Wädenswil

Stadt schenkt Bürokiste dem Schweizerischen Nationalmuseum

Eine «seit Menschengedenken» im Stadtarchiv Wädenswil stehende grosse historische Holztruhe geht als Schenkung an das Schweizerische Nationalmuseum. 

«Der aktuelle Lagerort ist aus konservatorischen und praktischen Gründen ungünstig. Zudem sind die in der Truhe enthaltenen Gegenstände und Unterlagen verschmutzt und bedürfen konservatorischer Massnahmen», schreibt der Stadtrat in einer Mitteilung.

Abklärungen hätten ergeben, dass es sich um Gegenstände und Unterlagen der Gemeindestelle für Kriegsschadenfürsorge KSF Wädenswil aus dem Zweiten Weltkrieg handle. Nach Einschätzung des Stadtarchivs und Einschätzung kontaktierter militärhistorischer Spezialisten handelt es sich bei der «Bureaukiste» der KSF Wädenswil um ein seltenes Einzelstück, dessen intrinsischer historischer Wert unbedingt gewahrt und die Holztruhe zusammen mit ihrem Inhalt als Ensemble dauerhaft erhalten werden soll.

Mittels Bundesratsbeschluss vom 9. April 1943 waren die Schweizer Gemeinden verpflichtet worden, eine Fürsorgestelle einzurichten, um die nötigen Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung bei Luftangriffen vorzubereiten. Die Wädenswiler «Bureaukiste» diente als transportable Ablage der Leitung der KSF Wädenswil für den Notfall mit allen notwendigen Unter- lagen, Informationen und Hilfsmitteln. Die Kiste befindet sich mitsamt ihrem Inhalt wohl seit Aufhebung der KSF Wädenswil weitgehend unberührt im Stadtarchiv Wädenswil. Jedenfalls beschloss der Wädenswiler Gemeinderat (Exekutive) am 20. Dezember 1945 die Einlagerung der «Bureaukiste» im Stadtarchiv.

Der Stadtrat hat sich nun gegen eine dauerhafte Übernahme ins Stadtarchiv entschlossen und übergibt die Kiste dem Schweizerischen Nationalmuseum als Schenkung. 

Das Nationalmuseum, zu dem auch das Landesmuseum Zürich gehört, hat im Laufe der initialen Recherchen Interesse an einer Übernahme und dauerhaften Erhaltung der Holztruhe kundgetan. wa

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