Seit Mittwoch, dem 5. April, steht der umgebaute Bauwagen wieder bis im Oktober auf dem Schulhausareal Glärnisch. Jeden Mittwoch von 14.00 bis 17.00 Uhr ist er Treffpunkt für Quartierbewohner, Kinder und Schüler, Passanten und einfach alle, die vorbeikommen und sich mit anderen Leuten treffen möchten.
Text & Bilder: Ingrid Eva Liedtke
Hinter dem Glärnisch-Neubau, neben dem Tischtennistisch, steht ein ausgedienter Bauwagen. Eben wird er von ein paar Frauen mit pinken Fähnchen dekoriert. Es sind Vanessa Bachmann, Mary Leidescher und Anita Gomez. Sie sind Frauen aus dem Quartier, sie haben sich dafür interessiert, Verantwortung für dieses Projekt zu übernehmen. Jetzt sind sie das Projektteam Glärnisch-Träff. Bis Oktober – wenn es warm ist auch bis nach den Herbstferien – sind sie jeden Mittwoch während der Schulwochen von 14.00 bis 17.00 Uhr vor Ort.
Schirmherrschafft der Abteilung Soziokultur
Das Projekt ist jetzt unter der Schirmherrschaft der Abteilung Soziokultur. Von dieser Seite ist Denise Bruppacher die Projektverantwortliche. Ihr Anliegen ist es, dass dieser Treffpunkt ein Ort des Zusammentreffens und der vielfältigen Beziehungen werden kann. Der Glärnisch-Träff soll ein Bevölkerungstreff sein.
«Wir hoffen, dass alle hierhin finden», sagt Denise Bruppacher, «auch Menschen, die sonst oft einsam zuhause sitzen, Alte und Junge, Mütter, Kinder oder auch dieser Einzelgänger, der vielleicht ein bisschen seltsam wirkt, mit dem man aber durchaus reden kann. Diese verschiedenen Menschen können miteinander neue Erfahrungen machen, und dabei gehen Horizonte auf!»
Der Glärnisch-Träff wurde 2007 gegründet und lange von den Gründerinnen selbst verwaltet. Irgendwann liefen die Verwalter unter der Jugendarbeit. Ursprünglich hatte man auf dem Schulhausplatz Probleme mit Vandalismus und Littering. Anwohner engagierten sich daher für einen Quartiertreff. Die Idee war, den Platz zu bespielen, Spielsachen anzubieten, ein kleines Gastroangebot, so dass Eltern und Kinder, Passanten und Leute aus dem Quartier hierherkommen können, um sich zu treffen. Ein belebter Platz bietet auch immer eine gewisse soziale Kontrolle.
Denise Bruppacher beschreibt es so: «Die Jugendlichen sehen, dass da auch Kinder sind, und dann werden sie sich ihrer Vorbildrolle als ‹die Grossen› bewusst.» Seither hätten sich in beiden Problemfeldern Verbesserungen gezeigt.
Ein offener Treffpunkt
Denise Bruppacher ist es ein Anliegen, dass der Glärnisch-Träff ein Quartiertreff ist, aber dass solche Treffpunkte auch immer offen bleiben für Passantinnen und Passanten. Seit das Budget für die Soziokultur gekürzt wurde und nachts weniger aufsuchende Arbeit bzw. Gassenarbeit geleistet werden kann, kommt solchen Treffpunkten eine noch grössere Bedeutung zu. «Die Beziehungsarbeit steht im Vordergrund», so Denise Bruppacher. Gerade nähert sich eine alte Dame. Sie kann nur sehr langsam gehen und stützt sich dabei auf zwei Stöcke.
«Seitdem wir hier am Einrichten sind, habe ich sie schon mehrmals vorbeigehen sehen und habe mir vorgenommen, bei der nächsten Gelegenheit auf sie zuzugehen, mich und den Glärnisch-Träff vorzustellen und sie einzuladen, sich hinzusetzen, um mit uns zu ‹pläuderlen›.»
Quartiermobil
Als zweiter mobiler Treffpunkt gibt es auch noch das Quartiermobil. Ein alter Zirkuswagen, der alle zwei Jahre in einem anderen Stadtquartier steht und auch ein Gastroangebot hat. Das Quartiermobil kann ab 17. Juni auf einer Wiese in der Siedlung zwischen Holzmoosrütistrasse und Pfannenstielstrasse besucht werden.
Starthilfe
Damit Vanessa, Mary und Anita den Glärnisch-Träff in Eigenregie führen können, brauchen sie ein wenig Starthilfe. Diese hat ihnen Denise Bruppacher gegeben. Sie machte die nötigen Abklärungen, nutzte ihre Ressouren, um den Betrieb wieder zu ermöglichen.
«Es ist relativ komplex», führt sie aus. «Der Platz braucht die Bewilligung der Stadt. Die Toilette, die wir benutzen dürfen, ist im Glärnisch-Neubau, wo der Schülerclub untergebracht ist. Woher das Wasser kommen kann, musste mit dem Hauswart abgeklärt werden, wegen des Kühlschranks musste man mit dem Schulleiter, mit dem Leiter Betreuung, mit dem Hauswart und mit meinem Vorgesetzten verhandeln. Wir von der Abteilung Soziokultur können bei solchen Belangen Vermittler sein.»
