Mehr Leute denn je suchten während der Coronakrise in der wunderschönen Landschaft rund um den Hüttnersee Ruhe, frische Luft und Erholung für die strapazierte Psyche. Dort, wo sich vom Parkplatz Badi her der Weg zum See und auf die Höhe der Laubegg gabelt, steht linker Hand das Elternhaus des «Puurebüebli vam Hüttnerseeli».
Auf diesem Bauernhof wuchs Walter Höhn (1885–1981) auf. In seinen «Jugederinnerige», die er im Alter von über 70 Jahren schrieb, setzte er Haus und Hof, den Menschen und ihrer Umgebung, ein liebevolles Denkmal. Es entstand, im Züritüütsch seiner engeren Heimat verfasst,
eine anschauliche Erzählung
über das bäuerliche Leben der damaligen Zeit, die als geschichtliches Dokument bezeichnet werden darf. Rasch gewöhnen sich die Leser an das ungewohnte Schriftbild des Dialekts und geniessen die lebendige Sprache des Autors. Überraschende Wörter wie Blääri, Fugeezebroot, Gnyper oder Guninasch werden im Anhang erklärt.
Als Dr. Walter Höhn im Alter von 96 Jahren starb, hinterliess er ein reiches Lebenswerk. Er wirkte 45 Jahre als Sekundarlehrer in Zürich-Unterstrass. Daneben betrieb er naturwissenschaftliche Studien, publizierte zahlreiche entsprechende Arbeiten, und die Universität Zürich verlieh ihm 1942 den Ehrendoktortitel. Dank Walter Höhns Initiative wurde der Hüttnersee 1945 offiziell unter Naturschutz gestellt, und heute profitieren alle von seiner Weitsicht. Er war nicht nur Ehrenmitglied der Naturforschenden, der Botanischen und der Zoologischen Gesellschaft, sondern auch der Schweizerischen Gesellschaft für Schwiizertüütsch und nicht zuletzt ein begabter Zeichner.
Einen Teil seines Nachlasses schenkte Walter Höhn dem Ortsmuseum, damals Heimatkundliche Sammlung Richterswil. Es besitzt unter anderem seine private Bibliothek, Alben mit seinen Zeichnungen, seine Botanisierbüchse und zwei Landkarten mit den Eintragungen der Standorte von voralpinen Pflanzen und der Vegetation von Mooren.
Die Broschüre «S’Puurebüebli vam Hüttnerseeli» wurde bereits 1980 von der HKS herausgegeben, und Ruth Thalmann brachte sie nun in eine moderne Schriftform, wie vorher illustriert mit den Zeichnungen des Autors. Sie kann zu einem bescheidenen Preis erworben werden. Der Vorstand des Ortsmuseums freut sich, die neue Ausgabe den Gästen des Museums im Bärenkeller vorzustellen, zusammen mit weiteren Objekten, Informationen und Dokumenten zu Leben und Werk von Walter Höhn – und hofft, dass Corona diesen Plan nicht durchkreuzt. (e)
Offene Türen im Ortsmuseum Richterswil, Bärenkeller
Sonntag, 4. April, 10.00–12.00 Uhr
Mehr Leute denn je suchten während der Coronakrise in der wunderschönen Landschaft rund um den Hüttnersee Ruhe, frische Luft und Erholung für die strapazierte Psyche. Dort, wo sich vom Parkplatz Badi her der Weg zum See und auf die Höhe der Laubegg gabelt, steht linker Hand das Elternhaus des «Puurebüebli vam Hüttnerseeli».
Auf diesem Bauernhof wuchs Walter Höhn (1885–1981) auf. In seinen «Jugederinnerige», die er im Alter von über 70 Jahren schrieb, setzte er Haus und Hof, den Menschen und ihrer Umgebung, ein liebevolles Denkmal. Es entstand, im Züritüütsch seiner engeren Heimat verfasst,
eine anschauliche Erzählung
über das bäuerliche Leben der damaligen Zeit, die als geschichtliches Dokument bezeichnet werden darf. Rasch gewöhnen sich die Leser an das ungewohnte Schriftbild des Dialekts und geniessen die lebendige Sprache des Autors. Überraschende Wörter wie Blääri, Fugeezebroot, Gnyper oder Guninasch werden im Anhang erklärt.
Als Dr. Walter Höhn im Alter von 96 Jahren starb, hinterliess er ein reiches Lebenswerk. Er wirkte 45 Jahre als Sekundarlehrer in Zürich-Unterstrass. Daneben betrieb er naturwissenschaftliche Studien, publizierte zahlreiche entsprechende Arbeiten, und die Universität Zürich verlieh ihm 1942 den Ehrendoktortitel. Dank Walter Höhns Initiative wurde der Hüttnersee 1945 offiziell unter Naturschutz gestellt, und heute profitieren alle von seiner Weitsicht. Er war nicht nur Ehrenmitglied der Naturforschenden, der Botanischen und der Zoologischen Gesellschaft, sondern auch der Schweizerischen Gesellschaft für Schwiizertüütsch und nicht zuletzt ein begabter Zeichner.
Einen Teil seines Nachlasses schenkte Walter Höhn dem Ortsmuseum, damals Heimatkundliche Sammlung Richterswil. Es besitzt unter anderem seine private Bibliothek, Alben mit seinen Zeichnungen, seine Botanisierbüchse und zwei Landkarten mit den Eintragungen der Standorte von voralpinen Pflanzen und der Vegetation von Mooren.
Die Broschüre «S’Puurebüebli vam Hüttnerseeli» wurde bereits 1980 von der HKS herausgegeben, und Ruth Thalmann brachte sie nun in eine moderne Schriftform, wie vorher illustriert mit den Zeichnungen des Autors. Sie kann zu einem bescheidenen Preis erworben werden. Der Vorstand des Ortsmuseums freut sich, die neue Ausgabe den Gästen des Museums im Bärenkeller vorzustellen, zusammen mit weiteren Objekten, Informationen und Dokumenten zu Leben und Werk von Walter Höhn – und hofft, dass Corona diesen Plan nicht durchkreuzt. (e)
Offene Türen im Ortsmuseum Richterswil, Bärenkeller
Sonntag, 4. April, 10.00–12.00 Uhr