Der Gemeinderat hat sich einige Themen für die aktuelle Amtsperiode auf die Fahne geschrieben, die nun zielgerichtet und möglichst weitreichend umgesetzt oder zumindest in entsprechende Bahnen gelenkt werden sollen.
Text & Bild: Reni Bircher
Anfang November 2022 tauschte sich der Gemeinderat im Rahmen seiner Klausurtagung intensiv zu den Legislaturzielen aus. Dabei wurden vier Themenfelder festgelegt und entsprechende Ziele formuliert. In einem Interview haben Gemeindepräsident Marcel Tanner und Gemeindeschreiber Roger Nauer diese Punkte konkretisiert.
Öffentliche Infrastruktur
Durch Investitionen in die Infrastruktur soll die Gemeinde langfristig attraktiv bleiben. Diese sollen ausgewogen, umsichtig und eng mit der Finanzplanung koordiniert werden. Konkrete Zeitpläne sind schwierig zu bezeichnen.
Bis Mitte der Legislatur will die Gemeinde über die Zukunft der Gemeindehäuser entscheiden. Welche Probleme gibt es diesbezüglich zu lösen?
Beide Gemeindehäuser (GH) sind sanierungsbedürftig. Der Gemeinderat prüfte in den vergangenen Jahren verschiedene Sanierungsmöglichkeiten mit Erweiterungs- und/oder Neubauten.
Beim GH 2 gegenüber dem Postgebäude könnte ein Erweiterungsbau die Platzbedürfnisse für die nächsten Generationen schaffen. Dort jedoch gibt es mehrere Auflagen: durch den Gestaltungsplan «Post», den Aussichtsschutz der Villa Steinburg, und nicht zuletzt, weil das GH 2 im Inventar der Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung in der Kernzone steht, was einen Aus- oder Umbau ohne Zustimmung des Denkmalschutzes unmöglich macht. Diese Vorschriften gilt es genaustens abzuklären.
Die sanitären Anlagen im Gemeindehaus an der Seestrasse 19 sind veraltet. Die Infrastruktur für IT und Technik reicht für die Nutzung als Bürogebäude nicht aus und kann auch nicht mehr ausgebaut werden. Energetisch kann das Gebäude – nett umschrieben – nur als kostenintensiv bezeichnet werden. Was die technischen Möglichkeiten betrifft, sieht es im Gemeindehaus II an der Chüngengass nicht besser aus.
Einzelnen Abteilungen mussten bereits ausgelagert werden, was vor allem für die technische Infrastruktur schwierig zu bewältigen ist. Zwar hat die Gemeinde extra ein Glasfasernetz ausbauen lassen, doch deren Kapazität hat auch Grenzen, vor allem, wenn die Anschlussgeneration nicht immer auf dem neusten Stand ist. Kann der Anbau beim GH 2 nicht realisiert werden, würde wieder das Kerag-Areal ins Spiel kommen.
Ebenfalls sollen im gleichen Zeitraum Investitionen in die Shedhalle und die Jugendherberge geprüft werden; was darf man sich darunter vorstellen?
Im November 2020 trat der Kanton Zürich das gesamte Hornareal mit Shedhalle, Tiefgarage und Jugendherberge unentgeltlich an die Gemeinde Richterswil ab. Die Gemeinde muss also künftig die Instandhaltungsmassnahmen für die Bauten und Anlagen auf dem gesamten Areal übernehmen. Teile des Hornareals sind im Kataster der belasteten Standorte (Altlasten) eingetragen. Der Kanton übernimmt zwar während 25 Jahren den sogenannten Zustandsstöreranteil für sämtliche Kosten von möglichen Untersuchungs- und Sanierungsmassnahmen. Sollte die Gemeinde aber eine Massnahme (z.B. Bautätigkeit) auslösen, welche eine Mobilisierung der Schadstoffe und damit eine Sanierung bewirkt, dann trägt die Gemeinde die Kosten vollumfänglich selber. Dieses Risiko will die Gemeinde natürlich vermeiden und auf Bautätigkeiten auf dem Hornareal verzichten.
