Am Donnerstag, 20. Januar, war Vernissage der diesjährigen Ausstellung der
Historischen Gesellschaft Wädenswil. «Eingewandert ausgewandert» ist der Titel, die Ausstellung dauert bis zum 24. April.
Text & Bilder: Stefan Baumgartner
Sind wir, die hier leben, nicht alle Immigranten? Wie wurde Wädenswil besiedelt und vom wem? Wann kamen die Italiener, wann die Tibeter? Und wieso? Und wer verabschiedete sich wann und warum aus Wädenswil?
Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Ausstellung – kuratiert von Leonie Ruesch und Christian Winkler– in der Kulturgarage. Seit der ersten Besiedlung durch die Pfahlbauer bis heute herrschte in Wädenswil ein stetes Kommen und Gehen. Wirtschaftlich schwierige Zeiten veranlassten Wädenswiler, die Heimat zu verlassen. Kriege hinterlassen schmerzhafte Lücken, geben so aber auch Raum für Fachkräfte, die hier wenig Auskommen fanden und im kriegsgebeutelten Ausland dafür umso willkommener waren. So etwa nach dem 30-jährigen Krieg im Elsass. Geschichten von in die neue Welt auswandernden Brupbacher und Blattmann werden nachgezeichnet, oder von Landwirten, die nach Norwegen gingen.
Wie sich zuerst die italienische und später die tibetische Diaspora begründete und entwickelte – darauf geht die Ausstellung näher ein, zeigt auch, wie sich die Immigranten integrierten. Und was braucht es, um den begehrten Roten Pass zu bekommen?
«Migrationsgeschichten sind allgegenwärtig, alle haben etwas zu erzählen – von sich selbst, von Freunden oder Bekannten», wusste Kuratorin Leonie Ruesch in ihrer Begrüssung an die Besucher der Vernissage. «Wir wollten das Thema möglichst weit zurück erfassen, darum gibt’s es auch eine Archäologie-Vitrine, wo die erste Besiedlung von Wädenswil zeigt. Das älteste Objekt der Ausstellung zeigt eine 5000 Jahre alte Steinbeilklinge. Danach gibt es einen grossen Zeitstrahl, in dem wir viele Geschichten von Ein- und Auswanderungen verpacken», ergänzt Christian Winkler. In besonderer Erinnerung ist Winkler auch das Gespräch zur Ausstellungsvorbereitung mit Videoaufzeichnung zu Hause bei Elisabetta Zabeni geblieben, der «Grande Dame der Wädenswiler Coiffure-Salons» – das mit Prosecco-Begleitung animierter verlief, als es etwa im Archiv der Fall gewesen wäre.
In seinem Grusswort an die Vernissage-Gäste verriet Stapi Philipp Kutter ausserdem das Geheimnis, wo man erfahre, wieso Wädenswil viel beliebter sei als Thalwil. Finden Sie’s auch raus und statten der spannenden Ausstellung einen Besuch ab. Sie haben Zeit bis Ende April!
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Am Donnerstag, 20. Januar, war Vernissage der diesjährigen Ausstellung der
Historischen Gesellschaft Wädenswil. «Eingewandert ausgewandert» ist der Titel, die Ausstellung dauert bis zum 24. April.
Text & Bilder: Stefan Baumgartner
Sind wir, die hier leben, nicht alle Immigranten? Wie wurde Wädenswil besiedelt und vom wem? Wann kamen die Italiener, wann die Tibeter? Und wieso? Und wer verabschiedete sich wann und warum aus Wädenswil?
Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Ausstellung – kuratiert von Leonie Ruesch und Christian Winkler – in der Kulturgarage. Seit der ersten Besiedlung durch die Pfahlbauer bis heute herrschte in Wädenswil ein stetes Kommen und Gehen. Wirtschaftlich schwierige Zeiten veranlassten Wädenswiler, die Heimat zu verlassen. Kriege hinterlassen schmerzhafte Lücken, geben so aber auch Raum für Fachkräfte, die hier wenig Auskommen fanden und im kriegsgebeutelten Ausland dafür umso willkommener waren. So etwa nach dem 30-jährigen Krieg im Elsass. Geschichten von in die neue Welt auswandernden Brupbacher und Blattmann werden nachgezeichnet, oder von Landwirten, die nach Norwegen gingen.
Wie sich zuerst die italienische und später die tibetische Diaspora begründete und entwickelte – darauf geht die Ausstellung näher ein, zeigt auch, wie sich die Immigranten integrierten. Und was braucht es, um den begehrten Roten Pass zu bekommen?
«Migrationsgeschichten sind allgegenwärtig, alle haben etwas zu erzählen – von sich selbst, von Freunden oder Bekannten», wusste Kuratorin Leonie Ruesch in ihrer Begrüssung an die Besucher der Vernissage. «Wir wollten das Thema möglichst weit zurück erfassen, darum gibt’s es auch eine Archäologie-Vitrine, wo die erste Besiedlung von Wädenswil zeigt. Das älteste Objekt der Ausstellung zeigt eine 5000 Jahre alte Steinbeilklinge. Danach gibt es einen grossen Zeitstrahl, in dem wir viele Geschichten von Ein- und Auswanderungen verpacken», ergänzt Christian Winkler. In besonderer Erinnerung ist Winkler auch das Gespräch zur Ausstellungsvorbereitung mit Videoaufzeichnung zu Hause bei Elisabetta Zabeni geblieben, der «Grande Dame der Wädenswiler Coiffure-Salons» – das mit Prosecco-Begleitung animierter verlief, als es etwa im Archiv der Fall gewesen wäre.
In seinem Grusswort an die Vernissage-Gäste verriet Stapi Philipp Kutter ausserdem das Geheimnis, wo man erfahre, wieso Wädenswil viel beliebter sei als Thalwil. Finden Sie’s auch raus und statten der spannenden Ausstellung einen Besuch ab. Sie haben Zeit bis Ende April!