Die vier Alphornbläserinnen und Alphornbläser des Alphornquartetts SonderBar haben einen grossen Aufwand betrieben, um das 10-jährige Bestehen ihrer Formation gebührend feiern zu können. Sie führten am 29. April in Zusammenarbeit mit dem Bio-Hof Schluchtalhof in Wädenswil ein gelungenes 41. Nordostschweizerisches Alphorn- und Büchel-Wettblasen durch.
Text & Bilder: Ernst Brändli
Eine grosse Herausforderung für die Organisatoren stellte das Wetter dar. Die Aufbauarbeiten und Vorbereitungen am Freitag mussten alle im strömenden Regen durchgeführt werden. Dank der Hilfe von Familien und Alphornfreunden konnte trotz der wetterbedingten schwierigen Umstände der Festplatz vorbereitet werden. Weil das Regenwetter in der Nacht noch einmal kräftig zugeschlagen hatte, verwandelte sich der Wettspielplatz in eine Sumpfanlage. Auch für diesen Punkt hatte das OK mit Hilfe der Familie Fankhauser vom Schluchtalhof eine Antwort: Mit Stroh wurden die verschiedenen Plätze mehr oder weniger trockengelegt. Aber Petrus muss wohl doch Freude am Alphornspiel haben: Von Beginn weg des Wettspiels um 9.30 Uhr bis zum Abend fielen nur noch einige unscheinbare Regentropfen vom Himmel!
Jetzt war das Quartett nicht nur als Organisator, sondern auch als Teilnehmer in verschiedenen Kategorien gefordert.
Wenn man die Teilnehmer befragt, wie sie zum Alphorn spielen kamen, merkt man relativ schnell, dass dieses Musizieren Familientradition hat. So auch bei Susanne Braun, welche sehr lange immer den geheimen Wunsch hatte, ihren Eltern nachzueifern. Anlässlich eines runden Geburtstags ihres Vaters entschloss sie sich erstmals zu spielen. Mittlerweile tritt sie mit ihren Eltern im Trio an. Ein anderer Teilnehmer kam bei einem Alpbesuch vor 60 Jahren zum ersten Mal mit einem Alphorn in Berührung. Seither ist er davon fasziniert und trat an diesem Sonntag als Solobläser an. Bei der Stückwahl für diesen Anlass ist es vorgeschrieben, dass es ein traditioneller Vortrag sein muss. Man kann mit dem Alphorn sehr gut moderne Melodien spielen. Zu diesem Fest ist es selbstverständlich, dass man in Tracht gekleidet auftritt.
Gespielt wurde in einigen verschieden Formationen. Dies reichte vom Solovortrag bis hin zur Bläsergruppe. Aufgeteilt wurden die Kategorien in Alphorn und Büchel.
Die beiden Instrumente weichen in der Bauart voneinander ab, sind aber beides Naturton-Instrumente. Die Klangerzeugung erfolgt durch entsprechende Luftströmungen ohne Zuhilfenahme technischer Mittel, wie etwa Grifflöcher oder Ventile. Das Alphorn ist ein meistens aus Holz gefertigtes Blasinstrument in der Form eines langen, konischen Rohrs. Der Büchel ist nur etwa 90 cm lang und besteht aus drei nebeneinander gebauten Rohren.
Dieses Teilverbandsfest wurde von vielen Alphorn- und Büchelbläsern als Vorbereitung für das Eidgenössische Jodlerfest in Zug vom 16. bis 18. Juni genutzt. Hier konnten sie unter Wettbewerbsbedingungen vor einer Fachjury ihre Stücke vortragen. Die Stücke wurden von den Juroren beurteilt und bewertet. Anschliessend an den Wettvortrag analysierte ein Jurymitglied das Resultat zusammen mit den Musikanten. Total nahmen 120 Bläserinnen und Bläser mit 70 Vorträgen teil. Es wurden keine schriftlichen Berichte abgegeben, aber am Schluss in jeder Kategorie eine Rangliste erstellt.
Nach den letzten Wettvorträgen um 17 Uhr formierten sich die noch anwesenden Bläser und Bläserinnen zu einem Gesamtchor. Über 50 Alphörner und Büchel ertönten unter den blühenden Kirschbäumen und rundeten diesen wunderbaren Anlass würdig ab.
Bei der anschliessenden Rangverkündigung wurde das Alphornquartett SonderBar zum Gewinner in ihrer Kategorie ausgerufen, und auch in den übrigen Kategorien belegten sie Spitzenplätze. Ein weiterer Erfolg für das sympathische Alphornquartett aus der Region.