An den Orten auf dem Hornareal, wo keine Schadstoffe liegen, können kleine Vorhaben realisiert werden; so wollen wir auf der Wiese gleich nach der Bahnbrücke einen sogenannten Street-Workout-Park (Turngeräte und ein Tischtennistisch sind angedacht) anlegen, und die öffentliche WC-Anlage wird renoviert (vom 16. Februar bis 27. April steht ein mobiler Toilettenwagen zur Verfügung).
Bei der Shedhalle muss das Dach erneuert werden, evtl. könnte dieses dann sinnvoll mit einer Fotovoltaikanlage bestückt werden.
Was die Jugendherberge betrifft, so haben wir den Mietvertrag soeben um zwei Jahre erneuert. Im Frühling wird ein neuer Warenlift eingebaut, und an der Fassade werden Arbeiten ausgeführt. Sicher wird man das eine oder andere mit der Zeit erneuern oder sanieren müssen.
Was will die Urnenabstimmung «Hochwasserschutz Dorfkern» und für wann ist diese angesetzt?
Wir haben einen zu engen Durchfluss im Hochwasserentlastungskanal, der vom Göldibach herkommend durch die Poststrasse führt und im See mündet. Die berechnete Menge bei einem 100-jährigen Hochwasser könnte dieser Kanal nicht fassen. Wir haben bereits beim Umbau des Schulhauses Töss einen Entlastungsstollen in Betracht gezogen, was allerdings zuviel Aufwand bedeutet hätte. Eine Alternativplanung führt unter dem Friedhof durch und kommt zwischen der Post und dem Gemeindehaus 2 runter. Bei dieser Variante kommt dann wieder das Thema Erweiterungsbau GH 2 ins Spiel …
Wann die Abstimmung angesetzt wird, ist ungewiss.
Wohnen und Leben in Richterswil
Bis zum Ende der Legislatur stellt der Gemeinderat die Grundlage für neuen bezahlbaren Wohnraum für Familien, junge und ältere Menschen sicher.
Wie viele Freiflächen in der Bauzone oder solche, welche neu überbaut werden können, besitzt die Gemeinde?
Die Gemeinde besitzt diverse eher kleinere Parzellen – davon sind auch nicht alle zum Bau geeignet –, die mit Abstand grösste ist die im Walder Samstagern, wofür die FDP vergangenen Herbst eine Initiative eingereicht hat, um für Familien günstigen Wohnraum zu erstellen. Da ist die Partei uns etwas zuvorgekommen. Der Gemeinderat hat die Initiative soeben für gültig erklärt und wird diese wohl der Gemeindeversammlung im Juni 2023 zur Beschlussfassung vorlegen.
Das WohnenPlus ist eine Erfolgsstory für Richterswil; soll etwas in diesem Stil errichtet werden, um die Generationendurchmischung zu fördern?
Wir würden uns eine Durchmischung von allen Alters- und Sozialgruppen wünschen, keine spezifisch einseitig definierten, um damit möglichst alle Bedürfnisse abzudecken. Dafür suchen wir aktiv Genossenschaften, die in diesem Sinne bauen wollen. Für das Gebiet im Walder hat sich bereits eine Zürcher Genossenschaft beworben.
Familien-/schulergänzende Betreuung
Der Gemeinderat fordert und fördert den qualitativen und quantitativen Ausbau familien- und schulergänzender Kinderbetreuungsangebote zur
Entwicklung und Bildung der Kinder sowie der Unterstützung der Eltern in der Erwerbstätigkeit.
Welche Änderungen stehen bei diesen beiden Themen an?
