Mit neuem Vorstand und Konzept schloss der Verein Eisbahn Wädenswil die letzte Saison 2019/2020 erfolgreich ab. Im Herbst 2020 startete sie in eine neue Saison und erlebte wegen Corona eine herausfordernde Zeit unter erschwerten Bedingungen.
Interview: Sarah Ott
Fotos: Emanuel Köppel, Verein Eisbahn Wädi
Der Wädenswiler Anzeiger wollte von Vereinspräsident Christian Kobel wissen, wie die noch bis 28. Februar laufende Saison bis jetzt ankam und stellte ihm dazu einige Fragen.
Wädenswiler Anzeiger: Sind Sie zufrieden mit der laufenden Saison und war diese erfolgreich, trotz Corona?
Christian Kobel: Dass wir die Eisbahn während der ganzen Saison mit einem gut durchdachten Schutzkonzept und BAG-konformen Regeln offenlassen konnten, ist nicht selbstverständlich. Ab dem 22. Dezember 2020 bis zum Saisonende war der Eisbahnbetrieb behördlich verboten – mit der Ausnahme, dass für Personen unter 16 Jahren der Zutritt erlaubt wurde. Die Eishockey- und Eiskunstlauf-Kurse in diesem Alterssegment fanden statt, und für die Primar- und Oberstufenschulen sowie Schulen von anderen Gemeinden stand einem Ausflug auf die Eisbahn nichts im Wege. Für die Öffentlichkeit galt es, die Personeneinschränkungen der Vorgaben des Sportamtes Kanton Zürich zu berücksichtigen.
Die immer wieder ändernden Massnahmen in der laufenden Saison, kantonal und bundesweit, wie zum Beispiel Kontaktsportverbot, die beschränkte Personenanzahl auf dem Eisfeld oder Konsumverbot, forderte den Verein personell wie finanziell stark heraus. Dazu kam ein grosser Aufwand für die Anpassungen und Umsetzungen der Schutzmassnahmen, welche gleichzeitig auch auf unserer Internetseite stets aktualisiert wurden, um die Gesundheit der Gäste und des Personals sicherzustellen.
Wurde die Eisbahn trotz allem gutbesucht?
Es gab Tage, an welchen die Eisbahn sehr gut besucht wurde. Das Personal arbeitete mit einem Nummern-/Wartesystem, damit die Regel mit der Personenanzahl auf dem Eisfeld eingehalten werden konnte. Auch kam uns dieses Jahr die wieder aktivierte Webcam entgegen, die als Teil des Covid-19-Schutzkonzeptes diente. So konnten sich Familien und Eisbahnbegeisterte zu Hause auf unserer Internetseite erkundigen, wie viele Personen sich aktuell auf dem Eisfeld bewegen.Durch die Einschränkungen können wir diese Saison natürlich nicht mit der letzten vergleichen, und es gab auch Tage, an denen wir auf dem Eisfeld nur wenige Besucher oder gar keine begrüssen durften. Die Wetterverhältnisse spielten hier auch immer eine Rolle.
Hat sich die Veränderung und Zusammenstellung im Vorstand weiter bewährt?
Gerade während dieser Saison waren die Zusammenarbeit und Kommunikation im Vorstand wie auch mit der operativen Leitung sehr wichtig und funktionierte bestens. Alle Vorstandsmitglieder nahmen ihre Aufgaben ernst, arbeiteten engagiert an diversen Umsetzungen und tauschten sich bei Fragen aus. Es herrschte eine motivierte und hilfsbereite Stimmung, begleitet von immer wieder humorvollen Momenten. Dank der Professionalisierung durch die operative Betriebsleitung und der eingespielten Crew vor Ort wurde der Vorstand entlastet. Während des grossen Schneefalls arbeitete der Vorstand mit dem Personal wortwörtlich Hand in Hand und schaufelte gemeinsam mehrere Male die 450 Quadratmeter grosse Eisbahn frei. Das war zwar anstrengend, machte aber auch Spass.
Wie kam das Rondodrom an?
Das transparente Rondodrom stellt einen schönen Anziehungspunkt auf dem winterlichen Seeplatz dar. Das angebotene Sortiment wurde, im Vergleich zum letzten Jahr, dank Kundenfeedbacks leicht angepasst. Neu im Angebot waren Pizza, Chäs-Chüechli, eine neue Auswahl an Snacks, lokalen Produkten, Weine und eine Kaffeemaschine, bei der man zwischen verschiedenen Kaffeearten auswählen konnte.
