Nach fünf Jahren fand am 7. Oktober zum ersten Mal nach der Pandemie wieder eine Museumsnacht im Bezirk Horgen statt. Bis jetzt war sie alle drei Jahre durchgeführt worden und somit wieder für 2020 geplant gewesen. Corona kam dazwischen und sie musste zweimal verschoben werden – auf diesen Herbst.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Mit dieser gemeinsamen Museumsnacht von zehn Museen möchte man auf die Vielfalt der Museen im Bezirk hinweisen, denn – so dachten die Organisatoren – es sei doch erstaunlich viel Unterschiedliches und Interessantes auf diesem kleinen Raum zu entdecken.
«Rätselhaft»
Das Motto der diesjährigen Veranstaltung war «Rätselhaft». Laut Christian Winkler, Präsident der Historischen Gesellschaft Wädenswil und einer der Organisatoren, kam das so: «Wir wollten uns ein gemeinsames Motto geben, das für alle Museen einen genügend grossen Interpretationsspielraum bietet. Da die Schwerpunkte der zehn Museen sehr unterschiedlich sind, sollte jedes die Möglichkeit haben, ‹rätselhaft› individuell auszulegen. ‹Rätselhaft› passt auch gut zur Nacht, die mit der Dunkelheit alles etwas geheimnisvoller macht – auch den Besuch im Museum.»
Jedes Museum hatte seine Schwerpunkte
In dieser Nacht konnte man im Bezirk Horgen zehn Museen einen Besuch abstatten. In Wädenswil waren es die Galerie Art33, die neu dazugekommen war, sowie das Weinbaumuseum Zürichsee auf der Halbinsel Au und die Kulturgarage, die von der Historischen Gesellschaft Wädenswil bespielt wurde.
In den Museen konnten die jeweiligen Sammlungen begutachtet werden, aber es wurden auch spezielle Highlights geboten, die sich natürlich dem Motto verschrieben hatten, dem Tüfteln und Raten und Erleben bei Nacht. Dieses wurde von jedem Museum nach seinen jeweiligen Schwerpunkten interpretiert.
Weinbaumuseum
In der Au drehte sich natürlich alles um den Wein. Aus schwarzen Gläsern konnte man ihn an der weissen Theke trinken und raten, ob es sich um einen Roten oder Weissen handelte. Die Weinkennerin hat es schnell erraten. Doch das war noch das einfachste Rätsel. Die anschliessende Führung durch das Museum mit Hannes Hug und Thomas Wyss war wirklich keine «kuschelige Sache», und die Rätsel, die sich die beiden ausgedacht hatten, eigentlich meistens unlösbar. So konnte auch niemand einen Preis gewinnen, obwohl doch einige Lösungen, sozusagen als kleine Leckerbissen, dann doch zu finden waren. Trotzdem waren die Scherze und Anekdoten, die der Unterhalter Hug zum Besten gab, zum Schiessen. Da konnte man dann auch nicht so recht glauben, dass man anno dazumal mit russischen Raketen auf Wolken geschossen hat, um Hagel zu vermeiden. Ein sehr teurer «Gschpass», den man sich wohl nur als Versuch leistete.
Kulturgarage
Auch Kinder hatten ihren Spass, vor allem in der Kulturgarage, wo über spezielle Gegenstände und ihre Verwendung gerätselt wurde. Adrian Schärer, seines Zeichens Historiker, stand den Besuchern mit kleinen Tipps beim Raten zur Seite, und so stellte sich heraus, dass die kleine, hübsche Holztruhe mit den geheimnisvollen Löchern ein Fusswärmer ist, und dass man mit den seltsamen Holzformen Hüte geformt hat. Die speziellen Gegenstände waren wunderschön präsentiert, auf Säulen und in Glasvitrinen, und sahen teilweise aus wie Skulpturen. Das grösste Rätsel gab dieses kleine Metallding mit Schlitzen auf, das ein dunkelgraues Stoffmäntelchen trug, woran zwei Schnürsenkel befestigt waren, um das Teil irgendwo festzubinden. In seiner Glasvitrine, im Scheinwerferlicht eines Spots, gab es Rätsel auf, die mit «Gasmaske für einen Hund» oder «kleiner Radiolautsprecher» nicht gelöst werden konnten. Es stellte sich dann als Dynamo-Verdunkler aus dem zweiten Weltkrieg heraus. Man stelle sich das vor! Ja, auch die Velolichter mussten abgedunkelt werden!
Diese Nacht in den Museen war kurzweilig und fand guten Zuspruch. Auch konnte man sich mancherorts mit einem kleineren oder grösseren Snack verpflegen. Alles war gratis und der Shuttlebus geriet manchmal wegen der grossen Nachfrage an seine Grenzen.
Mit einer Besucherzahl von 50 bis 150 Personen pro Haus zeigten sich auch die Organisatoren sehr zufrieden und man freut sich bereits auf eine Wiederholung in drei Jahren.
