Littering, also die Unsitte, Abfälle im öffentlichen Raum achtlos wegzuwerfen oder liegenzulassen, ohne die dafür vorgesehenen Abfalleimer oder Papierkörbe zu benutzen, hat sich zu einem Zeck unserer Gesellschaft entwickelt. Am nationalen Cleanup Day 2021 haben sich am 17. und 18. September in der ganzen Schweiz tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelt, um ein Zeichen dagegen zu setzen.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
In Wädenswil engagierten sich die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare mit Sitz an der Gerbestrasse und die Stadt Wädenswil zusammen mit den Partnern Underwater Explorers Clubs, Surfrider Foundation, love-sup.ch, Indiana Paddle & Surf, Hotel Engel und Wädi-Bräu sowie viele freiwillige Helferinnen und Helfer für einen aktiven Beitrag gegen Littering und für eine saubere Umwelt. Am Samstagvormittag um 11 Uhr war Treffpunkt auf dem Seeplatz. Bald strömten nach den Begrüssungen durch Ocean-Care-Gründerin Sigrid Lüber, Stadtpräsident Philipp Kutter und Stadtrat Jonas Erni über 100 motivierte Abfallsammlerinnen und -sammler jeden Alters auf dem Land und auf und unter dem Wasser aus, um das aufzusammeln, was andere hinterlassen haben. Taucher fanden Velos, Flaschen und Büchsen zuhauf, sogar eine Kabelrolle war dabei. Auf dem Seeplatz selbst fanden sich hunderte, wenn nicht tausende Zigarettenstummel. Weitere Gruppen begaben sich ins Zentrum, zu den Schulhäusern oder sammelten entlang des Seewegs. Gegen 13 Uhr kamen die Gruppen wieder auf Seeplatz zusammen. Die Sammler stammten dabei nicht nur aus Wädenswil: Yara etwa kam aus Hinwil angereist, da ihr Freund unter Wasser nach Abfällen tauchte, andere kamen aus Zumikon, Richterswil und sogar aus Lausanne. So zeigte sich auch der Stadtrat Sicherheit und Gesundheit, Jonas Erni, sehr zufrieden mit dem Aufmarsch der Sammlerinnen und Sammler. Jugendgruppen, etwa diejenige der Neuapostolischen Kirche oder die Wädi-Wisel, die Jugendgruppe von Pro Natura, sammelten ebenso wie die Gruppe Diogenes der Pfadi. Diese haben als aussergewöhnlichsten Fund sogar eine Unterhose in ihr Sammelbehältnis gesteckt.
Der gesammelte Abfall wurde danach sortiert, ausgewertet und fachgerecht entsorgt. 20 400 Zigarettenstummel wurden mühselig zusammengeklaubt. So begann es auf dem Seeplatz auch etwas strenger zu riechen und die unzähligen Bierbüchsen zogen Fliegen und Wespen an. Aus all dem Müll setze der 22-jährige Zürcher Künstler Lino Riboni eine Installation zusammen, die vor Ort auch bestaunt werden konnte, die aber wie aller Abfall schliesslich entsorgt wurde.
Die Wädenswilerinnen und Wädenswiler und alle extra angereisten Sammlerinnen und Sammler setzten ein klares Zeichen gegen Littering und für eine gesunde Umwelt. «Solche Aufräumaktionen sind wichtig. Sie sollen wachrütteln und dazu beitragen, aus der Umwelt zu entfernen, was ihr schadet. Will man das Abfallproblem aber an der Wurzel packen, gibt es nur eine Lösung: Wir sind aufgerufen, unser Konsumverhalten zu überdenken und weniger Abfall zu produzieren, als wir es heute tun», so Fabienne McLellan, Leiterin des Plastikprogramms bei Ocean Care.
Seit Beginn der Pandemie landet deutlich mehr Abfall auf Strassen und Äckern, in Flüssen und im Meer. Neben Take-Away-Verpackungen sind es vor allem die Einwegmasken, die Sorge bereiten. Sie verschmutzen die Natur mit Mikrofasern und Chemikalien, denn sie bestehen aus unterschiedlichen Plastiksorten, unter anderem aus Polypropylen, einem Kunststoff, der nicht ohne Weiteres biologisch abbaubar ist. Unsachgemäss entsorgt, verbleiben Masken bis zu 450 Jahre in der Umwelt und werden zu einer tödlichen Gefahr für die Tiere an Land und im Wasser.
«Auch die Stadt Wädenswil ist sich des Abfallproblems bewusst. Die jährlichen Kosten nur für Littering belaufen sich in Wädenswil auf rund 350 000 Franken. Den wahren Preis bezahlen aber Natur und Bevölkerung», weiss Jonas Erni, Stadtrat Sicherheit und Gesundheit.
Das Ziel, wachzurütteln und zu sensibilisieren, wurde eindrücklich erreicht. Und so fiel auch das Fazit von Ocean-Care-Gründerin Sigrid Lüber gut aus: «Genial, dass so viele Leute gekommen sind, das war ganz toll. Auch dass man dafür einen freien Samstag opfert. Das ist ein stolzes Zeichen an jene, die den Abfall verursachen!»
Das von den Gastropartnern offerierte Getränk – die Wädi-Brauhuus AG braute speziell für den Anlass ein «Cleanup-Bier» – und der Imbiss waren ein mehr als verdienter Lohn für die vielen Sammlerinnen und Sammler!
