Am Montagabend, 7. Februar 2022, wurde die Feuerwehr Richterswil-Samstagern während einer Übung an einen echten Brandherd im Dorfkern gerufen. Der Sachschaden beläuft sich auf eine halbe Million.
Text: Reni Bircher
Bild: Guido Bircher
Um 21.26 Uhr ging der Notruf bei der Zentrale ein, vier Minuten später befand sich die Milizfeuerwehr von ihrem Übungsort (Schwyzerstrasse) an der Wiesengrundstrasse 7, wo bei deren Ankunft Rauch aus dem 1. OG des Gebäudes drang. Die starke Rauchentwicklung verhinderte die sofortige Entdeckung des Brandherdes. «In alten Objekten ist es generell schwierig diesen gleich zu ermitteln, weil der Rauch durch alles durchzieht», erklärt Feuerwehrkommandant Philipp Widmer. Dann muss man das Feuer suchen, denn auch die Dachgeschosswohnung war voller Rauch, obwohl dort kein Feuer war. Die Gefahr bei solch alten Bauten ist, dass die Rauchgase so dicht werden, dass sich alles entzündet und das Objekt in Vollbrand gerät.
Um 22.10 Uhr wurden weitere zwanzig Leute alarmiert, um bei der Brandbekämpfung zu helfen.
Der Brand brach in der Wohnung im EG aus, wegen der Holzhohlböden und Hohlwände zogen die Rauchgase durch diese hindurch ins ganze Gebäude. «Deshalb mussten wir mit der Kettensäge die Wände aufschneiden, um nachzusehen, ob sich das Feuer in den Zwischenwänden weiter nach oben arbeitet», sagt Widmer. Das war dann bis zum 1. OG auch der Fall. «Das sieht wirklich furchtbar aus im Parterre und ersten Stock, die Wohnungen sind schlicht nicht mehr bewohnbar.» Vier Wohnungen befinden sich in dem Haus, davon sind zwei total zerstört, eine hat grossen Sachschaden und eine wenig Sachschaden erlitten.
In der Wohnung EG sind die Balken so stark verbrannt, dass man nicht mehr oben drüber gehen kann, weil Einsturzgefahr besteht.
Vorsichtiger Rückzug
Um 23.30 Uhr wurde mit der Retablierung angefangen, das heisst, die Leute werden nach und nach zurückgezogen, und diese beginnen die Ausrüstung zusammenzuräumen und aufzurüsten, um für den nächsten Einsatz parat zu sein. Nach der Brandlöschung um Mitternacht konnten die anwesenden Bewohner kurz in ihre Wohnung und ein paar Sachen rausholen, in der EG-Wohnung war nichts mehr zu holen – diese Person hat nur noch, was sie beim Verlassen des Hauses am Leibe trug, denn bis auf einen Nachttisch ist alles verbrannt.
Bis um 3 Uhr hielten zwei Feuerwehrleute vor Ort noch Brandwache: «Wenn das Feuer zwischen den Balken oder Hohlböden hockt, wo man es unmöglich sehen kann, dann kann es nochmals zu einem Ausbruch kommen», erläutert der Kommandant das Vorgehen. Um 6 Uhr wurde alles nochmals kontrolliert und festgestellt, dass es nicht mehr zum Ausbruch kommen kann, denn es war alles kalt.
Zur Zeit des Brandausbruchs war eine Person im Haus, die das Gebäude jedoch schnell verlassen hat. Im Dachgeschoss wusste man zum Vornherein nicht, dass sich die Person in den Ferien befand, deshalb stiegen die Feuerwehrleute durch das Fenster ein, um nach möglichen Bewohnern zu suchen. Personen kamen keine zu Schaden. Jedoch befand sich im EG, wo der Brand ausbrach, ein kleiner Hund, welcher leider verstorben ist.
Wie weiter?
Der Gemeindepräsident und Gemeindeschreiber waren ebenfalls vor Ort, um sicherzustellen, dass die Bewohner des Hauses irgendwo untergebracht werden. Notfalls wird ein Zimmer in einem Hotel oder einer Jugendherberge organisiert. «Schliesslich ist das die Entscheidung der Geschädigten», sagt Widmer, «Aber wenn dein ganzes Hab und Gut verbrannt wurde, dann ist man wohl lieber bei Freunden oder Verwandten, um darüber reden und den Schock überwinden zu können».
Das Brandobjekt könnte kernsaniert werden, möglicherweise muss es aber abgerissen werden, das ist auch Sache der Baustatik. «Wir als Feuerwehrleute können die Brandursache nur erahnen; die genaue Ursache des Unglücks festzustellen, ist Aufgabe der Brandermittler.» Es ist jedoch definitiv keine Brandstiftung.
