Der Bahnhof Wädenswil wird künftig von fast einem Drittel mehr Reisenden benutzt. Um diese Zunahme bewältigen zu können, planen die SBB im Auftrag des Bundes dessen Ausbau.
Pro Tag frequentieren knapp 20 000 Passagiere den Bahnhof Wädenswil, der sich zu einem der wichtigsten Verkehrsknoten in Agglomerationen auf der Strecke Zürich–Chur entwickelt hat. Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Ein- und Aussteigenden mittelfristig um einen Drittel zunimmt. Um diesen Anstieg bewältigen zu können, planen die SBB die Infrastruktur am Bahnhof auszubauen und gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes anzupassen.
Ausbauschritt 2035
Für den Ausbauschritt 2035 müssen städtebauliche, denkmalpflegerische und verkehrstechnische Aspekte beachtet werden. Um für den Ausbau die beste Lösung zu finden, lanciert die SBB einen öffentlichen Projektwettbewerb. Zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten setzt die SBB eine Wettbewerbsjury ein, in der unter dem Vorsitz der Architektin Katrin Schubiger neben der SBB auch die Stadt Wädenswil sowie weitere Jurymitglieder vertreten sind. Die Gewinner des Projektwettbewerbes stehen voraussichtlich Ende 2022 fest.
Mit dem Ausbau werden die bestehenden Perronanlagen am Bahnhof Wädenswil erweitert. Das Perron Gleis 1/9 und das Mittelperron Gleis 2/3 wird verlängert und verbreitert. Dazu wird das heutige Gleis 3 entfernt, das heutige Gleis 4 wird zu einem Multifunktionsgleis (neu Gleis 3) umgebaut. Zudem werden die Perrondächer entsprechend angepasst. Die Züge in Richtung Zürich verkehren dann künftig ab Gleis 1 und in Richtung Pfäffikon SZ ab Gleis 2.
Der Bahnhof soll zudem vollständig gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) umgebaut werden. Dazu erhöhen die SBB die Perrons durchgehend und passen die Treppen- und Rampenzugänge der bestehenden Personenunterführung an die neue Perronanlage an. Reisende profitieren so von durchgehend stufenfreien Wegen zu den Zügen.
Neue Personenunterführung
Ein weiteres Kernstück des Ausbaus ist der Bau einer neuen Personenunterführung. Diese befindet sich südlich der städtischen Unterführung Merkurstrasse und verbindet künftig alle Perrons der SBB und der SOB. Das erleichtert das Umsteigen zwischen den Zügen der SBB und der SOB und entlastet zugleich die bestehende Personenunterführung Wädenswil. Lifte sorgen dabei für durchgehend stufenfreie Wege in die Unterführung und auf die Perrons. Weiter wird der Bahnhof für die Züge der SOB ausgebaut. Mit dem Bau von einem zusätzlichen Gleis auf Stadtseite verfügt die SOB künftig über zwei separate Gleise: Dem heutigen Gleis 9, sowie dem neuen Gleis 8, das mit einem neuen Aussenperron erschlossen wird. Reisende ab Einsiedeln profitieren am Bahnhof Wädenswil künftig von einem perrongleichen Anschluss in Richtung Zürich, was das Umsteigen deutlich erleichtert.
Die engen Platzverhältnisse am Bahnhof Wädenswil führen dazu, dass mit dem Ausbau die Bahnhofstrasse verschmälert wird: Der nun lancierte Projektwettbewerb soll auch Lösungen zur Nutzung und Gestaltung der Aussenräume, zur künftigen Verkehrsführung, sowie zur Verschiebung des Güterschuppens aufzeigen. «Die Partnerinnen Stadt Wädenswil und SOB werden in allen Projektphasen eingebunden», teilen die SBB mit.
Derzeit erarbeiten die SBB das Vorprojekt und dieses voraussichtlich Anfang 2024 abschliessen. Die Realisierung des Projektes erfolgt geplant ab dem Jahr 2027 und dauert rund sechs Jahre. Um Synergien zu nutzen, realisieren die SBB während des Ausbaus notwendige Unterhaltsarbeiten an Gleisen und Fahrleitungen. Die Kosten für den Ausbau des Bahnhofes inklusive Unterhaltsarbeiten belaufen sich auf rund 125 Millionen Franken und werden durch den Ausbauschritt 2035 des Bundes finanziert. Die Arbeiten starten voraussichtlich im Jahr 2027.