Littering, also die Unsitte, Abfälle im öffentlichen Raum achtlos wegzuwerfen oder liegenzulassen, ohne die dafür vorgesehenen Abfalleimer oder Papierkörbe zu benutzen, hat sich zu einem Zeck unserer Gesellschaft entwickelt. Am nationalen Cleanup Day 2021 haben sich am 17. und 18. September in der ganzen Schweiz tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelt, um ein Zeichen dagegen zu setzen.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
In Wädenswil engagierten sich die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare mit Sitz an der Gerbestrasse und die Stadt Wädenswil zusammen mit den Partnern Underwater Explorers Clubs, Surfrider Foundation, love-sup.ch, Indiana Paddle & Surf, Hotel Engel und Wädi-Bräu sowie viele freiwillige Helferinnen und Helfer für einen aktiven Beitrag gegen Littering und für eine saubere Umwelt. Am Samstagvormittag um 11 Uhr war Treffpunkt auf dem Seeplatz. Bald strömten nach den Begrüssungen durch Ocean-Care-Gründerin Sigrid Lüber, Stadtpräsident Philipp Kutter und Stadtrat Jonas Erni über 100 motivierte Abfallsammlerinnen und -sammler jeden Alters auf dem Land und auf und unter dem Wasser aus, um das aufzusammeln, was andere hinterlassen haben. Taucher fanden Velos, Flaschen und Büchsen zuhauf, sogar eine Kabelrolle war dabei. Auf dem Seeplatz selbst fanden sich hunderte, wenn nicht tausende Zigarettenstummel. Weitere Gruppen begaben sich ins Zentrum, zu den Schulhäusern oder sammelten entlang des Seewegs. Gegen 13 Uhr kamen die Gruppen wieder auf Seeplatz zusammen. Die Sammler stammten dabei nicht nur aus Wädenswil: Yara etwa kam aus Hinwil angereist, da ihr Freund unter Wasser nach Abfällen tauchte, andere kamen aus Zumikon, Richterswil und sogar aus Lausanne. So zeigte sich auch der Stadtrat Sicherheit und Gesundheit, Jonas Erni, sehr zufrieden mit dem Aufmarsch der Sammlerinnen und Sammler. Jugendgruppen, etwa diejenige der Neuapostolischen Kirche oder die Wädi-Wisel, die Jugendgruppe von Pro Natura, sammelten ebenso wie die Gruppe Diogenes der Pfadi. Diese haben als aussergewöhnlichsten Fund sogar eine Unterhose in ihr Sammelbehältnis gesteckt.
Der gesammelte Abfall wurde danach sortiert, ausgewertet und fachgerecht entsorgt. 20 400 Zigarettenstummel wurden mühselig zusammengeklaubt. So begann es auf dem Seeplatz auch etwas strenger zu riechen und die unzähligen Bierbüchsen zogen Fliegen und Wespen an. Aus all dem Müll setze der 22-jährige Zürcher Künstler Lino Riboni eine Installation zusammen, die vor Ort auch bestaunt werden konnte, die aber wie aller Abfall schliesslich entsorgt wurde.
Die Wädenswilerinnen und Wädenswiler und alle extra angereisten Sammlerinnen und Sammler setzten ein klares Zeichen gegen Littering und für eine gesunde Umwelt. «Solche Aufräumaktionen sind wichtig. Sie sollen wachrütteln und dazu beitragen, aus der Umwelt zu entfernen, was ihr schadet. Will man das Abfallproblem aber an der Wurzel packen, gibt es nur eine Lösung: Wir sind aufgerufen, unser Konsumverhalten zu überdenken und weniger Abfall zu produzieren, als wir es heute tun», so Fabienne McLellan, Leiterin des Plastikprogramms bei Ocean Care.
Seit Beginn der Pandemie landet deutlich mehr Abfall auf Strassen und Äckern, in Flüssen und im Meer. Neben Take-Away-Verpackungen sind es vor allem die Einwegmasken, die Sorge bereiten. Sie verschmutzen die Natur mit Mikrofasern und Chemikalien, denn sie bestehen aus unterschiedlichen Plastiksorten, unter anderem aus Polypropylen, einem Kunststoff, der nicht ohne Weiteres biologisch abbaubar ist. Unsachgemäss entsorgt, verbleiben Masken bis zu 450 Jahre in der Umwelt und werden zu einer tödlichen Gefahr für die Tiere an Land und im Wasser.
«Auch die Stadt Wädenswil ist sich des Abfallproblems bewusst. Die jährlichen Kosten nur für Littering belaufen sich in Wädenswil auf rund 350 000 Franken. Den wahren Preis bezahlen aber Natur und Bevölkerung», weiss Jonas Erni, Stadtrat Sicherheit und Gesundheit.
Das Ziel, wachzurütteln und zu sensibilisieren, wurde eindrücklich erreicht. Und so fiel auch das Fazit von Ocean-Care-Gründerin Sigrid Lüber gut aus: «Genial, dass so viele Leute gekommen sind, das war ganz toll. Auch dass man dafür einen freien Samstag opfert. Das ist ein stolzes Zeichen an jene, die den Abfall verursachen!»
Das von den Gastropartnern offerierte Getränk – die Wädi-Brauhuus AG braute speziell für den Anlass ein «Cleanup-Bier» – und der Imbiss waren ein mehr als verdienter Lohn für die vielen Sammlerinnen und Sammler!