Wädenswil hat viel zu bieten, auch für Wandervögel. Mit dieser Ausgabe startet der «Wädenswiler Anzeiger» eine Serie im Zweimonats-Rhythmus mit Wanderungen in unserer unmittelbaren Umgebung – für jeden Geschmack und jede Jahreszeit. Als Vorlage und Inspiration dient dabei der 1981 vom Verkehrsverein Wädenswil herausgegebene Wanderführer «Wädenswil von Kopf bis Fuss».
Text: Sebastian Epp; Bilder: zvg
Als mein lieber Freund Hans Zollinger bei einem unserer letzten Treffen hörte, dass ich die Wanderleiterausbildung mache, schenkte er mir das im Titel erwähnte Büchlein; ein wirklich historisches Werk, das damals von ihm und Jürg Bühler, mit Beiträgen von weiteren Personen, im Namen des Verkehrsvereins Wädenswil herausgegeben wurde. Die darin aufgeführten Wanderungen, Spaziergänge, Geschichten zu Historischem, Kulturellem und Architektonischem sind schon gut 40 Jahre alt, aber dadurch eben auch doppelt interessant. Hans meinte, ich könne mich davon inspirieren lassen, denn um die Schönheit der Welt zu erleben, müsse man nicht immer in die Ferne schweifen.
Dieser Gedanke gefällt mir und er passt auch zu meinem Verständnis als Wanderleiter, dass es nämlich in unserer näheren Umgebung und in unserem kleinen Land viel Unbekanntes gibt, das wir nicht kennen und es absolut Wert ist, ohne weite Reisen zu entdecken. Darum bin ich glücklich, dass ich in Anlehnung an dieses Werk eine Serie von Artikeln mit Wandervorschlägen in und um Wädenswil präsentieren darf. Wenn Sie gerne alles organisiert haben und Hintergrundinformationen erhalten möchten, dann begleiten Sie mich auf der Tour vom 22. April 2023 (Start um 10 Uhr; Anmeldung an info@Wander-Erlebnis.ch), oder aber gehen Sie selbstständig gemäss dem unten stehenden Plan den Weg «In der mittleren Etage von Wädenswil».
Los geht’s: Weg von der Autobahn
Der Start erfolgt gemäss den Angaben in der Box. Im Weiler Stocken begegnen wir, repräsentiert durch dessen Namen, einer sehr frühen menschlichen Aktivität in unserer Umgebung, nämlich dem Roden des früher weit verbreiten Waldes. Es blieben Strünke, also Stöcke, Stocken, übrig.
Auf der Bank des VVW (alle sind auf der Webseite https://vvwaedi.ch/ruhebaenke/ aufgeführt) am Widen–Stocken-Weg können wir uns gemütlich sitzend Gedanken über die Bedeutung der verschiedenen Flurnamen in unserem Blickfeld machen: Mugeren = magerer Boden, Aeppli = Hof der Familie Aeppli, Hessen = Hof des Hesso, Schlieregg = lehmiger, schmieriger Boden, Waggital = rasch fliessendes Wasser.
Nachher, auf dem Höhenweg des Wädenswiler Bergs, kurz vor der Langrüti, bewundern wir beim Betrachten der sanften, beidseits längs des Zürichsees verlaufenden Hügel-/Moränenzüge das Wirken des Zürichsee- und Linthgletschers während der Würmeiszeit vor rund 20 000 Jahren. Wenn wir auf unserem Weg einen Punkt erreichen, wo wir bis zum Üetliberg sehen, dann versuchen wir uns vorzustellen, dass zu jener Zeit nur dessen Spitze aus dem Eis der Gletscher ragte – krass!
Panorama, soweit das Auge reicht
In der Langrüti wenden wir uns nach rechts bis zur Neumatt, wo wir links in den Weienschürweg einbiegen, um der hübschen St.-Anna-Kapelle einen Besuch abzustatten. Danach durchschreiten wir den Hof auf dem «himmlischen», also fruchtbaren, Boden (Himmeri) und überqueren die Schönenbergstrasse. Dem Waldrand entlang gehen wir mit Blick auf die Fussballfelder, die Golf-Driving-Range und den 300-m-Scheibenstand in der Beichlen – allesamt waren sie vor 200 Jahren noch von einem Seelein bedeckt, das später zu einem Ried verlandete und im Rahmen der Anbauschlacht des 2. Weltkriegs trockengelegt wurde.
