Der alljährliche Infoabend des Quartiervereins Au ist ein wichtiger Anlass, sowohl in der Agenda des Quartiervereins, aber auch in jenen der Stadträte. Nebst Stadtpräsident Philipp Kutter nahmen auch die Stadträtinnen Astrid Furrer und Claudia Bühlmann sowie Christof Wolfer und Pierre Rappazzo teil. Bestimmendes Thema der diesjährigen «Chropfleerete» war das Bauvorhaben der Asyl- und Notunterkünfte.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
So übergab nach der Begrüssung durch QV-Au-Präsidentin Nadine Putscher die «IG in der Au», vertreten durch Gastgeber Hansruedi Brändli, 633 Unterschriften zu Handen des Stadtrats. Er hiess die fast 200 Anwesenden zur Bekräftigung des Anliegens aufzustehen – und die meisten folgten seinem Ansinnen. «Zu viel aufs Mal auf zu kleinem Raum», umschrieb er das Ansinnen des Stadtrats, in der Au Asyl- und Notunterkünfte zu bauen. Auch wurde ein umfangreicher Fragenkatalog zu diesem Thema eingereicht.
Astrid Furrer verriet eingangs, dass sie den Entscheid der Baubehörde zu den eingereichten Baugesuchen zu den Asylunterkünften sowie zu den Notwohnungen bis Ende November erwarte, so dass die 30-tägige Frist, in der Einsprachen gegen die Projekte möglich sind, noch vor den Festtagen abgelaufen wäre.
Ob auch andere Standorte geprüft wurden, lautete eine Frage. Hierzu konnte Christof Wolfer, als Stadtrat Finanzen auch Herr über die städtischen Immobilien, mitteilen, dass ständig Standorte geprüft würden, so auch beispielsweise im Schönenberg. Dies seien aber eher kleinere Standorte, für grössere Anlagen stünden nur wenige Grundstücke zur Verfügung. Und auch wenn die Stadt hoffe, die grossen Flächen nie beanspruchen zu müssen, seien die beiden ausgewählten Standorte die geeignetsten.
Zu den Aufnahmequoten konnte die Stadträtin Soziales, Claudia Bühlmann, Auskunft geben. «Wir müssen die Flüchtlinge aufnehmen, die uns der Kanton zuteilt», stellte sie klar. Von den Flüchtlingen, die die Stadt Wädenswil aktuell unterbringt, seien derzeit 15 an den Standorten in der Au untergebracht. Und auch auf die Frage, ob Wädenswil auch russische Kriegsverweigerer aufnehmen würde, verwies Bühlmann auf die Zuteilung durch den Kanton. Eine grosse Unsicherheit herrscht bei der Örtler Bevölkerung betreffend der Dauer des Provisoriums. Die beiden geplanten Asylunterkünfte an der Alten Landstrasse in der Au sowie an der Speerstrasse in Wädenswil sind zeitlich befristet auf drei Jahre. Und nachher? Ob der Stadtrat den definitiven Rückbau nach diesen drei Jahren einhalte, wollte ein Anwohner wissen. Christof Wolfer schlug den Örtlern in der Folge einen Deal vor: Würden keine Einsprachen gegen das Projekt eingehen, würde er die Räumung des Areals nach drei Jahren versprechen.
In der Au gäbe es jetzt schon die Situation einer Schulklasse, die mehrheitlich nicht deutschsprachig sei – was hier geplant sei, wenn nun doch wider erwarten 150 ukrainische Frauen mit Kindern kämen, wollte eine Einwohnerin wissen. Schulpräsident Pierre Rappazzo versprach eine verträgliche Aufteilung. Ob Sonder- oder Integrationsklassen geplant seien, hakte die Fragestellerin nach und befand, dass sich das nicht nach einem nachhaltigen Konzept anhöre. Roland Gugger, Vizepräsident der Schulpflege und selbst Örtler, erklärte daraufhin für den Schulpräsidenten das Vorgehen: Es gäbe bis jetzt eine Klasse mit Flüchtlingskindern in der Au, und es sei eine Frage der Anzahl Kinder. Wenn nun 8, 10 oder 12 Schüler dazukämen, könnte man dann allenfalls aus der jetzt bestehenden Klasse mit Flüchtlingskindern einige in Regelklassen integrieren. Das Konzept sieht aber nicht vor, dass alle Flüchtlingskinder in der Au zur Schule gehen würden.
Fragen zur Umgebungsgestaltung, zur Parkplatzsituation – Flüchtlinge kämen in der Regel nicht mit dem Auto in die Schweiz – und ob ein Betriebskonzept erstellt würde –, all dies beschäftigte die Örtler. Es besteht auch die – unbegründete – Angst, dass die Au zu einem eigentlichen Flüchtlingszentrum würde. Jemand zeigte sich etwas enttäuscht, er habe vom Stadtrat mehr Entgegenkommen erwartet, ein anderer fand, dass der Abend nicht sehr zielgerichtet verlaufe, ein Dritter appellierte an das Einfühlungsvermögen der Bevölkerung und sprach sich für mehr Kooperation statt Kopfschütteln aus. Als humoristischen Beitrag lachte die Versammlung über den Vorschlag, die Flüchtlinge doch auf der MS Glärnisch unterzubringen.
Schliesslich wurde die Zeit knapp, spätestens um 21 Uhr wollten die Örtler beim anschliessenden Apéro sein.
Eine Vision mit Einbahnregime zur Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg wurde vorgestellt, Fragen zum Baustand des AuParks und der Rietliau-Passarelle und der Verkehrssicherheit im Bahnhof-Umfeld wurden noch flugs beantwortet, ehe sich die Gesellschaft zum lockeren direkten Austausch einen Stock tiefer begab.
