Nicht jedem liegt das Rechnen, hat die Mathematik im Blut und so sind Hilfsmittel hoch willkommen. Aber zwischen dem Zählen des Kleinkinds mit den Fingern und den Rechensystemen für die Erforschung des Weltalls liegen, ja eben, «astronomische» Unterschiede.
In den verschiedensten Kulturen wurden Rechengeräte erfunden. Die Inkas entwickelten Quipu, Schnüre mit Knoten. Römer und Griechen verwendeten Calculi, Steine mit Kerben. Vermutlich ältestes Hilfsmittel und weltweit verbreitet ist der Abakus, von lateinisch «abacus», was so viel heisst wie Tischplatte. Die Sumerer benutzten ab 2700–2300 v. Chr. eine Tonplatte mit Spalten, worin sich lose Kugeln oder Schilfrohrstücke bewegen liessen. Die Babylonier übernahmen dieses Rechenbrett und übertrugen es ins Dezimalsystem. Durch den Handel verbreitete sich das Gerät nach Indien, Persien und in den Mittelmeerraum. Als ältestes erhaltenes Objekt dieser Art gilt die Salaminische Platte, eine Tafel mit Schlitzreihen und beweglichen Rechensteinen, um 300 v. Chr.
In China wurde um 550 der Suanpan, das «Rechnen mit Perlen» erwähnt. Um 1600 übernahmen die Japaner diese Methode, vereinfachten sie und nannten sie Soroban. Eine weitere, bis in die jüngste Zeit verwendete Version ist der russische Abakus, der Stschoty.
Mit der Einführung der indischen Zahlenschrift verdrängten langsam mechanische Rechenmaschinen den Abakus. Das Museum zeigt einige spezielle Ausführungen und erklärt deren Funktionsweise, unter anderem die 1916 in Zürich für Firmen hergestellte Rechenwalze und die Curta, einen zylinderförmigen Rechner mit Kurbel, in den 1940er Jahren entwickelt von Curt Herzstark und produziert in Liechtenstein – ein teures Sammlerstück. Zu sehen sind auch Rechenschieber und einer der ersten Taschenrechner von Noviton AG Zürich. Ergänzt wird die informative Ausstellung durch Fotos und kurze Texte.
Marco Canclini, früher Primarlehrer in Samstagern, sammelte alle jemals in Richterswiler Schulen eingesetzten Computertypen und stellt sie für die nächsten Offenen Türen zur Verfügung, was einen ausgezeichneten Einblick in die Entwicklung der «Rechner» verschafft. Auch an dieser Stelle herzlichen Dank.
Die mathematischen Fähigkeiten und Lehren des Rechenmeisters Adam Riese, 1492–1559, wurden sprichwörtlich. Wer hat noch nie «Nach Adam Riese macht das …?» gehört?
Offene Türen und Apéro
im Ortsmuseum Richterswil
Dorfbachstrasse 12
Sonntag, 5. Juni, 10.00–12.00 Uhr
Nicht jedem liegt das Rechnen, hat die Mathematik im Blut und so sind Hilfsmittel hoch willkommen. Aber zwischen dem Zählen des Kleinkinds mit den Fingern und den Rechensystemen für die Erforschung des Weltalls liegen, ja eben, «astronomische» Unterschiede.
In den verschiedensten Kulturen wurden Rechengeräte erfunden. Die Inkas entwickelten Quipu, Schnüre mit Knoten. Römer und Griechen verwendeten Calculi, Steine mit Kerben. Vermutlich ältestes Hilfsmittel und weltweit verbreitet ist der Abakus, von lateinisch «abacus», was so viel heisst wie Tischplatte. Die Sumerer benutzten ab 2700–2300 v. Chr. eine Tonplatte mit Spalten, worin sich lose Kugeln oder Schilfrohrstücke bewegen liessen. Die Babylonier übernahmen dieses Rechenbrett und übertrugen es ins Dezimalsystem. Durch den Handel verbreitete sich das Gerät nach Indien, Persien und in den Mittelmeerraum. Als ältestes erhaltenes Objekt dieser Art gilt die Salaminische Platte, eine Tafel mit Schlitzreihen und beweglichen Rechensteinen, um 300 v. Chr.
In China wurde um 550 der Suanpan, das «Rechnen mit Perlen» erwähnt. Um 1600 übernahmen die Japaner diese Methode, vereinfachten sie und nannten sie Soroban. Eine weitere, bis in die jüngste Zeit verwendete Version ist der russische Abakus, der Stschoty.
Mit der Einführung der indischen Zahlenschrift verdrängten langsam mechanische Rechenmaschinen den Abakus. Das Museum zeigt einige spezielle Ausführungen und erklärt deren Funktionsweise, unter anderem die 1916 in Zürich für Firmen hergestellte Rechenwalze und die Curta, einen zylinderförmigen Rechner mit Kurbel, in den 1940er Jahren entwickelt von Curt Herzstark und produziert in Liechtenstein – ein teures Sammlerstück. Zu sehen sind auch Rechenschieber und einer der ersten Taschenrechner von Noviton AG Zürich. Ergänzt wird die informative Ausstellung durch Fotos und kurze Texte.
Marco Canclini, früher Primarlehrer in Samstagern, sammelte alle jemals in Richterswiler Schulen eingesetzten Computertypen und stellt sie für die nächsten Offenen Türen zur Verfügung, was einen ausgezeichneten Einblick in die Entwicklung der «Rechner» verschafft. Auch an dieser Stelle herzlichen Dank.
Die mathematischen Fähigkeiten und Lehren des Rechenmeisters Adam Riese, 1492–1559, wurden sprichwörtlich. Wer hat noch nie «Nach Adam Riese macht das …?» gehört?
Offene Türen und Apéro
im Ortsmuseum Richterswil
Dorfbachstrasse 12
Sonntag, 5. Juni, 10.00–12.00 Uhr