In den Schaufenstern vom Dorfhuus Schönenberg hat Christin Brodbeck farbige Adventsszenen gestaltet. Sie strahlen in die düsteren Wintertage und die vorweihnächtliche Dunkelheit hinaus und erfreuen die Passanten.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Es ist Advent und die Dorfhuus-Schaufenster leuchten. Kirchenglocken läuten gerade den Ersten Advent ein. Es ist fünf Uhr und schon dunkel und kalt. Ja, kalt ist es geworden, winterlich. Bald wird es schneien. Das Dorf ist menschenleer. Ein, zwei Autos fahren durch.
Gegenüber der Kirche, auf der anderen Strassenseite, steht das Dorfhuus. Nur die vier grossen Schaufenster sind hell erleuchtet. Schon von Weitem sieht man die Adventsbilder. Sie leuchten hauptsächlich blau, aber auch in anderen Farben ins sonntägliche Adventsdunkel.
Sie sind wunderschön, die Adventstafeln von Christin Brodbeck. Liebevoll in blauen Halbkarton gestanzte Szenen, mit farbigem Papier hinterlegt, erinnern sie an Linol- oder Holzschnitte. Eine qualitativ und künstlerisch hochstehende Arbeit und noch viel mehr als das! Eine Freude für die Betrachterin, ein weihnächtlicher Stimmungsmacher. Irgendwie fühlt man sich in kindliche Adventszeiten zurückversetzt, wo solche Fenster oder auch hinterleuchtete Kalender und Lichter uns zum Staunen brachten.
«Ich dachte mir, es wäre schade, wenn diese grossen Schaufenster über Advent einfach leer stünden», so Christin Brodbeck. «Daran habe ich schon Anfang Jahr gedacht. Ich habe mir das ganze Jahr überlegt, was man machen könnte. Natürlich habe ich mir das Mass und das daraus entstehende Ausmass, sprich den Aufwand, noch nicht bedacht.»
Christin Brodbeck entschied und schlug vor, dass sie gerne die Kunstfenster im Dorfhuus für die Adventszeit gestalten möchte. Eine schöne Idee, die auf Zustimmung stiess. «Natürlich habe ich es mir einfacher vorgestellt», sagt sie kurz vor der Vollendung. Aber tut man das nicht immer? Und zum Glück: So vieles wäre sonst nicht realisiert worden.
Entstehung
«Als wir alles ausgemessen haben, dachte ich plötzlich: Das ist zu gross. Ich hätte wohl schon im Sommer beginnen sollen mit den Vorbereitungen, aber da war ich noch nicht so in Stimmung. Im November erst bin ich es dann angegangen, habe mir alles vorgestellt, Skizzen gemacht auf A4, über Motive nachgedacht. Ich wollte nicht die üblichen Sachen machen mit Sternchen und Mond und Engeln und Tannenbäumchen. So machte ich Skizzen, übertrug sie dann auf grosse Formate und schliesslich auf das blaue Papier, einen Fotokarton. Dann habe ich die verschiedenen Szenen ausgeschnitten und mit farbigem Seidenpapier hinterlegt.
Die Schwierigkeit bestand darin, zu entscheiden, was weg sollte, also ausgeschnitten werden musste, und was bleiben sollte, um den Effekt zu erlangen, den ich mir vorstellte. Die Bildszenen sollten Tiefe haben, Umrisse, Schatten. Da kann man nicht einfach das Kamel ausschneiden. Man muss bedenken, dass Konturen bleiben müssen, dass auch das Seidenpapier angeklebt werden muss, wie Farbe und Licht spielen sollen.»
Christin Brodbeck studierte Darstellungen und Fotos von Schafen, Details, wie deren Ohren und die Kopfhaltung und skizzierte und schnitt aus und korrigierte. Was macht es aus, dass ein Schaf wie ein Schaf aussieht, wenn man mit dieser Technik arbeitet?
Sie lernte und bekam immer mehr Übung.
«Es war eine Herausforderung und auch spannend. Ich war stundenlang damit beschäftigt. Mein Ehrgeiz und meine Ausdauer kamen dem entgegen. Teilweise musste ich pausieren, meinen Rücken entspannen, doch ich wollte auch dranbleiben. Nicht verzweifeln. Man muss sehr genau arbeiten, sonst verschneidet man alles. Man kann auch etwas Kleines flicken, aber man muss genau planen. Auch beim Übertragen und Vergrössern vom Entwurf in Weiss auf das Originalpapier müssen die Grössenverhältnisse stimmen.»
Man kann sehen, dass einiges an Arbeit und Können von Nöten war, um diese weihnächtlichen Meisterwerke zu erschaffen.
Nun sollen die Fenster von Christin Brodbeck strahlen und die Passanten erfreuen – vor allem gegen Abend, wenn es eindunkelt und die vier Adventsfenster ins Dunkel hinaus scheinen und in uns schon ein wenig die Vorfreude wecken auf eine heile oder ja, heilige Zeit!