Der alljährliche Infoabend des Quartiervereins Au ist ein wichtiger Anlass, sowohl in der Agenda des Quartiervereins, aber auch in jenen der Stadträte. Nebst Stadtpräsident Philipp Kutter nahmen auch die Stadträtinnen Astrid Furrer und Claudia Bühlmann sowie Christof Wolfer und Pierre Rappazzo teil. Bestimmendes Thema der diesjährigen «Chropfleerete» war das Bauvorhaben der Asyl- und Notunterkünfte.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
So übergab nach der Begrüssung durch QV-Au-Präsidentin Nadine Putscher die «IG in der Au», vertreten durch Gastgeber Hansruedi Brändli, 633 Unterschriften zu Handen des Stadtrats. Er hiess die fast 200 Anwesenden zur Bekräftigung des Anliegens aufzustehen – und die meisten folgten seinem Ansinnen. «Zu viel aufs Mal auf zu kleinem Raum», umschrieb er das Ansinnen des Stadtrats, in der Au Asyl- und Notunterkünfte zu bauen. Auch wurde ein umfangreicher Fragenkatalog zu diesem Thema eingereicht.
Astrid Furrer verriet eingangs, dass sie den Entscheid der Baubehörde zu den eingereichten Baugesuchen zu den Asylunterkünften sowie zu den Notwohnungen bis Ende November erwarte, so dass die 30-tägige Frist, in der Einsprachen gegen die Projekte möglich sind, noch vor den Festtagen abgelaufen wäre.
Ob auch andere Standorte geprüft wurden, lautete eine Frage. Hierzu konnte Christof Wolfer, als Stadtrat Finanzen auch Herr über die städtischen Immobilien, mitteilen, dass ständig Standorte geprüft würden, so auch beispielsweise im Schönenberg. Dies seien aber eher kleinere Standorte, für grössere Anlagen stünden nur wenige Grundstücke zur Verfügung. Und auch wenn die Stadt hoffe, die grossen Flächen nie beanspruchen zu müssen, seien die beiden ausgewählten Standorte die geeignetsten.
Zu den Aufnahmequoten konnte die Stadträtin Soziales, Claudia Bühlmann, Auskunft geben. «Wir müssen die Flüchtlinge aufnehmen, die uns der Kanton zuteilt», stellte sie klar. Von den Flüchtlingen, die die Stadt Wädenswil aktuell unterbringt, seien derzeit 15 an den Standorten in der Au untergebracht. Und auch auf die Frage, ob Wädenswil auch russische Kriegsverweigerer aufnehmen würde, verwies Bühlmann auf die Zuteilung durch den Kanton. Eine grosse Unsicherheit herrscht bei der Örtler Bevölkerung betreffend der Dauer des Provisoriums. Die beiden geplanten Asylunterkünfte an der Alten Landstrasse in der Au sowie an der Speerstrasse in Wädenswil sind zeitlich befristet auf drei Jahre. Und nachher? Ob der Stadtrat den definitiven Rückbau nach diesen drei Jahren einhalte, wollte ein Anwohner wissen. Christof Wolfer schlug den Örtlern in der Folge einen Deal vor: Würden keine Einsprachen gegen das Projekt eingehen, würde er die Räumung des Areals nach drei Jahren versprechen.
In der Au gäbe es jetzt schon die Situation einer Schulklasse, die mehrheitlich nicht deutschsprachig sei – was hier geplant sei, wenn nun doch wider erwarten 150 ukrainische Frauen mit Kindern kämen, wollte eine Einwohnerin wissen. Schulpräsident Pierre Rappazzo versprach eine verträgliche Aufteilung. Ob Sonder- oder Integrationsklassen geplant seien, hakte die Fragestellerin nach und befand, dass sich das nicht nach einem nachhaltigen Konzept anhöre. Roland Gugger, Vizepräsident der Schulpflege und selbst Örtler, erklärte daraufhin für den Schulpräsidenten das Vorgehen: Es gäbe bis jetzt eine Klasse mit Flüchtlingskindern in der Au, und es sei eine Frage der Anzahl Kinder. Wenn nun 8, 10 oder 12 Schüler dazukämen, könnte man dann allenfalls aus der jetzt bestehenden Klasse mit Flüchtlingskindern einige in Regelklassen integrieren. Das Konzept sieht aber nicht vor, dass alle Flüchtlingskinder in der Au zur Schule gehen würden.
Fragen zur Umgebungsgestaltung, zur Parkplatzsituation – Flüchtlinge kämen in der Regel nicht mit dem Auto in die Schweiz – und ob ein Betriebskonzept erstellt würde –, all dies beschäftigte die Örtler. Es besteht auch die – unbegründete – Angst, dass die Au zu einem eigentlichen Flüchtlingszentrum würde. Jemand zeigte sich etwas enttäuscht, er habe vom Stadtrat mehr Entgegenkommen erwartet, ein anderer fand, dass der Abend nicht sehr zielgerichtet verlaufe, ein Dritter appellierte an das Einfühlungsvermögen der Bevölkerung und sprach sich für mehr Kooperation statt Kopfschütteln aus. Als humoristischen Beitrag lachte die Versammlung über den Vorschlag, die Flüchtlinge doch auf der MS Glärnisch unterzubringen.
Schliesslich wurde die Zeit knapp, spätestens um 21 Uhr wollten die Örtler beim anschliessenden Apéro sein.
Eine Vision mit Einbahnregime zur Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg wurde vorgestellt, Fragen zum Baustand des AuParks und der Rietliau-Passarelle und der Verkehrssicherheit im Bahnhof-Umfeld wurden noch flugs beantwortet, ehe sich die Gesellschaft zum lockeren direkten Austausch einen Stock tiefer begab.