Wichtiges Projekt für Stadt
Der Aus- und Umbau des Bahnhofs ist für die Stadt Wädenswil ein sehr wichtiges Projekt. Der Bahnhof ist sowohl städtebaulich als auch als regionaler Verkehrsknoten für die Stadt bedeutend. Der geplante Ausbau hat erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Raum und auf das Verkehrsmanagement im Ortszentrum. Der ausgebaute Verkehrsknoten Wädenswil ist ein wichtiger Standortfaktor, gerade weil Wädenswil sich zu einer Bildungs- und Forschungsstadt entwickelt. Für die über 1000 Studierenden und 480 Arbeitnehmer der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat der öffentliche Verkehr ebenfalls eine grosse Bedeutung.
Die Stadt Wädenswil wurde für das Projekt des Aus- und Umbaus des Bahnhofs seitens der SBB frühzeitig einbezogen und konnte bereits auf das Programm für den Projektwettbewerb Einfluss nehmen. Im Rahmen einer kürzlich von der SBB durchgeführten Vertiefungsstudie konnten in enger Abstimmung mit der Stadt Lösungsansätze für den Ortsbildschutz und den Verkehr erarbeitet werden. Zudem thematisierte sie die städtische Planung einer Fussgängerüberquerung der Seestrasse zwischen dem Busbahnhof und dem Gerbeplatz (Kantonsstrasse) sowie den Bedarf an Kurzparkierungsmöglichkeiten.
Für die weitere Projektierung betont der Stadtrat die Wichtigkeit der städtischen Anliegen in Bezug auf die Erschliessung des Bahnhofplatzes für alle Fahrzeuge inkl. deren Parkplätze, genügend Velo- und andere Zweiradabstellmöglichkeiten sowie ausreichende Kapazitäten für Busse, und die Gewährleistung der Fahrzeugerschliessung des Seeplatzes durch die Unterführung Merkurstrasse. (wa)
Der Bahnhof Wädenswil wird künftig von fast einem Drittel mehr Reisenden benutzt. Um diese Zunahme bewältigen zu können, planen die SBB im Auftrag des Bundes dessen Ausbau.
Pro Tag frequentieren knapp 20 000 Passagiere den Bahnhof Wädenswil, der sich zu einem der wichtigsten Verkehrsknoten in Agglomerationen auf der Strecke Zürich–Chur entwickelt hat. Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Ein- und Aussteigenden mittelfristig um einen Drittel zunimmt. Um diesen Anstieg bewältigen zu können, planen die SBB die Infrastruktur am Bahnhof auszubauen und gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes anzupassen.
Ausbauschritt 2035
Für den Ausbauschritt 2035 müssen städtebauliche, denkmalpflegerische und verkehrstechnische Aspekte beachtet werden. Um für den Ausbau die beste Lösung zu finden, lanciert die SBB einen öffentlichen Projektwettbewerb. Zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten setzt die SBB eine Wettbewerbsjury ein, in der unter dem Vorsitz der Architektin Katrin Schubiger neben der SBB auch die Stadt Wädenswil sowie weitere Jurymitglieder vertreten sind. Die Gewinner des Projektwettbewerbes stehen voraussichtlich Ende 2022 fest.
Mit dem Ausbau werden die bestehenden Perronanlagen am Bahnhof Wädenswil erweitert. Das Perron Gleis 1/9 und das Mittelperron Gleis 2/3 wird verlängert und verbreitert. Dazu wird das heutige Gleis 3 entfernt, das heutige Gleis 4 wird zu einem Multifunktionsgleis (neu Gleis 3) umgebaut. Zudem werden die Perrondächer entsprechend angepasst. Die Züge in Richtung Zürich verkehren dann künftig ab Gleis 1 und in Richtung Pfäffikon SZ ab Gleis 2.
Der Bahnhof soll zudem vollständig gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) umgebaut werden. Dazu erhöhen die SBB die Perrons durchgehend und passen die Treppen- und Rampenzugänge der bestehenden Personenunterführung an die neue Perronanlage an. Reisende profitieren so von durchgehend stufenfreien Wegen zu den Zügen.
