrifft, gehen die Meinungen von Experten auseinander. Im Zweifelsfall ist Schutz besser als keiner. Körperstellen, die man nicht mit Kleidung schützen kann, darf man mit einer mineralischen, nanopartikelfreien Sonnencreme schützen. In der Regel sind das Gesicht, Hände und Füsse. Es sollte aber eine Ausnahme bleiben.

Wenn die Haut doch mal rot sieht

Selbst den umsichtigsten Menschen ist es schon passiert, dass die Haut trotz allem zu viel Sonne abbekommen und einen Sonnenbrand entwickelt hat. Bei leichten Sonnenbränden pflegt man die Haut mit viel Feuchtigkeit und beruhigenden, regenerierenden Produkten, die z.B. Aloe vera, Ringelblume oder Hamamelis enthalten und bleibt die nächsten Tage im Schatten, bis die Rötung verschwunden ist. Es gibt auch tolle homöopathische oder anthroposophische Zubereitungen in Gel oder Sprayform, welche gute erste Hilfe bei Verbrennungen leisten. Sehr starke, grossflächige Sonnenbrände oder solche mit Blasenbildung gehören in die Hand eines Arztes.

Lichtschutzfilter: mineralisch oder chemisch?

Der Unterschied liegt auf bzw. in der Haut. Mineralische Filter legen sich wie kleine Spiegel auf die Haut und reflektieren das Sonnenlicht. Bei modernen Produkten kann der sichtbare «Weiss-Effekt» auf der Haut minimiert werden. Chemische bzw. synthetische Filter entfalten den Schutz in der obersten Hautschicht und wandeln die UV-Strahlen in ungefährliche Wärmestrahlen um. Der Entscheid zwischen den beiden Arten hängt von Alter, Hauttyp, möglichen Hauterkrankungen und Allergien ab.

Wir beraten Sie gerne!
Julius Jezerniczky, Drogerie Süess, Wädenswil

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