Auch den Betrieb im Rondodrom mussten wir – je nach neuen Massnahmen – flexibel handhaben. Die Kundenflüsse mussten gesteuert werden, die Registrierung aller Besucher fand am Eingang statt, und Desinfektionsstationen wurden an verschiedenen Orten eingerichtet. Am Anfang durften die Eisbahnbesucher zu viert an Tischen sitzen oder konnten ihre Getränke und Snacks auch im Stehen konsumieren. Während der Saison wurde dies verboten, und wir mussten auf Take-away ausweichen, was die Konsumnachfrage stark reduzierte.
Wie steht es finanziell? Erwarten Sie ein grosses Defizit?
Die behördlichen Massnahmen über die ganze Saison und vor allem ab 22. Dezember verursachten direkt einen spürbaren Umsatzrückgang. Aufgrund der Schliessung der Freizeit- und Sportanlagen sowie Restaurationen konzentrierten wir uns ab Weihnachten auf eine Schadensbegrenzung. Die Umsatzrückgänge bedeuten keine Existenzgefährdung, sind jedoch schmerzhaft. Wir werden am Ende des Rechnungsjahres genaue Zahlen liefern können.
Hatten Sie genug Helfer für den Aufbau und den Betrieb der Eisbahn?
Die Helfer beim Transport und Aufbau der Eisbahn hatten wir schnell zusammen. Wir schätzen es sehr, dass wir von vielen freiwilligen Privatpersonen und vom Wädenswiler Gewerbe so toll unterstützt werden!
Das Eisbahnteam hat uns während der Saison einen hohen Dienst erwiesen. Alle halfen tatkräftig mit die Massnahmen schnell umzusetzen, waren flexibel, motiviert, brachten Ideen ein und haben dazu beigetragen, dass die Schutzmassnahmen bei den Eisbahnbesuchern strikte eingehalten wurden.Trotz schwierigen Bedingungen zieht der Vorstand des Vereins Eisbahn ein positives Fazit. Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir sind froh, dass wir für alle Besucherinnen und Besucher und vor allem für die Kinder und Jugendlichen einen Ort bieten durften, an dem sie sich im Freien bewegen konnten.
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Mit neuem Vorstand und Konzept schloss der Verein Eisbahn Wädenswil die letzte Saison 2019/2020 erfolgreich ab. Im Herbst 2020 startete sie in eine neue Saison und erlebte wegen Corona eine herausfordernde Zeit unter erschwerten Bedingungen.
Interview: Sarah Ott
Fotos: Emanuel Köppel, Verein Eisbahn Wädi
Der Wädenswiler Anzeiger wollte von Vereinspräsident Christian Kobel wissen, wie die noch bis 28. Februar laufende Saison bis jetzt ankam und stellte ihm dazu einige Fragen.
Wädenswiler Anzeiger: Sind Sie zufrieden mit der laufenden Saison und war diese erfolgreich, trotz Corona?
Christian Kobel: Dass wir die Eisbahn während der ganzen Saison mit einem gut durchdachten Schutzkonzept und BAG-konformen Regeln offenlassen konnten, ist nicht selbstverständlich. Ab dem 22. Dezember 2020 bis zum Saisonende war der Eisbahnbetrieb behördlich verboten – mit der Ausnahme, dass für Personen unter 16 Jahren der Zutritt erlaubt wurde. Die Eishockey- und Eiskunstlauf-Kurse in diesem Alterssegment fanden statt, und für die Primar- und Oberstufenschulen sowie Schulen von anderen Gemeinden stand einem Ausflug auf die Eisbahn nichts im Wege. Für die Öffentlichkeit galt es, die Personeneinschränkungen der Vorgaben des Sportamtes Kanton Zürich zu berücksichtigen.
Die immer wieder ändernden Massnahmen in der laufenden Saison, kantonal und bundesweit, wie zum Beispiel Kontaktsportverbot, die beschränkte Personenanzahl auf dem Eisfeld oder Konsumverbot, forderte den Verein personell wie finanziell stark heraus. Dazu kam ein grosser Aufwand für die Anpassungen und Umsetzungen der Schutzmassnahmen, welche gleichzeitig auch auf unserer Internetseite stets aktualisiert wurden, um die Gesundheit der Gäste und des Personals sicherzustellen.
Wurde die Eisbahn trotz allem gut besucht?
