Ich habe nicht gewusst, dass das Theater um die korrekte Anrede von Personen (weiblich oder männlich) auch schon auf die Tierwelt übergreift, und man einfach aus Prinzip die weibliche Form der Bezeichnung wählt. Denn im Beitrag von Bernhard Bickel: «Im Huckepack dem Hochwasser des Zürichsees getrotzt» steht im Text zu den hübschen Fotos (Zitat): «Perfekt geschützt durch das Gefieder und unter den Schwingen gleitet das Dunenküken auf dem Rücken seiner Mutter sanft über das Wasser».
Nun, der erwachsene Schwan, der da den «Huckepackdienst» seinem Nachwuchs anbietet, ist in diesem Falle nicht die Mutter, sondern der Vater. Das ist klar am grossen Höcker über dem Schnabel erkennbar. Höckerschwäne, so heissen unsere Schwäne richtig, haben über der Schnabelwurzel einen auffälligen Höcker (daher der Name Höckerschwan). Dieser Höcker ist beim Männchen viel grösser als beim Weibchen. Das ist übrigens für den Laien die einzige Möglichkeit, Männchen und Weibchen voneinander zu unterscheiden. Der Grössenunterschied der Schwäne (Männchen sind etwas grösser und schwerer als Weibchen) ist nicht so auffällig, dass man klar erkennen könnte, welches bei einem Schwanenpaar das Männchen ist.
Schwanenpaare bleiben ihr Leben lang zusammen. Deshalb ist auch der Vater an der Aufzucht des Nachwuchses beteiligt und er übernimmt auch hin und wieder, wie auf dem Bild zu sehen ist, den «Transport» der Jungschwäne.
Hansruedi Hofmann

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