Kolumne Wädenswil

Las Vegas, Grand Canyon und Los Angeles

Ende November bin ich mit meiner Gastfamilie und zwei anderen Austauschülern nach Las Vegas geflogen. Dort war es sommerlich warm, was mich freute, da es in Michigan in der Zwischenzeit Winter geworden ist und die Temperaturen so kalt wie in der Schweiz sind. Da meine Gastmutter dort Verwandte hat, konnten wir in ihrem Haus wohnen. Die Familie hat ein sehr grosses Haus mit Pool, das war sehr toll. Am nächsten Morgen sind wir alle zusammen zum «Hoover Dam» gefahren, eine sehr grosse und eindrückliche Talsperre, die auf der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona erbaut wurde. Der Damm staut den Colorado River, der hier die Grenze zwischen Arizona und Nevada bildet, bis zum Lake Mead auf.

Am gleichen Abend sind wir in Richtung Grand Canyon losgefahren, da es etwa eine vier Stunden lange Autofahrt war. Auf dem Weg dorthin haben wir auf der Route 66 einen Stop in einem Restaurant gemacht, das einer Norwegerin gehört. Da Marius, einer der Austauschschüler, der uns begleitete, auch aus Norwegen kommt, konnte er sich mit ihr auf Norwegisch unterhalten, was sehr lustig war.
Am nächsten Morgen sind wir noch etwa eine Stunde bis zum Grand Canyon gefahren. Die Aussicht auf diesen riesen Canyon ist wirklich atemberaubend. Ein sehr schöner und unvergesslicher Tag! Am Abend fuhren wir dann wieder zurück nach Las Vegas.
Am nächsten Tag sind wir nochmals nach Las Vegas Downtown gegangen. Las Vegas ist eine sehr aufregende Stadt. Ich habe die Casinos gesehen, wir haben die Show der «Bellagio Fountains» gesehen, den berühmten Las Vegas Strip und das Las Vegas Sign, von welchem ich ein wenig enttäuscht war. Ich habe es mir viel grösser vorgestellt.
Dann ging unsere Reise weiter nach Kalifornien. Nach einer langen Autofahrt sind wir am Abend in Los Angeles angekommen. Ich konnte es gar nicht glauben, dass ich dort war. Ich habe schon von klein auf davon geträumt, einmal nach Los Angeles zu gehen. In LA haben wir den Walk of Fame, das Hollywood Sign, den Santa Monica Pier und Beverly Hills besucht. In Los Angeles gibt es sehr viele schöne Orte – aber auch Orte, die nicht sehr schön sind, es leben sehr viele obdachlose Menschen dort, und das hat man auch gesehen. Danach sind wir wieder alles zurück nach Las Vegas gefahren, und am nächsten Tag sind wir wieder zurück nach Michigan geflogen. Eine unvergessliche Reise, ich bin sehr dankbar, dass meine Gastfamilie so eine weite Reise mit mir gemacht hat.
Kaum zurück in Michigan stand Thanksgiving auf dem Programm. Thanksgiving ist in den Vereinigten Staaten das wichtigste Familienfest im Jahr, auch Freunde oder andere Gäste werden eingeladen. Im Mittelpunkt der Feier steht das Essen. Wir sind zu einer Schwester meiner Gastmutter gefahren und haben dort hauptsächlich gegessen und geredet. Ich konnte viel neues amerikanisches Essen ausprobieren. Es gibt auch bei den meisten Familien einen Truthahn, der stundenlang im Ofen schmoren muss. Meist bringt jeder etwas mit, und man bedient sich selber am Buffet.
Da sich oft alle Generationen einer Familie versammeln und sie zum Teil über alle Landesteile verstreut leben, herrscht auf Flughäfen und Strassen mehr Verkehr als zu allen anderen Jahreszeiten. Thanksgiving hat mir sehr gut gefallen und es ist eine tolle Erfahrung. Es wäre schön, wenn wir das in der Schweiz auch feiern würden, da es auch ein Fest der Dankbarkeit ist.

Mitte Dezember kommt mich meine beste Freundin aus der Schweiz besuchen, auf das freue ich mich sehr. Sie wird mit meiner Gastfamilie und mir Weihnachten feiern und die ganzen Weihnachtsferien über bei uns wohnen.
Ich freue mich, im nächsten Bericht über die amerikanische Weihnachtszeit zu erzählen.

Die 16-jährige Wädenswilerin Rhea Bischof befindet sich seit Juli 2021 in einem Exchange Year in den USA. Im Wädenswiler Anzeiger
berichtet sie von ihren Erlebnissen.

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