Wädenswil

Neophytenranger für Wädenswil

Invasive, gebietsfremde Pflanzen (Neophyten) – darum sind sie heikel.
Als Neophyten bezeichnet man jene Pflanzen, die Menschen seit der Entdeckung Amerikas 1492 gezielt oder zufällig in fremde Gebiete – meist von einem Kontinent auf einen anderen – einführten. Diese neuen Lebensräume wären von den Pflanzen auf natürliche Art und Weise nicht besiedelt worden. Von den knapp 3000 wildlebenden Pflanzenarten in der Schweiz sind gegen 600 gebietsfremde Pflanzen, sogenannte Neophyten. Von diesen verhalten sich 10% «invasiv». Das bedeutet, sie wachsen oft rasend schnell und verbreiten sich äusserst effizient.
Lange unterschätzt, stellen invasive gebietsfremde Arten heute eine der grössten Bedrohungen für die Biodiversität dar, indem sie einheimische Arten verdrängen. Sie führen aber auch und zu Gesundheitsproblemen beim Menschen (grosser Bärenklau) und zu ökonomischen Schäden.

Bedrohung für einheimische Fauna und Flora

Die Tier-, Pflanzen- und Pilzwelt in unserem Land ist in ständigem Wandel. Die Verbreitung von Arten verändert sich und passt sich neuen Verhältnissen an. Mit dem weltweiten Handel und der globalen Mobilität transportiert der Mensch vermehrt Arten absichtlich oder unabsichtlich über natürliche Verbreitungsgrenzen hinweg.
Ihre rasche Verbreitung liegt hauptsächlich daran, dass diesen Arten bei uns natürliche Feinde oder Krankheiten fehlen. So verdrängen die Neophyten die heimische Pflanzenwelt. Dadurch geraten wiederum jene Tierarten in Bedrängnis, die auf einheimische Pflanzen angewiesen sind, unter anderem die Raupen mancher Schmetterlinge. Beispiele für invasive Neophyten sind das Greisskraut, das Berufkraut, der Japan-Knöterich und die Kanadische Goldrute.

Neophytenranger berät die Bevölkerung

Weil das Erkennen, die Bekämpfung und die Kontrolle nicht einfach sind, hat die Stadt Wädenswil beschlossen, einen Neophyten-Ranger zu engagieren. Er soll die Bevölkerung bei der Bekämpfung unterstützen.
Mit dem derzeitigen Ackerbaustellenleiter Ernst Brändli konnte ein Landwirt in Teilzeit angestellt werden, welcher den Siedlungsteil der Stadt wie auch den Landwirtschaftsbereich und deren Bewirtschafter sehr gut kennt. Er wird ab Mitte Juni Kontrollen und Beratungen für Grundeigentümer durchführen. Wenn Neophyten entdeckt werden, wird er mit dem Grundeigentümer Kontakt aufnehmen und bei kleinem Aufkommen die Pflanzen direkt entsorgen. Bei grösseren Fällen wird das weitere Vorgehen gemeinsam besprochen und nach Lösungen gesucht.
Er unterstützt mit seiner Arbeit auch das Unterhaltsteam der Stadt Wädenswil, welches bereits einen grossen Aufwand betreibt, um die Eindringlinge zu bekämpfen.
Grundsätzlich gilt, dass die Pflanzen vom Grundeigentümer bekämpft werden müssen.

Alle Einwohner und Einwohnerinnen von Wädenswil können mithelfen, invasive Neophyten in Schach zu halten.
Meldungen über Verdachtsfälle und Standorte im Stadtgebiet Wädenswil sind an die Abteilung Planen und Bauen zu richten.
Helfen Sie mit bei der Neophytenbekämpfung – die Natur ist Ihnen dankbar!wa

Die Seite des Kantons zu Neobiota kann über www.zh.ch/neobiota gefunden werden.

Erkennen – entfernen
– entsorgen – ersetzen: das Allerwichtigste in Kürze
• Erkennen: Achtung, nur wenige Pflanzen sind invasive Neophyten. Informieren Sie sich genau, um Verwechslungen auszuschliessen. Nicht, dass Sie versehentlich wertvolle, heimische Wildpflanzen entfernen. Ausführliche Informationen finden Sie auf der Neobiota-Webseite des Kanton Zürich.
• Entfernen: Bitte verzichten Sie gerade im privaten Bereich auf
den Einsatz von Pestiziden zur
Bekämpfung von Neophyten.
• Entsorgen: Die meisten Neophyten dürfen Sie nicht in Ihrem eigenen Garten oder Kompost entsorgen.
• Ersetzen: Nun haben Sie Platz für einheimische Pflanzen: Beachten Sie Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnisse. Wählen Sie Pflanzen, die aus der Region stammen.

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