Im Kunstfenster Schönenberg stellt momentan Severin Aicher, ein junger Fotograf aus Wädenswil, seine Naturstudien aus. Es sind zarte, intime Winterlandschaften aus der Region.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Severin Aicher ist gelernter Landschaftsgärtner, hat einen Bachelor in Umweltingenieurwesen der ZHAW Wädenswil und macht ein weiterführendes Studium in «Umwelt und natürliche Ressourcen». Die Nähe zur Natur ist in seinen fotografischen Werken sehr präsent.
2011 begann Severin Aicher zu fotografieren und entdeckte dabei seine Liebe zur Natur. Mit dem Wechseln der Sujets im Jahresverlauf, eröffnen sich ihm immer wieder neue Themen.
Zu den Stimmungen, die er besonders mag, zählen sicher Nebel, Frost, Schnee und Regen. Die Moränenlandschaft am Zimmerberg eigne sich sehr gut, um mit dem Teleobjektiv Landschaftsaufnahmen zu machen. Das liege wohl an den kleinräumig geschwungenen Hügeln und den markanten Linden.
Kontrastreiche Landschaft
Aus einem zufällig geschossenen Bild entwickelte sich für Aicher ein Thema, das ihn weiter beschäftigte: Es sind die typischen Merkmale dieser Landschaft, der Kontrast zwischen ländlichen und städtischen Elementen, einmal sehr gepflegt und kultiviert, dann wieder wild und rau. Diese Landschaft verkörpert für ihn ein aktuelles Thema, nämlich die Wichtigkeit aus beiden Bereichen Dinge herauszusuchen, die einem nützen können, das heisst, eine Zukunft zu schaffen, in welcher ein sinnvolles Nebeneinander möglich ist.
Doch es ist auch immer wieder die Schönheit und das Aussergewöhnliche, die ihn in ihren Bann ziehen.
Was bedeutet Dir die Fotografie – seine Kunst?
«Die Fotografie, speziell die Naturfotografie, bedeutet für mich sowohl Spass, eine Möglichkeit Kreativität in einem mir möglichen Zeitraum auszuleben, als auch viel Arbeit. Sie ist seit Beginn meiner fotografischen Tätigkeiten immer mehr zu einem Teil meines Lebens geworden. Allerdings ist sie mir von Zeit zu Zeit auch ein
Hindernis, und ich verzichte daher phasenweise bewusst auf dieses Hobby.»
Du bist sicher viel in der Natur unterwegs. Hat sich Dein Blick für die Natur, ihre Wunder und auch auf Details geschärft?
«Ich habe parallel zum Ende meiner Lehre als Landschaftsgärtner mit dem Fotografieren angefangen. In dieser Zeit war ich in einer Phase, in der ich die Natur immer mehr zu schätzen lernte. Seit da befasste ich mich mit Themen der
heimischen Natur, insbesondere der Ökologie, der Lebensräume, der Artenkenntnis und dem Naturschutz. Ohne Fotografie weiss ich nicht, ob ich mein Studium als Umweltingenieur beziehungsweise das weiterführende in «Umwelt und natürliche Ressourcen» überhaupt angefangen hätte. Ganz sicher hat mich die Fotografie bei meinem Interesse, die Natur zu ergründen, unterstützt.»
Hast Du bevorzugte Sujets, Jahreszeiten, Lichtverhältnisse?
«Oft wechsle ich meine Sujets im Jahresverlauf und entdecke jedes Jahr neue spannende Themen, Aufnahmetechniken und Blickwinkel oder finde neue Projekte, die ich dann ausführe oder auch nicht. Generell sieht man manchen Bildern – so glaube ich – eher etwas Düsteres an, andere wirken vielleicht spirituell oder verträumt, und oft versuche ich einfach die Eindrücke, die die Natur in mir hinterlässt, möglichst schön auf ein Bild zu bringen. Von der Lichtstimmung her betrachtet, gefällt mir die Zeit um den Sonnenaufgang und -untergang.
