Der zweite Teil der Gemeindeversammlung fand am 3. November statt und war emotional aufgeladen. Die Stimmberechtigten sprachen sich klar für die verkehrsberuhigenden Massnahmen in Richterswil und Samstagern aus.
Text: Reni Bircher, Bild: Guido Bircher
225 Stimmberechtigte nahmen an diesem Abend in der mit einem Sicherheitskonzept ausgestatteten reformierten Kirche Platz, um über zwei Initiativen abzustimmen. Beide Vorlagen wurden von Gemeinderat Renato Pfeffer, Ressortvorsteher Bevölkerungsdienste, vorgestellt und erläutert.
Beim ersten Traktandum handelt es sich um eine Neuauflage einer im Jahre 2011 gestarteten Initiative zur Schulwegsicherung im Gebiet Feld–Burghalden–Reidholz–Boden, welche damals wegen der hohen Kosten knapp abgelehnt worden war. Inzwischen sind, zusammen mit Sanierungsarbeiten, einige verkehrsberuhigende Massnahmen ergriffen worden. Da es sich beim betroffenen Quartier um ein Gebiet mit mehreren Schulhäusern und Kindergärten handelt, blieb die Anspannung und Sorge um die Sicherheit der Kinder weiterhin gross. Die IG «30er-Zone Richterswil» reichte darum Anfang Jahr die Initiative ein.
Diese verlangt, dass das Gebiet zu einer Tempo-30-Zone umgewandelt wird, was auch vom Gemeinderat unterstützt wird. Dank der bereits erfolgten verkehrsberuhigenden Massnahmen dürfte sich das Projekt nun wesentlich kostengünstiger als noch vor neun Jahren präsentieren. Ueli Fink, ein Mitinitiant, richtete seinen Appell für mehr Sicherheit und Lebensqualität an die Stimmberechtigten. Er wisse, dass das Thema Autofahren ein sehr emotionales sei, am Ende gehe es aber nur um wenige Sekunden, die man «opfern» müsse bei der Quartierdurchfahrt, und: «Es ist nur ein Slowdown, kein Lockdown», was frenetischen Applaus erntete.
Erweiterung gefordert
Die Wortmeldung eines Anwohners zeigt auf, dass bauliche Massnahmen manchmal zu Slalomfahrten zwingen, welche es dem Autofahrer schwer mache, nebst entgegenkommenden Fahrzeugen und Ausbauten auch noch die Fussgänger im Auge zu behalten und fordert eine Projektierung mit «Vernunft und Augenmass». Gemeindepräsident Marcel Tanner entgegnete, dass gewisse Vorgaben vom Kanton gefordert würden, damit eine 30er-Zone entstehen kann, dass der Gemeinderat aber sicher ein Auge darauf haben werde.
Ein weiterer Richterswiler fordert, dass die Bergstrasse, welche ebenfalls von zahlreichen Kindern frequentierte, teilweise unübersichtlich ist und stark befahren wird, ebenfalls in den Perimeter aufgenommen wird. Diesem Antrag wurde zugestimmt und die Initiative mit 202 Ja-Stimmen angenommen.
Sicherheit für Samstagern
Das zweite Traktandum betrifft die Stationsstrasse in Samstagern. Auch dort werden (nicht nur) von den Anwohnern per Initiative Massnahmen zur Verkehrsberuhigung und Schulwegsicherung beantragt. Zudem soll der Lastwagenzubringer überprüft und eingeschränkt werden. Vor allem die Lärmbelästigung entlang der langen Häuserflucht ist immens, und die Kreuzung beim Volg extrem gefährlich. Mitinitiantin Andrea Hartmann erklärt denn auch, dass die kognitiven Fähigkeiten, welche etwa das Abschätzen der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges ermöglichen, bei Kindern je nach Alter nicht oder kaum vorhanden sind. Sie wurde mehrfach Zeugin von gefährlichen Situationen auf dem Volg-Zebrastreifen, unter anderem auch mit involvierten Lastwagen, welche viel zu weit ausgeholt haben, um die enge Kreuzung zu schaffen und auf das Trottoir gerieten.
Die Wortmeldung einer Anwohnerin zeigt auf, dass trotz der Erziehung durch Eltern und die Schulung durch die Polizei, Kinder einfach Kinder und in ihren Reaktionen manchmal unachtsam und impulsiv sind.
Auch wenn während der Messung und Verkehrszählung laut Renato Pfeffer die Geschwindigkeiten fast immer eingehalten würden, ist doch unumstritten, dass der Verkehr durch die Zubringer des Industriegebietes und der Privatverkehr von Wollerau zur Autobahneinfahrt stark zugenommen hat. Die Initianten wollen die schwächsten Verkehrsteilnehmer geschützt wissen und Samstagern als Dorf für die Bewohner qualitativ aufwerten.
Mit 172 Jastimmen wurde der Initiative zugestimmt, bevor die Gemeindeversammlung nach 79 Minuten geschlossen wurde.
Die Bevölkerung setzte damit an diesem Abend ein klares Zeichen, dass sie mehr Verkehrssicherheit will für die Fussgänger, allen voran die der Kinder und älteren Personen. Nun ist es am Gemeinderat, diese beiden Projekte auszuarbeiten.
