Wädenswil

Günstiger Wohnraum – «Die Mitte Wädenswil» packt erneut an

Vor Jahren stimmte Wädenswil einer Volksinitiative der Mitte – damals noch CVP – für mehr günstigen Wohnraum zu. Seither ist leider wenig passiert. Zu wenig, findet die Partei. Gleichzeitig steigen die Bodenpreise weiter, was das Problem noch verschärft. Die Mitte ist es leid zu warten – und nimmt die Sache nun wieder selber in die Hand.

Seit über zehn Jahren setzt sich «Die Mitte Wädenswil» für günstigen Wohnraum ein. Ihr Anliegen: In Wädenswil soll jede und jeder ein Zuhause finden. Egal ob jung oder alt, ob mehr oder weniger vermögend. Es gibt Gemeinden, in denen Normalverdiener heute keine Bleibe mehr finden. Das will die Partei in Wädenswil unbedingt verhindern. «Die gute Durchmischung hat unsere Stadt immer ausgezeichnet – und das soll sie auch weiterhin tun», sagt der Co-Präsident der Mitte Wädenswil, Joël Utiger, im Namen der gesamten Ortspartei.
Vor rund zehn Jahren lancierte «Die Mitte» deshalb die Volksinitiative «Günstiger Wohnraum für Familien». Sie forderte den Stadtrat auf, eine Vorlage auszuarbeiten «für die Ausrichtung von Investitionsbeiträgen an Wohnbaugenossenschaften und andere gemeinnützige Investoren für die Sanierung oder Erstellung von günstigem, familienfreundlichem Wohnraum.»

Deutliches Ja

Die Stimmberechtigten stimmten der Forderung klar zu. 2014 bewilligten sie mit einer deutlichen Mehrheit von 72% einen Rahmenkredit von 3 Mio. Franken für die Umsetzung der Initiative. Der Stadtrat wurde mit dem Vollzug beauftragt.
Die schlechte Nachricht: Auch sieben Jahre danach ist das Begehren noch nicht umgesetzt. Zwar haben Stadt- und Gemeinderat dem Anliegen punktuell Rechnung getragen, zum Beispiel beim Gestaltungsplan AuPark. Doch die 3 Mio. Franken liegen immer noch in der Kasse der Stadt. Dabei sei es heute dringlicher denn je, aktiv zu werden: «Die Miet- und Bodenpreise steigen weiter, neue Wohnungen sind für viele immer weniger erschwinglich. Geschweige denn ein Eigenheim. Betroffen sind alle Altersgruppen. Sogar Seniorinnen und Senioren, die ihr Leben lang in Wädenswil gewohnt haben, haben Angst, aus finanziellen Gründen wegziehen zu müssen.»

Siedlung für alle Generationen

Die Mitte Wädenswil will nicht mehr weiter zuschauen. Joël Utiger: «Weil die Stadt offensichtlich keine Idee hat, an welchem Ort sie ein Projekt für günstigen Wohnraum realisieren könnte, werden wir die Sache nun selber in die Hand nehmen.» Wie der Plan konkret aussieht, werde die Öffentlichkeit demnächst erfahren, verspricht Joël Utiger. Soviel sei aber schon verraten: «Unsere Vision ist eine Siedlung, in der Menschen aller Generationen Tür an Tür leben. Eine Siedlung, die von einem gemeinnützigen Wohnbauträger als professioneller Partner gebaut wird. Eine Siedlung, die auch den Anliegen des Klimaschutzes und der Biodiversität Rechnung trägt.» Es sei Zeit, das Anliegen der Mitte durchzusetzen. «Zum Wohle von Wädenswil!» (e)

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