Leser*innenmeinung

Nicht nur die Freizeitanlage kommt unter Druck – auch wer für Furore sorgt

Gemeinderat Angelo Minutella nimmt zur Rechtfertigung seiner Kritik an der Freizeitanlage Untermosen die Medien in Anspruch. Dem Parlamentarier geht es um den Nettoaufwand von 750 000 Franken für die Freizeitanlage und setzt diesen Betrag in Verbindung mit der Verhältnismässigkeit gegenüber die Förderung der Sportvereine.
Bei der Freizeitanlage handelt es sich um Verwaltungsmassnahmen im Dienste der Öffentlichkeit. Dies erfordert, dass die Massnahmen zur Verwirklichung im öffentlichen Interesse liegenden Ziels geeignet und notwendig sind. Bei Sportvereinen handelt es sich um private, selbsttragende Organisationen, und deshalb macht der Vergleich keinen Sinn. Die Frage stellt sich vielmehr, wie wird mit Steuergeldern umgegangen.
Herr Minutella erklärt, dass der Nettoaufwand von 750 000 Franken in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen steht. Meine Bemerkung dazu: Der Nettoaufwand beinhaltet auch interne Verrechnungen der Stadt Wädenswil, zum Beispiel: Langanhaltende Abwesenheiten wegen Krankheit die zusätzliche hunderttausenden Franken, in diesem Fall zu Lasten der Freizeitanlage, gerechnet wird. In Wädenswil wird für Arbeit nehmenden nicht flächendeckend eine Krankentaggeldversicherung eingesetzt. Herr Minutella ist Gemeinderat und Mitglied der GPRK Wädenswil. Er hat davon Kenntnis, berücksichtigt jedoch vorliegenden Umstand offensichtlich nicht, d.h. ist in seinen Antworten nicht erkennbar.
Herr Minutella präsentiert weitere Vergleich mit der Wädenswiler Stiftung Grow, die 18 Startups beherbergt und 150 Mitarbeiter beschäftigt, wird mit nun 50 000 Franken unterstützt. Das ist sage und schreibe 15 Mal weniger als die Freizeitanlage.Meine Bemerkungen dazu: Die Stiftung der Gründerorganisation Wädenswil verwendet den Förderbeitrag für Betriebskosten. Grow bezweckt die aktive Unterstützung und Förderung von Jungunternehmen und macht vieles möglich. Wo hört das Jungunternehmensförderkonzept auf? Schlagzeilen in den Medien wie: «100 Millionen für das Start-up Unternehmen Numab in Wädenswil», sowie weitere Publikationen von Voraus- und Meilensteinzahlungen bis zu CHF 260 Millionen an das Jungunternehmen lassen aufhorchen. Die Frage nach der Notwendigkeit der aktiven Unterstützung der Stadt Wädenswil von Fr. 150 000, aufgeteilt auf drei Jahre, sei erlaubt. Es ist Kenntnis zu nehmen, dass diese Förderung bis heute ca. 0,6 Million Franken Steuergelder verschlungen hat. Zum finanziellen Betriebsbeitrag kommen dazu Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit in Form von Veranstaltungen, Dokumentationen und der Website www.grow-waedenswil.
Transparenz und eine sachliche Diskussion ist angezeigt, sofern der Wille vorhanden ist.
Toni Hauser, Wädenswil

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