Die Lesegesellschaft Wädenswil hatte für Sonntag, 12. Februar, zu einer literarischen Matinee unter dem Titel «Mein Lieblingsbuch» ins Theater Ticino
eingeladen. Im Gespräch teilten die Juristin, Publizistin und SRG-Ombudsfrau Esther Girsberger, der Rechtsanwalt und Strafverteidiger Valentin Landmann sowie der Molekularbiologe und SRF-Journalist Reto Kohler ihre Gedanken über Lieblingsbücher mit den zahlreichen Gästen.
Den Anlass eröffnete Esther Girsberger mit einer Anekdote. Sie erzählte, dass sie über Umwege eine Audienz beim Papst bekommen habe. Dabei sei das Gespräch ebenfalls auf das Thema Lieblingsbuch gekommen. Papst Franziskus habe bereitwillig Auskunft gegeben und die «Aeneis» von Vergil genannt.
Esther Girsberger selbst blieb dann eher bei zeitgenössischer Literatur und stellte einen aktuellen EU-kritischen Roman vor: «Die Erweiterung» des Österreichers Robert Menasse. Die Lektüre lehre einen viel, so Girsberger, über EU-Staaten, über Nicht-Mitglieder und Möchte-gern-Mitglieder der EU.
Aus einer gänzlich anderen Zeit stammt das Lieblingsbuch von Reto Kohler. Sollte es ihm nämlich nur noch vergönnt sein, ein einziges Buch zu lesen, würde er auf «Die Wahlverwandtschaften» von Johann Wolfgang von Goethe setzen. Darin vergleiche der Autor Verbindungen, Trennungen, Anziehungskräfte und wahlweise neue Vereinigungen bei Menschen mit chemischen Reaktionen.
Die Gesprächsrunde war sich einig, dass der 1809 geschriebene Roman sehr aktuell sei, vor allem hinsichtlich der Auflehnung gegen gesellschaftliche Normen, gegen Geschlechterstereotypen und der Bedeutung der Bildung.
Valentin Landmann schliesslich brachte das 1960 von seiner Mutter Salcia Landmann geschriebene Buch «Der jüdische Witz» mit ins Ticino, das damals zum Bestseller und Standardwerk reüssiert und in verschiedene Sprachen übersetzt worden ist. Die Autorin wollte damit einen Beitrag zur Bewahrung des jüdischen Kulturerbes leisten. Mit Passagen aus den vorgestellten Werken, ergänzte der frühere Nachrichtensprecher Egon Fässler den literarischen Austausch.
Zum Schluss erhielt das begeisterte und hellwache Publikum noch drei Lesetipps: Esther Girsberger empfahl «In einer dunkelblauen Stunde» von Peter Stamm; Valentin Landmann «Die Kunst der List» von Sinologie-Professor Harro von Senger und Reto Kohler den Sachbuch-Besteller «Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur» von Andrea Wulf.
Nicole Dreyfus von der Lesegesellschaft dankte dem aufmerksamen Publikum für das grosse Interesse und regte an, sich am Büchertisch von «Kafisatz» mit neuem Lesestoff einzudecken. e
Die Lesegesellschaft Wädenswil hatte für Sonntag, 12. Februar, zu einer literarischen Matinee unter dem Titel «Mein Lieblingsbuch» ins Theater Ticino
eingeladen. Im Gespräch teilten die Juristin, Publizistin und SRG-Ombudsfrau Esther Girsberger, der Rechtsanwalt und Strafverteidiger Valentin Landmann sowie der Molekularbiologe und SRF-Journalist Reto Kohler ihre Gedanken über Lieblingsbücher mit den zahlreichen Gästen.
Den Anlass eröffnete Esther Girsberger mit einer Anekdote. Sie erzählte, dass sie über Umwege eine Audienz beim Papst bekommen habe. Dabei sei das Gespräch ebenfalls auf das Thema Lieblingsbuch gekommen. Papst Franziskus habe bereitwillig Auskunft gegeben und die «Aeneis» von Vergil genannt.
Esther Girsberger selbst blieb dann eher bei zeitgenössischer Literatur und stellte einen aktuellen EU-kritischen Roman vor: «Die Erweiterung» des Österreichers Robert Menasse. Die Lektüre lehre einen viel, so Girsberger, über EU-Staaten, über Nicht-Mitglieder und Möchte-gern-Mitglieder der EU.
Aus einer gänzlich anderen Zeit stammt das Lieblingsbuch von Reto Kohler. Sollte es ihm nämlich nur noch vergönnt sein, ein einziges Buch zu lesen, würde er auf «Die Wahlverwandtschaften» von Johann Wolfgang von Goethe setzen. Darin vergleiche der Autor Verbindungen, Trennungen, Anziehungskräfte und wahlweise neue Vereinigungen bei Menschen mit chemischen Reaktionen.
Die Gesprächsrunde war sich einig, dass der 1809 geschriebene Roman sehr aktuell sei, vor allem hinsichtlich der Auflehnung gegen gesellschaftliche Normen, gegen Geschlechterstereotypen und der Bedeutung der Bildung.
Valentin Landmann schliesslich brachte das 1960 von seiner Mutter Salcia Landmann geschriebene Buch «Der jüdische Witz» mit ins Ticino, das damals zum Bestseller und Standardwerk reüssiert und in verschiedene Sprachen übersetzt worden ist. Die Autorin wollte damit einen Beitrag zur Bewahrung des jüdischen Kulturerbes leisten. Mit Passagen aus den vorgestellten Werken, ergänzte der frühere Nachrichtensprecher Egon Fässler den literarischen Austausch.
Zum Schluss erhielt das begeisterte und hellwache Publikum noch drei Lesetipps: Esther Girsberger empfahl «In einer dunkelblauen Stunde» von Peter Stamm; Valentin Landmann «Die Kunst der List» von Sinologie-Professor Harro von Senger und Reto Kohler den Sachbuch-Besteller «Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur» von Andrea Wulf.
Nicole Dreyfus von der Lesegesellschaft dankte dem aufmerksamen Publikum für das grosse Interesse und regte an, sich am Büchertisch von «Kafisatz» mit neuem Lesestoff einzudecken. e