Es sind gemeindeweit familien- sowie schulergänzende Betreuungen im Angebot, Nachfrage steigend. Beide müssen finanzierbar sein, sowohl für die Gemeinde wie für Private. Der Deckungsgrad (Kita 90, Hort 70) muss sich rechtfertigen, und es liegt nun an uns, diese Angebote zu überprüfen, ob die Perspektiven für die Zukunft noch stimmen und die ganze Betriebs- und Organisationsstrukturierung noch zeitgemäss ist.
Muss mit dem Projektierungskredit «Etzelstrasse» noch warten, bis der Neubau «Feuerwehrgebäude/Vierfachkindergarten» vom Souverän angenommen wurde?
Können wir den Vierfachkindergarten im Mettlen erstellen, muss der Gemeinderat eruieren, ob die beiden Betreuungsarten weiter geführt werden können wie bisher, oder ob sie sich in eine andere Richtung entwickeln müssen. Dies ist entscheidend dafür, was mit dem dann leerstehenden Kindergarten an der Etzelstrasse passiert und welche Infrastruktur am meisten Sinn macht auf dieser Parzelle. Entsprechend würde dann ein Antrag gestellt werden. Das ist eine grosse Aufgabe, an der wir schon intensiv dran sind.
Energie und Umwelt
Die Gemeinde Richterswil entwickelt sich vom Gaslieferanten zum Energieversorger. Bis zum Ende dieser Legislatur werden Rahmenbedingungen geschaffen, um eine nachhaltige und lokale Energieversorgung zu ermöglichen.
Hat die Gemeinde da nebst dem Niedertemperaturnetz (NTN) noch weitere Möglichkeiten im Blick?
Ideen ein paar, nur finanzieren muss man sie noch … Aber tatsächlich hat der Prozess mit diesen Ideen erst gestartet, und wir wollen diese während dieser Legislatur ausarbeiten. Das NTN wird jedoch zukunftsweisend sein, und es haben bereits zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner Interesse für einen Anschluss daran bekundet. Unser Ziel ist, dass nachhaltige Energieversorgungsmöglichkeiten nicht nur im unteren Dorfbereich angeboten werden. Nach einem «Ja» zum Niedertemperaturnetz können weitere Schritte in Angriff genommen werden. Der Schritt vom Gaslieferanten zum Energieversorger, wie die Gemeinde es sein möchte, ist ein gewaltiger Schritt. Aber wir müssen ihn heute machen und nicht erst in ein paar Jahren. Wir müssen uns weiterentwickeln und suchen daher nach neuen Lösungen, welche umweltfreundlich und zukunftsgerichtet sind. Wir sind daher unter anderem mit der Axpo, welche in Samstagern Biogas produziert, in Kontakt. Die Stromproduktion mit Grüngutabfällen ist eine geschickte Variante Energie zu erzeugen. Es gibt aber noch etliche andere Visionen. Diese sollen in dieser Legislatur konkretisiert werden.
Es heisst: «Es wird geprüft, ob einen neue Rechtsform notwendig ist, um künftig als Energieversorger auftreten zu können»; was bedeutet das?
Wenn sich die Gemeinde vom Gasversorger zum Energielieferanten entwickeln soll, dann gehört logischerweise auch die Frage der künftigen Rechtsform zum Ablaufprozess. Es steht weder ein Verkauf noch ein Outsourcing zur Diskussion, sondern lediglich eine gemeindeeigene Lösung, welche der künftigen Ausrichtung gerecht wird. Aus heutiger Sicht können die Tarife für Energie von der Gemeinde nur dann vernünftig kontrolliert und zu einem attraktiven Preis angeboten werden, wenn die Investition und die Geschäftstätigkeit durch die Gemeinde erfolgt. Wir stehen vor einem mehrjährigen Entwicklungsprozess und möchten unsere Bürger/-Innen auf diese Reise mitnehmen. Ökologische und nachhaltige Energielösungen müssen jetzt gesucht werden. Der Gemeinderat vertritt die Ansicht, dass jede Gemeinde lokal und regional nach Lösungen suchen muss. Und dies halt eben Schritt um Schritt. Zuerst kommt nun einmal das Niedertemperaturnetz.
