Nach wie vor haben wir noch nicht ganz «Normalität wie vor 2020» erreicht. So wird die Chlauszunft Wädenswil den traditionellen «Chlausiizug» auch in diesem Jahr nicht durchführen. Aber der Samichlaus wird innovativ; was die Chlauszunft plant, verrät uns der Oberchlaus der Chlauszunft, Markus Würmli, im Interview.
Interview: Stefan Baumgartner, Bild: zvg
Lieber Oberchlaus, gemäss aktueller Regelung wäre ein Chlauseinzug durchführbar. Wieso hat sich die Zunft dagegen entschieden?
Da der Chlauseinzug als Grossveranstaltung gilt, unterliegt er strengeren Auflagen, was Corona betrifft. So ist ein Schutzkonzept notwendig das sicherstellt, dass nur Personen mit einem gültigen Covid-Zertifikat resp. welche die «3G-Regeln» erfüllen, zum Einzug kommen. Das umzusetzen ist für uns schlichtweg unmöglich. Deshalb mussten wir schweren Herzens den Einzug absagen.
Trotzdem müssen die Kinder in Wädenswil nicht auf ein Chlaussäckli verzichten. Wie findet man den Samichlaus in diesem Jahr?
Nach der Absage des Einzuges machten wir uns umgehend auf die Suche nach Alternativen. Schliesslich können weder die Kinder noch wir etwas für diese Situation. Wir wollen den Kindern zeigen, dass der Samichlaus, trotz des Virus, in Wädenswil angekommen ist. So entstand die Idee «Dä Chlaus chunt is Quartier». Der Chlaus besucht mit seinem Schmutzli verschiedene Quartiere in Wädenswil und der Au. Er freut sich da, in einem kleineren Rahmen an Stelle des grossen Einzuges, die Kinder zu begrüssen und ihnen etwas Kleines mitzubringen. Die Details und welche Quartiere wir besuchen, findet man auf unserer Homepage www.chlauszunft.ch. Wir hoffen, so ganz viele Kinder persönlich begrüssen zu können.
Kann man den Chlaus auch besuchen?
Wie gesagt kommen wir dieses Jahr zu den Kindern in die Quartiere. Auch an den anderen Tagen ist der Samichlaus natürlich sehr viel unterwegs, wenn er viele Kinder noch zu Hause besucht. Deshalb ist er bei sich zu Hause nur sehr schwer anzutreffen und man würde oftmals vor verschlossenen Türen stehen. Aus diesem Grund kann der Samichlaus nicht zu Hause besucht werden.
Bei Hausbesuchen kommt man sich sehr nah. Wie schützen sich Chlaus und Schmutzli, und wie schützen sie die Kinder und Eltern?
Wie schon im Vorjahr, haben wir auch aktuell wieder ein angemessenes Schutzkonzept für die Hausbesuche erstellt. Auf dieses wird bei der Bestätigung des Hausbesuches hingewiesen, und wir bitten die Familien, sich daran zu halten. Darin steht zum Beispiel, dass sich nicht zu viele Leute im Wohnzimmer aufhalten sollen oder dass dieses vor dem Besuch nochmals kräftig gelüftet werden soll.
Die Chläuse und Schmutzlis desinfizieren sich vor und nach jedem Besuch die Hände. Zudem erfüllen alle unsere Chläuse und Schmutzli die «3G-Vorgaben». Das heisst, sie sind entweder geimpft, genesen oder getestet. Wie gesagt, haben wir das Konzept schon letztes Jahr gehabt, und es hat sehr gut geklappt. Dafür danken wir allen Familien ganz herzlich.
Kommt der Chlaus auch in die Schule?
Alle Kindergärten und 1. Primarklassen aus Wädenswil und Au haben die Möglichkeit, uns im Chlaushüsli zu besuchen. Dafür haben wir uns zweieinhalb Tage reserviert. Dort sehen die Kinder, wie der Chlaus und der Schmutzli leben, hören eine Geschichte, können die Esel füttern und kriegen ein heisses Getränk, bevor es dann wieder auf den Heimweg geht. Ein Besuch, der jedes Jahr für die Kinder, wie aber auch für den Samichlaus, ein Höhepunkt und unvergesslich ist. Andere Besuche in Schulen machen wir normalerweise nicht, da die Kinder dann auch langsam zu gross sind. Selbstverständlich sind aber Besuche in Spielgruppen, MuKi-Turnen etc. immer möglich. Im Zweifelsfall lohnt es sich einfach kurz nachzufragen.