Speziell bevorzugte Sujets habe ich nicht, dafür aber einige Themen, zu denen ich immer wieder zurückfinde. Dazu zählen Orchideen, Pilze, Bäume, Vögel und Kleintiere, wie Amphibien. Allerdings bin ich bei der Wahl meiner Sujets eher opportunistisch. Da sind wohl auch Grenzen zwischen meiner künstlerischen Ader und jener des Naturliebhabers oder -bewunderers. Ich kann nicht alles fotografieren, was ich schön finde und fotografiere gerne auch Dinge, die nicht unbedingt zu dem zählen, was für mich eine schöne, intakte Natur verkörpert.
Generell bin ich offen für Neues und auch etwas experimentierfreudig. So finde ich oft auch neue Sujets oder Projekte, welche meinen bisherigen Rahmen sprengen. Besonders reizt mich das Spiel mit der Unschärfe.»
Deine Bilder haben, meiner Meinung nach etwas sehr Intimes. Was bedeutet es Dir, Deine Werke öffentlich zu zeigen?
«Ich freue mich über die Möglichkeit und auch darüber, dass meine Bilder auf Dich intim wirken. Das fasse ich so auf, dass sie einen eigenen Charakter haben, was mir immer schon wichtig war. Für mich ist die Fotografie etwas sehr Wichtiges, ganz unabhängig davon ob, ich sie
anderen zeige oder nicht. Allerdings finde ich es schade, die Bilder nur selbst zu betrachten und auf meinem Computer verstauben zu lassen. Daher bemühe ich mich ab und zu, sie einem Publikum zu präsentieren.
Die Bilder auszustellen ist auch mit gewissen Bedenken verbunden. Auch Kritik, ob unausgesprochen oder nicht, kann natürlich ein Hinderungsgrund sein, wobei ich für ehrliche, konstruktive Kritik meist sehr offen bin.»
Die Fotografien von Severin Aicher sind bis am 20. November im Kunstschaufenster Schönenberg (Dorfhuus) zu sehen.
Im Kunstfenster Schönenberg stellt momentan Severin Aicher, ein junger Fotograf aus Wädenswil, seine Naturstudien aus. Es sind zarte, intime Winterlandschaften aus der Region.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Severin Aicher ist gelernter Landschaftsgärtner, hat einen Bachelor in Umweltingenieurwesen der ZHAW Wädenswil und macht ein weiterführendes Studium in «Umwelt und natürliche Ressourcen». Die Nähe zur Natur ist in seinen fotografischen Werken sehr präsent.
2011 begann Severin Aicher zu fotografieren und entdeckte dabei seine Liebe zur Natur. Mit dem Wechseln der Sujets im Jahresverlauf, eröffnen sich ihm immer wieder neue Themen.
Zu den Stimmungen, die er besonders mag, zählen sicher Nebel, Frost, Schnee und Regen. Die Moränenlandschaft am Zimmerberg eigne sich sehr gut, um mit dem Teleobjektiv Landschaftsaufnahmen zu machen. Das liege wohl an den kleinräumig geschwungenen Hügeln und den markanten Linden.
Kontrastreiche Landschaft
Aus einem zufällig geschossenen Bild entwickelte sich für Aicher ein Thema, das ihn weiter beschäftigte: Es sind die typischen Merkmale dieser Landschaft, der Kontrast zwischen ländlichen und städtischen Elementen, einmal sehr gepflegt und kultiviert, dann wieder wild und rau. Diese Landschaft verkörpert für ihn ein aktuelles Thema, nämlich die Wichtigkeit aus beiden Bereichen Dinge herauszusuchen, die einem nützen können, das heisst, eine Zukunft zu schaffen, in welcher ein sinnvolles Nebeneinander möglich ist.
Doch es ist auch immer wieder die Schönheit und das Aussergewöhnliche, die ihn in ihren Bann ziehen.
Was bedeutet Dir die Fotografie – seine Kunst?