Am Montagabend, 7. Februar 2022, wurde die Feuerwehr Richterswil-Samstagern während einer Übung an einen echten Brandherd im Dorfkern gerufen. Der Sachschaden beläuft sich auf eine halbe Million.
Text: Reni Bircher
Bild: Guido Bircher
Um 21.26 Uhr ging der Notruf bei der Zentrale ein, vier Minuten später befand sich die Milizfeuerwehr von ihrem Übungsort (Schwyzerstrasse) an der Wiesengrundstrasse 7, wo bei deren Ankunft Rauch aus dem 1. OG des Gebäudes drang. Die starke Rauchentwicklung verhinderte die sofortige Entdeckung des Brandherdes. «In alten Objekten ist es generell schwierig diesen gleich zu ermitteln, weil der Rauch durch alles durchzieht», erklärt Feuerwehrkommandant Philipp Widmer. Dann muss man das Feuer suchen, denn auch die Dachgeschosswohnung war voller Rauch, obwohl dort kein Feuer war. Die Gefahr bei solch alten Bauten ist, dass die Rauchgase so dicht werden, dass sich alles entzündet und das Objekt in Vollbrand gerät.
Um 22.10 Uhr wurden weitere zwanzig Leute alarmiert, um bei der Brandbekämpfung zu helfen.
Der Brand brach in der Wohnung im EG aus, wegen der Holzhohlböden und Hohlwände zogen die Rauchgase durch diese hindurch ins ganze Gebäude. «Deshalb mussten wir mit der Kettensäge die Wände aufschneiden, um nachzusehen, ob sich das Feuer in den Zwischenwänden weiter nach oben arbeitet», sagt Widmer. Das war dann bis zum 1. OG auch der Fall. «Das sieht wirklich furchtbar aus im Parterre und ersten Stock, die Wohnungen sind schlicht nicht mehr bewohnbar.» Vier Wohnungen befinden sich in dem Haus, davon sind zwei total zerstört, eine hat grossen Sachschaden und eine wenig Sachschaden erlitten.
In der Wohnung EG sind die Balken so stark verbrannt, dass man nicht mehr oben drüber gehen kann, weil Einsturzgefahr besteht.
Vorsichtiger Rückzug
Um 23.30 Uhr wurde mit der Retablierung angefangen, das heisst, die Leute werden nach und nach zurückgezogen, und diese beginnen die Ausrüstung zusammenzuräumen und aufzurüsten, um für den nächsten Einsatz parat zu sein. Nach der Brandlöschung um Mitternacht konnten die anwesenden Bewohner kurz in ihre Wohnung und ein paar Sachen rausholen, in der EG-Wohnung war nichts mehr zu holen – diese Person hat nur noch, was sie beim Verlassen des Hauses am Leibe trug, denn bis auf einen Nachttisch ist alles verbrannt.
Bis um 3 Uhr hielten zwei Feuerwehrleute vor Ort noch Brandwache: «Wenn das Feuer zwischen den Balken oder Hohlböden hockt, wo man es unmöglich sehen kann, dann kann es nochmals zu einem Ausbruch kommen», erläutert der Kommandant das Vorgehen. Um 6 Uhr wurde alles nochmals kontrolliert und festgestellt, dass es nicht mehr zum Ausbruch kommen kann, denn es war alles kalt.
Zur Zeit des Brandausbruchs war eine Person im Haus, die das Gebäude jedoch schnell verlassen hat. Im Dachgeschoss wusste man zum Vornherein nicht, dass sich die Person in den Ferien befand, deshalb stiegen die Feuerwehrleute durch das Fenster ein, um nach möglichen Bewohnern zu suchen. Personen kamen keine zu Schaden. Jedoch befand sich im EG, wo der Brand ausbrach, ein kleiner Hund, welcher leider verstorben ist.
Wie weiter?
Der Gemeindepräsident und Gemeindeschreiber waren ebenfalls vor Ort, um sicherzustellen, dass die Bewohner des Hauses irgendwo untergebracht werden. Notfalls wird ein Zimmer in einem Hotel oder einer Jugendherberge organisiert. «Schliesslich ist das die Entscheidung der Geschädigten», sagt Widmer, «Aber wenn dein ganzes Hab und Gut verbrannt wurde, dann ist man wohl lieber bei Freunden oder Verwandten, um darüber reden und den Schock überwinden zu können».
Das Brandobjekt könnte kernsaniert werden, möglicherweise muss es aber abgerissen werden, das ist auch Sache der Baustatik. «Wir als Feuerwehrleute können die Brandursache nur erahnen; die genaue Ursache des Unglücks festzustellen, ist Aufgabe der Brandermittler.» Es ist jedoch definitiv keine Brandstiftung.