Nach fünf Jahren fand am 7. Oktober zum ersten Mal nach der Pandemie wieder eine Museumsnacht im Bezirk Horgen statt. Bis jetzt war sie alle drei Jahre durchgeführt worden und somit wieder für 2020 geplant gewesen. Corona kam dazwischen und sie musste zweimal verschoben werden – auf diesen Herbst.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Mit dieser gemeinsamen Museumsnacht von zehn Museen möchte man auf die Vielfalt der Museen im Bezirk hinweisen, denn – so dachten die Organisatoren – es sei doch erstaunlich viel Unterschiedliches und Interessantes auf diesem kleinen Raum zu entdecken.
«Rätselhaft»
Das Motto der diesjährigen Veranstaltung war «Rätselhaft». Laut Christian Winkler, Präsident der Historischen Gesellschaft Wädenswil und einer der Organisatoren, kam das so: «Wir wollten uns ein gemeinsames Motto geben, das für alle Museen einen genügend grossen Interpretationsspielraum bietet. Da die Schwerpunkte der zehn Museen sehr unterschiedlich sind, sollte jedes die Möglichkeit haben, ‹rätselhaft› individuell auszulegen. ‹Rätselhaft› passt auch gut zur Nacht, die mit der Dunkelheit alles etwas geheimnisvoller macht – auch den Besuch im Museum.»
Jedes Museum hatte seine Schwerpunkte
In dieser Nacht konnte man im Bezirk Horgen zehn Museen einen Besuch abstatten. In Wädenswil waren es die Galerie Art33, die neu dazugekommen war, sowie das Weinbaumuseum Zürichsee auf der Halbinsel Au und die Kulturgarage, die von der Historischen Gesellschaft Wädenswil bespielt wurde.
In den Museen konnten die jeweiligen Sammlungen begutachtet werden, aber es wurden auch spezielle Highlights geboten, die sich natürlich dem Motto verschrieben hatten, dem Tüfteln und Raten und Erleben bei Nacht. Dieses wurde von jedem Museum nach seinen jeweiligen Schwerpunkten interpretiert.
Weinbaumuseum
In der Au drehte sich natürlich alles um den Wein. Aus schwarzen Gläsern konnte man ihn an der weissen Theke trinken und raten, ob es sich um einen Roten oder Weissen handelte. Die Weinkennerin hat es schnell erraten. Doch das war noch das einfachste Rätsel. Die anschliessende Führung durch das Museum mit Hannes Hug und Thomas Wyss war wirklich keine «kuschelige Sache», und die Rätsel, die sich die beiden ausgedacht hatten, eigentlich meistens unlösbar. So konnte auch niemand einen Preis gewinnen, obwohl doch einige Lösungen, sozusagen als kleine Leckerbissen, dann doch zu finden waren. Trotzdem waren die Scherze und Anekdoten, die der Unterhalter Hug zum Besten gab, zum Schiessen. Da konnte man dann auch nicht so recht glauben, dass man anno dazumal mit russischen Raketen auf Wolken geschossen hat, um Hagel zu vermeiden. Ein sehr teurer «Gschpass», den man sich wohl nur als Versuch leistete.
Kulturgarage
Auch Kinder hatten ihren Spass, vor allem in der Kulturgarage, wo über spezielle Gegenstände und ihre Verwendung gerätselt wurde. Adrian Schärer, seines Zeichens Historiker, stand den Besuchern mit kleinen Tipps beim Raten zur Seite, und so stellte sich heraus, dass die kleine, hübsche Holztruhe mit den geheimnisvollen Löchern ein Fusswärmer ist, und dass man mit den seltsamen Holzformen Hüte geformt hat. Die speziellen Gegenstände waren wunderschön präsentiert, auf Säulen und in Glasvitrinen, und sahen teilweise aus wie Skulpturen. Das grösste Rätsel gab dieses kleine Metallding mit Schlitzen auf, das ein dunkelgraues Stoffmäntelchen trug, woran zwei Schnürsenkel befestigt waren, um das Teil irgendwo festzubinden. In seiner Glasvitrine, im Scheinwerferlicht eines Spots, gab es Rätsel auf, die mit «Gasmaske für einen Hund» oder «kleiner Radiolautsprecher» nicht gelöst werden konnten. Es stellte sich dann als Dynamo-Verdunkler aus dem zweiten Weltkrieg heraus. Man stelle sich das vor! Ja, auch die Velolichter mussten abgedunkelt werden!
Diese Nacht in den Museen war kurzweilig und fand guten Zuspruch. Auch konnte man sich mancherorts mit einem kleineren oder grösseren Snack verpflegen. Alles war gratis und der Shuttlebus geriet manchmal wegen der grossen Nachfrage an seine Grenzen.
Mit einer Besucherzahl von 50 bis 150 Personen pro Haus zeigten sich auch die Organisatoren sehr zufrieden und man freut sich bereits auf eine Wiederholung in drei Jahren.