Die Chlaus-Zeit ist ja eine sehr kurze. Was macht eigentlich der Chlaus an den anderen Tagen im Jahr?
Eigentlich hat der Samichlaus immer etwas zu tun. Er ist natürlich viel im Wald. Dort sammelt er Holz für die kalten Tage und schaut zu all den Tieren, die ihm da begegnen. Dann hat er auch zu Hause seine Esel, die sich auch freuen, wenn er und der Schmutzli wieder mehr Zeit für sie haben. Und es wird auch viel gebacken, neue Rezepte ausprobiert und das eine oder andere am Hüsli repariert. Und dann hält er natürlich das ganze Jahr über die Augen und Ohren offen, damit er im Dezember weiss, was er den Kindern sagen soll. Zwischendurch geniesst er es aber auch, wenn er einmal ein wenig ausruhen und die Füsse hochlagern kann. Er ist ja doch auch nicht mehr der Jüngste.
Der Chlaus beschenkt ja gerne. Hat er aber selber auch Wünsche?
Aktuell geht es dem Samichlaus vermutlich wie allen anderen auch. Er wünscht sich vor allem, dass das Virus endlich verschwindet und wir wieder einigermassen normal leben können. Vor allem, dass unsere Kinder wieder unbeschwert ihren Hobbies nachgehen können, ohne dass sie vorher abklären müssen, ob sie eine Maske anziehen müssen oder ob sie ihre Leidenschaft überhaupt in der Gruppe noch ausführen können. Dafür sind wir Erwachsenen verantwortlich, und diese Verantwortung müssen wir wahrnehmen, das wünsch ich mir von ganzem Herzen.
In diesem Sinne wünsche ich, im Namen der ganzen Chlauszunft, allen eine frohe Adventszeit und ganz schöne Festtage.
Nach wie vor haben wir noch nicht ganz «Normalität wie vor 2020» erreicht. So wird die Chlauszunft Wädenswil den traditionellen «Chlausiizug» auch in diesem Jahr nicht durchführen. Aber der Samichlaus wird innovativ; was die Chlauszunft plant, verrät uns der Oberchlaus der Chlauszunft, Markus Würmli, im Interview.
Interview: Stefan Baumgartner, Bild: zvg
Lieber Oberchlaus, gemäss aktueller Regelung wäre ein Chlauseinzug durchführbar. Wieso hat sich die Zunft dagegen entschieden?
Da der Chlauseinzug als Grossveranstaltung gilt, unterliegt er strengeren Auflagen, was Corona betrifft. So ist ein Schutzkonzept notwendig das sicherstellt, dass nur Personen mit einem gültigen Covid-Zertifikat resp. welche die «3G-Regeln» erfüllen, zum Einzug kommen. Das umzusetzen ist für uns schlichtweg unmöglich. Deshalb mussten wir schweren Herzens den Einzug absagen.
Trotzdem müssen die Kinder in Wädenswil nicht auf ein Chlaussäckli verzichten. Wie findet man den Samichlaus in diesem Jahr?
Nach der Absage des Einzuges machten wir uns umgehend auf die Suche nach Alternativen. Schliesslich können weder die Kinder noch wir etwas für diese Situation. Wir wollen den Kindern zeigen, dass der Samichlaus, trotz des Virus, in Wädenswil angekommen ist. So entstand die Idee «Dä Chlaus chunt is Quartier». Der Chlaus besucht mit seinem Schmutzli verschiedene Quartiere in Wädenswil und der Au. Er freut sich da, in einem kleineren Rahmen an Stelle des grossen Einzuges, die Kinder zu begrüssen und ihnen etwas Kleines mitzubringen. Die Details und welche Quartiere wir besuchen, findet man auf unserer Homepage www.chlauszunft.ch. Wir hoffen, so ganz viele Kinder persönlich begrüssen zu können.
Kann man den Chlaus auch besuchen?