Der Wanderpreis des vom Nordostschweizerischen Jodlerverband durchgeführten 41. Wettblasen, der unter allen Solo-Alphorn- und Büchelbläserinnen und -bläsern vergeben wurde, gewann Fredy Fankhauser mit der Büchel-Eigenkomposition «Uf em Sprung». Ein wunderbarer Höhepunkt in seiner Karriere, diese Auszeichnung auf dem Hof zu gewinnen, auf dem er aufgewachsen ist.
Die offizielle Rangliste ist auf der NOSJV-Homepage abrufbar:
https://nosjv.ch/assets/plugindata/poola/Klassierungsliste NOSJV Wettblasen Waedenswil 2023.pdf
Alphornquartett SonderBar
Andrea Friemel, Manuela Kubli, Marc Tschannen und Fredy Fankhauser bilden das Alphornquartett SonderBar. Alle vier sind auch Mitglieder der Alphorngruppe Albisblick. Anlässlich eines Anlasses mit dieser Formation im Jahr 2013 wurde bei einem anschliessenden Barbesuch der Name für die neue Formation gesucht.
Die zündende Idee entstand aus zwei Feststellungen: Man sei etwas besonderes = sonder, und man befand sich in einer Bar = Bar. So entstand der Name dieser erfolgreichen Formation, welche jetzt ihr 10-Jahr-Jubiläum feiern kann.
Das Alphornquartett SonderBar pflegt die traditonelle Alphornmusik. Auftritte an regionalen und eidgenössischen Jodlerfesten, musikalische Umrahmungen von verschiedenen Veranstaltungen und spontanes Alphornspiel gehören zu ihrer Leidenschaft. Sie treten gerne auch als Trio, Duo oder als Solisten auf.
Die vier Musikantinnen und Musikanten proben normalerweise einmal pro Woche im Freien. Im Winter geniessen sie für ihre Proben Gastrecht in der katholischen Kirche Hirzel. Die nächsten wichtigen Auftritte sind am Eidgenössischen Jodlerfest in Zug und am internationalen Alphornfestival in Nendaz.
www.sonderbar-alphornmusik.ch
Die vier Alphornbläserinnen und Alphornbläser des Alphornquartetts SonderBar haben einen grossen Aufwand betrieben, um das 10-jährige Bestehen ihrer Formation gebührend feiern zu können. Sie führten am 29. April in Zusammenarbeit mit dem Bio-Hof Schluchtalhof in Wädenswil ein gelungenes 41. Nordostschweizerisches Alphorn- und Büchel-Wettblasen durch.
Text & Bilder: Ernst Brändli
Eine grosse Herausforderung für die Organisatoren stellte das Wetter dar. Die Aufbauarbeiten und Vorbereitungen am Freitag mussten alle im strömenden Regen durchgeführt werden. Dank der Hilfe von Familien und Alphornfreunden konnte trotz der wetterbedingten schwierigen Umstände der Festplatz vorbereitet werden. Weil das Regenwetter in der Nacht noch einmal kräftig zugeschlagen hatte, verwandelte sich der Wettspielplatz in eine Sumpfanlage. Auch für diesen Punkt hatte das OK mit Hilfe der Familie Fankhauser vom Schluchtalhof eine Antwort: Mit Stroh wurden die verschiedenen Plätze mehr oder weniger trockengelegt. Aber Petrus muss wohl doch Freude am Alphornspiel haben: Von Beginn weg des Wettspiels um 9.30 Uhr bis zum Abend fielen nur noch einige unscheinbare Regentropfen vom Himmel!
Jetzt war das Quartett nicht nur als Organisator, sondern auch als Teilnehmer in verschiedenen Kategorien gefordert.
Wenn man die Teilnehmer befragt, wie sie zum Alphorn spielen kamen, merkt man relativ schnell, dass dieses Musizieren Familientradition hat. So auch bei Susanne Braun, welche sehr lange immer den geheimen Wunsch hatte, ihren Eltern nachzueifern. Anlässlich eines runden Geburtstags ihres Vaters entschloss sie sich erstmals zu spielen. Mittlerweile tritt sie mit ihren Eltern im Trio an. Ein anderer Teilnehmer kam bei einem Alpbesuch vor 60 Jahren zum ersten Mal mit einem Alphorn in Berührung. Seither ist er davon fasziniert und trat an diesem Sonntag als Solobläser an. Bei der Stückwahl für diesen Anlass ist es vorgeschrieben, dass es ein traditioneller Vortrag sein muss. Man kann mit dem Alphorn sehr gut moderne Melodien spielen. Zu diesem Fest ist es selbstverständlich, dass man in Tracht gekleidet auftritt.
