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Wir werden uns womöglich verwandeln

Die Kunstausstellung VEE feiert ihre Eröffnung am 4. und 5. Juli auf der Froh Ussicht in Samstagern dank des neu gegründeten Vereins Froh Ussicht.

Bild: Soya the Cow. (Lena Lehnhard)

Wo liegen die Grenzen zwischen Menschen und Tieren? Wie soll eine gemeinsame Zukunft aussehen? Welche Hindernisse, Ängste und Chancen kommen dabei auf? Mit diesen und weiteren Fragen setzt sich die Kunstausstellung VEE (4. Juli bis 3. Oktober) auseinander und lädt ihre Besucherinnen und Besucher ein, sich mit dem Selbstverständnis des Menschseins auseinanderzusetzen, neue Perspektiven einzunehmen und Positionen zu beziehen. 

Denn die Grenzen zwischen Menschen und Tieren verschwimmen zunehmend. Ob in vorchristlich polytheistischen Religionen, Bildnissen fantastischer Mischwesen – halb Mensch, halb Tier – aus mittelalterlichen Sagen, Märchen oder neuzeitlicher Fantasy bis hin zu komplexeren Geschichten in der Literatur – Verwandlungsbilder verstören und faszinieren zugleich.

Die technologischen und medizinischen Fortschritte, die es heute erlauben, Körper nach Belieben zu verändern und funktionstüchtige Zellen bis hin zu ganzen Organen zwischen Menschen und Tieren auszutauschen sowie die anhaltende Covid-19-Pandemie verleihen dem Ausstellungsthema eine neue Dringlichkeit.

Kunstraum auf einem Landwirtschaftsbetrieb 

Für die Ausstellung VEE und vor dem konkreten Hintergrund des Landwirtschaftsbetriebs Froh Ussicht in Samstagern nehmen die Künstlerinnen und Künstler Badel/Sarbach, Benjamin Egger, Ernestyna Orlowska, Fridolin Schoch, Ina Weise und Patrick Ostrowsky installative, skulpturale und performative Eingriffe vor. Vor Ort treffen die künstlerischen Positionen auf die Ästhetik des Hofes, welche durch bestehende Werke aus vergangenen Ausstellungen, den Hühnern (die einzigen Nutztiere auf dem Hof) und die agrarwirtschaftlichen Produktionsverhältnisse bestimmt wird. 

Aktionen, Screenings und Shows begleiten Vernissage und Finissage. Erweitert wird die Ausstellung durch Hofgespräche, in welchen Künstlerinnen und Künstler in Dialog mit eingeladenen Expertinnen und Experten treten, Mimikry-Workshops für Kinder und Jugendliche sowie einer Publikation, die zum Abschluss der Ausstellung ihr Release feiern wird.

Programm Eröffnungswochenende

4. Juli, 16.00–24.00 Uhr 
Vernissage: Begrüssung durch Marcel Hörler
My Joy, my choice, my juices, Performance von Soya the Cow; I’ve Been Feeling it Too (Chicken Farm Version), Performance von Ernestyna Orlowska; Aerial Hoop Show mit Daniela Ehrsam; Rave mit Skiclub Toggenburg

5. Juli, 14.00–16.00 Uhr 
Hofgespräche I 
Antoine F. Goetschel, Rechtsanwalt und internationaler Berater für das Tier in Recht und Ethik & Ina Weise, Künstlerin; Jacques Fuchs, Agronom und Pflanzenpathologe & Fridolin Schoch, Künstler; Hans Preisig, Käse- und Weinspezialist & Daniel Hellmann, Sänger, Performer, Tanz- und Theaterschaffender.

Mimikry Workshop für Kinder und Jugendliche 

In der Biologie bezeichnet Mimikry die Nachahmung anderer Lebewesen, um sich zu schützen oder andere Tiere anzulocken. In diesem zweistündigen Workshop erforschen wir unsere Instinkte und begegnen unseren «Mittieren». Dabei nutzen wir Spiel, Bewegu
g und Tanz als Forschungsmethoden, bringen das Entdeckte mit Text und Bild zusammen und ergänzen so die Ausstellung. Den Workshop leiten Julia Wäckerlin, Kindergartenlehrperson, und Kunstvermittlerin & Pia Schwarz, Szenografin.

Die Veranstaltungen finden nach den gesetzlichen Vorgaben sowie gemäss der vom Bundesamt für Gesundheit BAG verordneten Hygiene- und Verhaltensregeln statt.

Froh Ussicht, Kunstraum
Landwirtschaftsbetrieb Hof Blum 8833 Samstagern

Kontakt: Marcel Hörler,
Kurator der Ausstellung «VEE»
post@marcelhoerler.cc

Telefon 079 418 41 04,
www.frohussicht.ch

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