Der zweite Teil der Gemeindeversammlung fand am 3. November statt und war emotional aufgeladen. Die Stimmberechtigten sprachen sich klar für die verkehrsberuhigenden Massnahmen in Richterswil und Samstagern aus.
Text: Reni Bircher, Bild: Guido Bircher
225 Stimmberechtigte nahmen an diesem Abend in der mit einem Sicherheitskonzept ausgestatteten reformierten Kirche Platz, um über zwei Initiativen abzustimmen. Beide Vorlagen wurden von Gemeinderat Renato Pfeffer, Ressortvorsteher Bevölkerungsdienste, vorgestellt und erläutert.
Beim ersten Traktandum handelt es sich um eine Neuauflage einer im Jahre 2011 gestarteten Initiative zur Schulwegsicherung im Gebiet Feld–Burghalden–Reidholz–Boden, welche damals wegen der hohen Kosten knapp abgelehnt worden war. Inzwischen sind, zusammen mit Sanierungsarbeiten, einige verkehrsberuhigende Massnahmen ergriffen worden. Da es sich beim betroffenen Quartier um ein Gebiet mit mehreren Schulhäusern und Kindergärten handelt, blieb die Anspannung und Sorge um die Sicherheit der Kinder weiterhin gross. Die IG «30er-Zone Richterswil» reichte darum Anfang Jahr die Initiative ein.
Diese verlangt, dass das Gebiet zu einer Tempo-30-Zone umgewandelt wird, was auch vom Gemeinderat unterstützt wird. Dank der bereits erfolgten verkehrsberuhigenden Massnahmen dürfte sich das Projekt nun wesentlich kostengünstiger als noch vor neun Jahren präsentieren. Ueli Fink, ein Mitinitiant, richtete seinen Appell für mehr Sicherheit und Lebensqualität an die Stimmberechtigten. Er wisse, dass das Thema Autofahren ein sehr emotionales sei, am Ende gehe es aber nur um wenige Sekunden, die man «opfern» müsse bei der Quartierdurchfahrt, und: «Es ist nur ein Slowdown, kein Lockdown», was frenetischen Applaus erntete.
Erweiterung gefordert
Die Wortmeldung eines Anwohners zeigt auf, dass bauliche Massnahmen manchmal zu Slalomfahrten zwingen, welche es dem Autofahrer schwer mache, nebst entgegenkommenden Fahrzeugen und Ausbauten auch noch die Fussgänger im Auge zu behalten und fordert eine Projektierung mit «Vernunft und Augenmass». Gemeindepräsident Marcel Tanner entgegnete, dass gewisse Vorgaben vom Kanton gefordert würden, damit eine 30er-Zone entstehen kann, dass der Gemeinderat aber sicher ein Auge darauf haben werde.
Ein weiterer Richterswiler fordert, dass die Bergstrasse, welche ebenfalls von zahlreichen Kindern frequentierte, teilweise unübersichtlich ist und stark befahren wird, ebenfalls in den Perimeter aufgenommen wird. Diesem Antrag wurde zugestimmt und die Initiative mit 202 Ja-Stimmen angenommen.
Sicherheit für Samstagern
Das zweite Traktandum betrifft die Stationsstrasse in Samstagern. Auch dort werden (nicht nur) von den Anwohnern per Initiative Massnahmen zur Verkehrsberuhigung und Schulwegsicherung beantragt. Zudem soll der Lastwagenzubringer überprüft und eingeschränkt werden. Vor allem die Lärmbelästigung entlang der langen Häuserflucht ist immens, und die Kreuzung beim Volg extrem gefährlich. Mitinitiantin Andrea Hartmann erklärt denn auch, dass die kognitiven Fähigkeiten, welche etwa das Abschätzen der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges ermöglichen, bei Kindern je nach Alter nicht oder kaum vorhanden sind. Sie wurde mehrfach Zeugin von gefährlichen Situationen auf dem Volg-Zebrastreifen, unter anderem auch mit involvierten Lastwagen, welche viel zu weit ausgeholt haben, um die enge Kreuzung zu schaffen und auf das Trottoir gerieten.
Die Wortmeldung einer Anwohnerin zeigt auf, dass trotz der Erziehung durch Eltern und die Schulung durch die Polizei, Kinder einfach Kinder und in ihren Reaktionen manchmal unachtsam und impulsiv sind.
Auch wenn während der Messung und Verkehrszählung laut Renato Pfeffer die Geschwindigkeiten fast immer eingehalten würden, ist doch unumstritten, dass der Verkehr durch die Zubringer des Industriegebietes und der Privatverkehr von Wollerau zur Autobahneinfahrt stark zugenommen hat. Die Initianten wollen die schwächsten Verkehrsteilnehmer geschützt wissen und Samstagern als Dorf für die Bewohner qualitativ aufwerten.
Mit 172 Jastimmen wurde der Initiative zugestimmt, bevor die Gemeindeversammlung nach 79 Minuten geschlossen wurde.
Die Bevölkerung setzte damit an diesem Abend ein klares Zeichen, dass sie mehr Verkehrssicherheit will für die Fussgänger, allen voran die der Kinder und älteren Personen. Nun ist es am Gemeinderat, diese beiden Projekte auszuarbeiten.