Richterswil

Nächtliches Lichtspektakel im Horn

Spielerisch und mit starker Ausdruckskraft bereiteten die leuchtenden Kunstwerke dem Publikum viel Freude. Zauberhafte Lichtwesen bevölkerten das Horn, einzelne Projekte weckten den Hang zur Spielerei oder machten auf Wünsche sowie Probleme aufmerksam. Für die Realisierung der Objekte hatten die Kunstschaffenden drei ­Monate Zeit.

Text & Bilder: Reni Bircher

Gespenstisch muteten die «Submarines» an, die über den Hügel verteilt dunkelblau beleuchtet unheimlich mit dem Wind schaukelten, während sich die Jahreszeiten des «Windows of Seasons» an die Mauern der Jugendherberge im Hintergrund projiziert immerwährend veränderten. Dank etwas Muskelkraft und Ausdauer konnte man das «Seemonster» durch die Sichtlöcher betrachten, welches sicher verwahrt im stählernen Gehäuse hockt: Abfall, vom Menschen achtlos ins Wasser geworfen.
Als Gegenpol glitten beinahe sinnlich die Finger zweier riesiger Hände ineinander oder umfassten den Stamm eines Baumes, und der «Tree of Reflection» wuchs dank der darin aufgehängten Spiegel in weitere Dimensionen.
Verzaubern mochten auch die aus Pet-Flaschen hergestellten und mit fluoreszendierenden Farben bemalten «Wunschblumen» der Kindergärten Richterswil-Samstagern. Die Idee dafür stammt von Freistil-Vereinspräsidentin Andrea Quandt: «Diese Installation hat sich im Laufe der Zeit entwickelt», erzählt sie. «Erst hatte ich mir eine kleine Ansammlung von Blumen vorgestellt und fragte im Kindergarten unserer Tochter nach, ob ein paar Kinder Lust hätten, Blumen zu kreieren». Kindergärtnerin Heidi Gross war von der Freiluftausstellung sofort begeistert und holte noch andere Kindergärten ins Boot, und so entstand ein wunderbares Gemeinschaftsprojekt. «Es war schön zu sehen, wie stolz die Kinder an der IlluminArt durch den Blumengarten spaziert sind und den Besuchenden jeweils freudig mitteilten, dass sie diese Blumen gestaltet haben».

Nachhaltig

Dank der treibenden Kraft des Richterswiler Vereins Freistil verwandelten 17 solcher Licht­installationen von Schweizer Künstlern während vier Abenden das Horn in einen magischen Ort. Andrea Quandt erklärt, dass sich sehr viele Künstlerinnen und Künstler auf die Ausschreibung gemeldet und einen Projektentwurf eingereicht haben. Im Team hätten sie dann die passenden Objekte ausgesucht.
Inzwischen wurden die Kunstwerke wieder entfernt. Einige Objekte, wie zum Beispiel der Fisch oder der Regenbogen, wurden komplett demontiert. Das Material wird für ein neues Objekt wiederverwertet. Andere Objekte, wie die Hände, werden eingelagert oder gehen auf Tour.
Fazit? «Wir haben unglaublich viele positive Rückmeldungen erhalten. Auch die allgemein schöne Stimmung am Horn wurde sehr oft erwähnt», freut sich Quandt. Sie würden immer wieder gefragt, ob die IlluminArt im nächsten Jahr wieder durchgeführt werde, weil eine solch schöne Veranstaltung in der dunklen Winterzeit gut täte … Dann vielleicht bis nächstes Jahr.

www.illuminart.ch

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