Am grosszügigen und schön gelegenen Grillplatz am südlichen Zipfel des Gerenholz-Waldes können wir je nach Tageszeit grillieren oder sofort weiter zum letzten Höhepunkt, dem kleinen Sennweidweiher gehen. Den interessantesten Zugang haben wir unmittelbar links vor der kleinen Brücke über den Wildbach, der danach in den Sennweidweiher mündet. Wo der Weg von links einmündet, folgen wir dem Bach eine kurze Strecke weglos, bis wir bei Usser Sennweid wieder auf den Weg gelangen und von dort zur Bushaltestelle Eichweid marschieren.
Sebastian Epp, Jahrgang 1964, wohnt mit seiner Familie seit bald 25 Jahren in Wädenswil. Er hat letztes Jahr die Ausbildung zum eidg. dipl. Wanderleiter beim Schweiz. Bergführerverband begonnen und leitet seit letztem Sommer Wanderungen und Schneeschuhtouren. Das Büchlein «Wädenswil von Kopf bis Fuss», herausgegeben 1981 vom Verkehrsverein Wädenswil, ist Inspiration und teilweise Vorlage für die einjährige Artikelserie im Wädenswiler Anzeiger. Die Wege können auf eigene Faust anhand der jeweils abgebildeten Kartenausschnitte oder – an einem konkreten Datum – geleitet durch Sebastian Epp, begangen werden. Nach Veröffentlichung im Wädenswiler Anzeiger können die Artikel auch auf der Webseite www.Wander-Erlebnis.ch aufgerufen werden.
Start: Wirtschaft Neubühl (Abfahrt vom Bahnhof mit Bus um X:16, X:35, X:46); Distanz: 8,3 km; Höhenmeter auf: 141 m; Höhenmeter ab: 191 m; Dauer ca.: 2 h 15 min Marschzeit. Highlights: Aussicht über den Zürichsee nach Rapperswil und in die Alpen, Kapelle St. Anna, Sennweidweiher. Einkehr: Restaurant Neubühl, mit kleinen Umwegen: Restaurant Im Feld, Feldbeck, Restaurant Eichmühle.
Wädenswil hat viel zu bieten, auch für Wandervögel. Mit dieser Ausgabe startet der «Wädenswiler Anzeiger» eine Serie im Zweimonats-Rhythmus mit Wanderungen in unserer unmittelbaren Umgebung – für jeden Geschmack und jede Jahreszeit. Als Vorlage und Inspiration dient dabei der 1981 vom Verkehrsverein Wädenswil herausgegebene Wanderführer «Wädenswil von Kopf bis Fuss».
Text: Sebastian Epp; Bilder: zvg
Als mein lieber Freund Hans Zollinger bei einem unserer letzten Treffen hörte, dass ich die Wanderleiterausbildung mache, schenkte er mir das im Titel erwähnte Büchlein; ein wirklich historisches Werk, das damals von ihm und Jürg Bühler, mit Beiträgen von weiteren Personen, im Namen des Verkehrsvereins Wädenswil herausgegeben wurde. Die darin aufgeführten Wanderungen, Spaziergänge, Geschichten zu Historischem, Kulturellem und Architektonischem sind schon gut 40 Jahre alt, aber dadurch eben auch doppelt interessant. Hans meinte, ich könne mich davon inspirieren lassen, denn um die Schönheit der Welt zu erleben, müsse man nicht immer in die Ferne schweifen.
Dieser Gedanke gefällt mir und er passt auch zu meinem Verständnis als Wanderleiter, dass es nämlich in unserer näheren Umgebung und in unserem kleinen Land viel Unbekanntes gibt, das wir nicht kennen und es absolut Wert ist, ohne weite Reisen zu entdecken. Darum bin ich glücklich, dass ich in Anlehnung an dieses Werk eine Serie von Artikeln mit Wandervorschlägen in und um Wädenswil präsentieren darf. Wenn Sie gerne alles organisiert haben und Hintergrundinformationen erhalten möchten, dann begleiten Sie mich auf der Tour vom 22. April 2023 (Start um 10 Uhr; Anmeldung an info@Wander-Erlebnis.ch), oder aber gehen Sie selbstständig gemäss dem unten stehenden Plan den Weg «In der mittleren Etage von Wädenswil».
