Der Tischtennisclub Wädenswil (TTCW) wurde 1964 gegründet und gehört seit Jahren entweder der Nationalliga A oder B an. Lukas Ott, Manrico Riesco und Numa Ulrich, die 15- und 16-jährigen Nachwuchstalente, spielen in der zweithöchsten Spielklasse, der Nationalliga B. Es ist die jüngste Teamzusammensetzung in der Geschichte des TTCW, die jemals in dieser Liga gespielt hat und macht darum die Konstellation so speziell.
Text: Sarah Ott, Bilder: zvg und Sarah Ott
Jeden Dienstagabend trifft man sich in der Turnhalle des Schulhauses Fuhr zum Mannschaftstraining und lässt dabei die Bälle übers Netz fliegen. Lucas Ott, Manrico Riesco und Numa Ulrich, die drei sehr talentierten Nachwuchsspieler des Tischtennisclubs Wädenswil, sind natürlich auch dort und bieten mit ihrem enorm rasanten Spiel eine grosse Darbietung. Voller Power und Elan fetzt der Tischtennisball von einer Seite zur anderen, die Augen mögen dem Schuss kaum folgen. Das Team versteht sich gut, das fühlt man schon beim Betreten der Halle und sieht es am gemeinsamen Spiel.
Gary Seitz ist auf verschiedensten Stufen schon seit fast 40 Jahren als Trainer in Wädenswil tätig. In der zweiten Saison, in der er wieder für die erste Mannschaft zuständig ist, startet er normalerweise mit einem Mentaltraining, um den Fokus der Spieler voll auf die zu erwartenden Aufgaben zu richten. Die von ihm gewählten Übungen erfordern grosse Konzentration und sind sehr anstrengend, sofern diese bestmöglich visualisiert werden. Es geht ums Vorausdenken und darum, den Gegner zu analysieren und seine Schwächen auszunutzen. Während des Spiels hat man dazu keine Zeit, da muss Technik und Konzentration perfekt zusammenspielen.
Tischtennis ist ein sehr schneller Sport, der eine rasche Reaktion und ein gutes Auge erfordert. «In dieser Sportart spielt die Technik und die Erfahrung eine grosse Rolle, und so ist es auch recht ungewöhnlich, dass sich solch junge Spieler bereits auf diesem hohen Niveau befinden», sagt Gary Seitz. Als ideales Spielalter nennt er im Durchschnitt 26 bis 30 Jahre. Der Fortschritt geht zu Beginn der Karriere meist etwas langsam voran. Aber ist die Basis einmal sattelfest, bleibt sie für immer. Darauf wird kontinuierlich aufgebaut und stetig an Taktik und Technik gefeilt.
Eigene Talente fördern
In der Schweizer Nationalliga A spielen vornehmlich Ausländer, und auch in der Nationalliga B haben sich einige Teams mit ausländischen Spielern verstärkt.
Im Wädenswiler Club möchte man die Talente aus dem eigenen Nachwuchs fördern und an die Schweizer Spitze führen und verzichtet darum auf auswärtige, zugekaufte Spieler. Filip Karin und Lars Posch wurden zuletzt am linken Seeufer zu Nationalspielern.
Der Saisonstart ist gut geglückt, und der Club belegt nach vier Runden den 5. Platz. Leider sind alle Spiele coronabedingt bis Anfang 2021 gestrichen, und wie es danach weiter geht, wird sich zeigen. Um die Motivation und stetige Weiterentwicklung zu fördern, wird trotz allem gleich intensiv weiter trainiert und die Zeit genutzt, um an den eigenen technischen und taktischen Stärken zu feilen und um erkannte Schwächen zu reduzieren.
Alle drei Nachwuchsspieler trainieren in der Woche 18 bis 20 Stunden und reisen dafür zum Teil weit herum. Um auf diesem hohen Niveau weiterzukommen ist das auch nötig. «Es gibt keinen Top-Spieler, der ab dem 12. Altersjahr weniger als 20 Stunden pro Woche trainiert», sagt Gary Seitz. Gespannt warten wir nun die nächsten Spiele ab und hoffen, dass sich das Erfolgs-Trio weiter durchsetzen kann.
Toll, solche Spieler in der Mannschaft zu haben und ihre ganze Freizeit dem Training zu widmen.
Égal um welche Sportart es sich handelt, man weiß ja wieviel Fleiß und Opfer zu investieren sind um an der Spitze mithalten zu können!
Chapeau 🎩