Richterswil

Ereignisreicher Sommer für die Feuerwehr

Die ersten Sommermonate bescherten Europa Unmengen an Wasser, teils mit dramatischem Ausgang. Richterswil blieb ziemlich verschont, trotzdem hatte die Feuerwehr einige Einsätze zu leisten und ist (noch immer) auf Schlimmeres vorbereitet.

Text: Reni Bircher
Bild: Guido Bircher

Im Juni und Juli 2021 leistete die hiesige Feuerwehr 128 Einsatzstunden, 70 Feuerwehrleute wurde dabei eingesetzt. Nicht aufgeführt oder rapportiert sind hierbei die laufenden Kontrollen der Wasserstände vom Zürich- und Sternensee sowie den diversen Bachläufen durch die Offiziere.
In mehreren Fällen musste Wasser abgepumpt werden in Gebäuden – auch im Schulhaus Feld –, umgestürzte Bäume und gebrochene Äste am Seeweg und dem Horn entfernt und wegen heftiger Winde ein Baugerüst gesichert werden, damit es nicht einstürzt. Im alten und neuen Hafen verursachte der Starkregen eine starke Trübung des Seewassers und einen leichten Ölfilm – der Grund dafür lässt sich nicht immer ermitteln –, den die Einsatzkräfte in Absprache mit dem AWEL aufnehmen mussten.
Ein Blitzeinschlag hat am 18. Juni 2021 am SOB-Bahnhof Burghalden einen Trafo zerstört. Betrieblich hatte der Zwischenfall keine Folgen, das Stellwerk konnte über eine zusätzliche Stromleitung versorgt werden.
Da der Bahnbetrieb und die Anlagen rund um die Uhr von der Betriebszentrale der SOB überwacht werden, rücken rund um die Uhr spezialisierte Fachkräfte der Südostbahn aus, um den Schaden direkt vor Ort zu beurteilen und wenn möglich zu beheben. Meldungen durch Privatpersonen gehen über die Polizei bei der Betriebszentrale ein. Nebst den Ortsfeuerwehren kann von der Bahn auch der Lösch- und Rettungszug der Intervention SBB aufgeboten werden. Die war allerdings nicht notwendig. Und an besagtem Abend war die Bahnstrecke wegen eines Dachstock-Brandes in Gleisnähe (Wädenswil) sowieso gesperrt.
Tags darauf kam es in der Umgebung Burghalden erneut zum Blitzeinschlag.

Auf alle Eventualitäten ­eingestellt

Mitte Juli sah sich die Feuerwehr gezwungen, in Weiningen Sandsäcke abzufüllen und bereitzustellen, weil der Zürichsee auf die Gefahrenstufe 4 gesetzt und weitere Unwetter angekündigt worden waren. Der Seeweg musste zwischenzeitlich zwischen der Schiffsanlegestelle und dem Hafen gesperrt werden, ebenso der Seeweg Richtung Wädenswil, weil es zu Überschwemmungen und Unterspülungen gekommen ist. Der Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) wurde für kurze Zeit das Anfahren des Schiffssteges untersagt, seit dem 21. Juli ist das aber wieder – mit der gebotenen Vorsicht – erlaubt.

Weil die heftigen Gewitterzellen nie direkt über Richterswil lagen, ist die Gemeinde recht glimpflich davongekommen. Zudem wurde rechtzeitig eine Gemeindeführungsorganisation (GFO) eingesetzt, welche hervorragend funktioniert hat. Alle Beteiligten haben gut zusammengearbeitet und waren (und sind immer noch) auf Schlimmeres vorbereitet.

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