Wädenswil

Wir brauchen keine ­Chilbi, das Wetter fährt mit uns schon Achterbahn genug!

Neues vom Wetterfrosch aus Hütten: Wir alle hier in Hütten sind bei den Unwettern Ende Juni noch mal glimpflich davongekommen. Warum wohl? Dazu später mehr. Aber die abendlichen Wolkentürme in den Farben Dunkelgrau bis Schwarz werden uns noch einige Zeit in Erinnerung bleiben. Doch beginnen wir der Reihe nach.

Text & Bild: Ugo Kappenberger

April

Der wärmste Tag im April war ausgerechnet der erste Tag des Monats – und dies ist kein verspäteter Aprilscherz. Das Quecksilber stieg hier in Hütten auf knapp 22 Grad. Das war es aber auch schon mit der gemütlichen Frühlingswärme. Den ganzen Monat April stieg das Thermometer nicht mehr über 20 Grad. Dafür hatten wir jede Menge Frostnächte: Genau genommen 9 mal schlug Väterchen Frost noch zu. Zuletzt am 17. April. Im landesweiten Mittel war dies der kälteste April der letzten 20 Jahre. Dafür war der Monat trocken: Es regnete hier gerade Mal 54 Liter pro Quadratmeter. Ein Vergleich mit dem 18. Juni dieses Jahres: An diesem einzigen Abend waren es über 40 Liter.

Mai

Mit zwei Worten ist das Maiwetter beschrieben: kühl und nass. Tiefdruckgebiete brachten vom Atlantik Niederschlag und unterdurchschnittliche Temperaturen nach Hütten und dem Rest der Alpennordseite. Einzig zwischen dem 8. und 10. Mai gab es ein kleines Aufatmen. Konnte man jetzt endlich die Gartenmöbel hinausstellen? Leider nein, denn danach war es mit einer Ausnahme täglich wieder nass. Kein Wunder, dass die Temperaturen unterdurchschnittlich blieben. Nur am 9. Mai war es tatsächlich ein bisschen über 25 Grad. Und dann der Regen! In den letzten 10 Jahren waren es im Mai jeweils 162 Liter pro m2. Dieses Jahr jedoch 182 Liter, verteilt über sage und schreibe 22 Tage. Dafür waren die Niederschläge nie heftig, aber trotzdem nass.

Juni

Die Achterbahn! Es waren schon extreme Temperaturunterschiede: kühle Nächte und heisse und schwüle Tage. Ein Beispiel: am 14. Juni war es in der Nacht gut 11 Grad, am darauffolgenden Tag 27 Grad. Kurzum: man hatte immer die falschen Klamotten an. Die Höchsttemperatur war am 16. Juni mit 30,2 Grad. In diesen Tagen war auch die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. So wurde mehrmals die Schwelle von 90% überschritten. Das war dann schon weniger behaglich und hat nichts mit einem angenehmen, lauen Sommerabend zu tun.
Und dann kam der 18. Juni: Um 22 Uhr fing es an. Während nur zwei Stunden fielen 42 Liter Regen pro m2. Aber wir hatten ja Glück und keine grossen Schäden zu verzeichnen, wie in unserer Nachbarschaft. Dazu stelle ich mir die Frage: Waren wir Hüttner so brav, dass uns Petrus verschonte? Oder waren wir halt eben auch ein bisschen langweilig, sodass uns Petrus gar nicht mehr auf seinem Radar hatte? Die Antwort überlasse ich gerne Ihnen, geschätzte Leserschaft.

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