Es gab Tage, an welchen die Eisbahn sehr gut besucht wurde. Das Personal arbeitete mit einem Nummern-/Wartesystem, damit die Regel mit der Personenanzahl auf dem Eisfeld eingehalten werden konnte. Auch kam uns dieses Jahr die wieder aktivierte Webcam entgegen, die als Teil des Covid-19-Schutzkonzeptes diente. So konnten sich Familien und Eisbahnbegeisterte zu Hause auf unserer Internetseite erkundigen, wie viele Personen sich aktuell auf dem Eisfeld bewegen. Durch die Einschränkungen können wir diese Saison natürlich nicht mit der letzten vergleichen, und es gab auch Tage, an denen wir auf dem Eisfeld nur wenige Besucher oder gar keine begrüssen durften. Die Wetterverhältnisse spielten hier auch immer eine Rolle.
Hat sich die Veränderung und Zusammenstellung im Vorstand weiter bewährt?
Gerade während dieser Saison waren die Zusammenarbeit und Kommunikation im Vorstand wie auch mit der operativen Leitung sehr wichtig und funktionierte bestens. Alle Vorstandsmitglieder nahmen ihre Aufgaben ernst, arbeiteten engagiert an diversen Umsetzungen und tauschten sich bei Fragen aus. Es herrschte eine motivierte und hilfsbereite Stimmung, begleitet von immer wieder humorvollen Momenten. Dank der Professionalisierung durch die operative Betriebsleitung und der eingespielten Crew vor Ort wurde der Vorstand entlastet. Während des grossen Schneefalls arbeitete der Vorstand mit dem Personal wortwörtlich Hand in Hand und schaufelte gemeinsam mehrere Male die 450 Quadratmeter grosse Eisbahn frei. Das war zwar anstrengend, machte aber auch Spass.
Wie kam das Rondodrom an?
Das transparente Rondodrom stellt einen schönen Anziehungspunkt auf dem winterlichen Seeplatz dar. Das angebotene Sortiment wurde, im Vergleich zum letzten Jahr, dank Kundenfeedbacks leicht angepasst. Neu im Angebot waren Pizza, Chäs-Chüechli, eine neue Auswahl an Snacks, lokalen Produkten, Weine und eine Kaffeemaschine, bei der man zwischen verschiedenen Kaffeearten auswählen konnte.
Auch den Betrieb im Rondodrom mussten wir – je nach neuen Massnahmen – flexibel handhaben. Die Kundenflüsse mussten gesteuert werden, die Registrierung aller Besucher fand am Eingang statt, und Desinfektionsstationen wurden an verschiedenen Orten eingerichtet. Am Anfang durften die Eisbahnbesucher zu viert an Tischen sitzen oder konnten ihre Getränke und Snacks auch im Stehen konsumieren. Während der Saison wurde dies verboten, und wir mussten auf Take-away ausweichen, was die Konsumnachfrage stark reduzierte.
Wie steht es finanziell? Erwarten Sie ein grosses Defizit?
Die behördlichen Massnahmen über die ganze Saison und vor allem ab 22. Dezember verursachten direkt einen spürbaren Umsatzrückgang. Aufgrund der Schliessung der Freizeit- und Sportanlagen sowie Restaurationen konzentrierten wir uns ab Weihnachten auf eine Schadensbegrenzung. Die Umsatzrückgänge bedeuten keine Existenzgefährdung, sind jedoch schmerzhaft. Wir werden am Ende des Rechnungsjahres genaue Zahlen liefern können.
Hatten Sie genug Helfer für den Aufbau und den Betrieb der Eisbahn?
Die Helfer beim Transport und Aufbau der Eisbahn hatten wir schnell zusammen. Wir schätzen es sehr, dass wir von vielen freiwilligen Privatpersonen und vom Wädenswiler Gewerbe so toll unterstützt werden!
Das Eisbahnteam hat uns während der Saison einen hohen Dienst erwiesen. Alle halfen tatkräftig mit die Massnahmen schnell umzusetzen, waren flexibel, motiviert, brachten Ideen ein und haben dazu beigetragen, dass die Schutzmassnahmen bei den Eisbahnbesuchern strikte eingehalten wurden. Trotz schwierigen Bedingungen zieht der Vorstand des Vereins Eisbahn ein positives Fazit. Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir sind froh, dass wir für alle Besucherinnen und Besucher und vor allem für die Kinder und Jugendlichen einen Ort bieten durften, an dem sie sich im Freien bewegen konnten.