Der Gemeinderat hat sich einige Themen für die aktuelle Amtsperiode auf die Fahne geschrieben, die nun zielgerichtet und möglichst weitreichend umgesetzt oder zumindest in entsprechende Bahnen gelenkt werden sollen.
Text & Bild: Reni Bircher
Anfang November 2022 tauschte sich der Gemeinderat im Rahmen seiner Klausurtagung intensiv zu den Legislaturzielen aus. Dabei wurden vier Themenfelder festgelegt und entsprechende Ziele formuliert. In einem Interview haben Gemeindepräsident Marcel Tanner und Gemeindeschreiber Roger Nauer diese Punkte konkretisiert.
Öffentliche Infrastruktur
Durch Investitionen in die Infrastruktur soll die Gemeinde langfristig attraktiv bleiben. Diese sollen ausgewogen, umsichtig und eng mit der Finanzplanung koordiniert werden. Konkrete Zeitpläne sind schwierig zu bezeichnen.
Bis Mitte der Legislatur will die Gemeinde über die Zukunft der Gemeindehäuser entscheiden. Welche Probleme gibt es diesbezüglich zu lösen?
Beide Gemeindehäuser (GH) sind sanierungsbedürftig. Der Gemeinderat prüfte in den vergangenen Jahren verschiedene Sanierungsmöglichkeiten mit Erweiterungs- und/oder Neubauten.
Beim GH 2 gegenüber dem Postgebäude könnte ein Erweiterungsbau die Platzbedürfnisse für die nächsten Generationen schaffen. Dort jedoch gibt es mehrere Auflagen: durch den Gestaltungsplan «Post», den Aussichtsschutz der Villa Steinburg, und nicht zuletzt, weil das GH 2 im Inventar der Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung in der Kernzone steht, was einen Aus- oder Umbau ohne Zustimmung des Denkmalschutzes unmöglich macht. Diese Vorschriften gilt es genaustens abzuklären.
Die sanitären Anlagen im Gemeindehaus an der Seestrasse 19 sind veraltet. Die Infrastruktur für IT und Technik reicht für die Nutzung als Bürogebäude nicht aus und kann auch nicht mehr ausgebaut werden. Energetisch kann das Gebäude – nett umschrieben – nur als kostenintensiv bezeichnet werden. Was die technischen Möglichkeiten betrifft, sieht es im Gemeindehaus II an der Chüngengass nicht besser aus.
Einzelnen Abteilungen mussten bereits ausgelagert werden, was vor allem für die technische Infrastruktur schwierig zu bewältigen ist. Zwar hat die Gemeinde extra ein Glasfasernetz ausbauen lassen, doch deren Kapazität hat auch Grenzen, vor allem, wenn die Anschlussgeneration nicht immer auf dem neusten Stand ist. Kann der Anbau beim GH 2 nicht realisiert werden, würde wieder das Kerag-Areal ins Spiel kommen.
Ebenfalls sollen im gleichen Zeitraum Investitionen in die Shedhalle und die Jugendherberge geprüft werden; was darf man sich darunter vorstellen?
Im November 2020 trat der Kanton Zürich das gesamte Hornareal mit Shedhalle, Tiefgarage und Jugendherberge unentgeltlich an die Gemeinde Richterswil ab. Die Gemeinde muss also künftig die Instandhaltungsmassnahmen für die Bauten und Anlagen auf dem gesamten Areal übernehmen. Teile des Hornareals sind im Kataster der belasteten Standorte (Altlasten) eingetragen. Der Kanton übernimmt zwar während 25 Jahren den sogenannten Zustandsstöreranteil für sämtliche Kosten von möglichen Untersuchungs- und Sanierungsmassnahmen. Sollte die Gemeinde aber eine Massnahme (z.B. Bautätigkeit) auslösen, welche eine Mobilisierung der Schadstoffe und damit eine Sanierung bewirkt, dann trägt die Gemeinde die Kosten vollumfänglich selber. Dieses Risiko will die Gemeinde natürlich vermeiden und auf Bautätigkeiten auf dem Hornareal verzichten.