«Die Fotografie, speziell die Naturfotografie, bedeutet für mich sowohl Spass, eine Möglichkeit Kreativität in einem mir möglichen Zeitraum auszuleben, als auch viel Arbeit. Sie ist seit Beginn meiner fotografischen Tätigkeiten immer mehr zu einem Teil meines Lebens geworden. Allerdings ist sie mir von Zeit zu Zeit auch ein
Hindernis, und ich verzichte daher phasenweise bewusst auf dieses Hobby.»
Du bist sicher viel in der Natur unterwegs. Hat sich Dein Blick für die Natur, ihre Wunder und auch auf Details geschärft?
«Ich habe parallel zum Ende meiner Lehre als Landschaftsgärtner mit dem Fotografieren angefangen. In dieser Zeit war ich in einer Phase, in der ich die Natur immer mehr zu schätzen lernte. Seit da befasste ich mich mit Themen der
heimischen Natur, insbesondere der Ökologie, der Lebensräume, der Artenkenntnis und dem Naturschutz. Ohne Fotografie weiss ich nicht, ob ich mein Studium als Umweltingenieur beziehungsweise das weiterführende in «Umwelt und natürliche Ressourcen» überhaupt angefangen hätte. Ganz sicher hat mich die Fotografie bei meinem Interesse, die Natur zu ergründen, unterstützt.»
Hast Du bevorzugte Sujets, Jahreszeiten, Lichtverhältnisse?
«Oft wechsle ich meine Sujets im Jahresverlauf und entdecke jedes Jahr neue spannende Themen, Aufnahmetechniken und Blickwinkel oder finde neue Projekte, die ich dann ausführe oder auch nicht. Generell sieht man manchen Bildern – so glaube ich – eher etwas Düsteres an, andere wirken vielleicht spirituell oder verträumt, und oft versuche ich einfach die Eindrücke, die die Natur in mir hinterlässt, möglichst schön auf ein Bild zu bringen. Von der Lichtstimmung her betrachtet, gefällt mir die Zeit um den Sonnenaufgang und -untergang.
Speziell bevorzugte Sujets habe ich nicht, dafür aber einige Themen, zu denen ich immer wieder zurückfinde. Dazu zählen Orchideen, Pilze, Bäume, Vögel und Kleintiere, wie Amphibien. Allerdings bin ich bei der Wahl meiner Sujets eher opportunistisch. Da sind wohl auch Grenzen zwischen meiner künstlerischen Ader und jener des Naturliebhabers oder -bewunderers. Ich kann nicht alles fotografieren, was ich schön finde und fotografiere gerne auch Dinge, die nicht unbedingt zu dem zählen, was für mich eine schöne, intakte Natur verkörpert.
Generell bin ich offen für Neues und auch etwas experimentierfreudig. So finde ich oft auch neue Sujets oder Projekte, welche meinen bisherigen Rahmen sprengen. Besonders reizt mich das Spiel mit der Unschärfe.»
Deine Bilder haben, meiner Meinung nach etwas sehr Intimes. Was bedeutet es Dir, Deine Werke öffentlich zu zeigen?
«Ich freue mich über die Möglichkeit und auch darüber, dass meine Bilder auf Dich intim wirken. Das fasse ich so auf, dass sie einen eigenen Charakter haben, was mir immer schon wichtig war. Für mich ist die Fotografie etwas sehr Wichtiges, ganz unabhängig davon ob, ich sie
anderen zeige oder nicht. Allerdings finde ich es schade, die Bilder nur selbst zu betrachten und auf meinem Computer verstauben zu lassen. Daher bemühe ich mich ab und zu, sie einem Publikum zu präsentieren.
Die Bilder auszustellen ist auch mit gewissen Bedenken verbunden. Auch Kritik, ob unausgesprochen oder nicht, kann natürlich ein Hinderungsgrund sein, wobei ich für ehrliche, konstruktive Kritik meist sehr offen bin.»
Die Fotografien von Severin Aicher sind bis am 20. November im Kunstschaufenster Schönenberg (Dorfhuus) zu sehen.