Kolumne

What’s up mit WhatsApp? 

Soll man Alternativen zu WhatsApp prüfen? Was genau ist die Kritik an Whats­App? Wie sinnvoll ist ein Wechsel wirklich?

Von Silvia Wetter*

Mal ehrlich, lesen auch sie immer alle AGBs, Datenschutzerklärungen und das Kleingedruckte? Hand aufs Herz, ich auch nicht.

Die Frage ist: Will man die Online-Programme und Apps nutzen oder nicht? Und wie abhängig ist man bereits in der heutigen Welt privat und beruflich davon? Speziell im konkreten Fall von WhatsApp. Welche weiteren Alternativen und Optionen bieten sich dazu?

Vor ein paar Tagen bekam ich von meinem Treuhänder die Nachricht, dass er Whats­App nicht mehr länger nutzen werde, statt dessen einen alternativen Dienst in Anspruch nehme. Weitere Freunde von mir haben bereits das Profilbild mit dem alternativen Dienst geändert und ich weiss nun, auf welcher Plattform sie unterwegs sind. Und viele sind und bleiben auf WhatsApp.

Warum ist das so? WhatsApp gehört nebst Instagram zu Facebook. Diese Plattformen bieten verschiedene Dienste für Private und Unternehmungen kostenlos an. Im Gegenzug gibt man sein Nutzerverhalten und Interesse preis wie man sich auf den Plattformen bewegt. Diese Daten werden im Hintergrund von komplexen Algorithmen ausgewertet und berechnet. Dadurch erkennt WhatsApp personenbezogene Nutzerdaten wie Standorte, Kontakte und Inhalte der WhatsApp-Nutzer. Was heisst das? Damit können noch genauere Werbebotschaften platziert werden, was zu höheren Werbeinnahmen für die Firma Facebook führt.

Was genau ist die Kritik an WhatsApp? 

Die App «WhatsApp» wurde nach dem Aufkauf von Facebook Teil der Facebook-App-Gruppe und kann mit Apps im Verzeichnis group.com.facebook.family Daten austauschen. Auf einem entsperrten Mobil lassen sich somit Telefonnummern, Namen, Zeitmarkierungen und Nachrichten-Inhalte samt Verweisen auf Anhänge aus der lokalen WhatsApp-Datenbank im Klartext auslesen.

Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir überall dort, wo wir uns online bewegen, registrieren, mit Karten bezahlen, stetig Spuren zurücklassen. Schlussendlich geht es immer um die «eine zentrale Frage»: Wo wollen und müssen wir unsere Spuren hinterlassen? 

WhatsApp & Co.

WhatsApp wird von über zwei Milliarden Menschen weltweit genutzt. Seit 2014 ist die Unternehmung Teil der Firma Facebook Inc. Benutzer können über WhatsApp Textnachrichten, Bild-, Video- und Ton-Dateien sowie Standortinformationen, Dokumente und Kontaktdaten zwischen zwei Personen oder in Gruppen austauschen. Zudem ist internetbasierte Telefonie und Videotelefonie über die App möglich. Dieser multifunktionale WhatsApp-Dienst hat bereits weitgehend die SMS abgelöst. 

Am 7. Januar 2021 wurden die Nutzungsbedingungen geändert: Ohne ausdrückliche Zustimmung des Nutzers zur Weitergabe von Daten an andere Facebook-Unternehmen wird der Zugriff dieses Nutzers auf WhatsApp gesperrt. 

Mögliche Alternativen sind im Markt Threema, Signal und Telegram. Ein Wechsel ist allerdings nicht so trivial, da nach wie vor die meisten Nutzer auf WhatsApp aktiv sind und die anderen Dienstleister selbst zusammengezählt deutlich weniger Nutzer haben. Somit sollte man für sich prüfen, wer aus seinen Kontakten welche alternativen Dienste verwendet.

* Silvia Wetter führt in Wädenswil eine Unternehmung im Bereich Social Media & Marketing. Sie ist Inhaberin der Agentur Wetter Marketing & Social Beratung – www.silviawetter.ch

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