Die Gemeindebibliothek Richterswil beantragt bei der Gemeinde im Rahmen einer Leistungsvereinbarung die Erhöhung des Jahresbeitrages, um ihre Räumlichkeiten zu erweitern und zeitgemässe Anstellungsbedingungen für die Angestellten samt Einrichtung einer Pensionskasse zu ermöglichen. Bereits Ende November findet dafür die Urnenabstimmung statt.
Text & Bilder: Reni Bircher
Die Bibliothek leistet einen wichtigen Beitrag im Bereich Kultur und Bildung, und sie ermöglicht soziale Kontakte für Menschen jeden Alters. Um dieser Aufgabe weiterhin zuverlässig gerecht zu werden und Aktualität zu gewährleisten, braucht es mehr Platz und faire Anstellungsbedingungen.
Der Verein Gemeindebibliothek führt die Bibliothek in Richterswil seit 1998 umsichtig, effizient und ist sparsam mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Momentan sind 2285 Personen als Mitglieder gemeldet, der Jahresbeitrag von CHF 60 wird aber nur pro Haushalt (rund 1000) verlangt. Die Gemeinde unterstützt den Verein mit einem jährlichen Beitrag von CHF 131 500, welcher für die operativen Geschäfte wie Miete, Löhne, Bewirtschaftung der EDV-Anlage und die Erneuerung von etwa 1500 Medien jedes Jahr verwendet wird.
Anliegen für die Zukunft
«Unser Hauptanliegen gilt der Änderung der aktuell unattraktiven Arbeitsbedingungen», sagt Vereinspräsident Kurt Dübendorfer. Die fünf Mitarbeiterinnen arbeiten derzeit insgesamt 110 Stellenprozente zu einem niedrigen Stundenlohn, und ausser der AHV können keine Sozialleistungen angeboten werden. Das soll sich ändern, indem Teilzeitstellen von insgesamt 150 Stellenprozenten geschaffen werden – mit branchenüblicher Entlöhnung plus der Einrichtung einer Pensionskasse.
«Das ist immer noch sehr tief», erklärt Dübendorfer, «denn der Dachverband Bibliosuisse spricht sich bei einer Dorfgrösse bzw. gemessen an der Einwohnerzahl von Richterswil-Samstagern für 300 Stellenprozente aus». Auch flächenmässig kommt die Bibliothek nur gerade mal auf die Hälfte der Empfehlung.
Gerade jetzt bietet sich der Bibliothek die Möglichkeit, ihre Räumlichkeiten zu erweitern, indem sie seeseitig eine Zwischenwand herausbricht und den Eingang Richtung Dorfstrasse verlegt. Das hätte zur Folge, dass es endlich einen Vorplatz gäbe, um Kinderwagen und Velo bequem abzustellen, der Zutritt zur Bibliothek behindertengerecht würde sowie einen grösseren Eingangsbereich generiert, um Gedränge zu vermeiden.
«Wir möchten ein weiteres Schwergewicht auf die Sprachentwicklung und Leseförderung von Vorschulkindern legen und diesen Bereich entsprechend vergrössern. Das wird von der Gemeinde unterstützt und steht auch so in unserer Leistungsvereinbarung. Schön wäre es, wenn zwei Arbeitsplätze zur Verfügung stehen könnten, denn wir haben manchmal Studenten, welche zum Arbeiten hierher kommen.»
Schon jetzt finden kleine Anlässe und Erzählstunden für Kinder statt, sind aber auf ein Minimum beschränkt, wegen fehlender finanzieller Mittel und Arbeitsstunden. Das möchte der Verein mit den beantragten Geldern ausbauen. Eine Vermietung an einen Verein ausserhalb der Öffnungszeiten ist ebenfalls denkbar.
Ein Ort zum Sein
Die Bibliothek bringt Leben ins Dorf. Kulturelle Anlässe, Geschichtenerzählungen für Kinder, Treffpunkt zum Verweilen – gerne wird auch günstig Kaffee angeboten –, schmökern, lesen, Arbeitsplatz (Nutzung von WLAN möglich), Tauschbörse, ein Raum für Begegnungen und Freizeitgestaltung: das Angebot der öffentlichen Bibliothek soll vielfältig und attraktiv sein für alle Dorfbewohner. «Jeder hat das Recht sich hier aufzuhalten», sagt der Vereinspräsident, «ich glaube, das ist vielen Leuten gar nicht bewusst». Nur das Ausleihen von Medien ist von der Mitgliedschaft abhängig.
«Wir möchten diese einmalige Chance zur Erweiterung nutzen, die sich nun bietet», erläutert Bibliothekarin Susanna Ricklin. Am liebsten würde der Verein die gesamte Fläche des ehemaligen Ladenlokals an der Dorfstrasse 7 übernehmen, um den Anforderungen des Dorfes gerecht zu werden. «Vielleicht fänden sich Gönner, welche die Miete für diesen kleinen Ladenteil finanzieren würden», sinniert Ricklin.
Was die Abstimmung will
Wie eine Studie der Hochschule Luzern deutlich aufzeigt, sind die angestrebten Schritte der Gemeindebibliothek dringend notwendig, wenn nicht sogar längst überfällig. Deshalb beantragt der Verein Gemeindebibliothek die Erhöhung dieses Gemeindekredites um CHF 66 500 auf insgesamt CHF 198 000, plus einen einmaligen Zusatzkredit von CHF 55 000 für die Einrichtung der neuen Räumlichkeiten.
Der Gemeinderat empfiehlt in einem Schreiben die Annahme der Vorlage, und natürlich wünschen sich die Mitglieder der Gemeindebibliothek vom Stimmvolk ein grosses, überzeugtes «Ja».
