In einer Herde ist kein Schaf, kein Schafbock und kein Lamm allein. Die Reformierte Kirche Wädenswil lässt mit dem Kunstprojekt «Mach dein Schaf!» das Gemeinschaftsgefühl aufleben. Und trotzt damit den trennenden Elementen der Pandemie.
Text: Susanna Valentin, Bilder: Stefan Baumgartner
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Der klare Himmel verspricht am 9. Mai schon am Morgen einen perfekten Tag für den Wädenswiler Alpaufzug. Die Alp: der Rosenhofpark der Reformierten Kirche. Rund 140 Schafe, Schafböcke und Lämmer weiden innert Kürze auf der kleinen Grasfläche gegenüber des reformierten Kirchgemeindehauses. Die in den Werkstätten der Stiftung Bühl gefertigten Herdentiere fanden ganz offensichtlich grossen Anklang. «Ich bin total begeistert, was hier entstanden ist», sagt Sabine Godinez, Jugendarbeiterin der Reformierten Kirche, dazu. Sie war es, die die Projektidee mit vielen Mithelfern und Mithelferinnen umgesetzt hat. «Wir haben zuerst 100 Tiere in Auftrag gegeben», erzählt sie, diese hätten im Eiltempo neue Besitzer und Besitzerinnen gefunden. «Weitere 40 wurden angefertigt, dabei haben wir es belassen. So passt die Herde noch in den Rosenhofpark.»
Der 12-jährige Moritz Menet steht neben seinem Schafbock, er ist einer der Künstler, der zum bunten Bild der Schafherde beigetragen hat. Sein Horntier ist aufwändig mit Wollfäden bespa
nnt. «Es war ziemlich schwierig, die Nägel in die dünne Spanplatte einzuschlagen», sagt er dazu und zeigt auf die Stellen, die knifflig waren. Die Idee? Er hatte sie auf dem Abenteuerspielplatz aufgeschnappt, auf dem sein Vater arbeitet. «Ich habe in den Schulferien etwa zwei Tage daran gearbeitet.» Schweift der Blick über die Ausstellungsstücke, ist er mit seinem kreativen Aufwand nicht der einzige. Kunstvolle Herdentiere sind entstanden, jedes ein Unikat.
Kreativität durch alle Altersgruppen
Ein Unikat, das hier in der Herde Teil eines Ganzen ist. Das war auch die Ursprungsidee von Sabine Godinez. «Die Pandemie hat vieles verunmöglicht, sie hat den Austausch erschwert und Kontakte teils ganz verhindert», beschreibt sie die Situation der vergangenen Tage, Wochen und
Monate. «Es war uns wichtig, trotzdem oder auch gerade wegen dieser Erschwernisse die Gemeinschaft sichtbar zu machen.» Nicht nur Privatpersonen und Familien quer über alle Altersgruppen übten sich in Kreativität, auch Läden, Institutionen und Schulen haben sich an der Aktion beteiligt. Zusammengekommen ist eine riesige Herde an Vielfalt, die nun von vielen Besuchern und Besucherinnen bei einem coronakonformen Apéro gewürdigt wurden. Damit die Wolltiere die Ausstellungstage bis am 29. Mai unbeschadet überstehen, halten zwei farbige Hirtenhunde aus der Stiftung Bühl und die installierten Videokameras Wache.
Kunstausstellung «Mach dein Schaf!» bis 29. Mai im Rosenhof-Park. Noch mehr Schafe online unter www.waedenswiler-anzeiger.
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In einer Herde ist kein Schaf, kein Schafbock und kein Lamm allein. Die Reformierte Kirche Wädenswil lässt mit dem Kunstprojekt «Mach dein Schaf!» das Gemeinschaftsgefühl aufleben. Und trotzt damit den trennenden Elementen der Pandemie.
Text: Susanna Valentin, Bilder: Stefan Baumgartner
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Der klare Himmel verspricht am 9. Mai schon am Morgen einen perfekten Tag für den Wädenswiler Alpaufzug. Die Alp: der Rosenhofpark der Reformierten Kirche. Rund 140 Schafe, Schafböcke und Lämmer weiden innert Kürze auf der kleinen Grasfläche gegenüber des reformierten Kirchgemeindehauses. Die in den Werkstätten der Stiftung Bühl gefertigten Herdentiere fanden ganz offensichtlich grossen Anklang. «Ich bin total begeistert, was hier entstanden ist», sagt Sabine Godinez, Jugendarbeiterin der Reformierten Kirche, dazu. Sie war es, die die Projektidee mit vielen Mithelfern und Mithelferinnen umgesetzt hat. «Wir haben zuerst 100 Tiere in Auftrag gegeben», erzählt sie, diese hätten im Eiltempo neue Besitzer und Besitzerinnen gefunden. «Weitere 40 wurden angefertigt, dabei haben wir es belassen. So passt die Herde noch in den Rosenhofpark.»
Der 12-jährige Moritz Menet steht neben seinem Schafbock, er ist einer der Künstler, der zum bunten Bild der Schafherde beigetragen hat. Sein Horntier ist aufwändig mit Wollfäden bespa
nnt. «Es war ziemlich schwierig, die Nägel in die dünne Spanplatte einzuschlagen», sagt er dazu und zeigt auf die Stellen, die knifflig waren. Die Idee? Er hatte sie auf dem Abenteuerspielplatz aufgeschnappt, auf dem sein Vater arbeitet. «Ich habe in den Schulferien etwa zwei Tage daran gearbeitet.» Schweift der Blick über die Ausstellungsstücke, ist er mit seinem kreativen Aufwand nicht der einzige. Kunstvolle Herdentiere sind entstanden, jedes ein Unikat.
Kreativität durch alle Altersgruppen
Ein Unikat, das hier in der Herde Teil eines Ganzen ist. Das war auch die Ursprungsidee von Sabine Godinez. «Die Pandemie hat vieles verunmöglicht, sie hat den Austausch erschwert und Kontakte teils ganz verhindert», beschreibt sie die Situation der vergangenen Tage, Wochen und
Monate. «Es war uns wichtig, trotzdem oder auch gerade wegen dieser Erschwernisse die Gemeinschaft sichtbar zu machen.» Nicht nur Privatpersonen und Familien quer über alle Altersgruppen übten sich in Kreativität, auch Läden, Institutionen und Schulen haben sich an der Aktion beteiligt. Zusammengekommen ist eine riesige Herde an Vielfalt, die nun von vielen Besuchern und Besucherinnen bei einem coronakonformen Apéro gewürdigt wurden. Damit die Wolltiere die Ausstellungstage bis am 29. Mai unbeschadet überstehen, halten zwei farbige Hirtenhunde aus der Stiftung Bühl und die installierten Videokameras Wache.
Kunstausstellung «Mach dein Schaf!» bis 29. Mai im Rosenhof-Park. Noch mehr Schafe online unter www.waedenswiler-anzeiger.