Wie gesagt kommen wir dieses Jahr zu den Kindern in die Quartiere. Auch an den anderen Tagen ist der Samichlaus natürlich sehr viel unterwegs, wenn er viele Kinder noch zu Hause besucht. Deshalb ist er bei sich zu Hause nur sehr schwer anzutreffen und man würde oftmals vor verschlossenen Türen stehen. Aus diesem Grund kann der Samichlaus nicht zu Hause besucht werden.
Bei Hausbesuchen kommt man sich sehr nah. Wie schützen sich Chlaus und Schmutzli, und wie schützen sie die Kinder und Eltern?
Wie schon im Vorjahr, haben wir auch aktuell wieder ein angemessenes Schutzkonzept für die Hausbesuche erstellt. Auf dieses wird bei der Bestätigung des Hausbesuches hingewiesen, und wir bitten die Familien, sich daran zu halten. Darin steht zum Beispiel, dass sich nicht zu viele Leute im Wohnzimmer aufhalten sollen oder dass dieses vor dem Besuch nochmals kräftig gelüftet werden soll.
Die Chläuse und Schmutzlis desinfizieren sich vor und nach jedem Besuch die Hände. Zudem erfüllen alle unsere Chläuse und Schmutzli die «3G-Vorgaben». Das heisst, sie sind entweder geimpft, genesen oder getestet. Wie gesagt, haben wir das Konzept schon letztes Jahr gehabt, und es hat sehr gut geklappt. Dafür danken wir allen Familien ganz herzlich.
Kommt der Chlaus auch in die Schule?
Alle Kindergärten und 1. Primarklassen aus Wädenswil und Au haben die Möglichkeit, uns im Chlaushüsli zu besuchen. Dafür haben wir uns zweieinhalb Tage reserviert. Dort sehen die Kinder, wie der Chlaus und der Schmutzli leben, hören eine Geschichte, können die Esel füttern und kriegen ein heisses Getränk, bevor es dann wieder auf den Heimweg geht. Ein Besuch, der jedes Jahr für die Kinder, wie aber auch für den Samichlaus, ein Höhepunkt und unvergesslich ist. Andere Besuche in Schulen machen wir normalerweise nicht, da die Kinder dann auch langsam zu gross sind. Selbstverständlich sind aber Besuche in Spielgruppen, MuKi-Turnen etc. immer möglich. Im Zweifelsfall lohnt es sich einfach kurz nachzufragen.
Die Chlaus-Zeit ist ja eine sehr kurze. Was macht eigentlich der Chlaus an den anderen Tagen im Jahr?
Eigentlich hat der Samichlaus immer etwas zu tun. Er ist natürlich viel im Wald. Dort sammelt er Holz für die kalten Tage und schaut zu all den Tieren, die ihm da begegnen. Dann hat er auch zu Hause seine Esel, die sich auch freuen, wenn er und der Schmutzli wieder mehr Zeit für sie haben. Und es wird auch viel gebacken, neue Rezepte ausprobiert und das eine oder andere am Hüsli repariert. Und dann hält er natürlich das ganze Jahr über die Augen und Ohren offen, damit er im Dezember weiss, was er den Kindern sagen soll. Zwischendurch geniesst er es aber auch, wenn er einmal ein wenig ausruhen und die Füsse hochlagern kann. Er ist ja doch auch nicht mehr der Jüngste.
Der Chlaus beschenkt ja gerne. Hat er aber selber auch Wünsche?
Aktuell geht es dem Samichlaus vermutlich wie allen anderen auch. Er wünscht sich vor allem, dass das Virus endlich verschwindet und wir wieder einigermassen normal leben können. Vor allem, dass unsere Kinder wieder unbeschwert ihren Hobbies nachgehen können, ohne dass sie vorher abklären müssen, ob sie eine Maske anziehen müssen oder ob sie ihre Leidenschaft überhaupt in der Gruppe noch ausführen können. Dafür sind wir Erwachsenen verantwortlich, und diese Verantwortung müssen wir wahrnehmen, das wünsch ich mir von ganzem Herzen.
In diesem Sinne wünsche ich, im Namen der ganzen Chlauszunft, allen eine frohe Adventszeit und ganz schöne Festtage.