Denise Bruppacher ist es ein Anliegen, dass die wichtigen Entscheidungsträger der Stadt, wie Daniel Tanner, Pierre Rappazzo und Jonas Erni, zur Eröffnung des Glärnisch-Träffs eingeladen sind. «So erleben sie das Projekt. Wenn es um abteilungsübergreifende Entscheidungen geht, können sie es unterstützen, oder wenn Probleme an sie herangetragen werden, können sie mich als Projektverantwortliche hinzuziehen», sagt sie.
Eröffnung
Der Eröffnungsnachmittag steht in strahlendem Sonnenlicht, auch wenn ein eiskalter Biswind weht. Schon vor 14.00 Uhr versammeln sich Kinder mit und ohne Mütter vor dem Bauwagen, setzen sich an die bereitgestellten, bunten Tische und beobachten das Treiben. Einige der Kleinen warten, bis sie an der Spielküche kochen können, zwei Mädchen haben sich auf den Tischtennistisch gesetzt und ziehen Perlen auf Schnüre auf, um Armbänder herzustellen.
Eines der Mädchen ist die Tochter von Vize-Stadtpräsident Jonas Erni (SP). Die Familie Erni wohnt im Glärnischquartier. Er pflanzt ein paar Meter weit entfernt einen Baum, den er aus einer Eichel aus Norddeutschland gezogen hat. Ein renaturiertes Bächlein schlängelt sich durch die Szenerie. Später taucht Stadtrat Daniel Tanner (SP, Abteilung Gesellschaft) auf.
Man trinkt einen Kaffee zusammen und freut sich, dass der Glärnisch Träff jetzt, nach der Fertigstellung des Neubaus und der Umgebungsneugestaltung, endlich wieder ohne Einschränkungen stattfinden kann. Mit dem neuen Frauenteam ist das sozusagen ein Neuanfang.
Das kleine Gastroangebot darf, aber muss nicht genutzt werden: Es gibt Kaffee, Tee, Schokolade, Kuchen. Für die Kinder gibt es einen Gratiszvieri mit Gratissirup. Man darf sich auch an eines der Tischchen setzen und konsumieren, was man mitgebracht hat. Hier wurde ein Ort geschaffen, wo sich alle aufhalten dürfen.
Seit Mittwoch, dem 5. April, steht der umgebaute Bauwagen wieder bis im Oktober auf dem Schulhausareal Glärnisch. Jeden Mittwoch von 14.00 bis 17.00 Uhr ist er Treffpunkt für Quartierbewohner, Kinder und Schüler, Passanten und einfach alle, die vorbeikommen und sich mit anderen Leuten treffen möchten.
Text & Bilder: Ingrid Eva Liedtke
Hinter dem Glärnisch-Neubau, neben dem Tischtennistisch, steht ein ausgedienter Bauwagen. Eben wird er von ein paar Frauen mit pinken Fähnchen dekoriert. Es sind Vanessa Bachmann, Mary Leidescher und Anita Gomez. Sie sind Frauen aus dem Quartier, sie haben sich dafür interessiert, Verantwortung für dieses Projekt zu übernehmen. Jetzt sind sie das Projektteam Glärnisch-Träff. Bis Oktober – wenn es warm ist auch bis nach den Herbstferien – sind sie jeden Mittwoch während der Schulwochen von 14.00 bis 17.00 Uhr vor Ort.
Schirmherrschafft der Abteilung Soziokultur
Das Projekt ist jetzt unter der Schirmherrschaft der Abteilung Soziokultur. Von dieser Seite ist Denise Bruppacher die Projektverantwortliche. Ihr Anliegen ist es, dass dieser Treffpunkt ein Ort des Zusammentreffens und der vielfältigen Beziehungen werden kann. Der Glärnisch-Träff soll ein Bevölkerungstreff sein.
«Wir hoffen, dass alle hierhin finden», sagt Denise Bruppacher, «auch Menschen, die sonst oft einsam zuhause sitzen, Alte und Junge, Mütter, Kinder oder auch dieser Einzelgänger, der vielleicht ein bisschen seltsam wirkt, mit dem man aber durchaus reden kann. Diese verschiedenen Menschen können miteinander neue Erfahrungen machen, und dabei gehen Horizonte auf!»
Der Glärnisch-Träff wurde 2007 gegründet und lange von den Gründerinnen selbst verwaltet. Irgendwann liefen die Verwalter unter der Jugendarbeit. Ursprünglich hatte man auf dem Schulhausplatz Probleme mit Vandalismus und Littering. Anwohner engagierten sich daher für einen Quartiertreff. Die Idee war, den Platz zu bespielen, Spielsachen anzubieten, ein kleines Gastroangebot, so dass Eltern und Kinder, Passanten und Leute aus dem Quartier hierherkommen können, um sich zu treffen. Ein belebter Platz bietet auch immer eine gewisse soziale Kontrolle.