In den Schaufenstern vom Dorfhuus Schönenberg hat Christin Brodbeck farbige Adventsszenen gestaltet. Sie strahlen in die düsteren Wintertage und die vorweihnächtliche Dunkelheit hinaus und erfreuen die Passanten.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Es ist Advent und die Dorfhuus-Schaufenster leuchten. Kirchenglocken läuten gerade den Ersten Advent ein. Es ist fünf Uhr und schon dunkel und kalt. Ja, kalt ist es geworden, winterlich. Bald wird es schneien. Das Dorf ist menschenleer. Ein, zwei Autos fahren durch.
Gegenüber der Kirche, auf der anderen Strassenseite, steht das Dorfhuus. Nur die vier grossen Schaufenster sind hell erleuchtet. Schon von Weitem sieht man die Adventsbilder. Sie leuchten hauptsächlich blau, aber auch in anderen Farben ins sonntägliche Adventsdunkel.
Sie sind wunderschön, die Adventstafeln von Christin Brodbeck. Liebevoll in blauen Halbkarton gestanzte Szenen, mit farbigem Papier hinterlegt, erinnern sie an Linol- oder Holzschnitte. Eine qualitativ und künstlerisch hochstehende Arbeit und noch viel mehr als das! Eine Freude für die Betrachterin, ein weihnächtlicher Stimmungsmacher. Irgendwie fühlt man sich in kindliche Adventszeiten zurückversetzt, wo solche Fenster oder auch hinterleuchtete Kalender und Lichter uns zum Staunen brachten.
«Ich dachte mir, es wäre schade, wenn diese grossen Schaufenster über Advent einfach leer stünden», so Christin Brodbeck. «Daran habe ich schon Anfang Jahr gedacht. Ich habe mir das ganze Jahr überlegt, was man machen könnte. Natürlich habe ich mir das Mass und das daraus entstehende Ausmass, sprich den Aufwand, noch nicht bedacht.»
Christin Brodbeck entschied und schlug vor, dass sie gerne die Kunstfenster im Dorfhuus für die Adventszeit gestalten möchte. Eine schöne Idee, die auf Zustimmung stiess. «Natürlich habe ich es mir einfacher vorgestellt», sagt sie kurz vor der Vollendung. Aber tut man das nicht immer? Und zum Glück: So vieles wäre sonst nicht realisiert worden.
Entstehung
«Als wir alles ausgemessen haben, dachte ich plötzlich: Das ist zu gross. Ich hätte wohl schon im Sommer beginnen sollen mit den Vorbereitungen, aber da war ich noch nicht so in Stimmung. Im November erst bin ich es dann angegangen, habe mir alles vorgestellt, Skizzen gemacht auf A4, über Motive nachgedacht. Ich wollte nicht die üblichen Sachen machen mit Sternchen und Mond und Engeln und Tannenbäumchen. So machte ich Skizzen, übertrug sie dann auf grosse Formate und schliesslich auf das blaue Papier, einen Fotokarton. Dann habe ich die verschiedenen Szenen ausgeschnitten und mit farbigem Seidenpapier hinterlegt.
Die Schwierigkeit bestand darin, zu entscheiden, was weg sollte, also ausgeschnitten werden musste, und was bleiben sollte, um den Effekt zu erlangen, den ich mir vorstellte. Die Bildszenen sollten Tiefe haben, Umrisse, Schatten. Da kann man nicht einfach das Kamel ausschneiden. Man muss bedenken, dass Konturen bleiben müssen, dass auch das Seidenpapier angeklebt werden muss, wie Farbe und Licht spielen sollen.»
Christin Brodbeck studierte Darstellungen und Fotos von Schafen, Details, wie deren Ohren und die Kopfhaltung und skizzierte und schnitt aus und korrigierte. Was macht es aus, dass ein Schaf wie ein Schaf aussieht, wenn man mit dieser Technik arbeitet?
Sie lernte und bekam immer mehr Übung.
«Es war eine Herausforderung und auch spannend. Ich war stundenlang damit beschäftigt. Mein Ehrgeiz und meine Ausdauer kamen dem entgegen. Teilweise musste ich pausieren, meinen Rücken entspannen, doch ich wollte auch dranbleiben. Nicht verzweifeln. Man muss sehr genau arbeiten, sonst verschneidet man alles. Man kann auch etwas Kleines flicken, aber man muss genau planen. Auch beim Übertragen und Vergrössern vom Entwurf in Weiss auf das Originalpapier müssen die Grössenverhältnisse stimmen.»
Man kann sehen, dass einiges an Arbeit und Können von Nöten war, um diese weihnächtlichen Meisterwerke zu erschaffen.
Nun sollen die Fenster von Christin Brodbeck strahlen und die Passanten erfreuen – vor allem gegen Abend, wenn es eindunkelt und die vier Adventsfenster ins Dunkel hinaus scheinen und in uns schon ein wenig die Vorfreude wecken auf eine heile oder ja, heilige Zeit!