Urnenabstimmung: 27. November.
www.bibliothek-richterswil.ch
Die Gemeindebibliothek Richterswil beantragt bei der Gemeinde im Rahmen einer Leistungsvereinbarung die Erhöhung des Jahresbeitrages, um ihre Räumlichkeiten zu erweitern und zeitgemässe Anstellungsbedingungen für die Angestellten samt Einrichtung einer Pensionskasse zu ermöglichen. Bereits Ende November findet dafür die Urnenabstimmung statt.
Text & Bilder: Reni Bircher
Die Bibliothek leistet einen wichtigen Beitrag im Bereich Kultur und Bildung, und sie ermöglicht soziale Kontakte für Menschen jeden Alters. Um dieser Aufgabe weiterhin zuverlässig gerecht zu werden und Aktualität zu gewährleisten, braucht es mehr Platz und faire Anstellungsbedingungen.
Der Verein Gemeindebibliothek führt die Bibliothek in Richterswil seit 1998 umsichtig, effizient und ist sparsam mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Momentan sind 2285 Personen als Mitglieder gemeldet, der Jahresbeitrag von CHF 60 wird aber nur pro Haushalt (rund 1000) verlangt. Die Gemeinde unterstützt den Verein mit einem jährlichen Beitrag von CHF 131 500, welcher für die operativen Geschäfte wie Miete, Löhne, Bewirtschaftung der EDV-Anlage und die Erneuerung von etwa 1500 Medien jedes Jahr verwendet wird.
Anliegen für die Zukunft
«Unser Hauptanliegen gilt der Änderung der aktuell unattraktiven Arbeitsbedingungen», sagt Vereinspräsident Kurt Dübendorfer. Die fünf Mitarbeiterinnen arbeiten derzeit insgesamt 110 Stellenprozente zu einem niedrigen Stundenlohn, und ausser der AHV können keine Sozialleistungen angeboten werden. Das soll sich ändern, indem Teilzeitstellen von insgesamt 150 Stellenprozenten geschaffen werden – mit branchenüblicher Entlöhnung plus der Einrichtung einer Pensionskasse.
«Das ist immer noch sehr tief», erklärt Dübendorfer, «denn der Dachverband Bibliosuisse spricht sich bei einer Dorfgrösse bzw. gemessen an der Einwohnerzahl von Richterswil-Samstagern für 300 Stellenprozente aus». Auch flächenmässig kommt die Bibliothek nur gerade mal auf die Hälfte der Empfehlung.
Gerade jetzt bietet sich der Bibliothek die Möglichkeit, ihre Räumlichkeiten zu erweitern, indem sie seeseitig eine Zwischenwand herausbricht und den Eingang Richtung Dorfstrasse verlegt. Das hätte zur Folge, dass es endlich einen Vorplatz gäbe, um Kinderwagen und Velo bequem abzustellen, der Zutritt zur Bibliothek behindertengerecht würde sowie einen grösseren Eingangsbereich generiert, um Gedränge zu vermeiden.
«Wir möchten ein weiteres Schwergewicht auf die Sprachentwicklung und Leseförderung von Vorschulkindern legen und diesen Bereich entsprechend vergrössern. Das wird von der Gemeinde unterstützt und steht auch so in unserer Leistungsvereinbarung. Schön wäre es, wenn zwei Arbeitsplätze zur Verfügung stehen könnten, denn wir haben manchmal Studenten, welche zum Arbeiten hierher kommen.»
Schon jetzt finden kleine Anlässe und Erzählstunden für Kinder statt, sind aber auf ein Minimum beschränkt, wegen fehlender finanzieller Mittel und Arbeitsstunden. Das möchte der Verein mit den beantragten Geldern ausbauen. Eine Vermietung an einen Verein ausserhalb der Öffnungszeiten ist ebenfalls denkbar.
Ein Ort zum Sein
Die Bibliothek bringt Leben ins Dorf. Kulturelle Anlässe, Geschichtenerzählungen für Kinder, Treffpunkt zum Verweilen – gerne wird auch günstig Kaffee angeboten –, schmökern, lesen, Arbeitsplatz (Nutzung von WLAN möglich), Tauschbörse, ein Raum für Begegnungen und Freizeitgestaltung: das Angebot der öffentlichen Bibliothek soll vielfältig und attraktiv sein für alle Dorfbewohner. «Jeder hat das Recht sich hier aufzuhalten», sagt der Vereinspräsident, «ich glaube, das ist vielen Leuten gar nicht bewusst». Nur das Ausleihen von Medien ist von der Mitgliedschaft abhängig.
«Wir möchten diese einmalige Chance zur Erweiterung nutzen, die sich nun bietet», erläutert Bibliothekarin Susanna Ricklin. Am liebsten würde der Verein die gesamte Fläche des ehemaligen Ladenlokals an der Dorfstrasse 7 übernehmen, um den Anforderungen des Dorfes gerecht zu werden. «Vielleicht fänden sich Gönner, welche die Miete für diesen kleinen Ladenteil finanzieren würden», sinniert Ricklin.
Was die Abstimmung will
Wie eine Studie der Hochschule Luzern deutlich aufzeigt, sind die angestrebten Schritte der Gemeindebibliothek dringend notwendig, wenn nicht sogar längst überfällig. Deshalb beantragt der Verein Gemeindebibliothek die Erhöhung dieses Gemeindekredites um CHF 66 500 auf insgesamt CHF 198 000, plus einen einmaligen Zusatzkredit von CHF 55 000 für die Einrichtung der neuen Räumlichkeiten.
Der Gemeinderat empfiehlt in einem Schreiben die Annahme der Vorlage, und natürlich wünschen sich die Mitglieder der Gemeindebibliothek vom Stimmvolk ein grosses, überzeugtes «Ja».
Urnenabstimmung: 27. November.
www.bibliothek-richterswil.ch