Die archaischen Menschen begegneten der Umwelt mit Ehrfurcht und Respekt, haben doch Wind und Wetter immer auch eine bedrohliche und unergründliche Seite. In vielen Sagen von abgelegenen Höfen erscheinen und verschwinden Gestalten im Nebel und in der Dunkelheit. Obschon «mist» im englischen eher feiner Nebel oder Dunst bezeichnet, verbirgt er doch die Landschaft und trübt die Klarheit. Heute wird das Bild des abgelegenen Hofes in romantischen Schilderungen und Geschichten idealisiert und zur Schau gestellt. Formate wie «Bauer ledig», die «Landfrauen» oder «Landliebe» skizzieren in allen Formen das Ideal des Landlebens als Lifestyle mit Hund und Garten.
«Mist» mit kapitalem Anfangsbuchstaben ist natürlich ein deutsches Wort, und zwar ein vornehmlich abwertendes. «Was für ein Gerümpel, was für ein Quatsch!» Dabei ist die primäre Bedeutung doch Dung und Dünger. Niemand kann da ernsthaft behaupten, dass das etwas Negatives wäre. Schon Jakob Gujer, genannt «Kleinjogg», hat Mitte des 18. Jahrhunderts unter anderen die Bedeutung des Hofdüngers erkannt. Er beeindruckte mit seiner Wirtschaftsweise Goethe, Rousseau und auch Pestalozzi und gilt heute als Wegbereiter der modernen Landwirtschaft. Mist wurde so neben einer geregelten Fruchtfolge zu einem wichtigen Mittel für den dauerhaften Erhalt und die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit.
So rücken die beiden unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes «mist» zusammen. Schon steinzeitliche Kunstwerke vom Anbeginn des «Kulturschaffens» verbinden Mystik mit der Symbolik der Fruchtbarkeit. Viele spätere Fruchtbarkeitssymbole und Riten sind mit dem Aufkommen der landwirtschaftlichen Lebensweise verknüpft.
Die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit eben diesen Fragestellungen. Mit Sicherheit werden ihre Werke diese Diskussionen befeuern und die «Froh Ussicht» ein weiteres Mal zu einem Ausgangspunkt für spannende Betrachtungen machen. e
mist – Zauber & Nährstoff
Mit den Künstlerinnen und Künstler Augustin Rebetez, Dorota Gaweda & Egle Kulbokaite und Olaf Breuning.
Vernissage & Eröffnungsparty: Samstag, 28. Mai
Programm: 14.00 Uhr, 16.00 Uhr und 18.00 Uhr Führungen durch die Ausstellung.
Ganzer Nachmittag Barbetrieb & Essen von der «Assoziative schwarzes Schaf» aus dem Zürcher Oberland.
Ab 19.00 Uhr Sounds mit «flexin & fly robin»
Hofrundgänge jeweils sonntags:
29. Mai, 26. Juni, 28. August,
25. September und 30. Oktober
Hof Blum, Froh Ussicht, Samstagern, Tel. 044 784 29 94
Die archaischen Menschen begegneten der Umwelt mit Ehrfurcht und Respekt, haben doch Wind und Wetter immer auch eine bedrohliche und unergründliche Seite. In vielen Sagen von abgelegenen Höfen erscheinen und verschwinden Gestalten im Nebel und in der Dunkelheit. Obschon «mist» im englischen eher feiner Nebel oder Dunst bezeichnet, verbirgt er doch die Landschaft und trübt die Klarheit. Heute wird das Bild des abgelegenen Hofes in romantischen Schilderungen und Geschichten idealisiert und zur Schau gestellt. Formate wie «Bauer ledig», die «Landfrauen» oder «Landliebe» skizzieren in allen Formen das Ideal des Landlebens als Lifestyle mit Hund und Garten.
«Mist» mit kapitalem Anfangsbuchstaben ist natürlich ein deutsches Wort, und zwar ein vornehmlich abwertendes. «Was für ein Gerümpel, was für ein Quatsch!» Dabei ist die primäre Bedeutung doch Dung und Dünger. Niemand kann da ernsthaft behaupten, dass das etwas Negatives wäre. Schon Jakob Gujer, genannt «Kleinjogg», hat Mitte des 18. Jahrhunderts unter anderen die Bedeutung des Hofdüngers erkannt. Er beeindruckte mit seiner Wirtschaftsweise Goethe, Rousseau und auch Pestalozzi und gilt heute als Wegbereiter der modernen Landwirtschaft. Mist wurde so neben einer geregelten Fruchtfolge zu einem wichtigen Mittel für den dauerhaften Erhalt und die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit.
So rücken die beiden unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes «mist» zusammen. Schon steinzeitliche Kunstwerke vom Anbeginn des «Kulturschaffens» verbinden Mystik mit der Symbolik der Fruchtbarkeit. Viele spätere Fruchtbarkeitssymbole und Riten sind mit dem Aufkommen der landwirtschaftlichen Lebensweise verknüpft.
Die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit eben diesen Fragestellungen. Mit Sicherheit werden ihre Werke diese Diskussionen befeuern und die «Froh Ussicht» ein weiteres Mal zu einem Ausgangspunkt für spannende Betrachtungen machen. e
mist – Zauber & Nährstoff
Mit den Künstlerinnen und Künstler Augustin Rebetez, Dorota Gaweda & Egle Kulbokaite und Olaf Breuning.
Vernissage & Eröffnungsparty: Samstag, 28. Mai
Programm: 14.00 Uhr, 16.00 Uhr und 18.00 Uhr Führungen durch die Ausstellung.
Ganzer Nachmittag Barbetrieb & Essen von der «Assoziative schwarzes Schaf» aus dem Zürcher Oberland.
Ab 19.00 Uhr Sounds mit «flexin & fly robin»
Hofrundgänge jeweils sonntags:
29. Mai, 26. Juni, 28. August,
25. September und 30. Oktober
Hof Blum, Froh Ussicht, Samstagern, Tel. 044 784 29 94