Los geht’s: Weg von der Autobahn
Der Start erfolgt gemäss den Angaben in der Box. Im Weiler Stocken begegnen wir, repräsentiert durch dessen Namen, einer sehr frühen menschlichen Aktivität in unserer Umgebung, nämlich dem Roden des früher weit verbreiten Waldes. Es blieben Strünke, also Stöcke, Stocken, übrig.
Auf der Bank des VVW (alle sind auf der Webseite https://vvwaedi.ch/ruhebaenke/ aufgeführt) am Widen–Stocken-Weg können wir uns gemütlich sitzend Gedanken über die Bedeutung der verschiedenen Flurnamen in unserem Blickfeld machen: Mugeren = magerer Boden, Aeppli = Hof der Familie Aeppli, Hessen = Hof des Hesso, Schlieregg = lehmiger, schmieriger Boden, Waggital = rasch fliessendes Wasser.
Nachher, auf dem Höhenweg des Wädenswiler Bergs, kurz vor der Langrüti, bewundern wir beim Betrachten der sanften, beidseits längs des Zürichsees verlaufenden Hügel-/Moränenzüge das Wirken des Zürichsee- und Linthgletschers während der Würmeiszeit vor rund 20 000 Jahren. Wenn wir auf unserem Weg einen Punkt erreichen, wo wir bis zum Üetliberg sehen, dann versuchen wir uns vorzustellen, dass zu jener Zeit nur dessen Spitze aus dem Eis der Gletscher ragte – krass!
Panorama, soweit das Auge reicht
In der Langrüti wenden wir uns nach rechts bis zur Neumatt, wo wir links in den Weienschürweg einbiegen, um der hübschen St.-Anna-Kapelle einen Besuch abzustatten. Danach durchschreiten wir den Hof auf dem «himmlischen», also fruchtbaren, Boden (Himmeri) und überqueren die Schönenbergstrasse. Dem Waldrand entlang gehen wir mit Blick auf die Fussballfelder, die Golf-Driving-Range und den 300-m-Scheibenstand in der Beichlen – allesamt waren sie vor 200 Jahren noch von einem Seelein bedeckt, das später zu einem Ried verlandete und im Rahmen der Anbauschlacht des 2. Weltkriegs trockengelegt wurde.
Am grosszügigen und schön gelegenen Grillplatz am südlichen Zipfel des Gerenholz-Waldes können wir je nach Tageszeit grillieren oder sofort weiter zum letzten Höhepunkt, dem kleinen Sennweidweiher gehen. Den interessantesten Zugang haben wir unmittelbar links vor der kleinen Brücke über den Wildbach, der danach in den Sennweidweiher mündet. Wo der Weg von links einmündet, folgen wir dem Bach eine kurze Strecke weglos, bis wir bei Usser Sennweid wieder auf den Weg gelangen und von dort zur Bushaltestelle Eichweid marschieren.
Sebastian Epp, Jahrgang 1964, wohnt mit seiner Familie seit bald 25 Jahren in Wädenswil. Er hat letztes Jahr die Ausbildung zum eidg. dipl. Wanderleiter beim Schweiz. Bergführerverband begonnen und leitet seit letztem Sommer Wanderungen und Schneeschuhtouren. Das Büchlein «Wädenswil von Kopf bis Fuss», herausgegeben 1981 vom Verkehrsverein Wädenswil, ist Inspiration und teilweise Vorlage für die einjährige Artikelserie im Wädenswiler Anzeiger. Die Wege können auf eigene Faust anhand der jeweils abgebildeten Kartenausschnitte oder – an einem konkreten Datum – geleitet durch Sebastian Epp, begangen werden. Nach Veröffentlichung im Wädenswiler Anzeiger können die Artikel auch auf der Webseite www.Wander-Erlebnis.ch aufgerufen werden.
Start: Wirtschaft Neubühl (Abfahrt vom Bahnhof mit Bus um X:16, X:35, X:46); Distanz: 8,3 km; Höhenmeter auf: 141 m; Höhenmeter ab: 191 m; Dauer ca.: 2 h 15 min Marschzeit. Highlights: Aussicht über den Zürichsee nach Rapperswil und in die Alpen, Kapelle St. Anna, Sennweidweiher. Einkehr: Restaurant Neubühl, mit kleinen Umwegen: Restaurant Im Feld, Feldbeck, Restaurant Eichmühle.