Denise Bruppacher beschreibt es so: «Die Jugendlichen sehen, dass da auch Kinder sind, und dann werden sie sich ihrer Vorbildrolle als ‹die Grossen› bewusst.» Seither hätten sich in beiden Problemfeldern Verbesserungen gezeigt.
Ein offener Treffpunkt
Denise Bruppacher ist es ein Anliegen, dass der Glärnisch-Träff ein Quartiertreff ist, aber dass solche Treffpunkte auch immer offen bleiben für Passantinnen und Passanten. Seit das Budget für die Soziokultur gekürzt wurde und nachts weniger aufsuchende Arbeit bzw. Gassenarbeit geleistet werden kann, kommt solchen Treffpunkten eine noch grössere Bedeutung zu. «Die Beziehungsarbeit steht im Vordergrund», so Denise Bruppacher. Gerade nähert sich eine alte Dame. Sie kann nur sehr langsam gehen und stützt sich dabei auf zwei Stöcke.
«Seitdem wir hier am Einrichten sind, habe ich sie schon mehrmals vorbeigehen sehen und habe mir vorgenommen, bei der nächsten Gelegenheit auf sie zuzugehen, mich und den Glärnisch-Träff vorzustellen und sie einzuladen, sich hinzusetzen, um mit uns zu ‹pläuderlen›.»
Quartiermobil
Als zweiter mobiler Treffpunkt gibt es auch noch das Quartiermobil. Ein alter Zirkuswagen, der alle zwei Jahre in einem anderen Stadtquartier steht und auch ein Gastroangebot hat. Das Quartiermobil kann ab 17. Juni auf einer Wiese in der Siedlung zwischen Holzmoosrütistrasse und Pfannenstielstrasse besucht werden.
Starthilfe
Damit Vanessa, Mary und Anita den Glärnisch-Träff in Eigenregie führen können, brauchen sie ein wenig Starthilfe. Diese hat ihnen Denise Bruppacher gegeben. Sie machte die nötigen Abklärungen, nutzte ihre Ressouren, um den Betrieb wieder zu ermöglichen.
«Es ist relativ komplex», führt sie aus. «Der Platz braucht die Bewilligung der Stadt. Die Toilette, die wir benutzen dürfen, ist im Glärnisch-Neubau, wo der Schülerclub untergebracht ist. Woher das Wasser kommen kann, musste mit dem Hauswart abgeklärt werden, wegen des Kühlschranks musste man mit dem Schulleiter, mit dem Leiter Betreuung, mit dem Hauswart und mit meinem Vorgesetzten verhandeln. Wir von der Abteilung Soziokultur können bei solchen Belangen Vermittler sein.»
Denise Bruppacher ist es ein Anliegen, dass die wichtigen Entscheidungsträger der Stadt, wie Daniel Tanner, Pierre Rappazzo und Jonas Erni, zur Eröffnung des Glärnisch-Träffs eingeladen sind. «So erleben sie das Projekt. Wenn es um abteilungsübergreifende Entscheidungen geht, können sie es unterstützen, oder wenn Probleme an sie herangetragen werden, können sie mich als Projektverantwortliche hinzuziehen», sagt sie.
Eröffnung
Der Eröffnungsnachmittag steht in strahlendem Sonnenlicht, auch wenn ein eiskalter Biswind weht. Schon vor 14.00 Uhr versammeln sich Kinder mit und ohne Mütter vor dem Bauwagen, setzen sich an die bereitgestellten, bunten Tische und beobachten das Treiben. Einige der Kleinen warten, bis sie an der Spielküche kochen können, zwei Mädchen haben sich auf den Tischtennistisch gesetzt und ziehen Perlen auf Schnüre auf, um Armbänder herzustellen.
Eines der Mädchen ist die Tochter von Vize-Stadtpräsident Jonas Erni (SP). Die Familie Erni wohnt im Glärnischquartier. Er pflanzt ein paar Meter weit entfernt einen Baum, den er aus einer Eichel aus Norddeutschland gezogen hat. Ein renaturiertes Bächlein schlängelt sich durch die Szenerie. Später taucht Stadtrat Daniel Tanner (SP, Abteilung Gesellschaft) auf.
Man trinkt einen Kaffee zusammen und freut sich, dass der Glärnisch Träff jetzt, nach der Fertigstellung des Neubaus und der Umgebungsneugestaltung, endlich wieder ohne Einschränkungen stattfinden kann. Mit dem neuen Frauenteam ist das sozusagen ein Neuanfang.
Das kleine Gastroangebot darf, aber muss nicht genutzt werden: Es gibt Kaffee, Tee, Schokolade, Kuchen. Für die Kinder gibt es einen Gratiszvieri mit Gratissirup. Man darf sich auch an eines der Tischchen setzen und konsumieren, was man mitgebracht hat. Hier wurde ein Ort geschaffen, wo sich alle aufhalten dürfen.