Neue Personenunterführung
Ein weiteres Kernstück des Ausbaus ist der Bau einer neuen Personenunterführung. Diese befindet sich südlich der städtischen Unterführung Merkurstrasse und verbindet künftig alle Perrons der SBB und der SOB. Das erleichtert das Umsteigen zwischen den Zügen der SBB und der SOB und entlastet zugleich die bestehende Personenunterführung Wädenswil. Lifte sorgen dabei für durchgehend stufenfreie Wege in die Unterführung und auf die Perrons. Weiter wird der Bahnhof für die Züge der SOB ausgebaut. Mit dem Bau von einem zusätzlichen Gleis auf Stadtseite verfügt die SOB künftig über zwei separate Gleise: Dem heutigen Gleis 9, sowie dem neuen Gleis 8, das mit einem neuen Aussenperron erschlossen wird. Reisende ab Einsiedeln profitieren am Bahnhof Wädenswil künftig von einem perrongleichen Anschluss in Richtung Zürich, was das Umsteigen deutlich erleichtert.
Die engen Platzverhältnisse am Bahnhof Wädenswil führen dazu, dass mit dem Ausbau die Bahnhofstrasse verschmälert wird: Der nun lancierte Projektwettbewerb soll auch Lösungen zur Nutzung und Gestaltung der Aussenräume, zur künftigen Verkehrsführung, sowie zur Verschiebung des Güterschuppens aufzeigen. «Die Partnerinnen Stadt Wädenswil und SOB werden in allen Projektphasen eingebunden», teilen die SBB mit.
Derzeit erarbeiten die SBB das Vorprojekt und dieses voraussichtlich Anfang 2024 abschliessen. Die Realisierung des Projektes erfolgt geplant ab dem Jahr 2027 und dauert rund sechs Jahre. Um Synergien zu nutzen, realisieren die SBB während des Ausbaus notwendige Unterhaltsarbeiten an Gleisen und Fahrleitungen. Die Kosten für den Ausbau des Bahnhofes inklusive Unterhaltsarbeiten belaufen sich auf rund 125 Millionen Franken und werden durch den Ausbauschritt 2035 des Bundes finanziert. Die Arbeiten starten voraussichtlich im Jahr 2027.
Wichtiges Projekt für Stadt
Der Aus- und Umbau des Bahnhofs ist für die Stadt Wädenswil ein sehr wichtiges Projekt. Der Bahnhof ist sowohl städtebaulich als auch als regionaler Verkehrsknoten für die Stadt bedeutend. Der geplante Ausbau hat erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Raum und auf das Verkehrsmanagement im Ortszentrum. Der ausgebaute Verkehrsknoten Wädenswil ist ein wichtiger Standortfaktor, gerade weil Wädenswil sich zu einer Bildungs- und Forschungsstadt entwickelt. Für die über 1000 Studierenden und 480 Arbeitnehmer der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat der öffentliche Verkehr ebenfalls eine grosse Bedeutung.
Die Stadt Wädenswil wurde für das Projekt des Aus- und Umbaus des Bahnhofs seitens der SBB frühzeitig einbezogen und konnte bereits auf das Programm für den Projektwettbewerb Einfluss nehmen. Im Rahmen einer kürzlich von der SBB durchgeführten Vertiefungsstudie konnten in enger Abstimmung mit der Stadt Lösungsansätze für den Ortsbildschutz und den Verkehr erarbeitet werden. Zudem thematisierte sie die städtische Planung einer Fussgängerüberquerung der Seestrasse zwischen dem Busbahnhof und dem Gerbeplatz (Kantonsstrasse) sowie den Bedarf an Kurzparkierungsmöglichkeiten.
Für die weitere Projektierung betont der Stadtrat die Wichtigkeit der städtischen Anliegen in Bezug auf die Erschliessung des Bahnhofplatzes für alle Fahrzeuge inkl. deren Parkplätze, genügend Velo- und andere Zweiradabstellmöglichkeiten sowie ausreichende Kapazitäten für Busse, und die Gewährleistung der Fahrzeugerschliessung des Seeplatzes durch die Unterführung Merkurstrasse. (wa)