Gespielt wurde in einigen verschieden Formationen. Dies reichte vom Solovortrag bis hin zur Bläsergruppe. Aufgeteilt wurden die Kategorien in Alphorn und Büchel.
Die beiden Instrumente weichen in der Bauart voneinander ab, sind aber beides Naturton-Instrumente. Die Klangerzeugung erfolgt durch entsprechende Luftströmungen ohne Zuhilfenahme technischer Mittel, wie etwa Grifflöcher oder Ventile. Das Alphorn ist ein meistens aus Holz gefertigtes Blasinstrument in der Form eines langen, konischen Rohrs. Der Büchel ist nur etwa 90 cm lang und besteht aus drei nebeneinander gebauten Rohren.
Dieses Teilverbandsfest wurde von vielen Alphorn- und Büchelbläsern als Vorbereitung für das Eidgenössische Jodlerfest in Zug vom 16. bis 18. Juni genutzt. Hier konnten sie unter Wettbewerbsbedingungen vor einer Fachjury ihre Stücke vortragen. Die Stücke wurden von den Juroren beurteilt und bewertet. Anschliessend an den Wettvortrag analysierte ein Jurymitglied das Resultat zusammen mit den Musikanten. Total nahmen 120 Bläserinnen und Bläser mit 70 Vorträgen teil. Es wurden keine schriftlichen Berichte abgegeben, aber am Schluss in jeder Kategorie eine Rangliste erstellt.
Nach den letzten Wettvorträgen um 17 Uhr formierten sich die noch anwesenden Bläser und Bläserinnen zu einem Gesamtchor. Über 50 Alphörner und Büchel ertönten unter den blühenden Kirschbäumen und rundeten diesen wunderbaren Anlass würdig ab.
Bei der anschliessenden Rangverkündigung wurde das Alphornquartett SonderBar zum Gewinner in ihrer Kategorie ausgerufen, und auch in den übrigen Kategorien belegten sie Spitzenplätze. Ein weiterer Erfolg für das sympathische Alphornquartett aus der Region.
Der Wanderpreis des vom Nordostschweizerischen Jodlerverband durchgeführten 41. Wettblasen, der unter allen Solo-Alphorn- und Büchelbläserinnen und -bläsern vergeben wurde, gewann Fredy Fankhauser mit der Büchel-Eigenkomposition «Uf em Sprung». Ein wunderbarer Höhepunkt in seiner Karriere, diese Auszeichnung auf dem Hof zu gewinnen, auf dem er aufgewachsen ist.
Die offizielle Rangliste ist auf der NOSJV-Homepage abrufbar:
https://nosjv.ch/assets/plugindata/poola/Klassierungsliste NOSJV Wettblasen Waedenswil 2023.pdf
Alphornquartett SonderBar
Andrea Friemel, Manuela Kubli, Marc Tschannen und Fredy Fankhauser bilden das Alphornquartett SonderBar. Alle vier sind auch Mitglieder der Alphorngruppe Albisblick. Anlässlich eines Anlasses mit dieser Formation im Jahr 2013 wurde bei einem anschliessenden Barbesuch der Name für die neue Formation gesucht.
Die zündende Idee entstand aus zwei Feststellungen: Man sei etwas besonderes = sonder, und man befand sich in einer Bar = Bar. So entstand der Name dieser erfolgreichen Formation, welche jetzt ihr 10-Jahr-Jubiläum feiern kann.
Das Alphornquartett SonderBar pflegt die traditonelle Alphornmusik. Auftritte an regionalen und eidgenössischen Jodlerfesten, musikalische Umrahmungen von verschiedenen Veranstaltungen und spontanes Alphornspiel gehören zu ihrer Leidenschaft. Sie treten gerne auch als Trio, Duo oder als Solisten auf.
Die vier Musikantinnen und Musikanten proben normalerweise einmal pro Woche im Freien. Im Winter geniessen sie für ihre Proben Gastrecht in der katholischen Kirche Hirzel. Die nächsten wichtigen Auftritte sind am Eidgenössischen Jodlerfest in Zug und am internationalen Alphornfestival in Nendaz.
www.sonderbar-alphornmusik.ch