Feuilleton

Es ist Zeit für Kunst

In der Kulturgarage und im Giessen zeigten Ende November Künstler ihre Werke. Es ist die ideale Zeit, um in Ruhe die kreativen Erzeugnisse von Kunstschaffenden auf sich wirken zu lassen und ihnen auch die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie in den letzten Monaten entbehren mussten.

Text & Bilder: Ingrid Eva Liedtke

Es ist Zeit für Kunst. Das Leben findet drinnen statt. Auch Kultur. Es ist die Hochzeit für Konzerte, für Theater, Kino und eben auch Zeit für Ausstellungen. In Wädenswil zog nicht nur der Herbstmarkt Besucher an, sondern am ersten Adventwochenende öffneten auch einige Ausstellungsorte ihre Tore und boten Künstlern Raum, ihre Werke zu zeigen und einem breiten Publikum die Möglichkeit, diese zu bestaunen und zu geniessen.

KC Wong in der Kulturgarage

In der Kulturgarage gewährte KC Wong vom 20. November an eine Woche lang Einblick in sein künstlerisches Gesamtwerk. Der Überblick über Wongs verschiedene Schaffensperioden gestaltete sich als spannende Reise zu ersten Akten der Ausbildungszeit an der Kunstschule in London, zu ikonischen Botschaften zum Zustand der Welt sowie Naturstudien, die an Rousseau erinnern, bis hin zu neueren Landschaftsein- und ausblicken, die mit ihrem farbigen Leuchten eine optimistische fröhliche Welt malen. Die meist grossformatigen, realistischen Gemälde machten schon jetzt, in der Winterzeit, Lust auf den nächsten Sommer, auf grün leuchtende Wiesen und gewaltige Wolkenformationen über dem sommerlichen Zürichsee. Wong war als junger Mann in London auf der Slade School of Fine Art und hat einen Abschluss in Bildender Kunst gemacht. Doch wie das Leben oft so spielt, haben ihn familiäre und geschäftliche Umstände immer wieder von seinem Traum, Künstler zu sein, abgehalten. Als er 2016 in den Ruhestand ging, war es Zeit, den Kindheitstraum zu leben. KC Wong sieht sich als traditionellen Maler mit figurativem Stil. Er malt vorzugsweise Porträts, Landschaften und Stillleben in Öl auf Leinwand.

Kunst im Giessen – Kurz & Bündig

Im Giessen wurden Fabrikräumlichkeiten frei, und die Idee kam auf, diese tollen grossflächigen Räumlichkeiten zwischenzunutzen. Bea Mueller, Kunstschaffende, die noch auf dem Areal wohnt, entwickelte zusammen mit Leo D. Vock die Idee eines Kunst-PopUps.
Kurz & Bündig nannte sich der Event, woran sich vierundzwanzig Künstler, darunter auch die zwei Initiatoren, beteiligten. Von Freitag, 26., bis Sonntag, 28. November, stellten sie Bilder, Installationen und Skulpturen in den ehemaligen Industrieräumen aus.
Die Grosszügigkeit der Räumlichkeiten bot jedem einzelnen der vierundzwanzig Kunstschaffenden genügend Raum, um sich zu entfalten. Das Konzept war derart, dass jede Künstlerin und jeder Künstler ihren zugewiesenen Ausstellungplatz selber gestalten konnte. Das Resultat war eine überaus vielseitige Kunstveranstaltung, die dem Besucher viele interessante Aspekte bildender Kunst zeigte.

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