An den Orten auf dem Hornareal, wo keine Schadstoffe liegen, können kleine Vorhaben realisiert werden; so wollen wir auf der Wiese gleich nach der Bahnbrücke einen sogenannten Street-Workout-Park (Turngeräte und ein Tischtennistisch sind angedacht) anlegen, und die öffentliche WC-Anlage wird renoviert (vom 16. Februar bis 27. April steht ein mobiler Toilettenwagen zur Verfügung).
Bei der Shedhalle muss das Dach erneuert werden, evtl. könnte dieses dann sinnvoll mit einer Fotovoltaikanlage bestückt werden.
Was die Jugendherberge betrifft, so haben wir den Mietvertrag soeben um zwei Jahre erneuert. Im Frühling wird ein neuer Warenlift eingebaut, und an der Fassade werden Arbeiten ausgeführt. Sicher wird man das eine oder andere mit der Zeit erneuern oder sanieren müssen.
Was will die Urnenabstimmung «Hochwasserschutz Dorfkern» und für wann ist diese angesetzt?
Wir haben einen zu engen Durchfluss im Hochwasserentlastungskanal, der vom Göldibach herkommend durch die Poststrasse führt und im See mündet. Die berechnete Menge bei einem 100-jährigen Hochwasser könnte dieser Kanal nicht fassen. Wir haben bereits beim Umbau des Schulhauses Töss einen Entlastungsstollen in Betracht gezogen, was allerdings zuviel Aufwand bedeutet hätte. Eine Alternativplanung führt unter dem Friedhof durch und kommt zwischen der Post und dem Gemeindehaus 2 runter. Bei dieser Variante kommt dann wieder das Thema Erweiterungsbau GH 2 ins Spiel …
Wann die Abstimmung angesetzt wird, ist ungewiss.
Wohnen und Leben in Richterswil
Bis zum Ende der Legislatur stellt der Gemeinderat die Grundlage für neuen bezahlbaren Wohnraum für Familien, junge und ältere Menschen sicher.
Wie viele Freiflächen in der Bauzone oder solche, welche neu überbaut werden können, besitzt die Gemeinde?
Die Gemeinde besitzt diverse eher kleinere Parzellen – davon sind auch nicht alle zum Bau geeignet –, die mit Abstand grösste ist die im Walder Samstagern, wofür die FDP vergangenen Herbst eine Initiative eingereicht hat, um für Familien günstigen Wohnraum zu erstellen. Da ist die Partei uns etwas zuvorgekommen. Der Gemeinderat hat die Initiative soeben für gültig erklärt und wird diese wohl der Gemeindeversammlung im Juni 2023 zur Beschlussfassung vorlegen.
Das WohnenPlus ist eine Erfolgsstory für Richterswil; soll etwas in diesem Stil errichtet werden, um die Generationendurchmischung zu fördern?
Wir würden uns eine Durchmischung von allen Alters- und Sozialgruppen wünschen, keine spezifisch einseitig definierten, um damit möglichst alle Bedürfnisse abzudecken. Dafür suchen wir aktiv Genossenschaften, die in diesem Sinne bauen wollen. Für das Gebiet im Walder hat sich bereits eine Zürcher Genossenschaft beworben.
Familien-/schulergänzende Betreuung
Der Gemeinderat fordert und fördert den qualitativen und quantitativen Ausbau familien- und schulergänzender Kinderbetreuungsangebote zur
Entwicklung und Bildung der Kinder sowie der Unterstützung der Eltern in der Erwerbstätigkeit.
Welche Änderungen stehen bei diesen beiden Themen an?
Es sind gemeindeweit familien- sowie schulergänzende Betreuungen im Angebot, Nachfrage steigend. Beide müssen finanzierbar sein, sowohl für die Gemeinde wie für Private. Der Deckungsgrad (Kita 90, Hort 70) muss sich rechtfertigen, und es liegt nun an uns, diese Angebote zu überprüfen, ob die Perspektiven für die Zukunft noch stimmen und die ganze Betriebs- und Organisationsstrukturierung noch zeitgemäss ist.
Muss mit dem Projektierungskredit «Etzelstrasse» noch warten, bis der Neubau «Feuerwehrgebäude/Vierfachkindergarten» vom Souverän angenommen wurde?
Können wir den Vierfachkindergarten im Mettlen erstellen, muss der Gemeinderat eruieren, ob die beiden Betreuungsarten weiter geführt werden können wie bisher, oder ob sie sich in eine andere Richtung entwickeln müssen. Dies ist entscheidend dafür, was mit dem dann leerstehenden Kindergarten an der Etzelstrasse passiert und welche Infrastruktur am meisten Sinn macht auf dieser Parzelle. Entsprechend würde dann ein Antrag gestellt werden. Das ist eine grosse Aufgabe, an der wir schon intensiv dran sind.
Energie und Umwelt
Die Gemeinde Richterswil entwickelt sich vom Gaslieferanten zum Energieversorger. Bis zum Ende dieser Legislatur werden Rahmenbedingungen geschaffen, um eine nachhaltige und lokale Energieversorgung zu ermöglichen.
Hat die Gemeinde da nebst dem Niedertemperaturnetz (NTN) noch weitere Möglichkeiten im Blick?
Ideen ein paar, nur finanzieren muss man sie noch … Aber tatsächlich hat der Prozess mit diesen Ideen erst gestartet, und wir wollen diese während dieser Legislatur ausarbeiten. Das NTN wird jedoch zukunftsweisend sein, und es haben bereits zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner Interesse für einen Anschluss daran bekundet. Unser Ziel ist, dass nachhaltige Energieversorgungsmöglichkeiten nicht nur im unteren Dorfbereich angeboten werden. Nach einem «Ja» zum Niedertemperaturnetz können weitere Schritte in Angriff genommen werden. Der Schritt vom Gaslieferanten zum Energieversorger, wie die Gemeinde es sein möchte, ist ein gewaltiger Schritt. Aber wir müssen ihn heute machen und nicht erst in ein paar Jahren. Wir müssen uns weiterentwickeln und suchen daher nach neuen Lösungen, welche umweltfreundlich und zukunftsgerichtet sind. Wir sind daher unter anderem mit der Axpo, welche in Samstagern Biogas produziert, in Kontakt. Die Stromproduktion mit Grüngutabfällen ist eine geschickte Variante Energie zu erzeugen. Es gibt aber noch etliche andere Visionen. Diese sollen in dieser Legislatur konkretisiert werden.
Es heisst: «Es wird geprüft, ob einen neue Rechtsform notwendig ist, um künftig als Energieversorger auftreten zu können»; was bedeutet das?
Wenn sich die Gemeinde vom Gasversorger zum Energielieferanten entwickeln soll, dann gehört logischerweise auch die Frage der künftigen Rechtsform zum Ablaufprozess. Es steht weder ein Verkauf noch ein Outsourcing zur Diskussion, sondern lediglich eine gemeindeeigene Lösung, welche der künftigen Ausrichtung gerecht wird. Aus heutiger Sicht können die Tarife für Energie von der Gemeinde nur dann vernünftig kontrolliert und zu einem attraktiven Preis angeboten werden, wenn die Investition und die Geschäftstätigkeit durch die Gemeinde erfolgt. Wir stehen vor einem mehrjährigen Entwicklungsprozess und möchten unsere Bürger/-Innen auf diese Reise mitnehmen. Ökologische und nachhaltige Energielösungen müssen jetzt gesucht werden. Der Gemeinderat vertritt die Ansicht, dass jede Gemeinde lokal und regional nach Lösungen suchen muss. Und dies halt eben Schritt um Schritt. Zuerst kommt nun einmal das Niedertemperaturnetz.