Die Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ) möchte die Energiewende schaffen. Ein hoch gestecktes Ziel, das nur erreicht werden kann, wenn sich die breite Masse dafür einsetzt. Geschäftsleiter Roger Kopp koordiniert das Team der EGZ und steht Red und Antwort, wie nachhaltiges Leben am linken Zürichseeufer durch die regionale Genossenschaft gefördert werden kann.
Interview: Susanna Valentin
Bild: Zum operativ tätigen EGZ-Team zählen (v.l.n.r.) Roger Kopp, Tom Porro, René Reist und Tobias Hösli.
Sie haben Ihre neue Stelle als Geschäftsleiter der EGZ Anfang April dieses Jahres angetreten. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?
Ich bin überzeugt, dass wir als Gesellschaft umweltverträglicher werden müssen. Wir zahlen schon heute einen hohen Preis für die rücksichtslose Ausbeutung unseres Planeten. Bei der EGZ habe ich die Möglichkeit, konkret etwas dagegen zu tun. Zudem ist es für mich persönlich eine spannende Herausforderung, das EGZ-Team operativ zu koordinieren und anstehende Projekte erfolgreich umzusetzen.
Sie sprechen von Ihrer persönlichen Einstellung zu unserem Umgang mit Ressourcen. Ist die Energie Genossenschaft auch eine Herzensangelegenheit für alle Beteiligten?
Auf jeden Fall. Nach 3 Jahren Aufbauarbeit ist uns die EGZ doch sehr stark ans Herz gewachsen. Die sogenannt «intrinsische» Motivation ist in unserem Team sehr stark spürbar und auch unabdingbar für die erfolgreiche Etablierung unserer Genossenschaft. Wir stehen für eine robuste und überlebensfähige Gesellschaft ein, die einen minimalen ökologischen Fussabdruck anstrebt. Dabei sind uns Kooperation und Gemeinwohl wichtiger als maximales, individuelles Gewinnstreben.
Ein Ansatz mit einer Prise Idealismus. Wo setzt die EGZ effektiv an, um ökologischeres Verhalten der Bewohner und Bewohnerinnen der Region Zimmerberg zu fördern?
Wir tragen dazu bei, dass in elementaren Bereichen, wie beispielsweise beim Wohnen oder in der Mobilität, bessere und ökologischere Lösungen realisiert werden. Und zwar vor unserer eigenen Haustüre, Schritt für Schritt. Wir möchten die Menschen und auch die Firmen in der Region Zimmerberg motivieren, für eine gemeinsame Sache einzustehen und mitzumachen. Dabei fokussieren wir uns auf die beschlossene Energiewende und auf Lösungen, die enkeltauglich sind, respektive auch für die kommenden Generationen funktionieren, ohne die Lebensgrundlagen weiter zu gefährden. Mit sinnvollen Projekten bringen wir Gewerbe und Gemeinden zusammen und schaffen eine Win-Win-Situation für alle – Wirtschaft, öffentliche Hand und die Bewohnerinnen und Bewohner der Region Zimmerberg.
Können Sie Möglichkeiten nennen, die Interessierten in die Hand gegeben werden?
Das EGZ-Team arbeitet hauptsächlich in den drei Themenbereichen Wärme, Strom und Mobilität. Wir helfen dabei, Solaranlagen zu bauen und bieten die Möglichkeit, erneuerbaren Strom aus der Region zu beziehen. Ausserdem beraten wir Interessierte rund um die energetische Gebäudesanierung, bei einem Heizungsersatz und zur Errichtung von Ladestationen für Elektroautos. Zudem betreiben wir ein Carsharing mit unserem elektrischen Renault «Zoé», der vis-à-vis vom Bahnhof Wädenswil zur Miete bereitsteht.
Das deckt ein ziemlich breites Bedarfsspektrum ab.
Genau. Die EGZ wurde ja nicht zuletzt deshalb gegründet, weil die überfällige Energiewende nur dann funktionieren kann, wenn sie auf eine breite Basis in der Bevölkerung zurückgreifen kann. Die verschiedenen Leistungen und Angebote sollen für alle die Möglichkeit bieten, sich je nach Situation und Lebenslage persönlich für die Energiewende einzusetzen. Dazu bieten wir Hand und unterstützen wo wir können.
Wie nahe ist die EGZ ihren Zielen seit der Gründung 2017 gekommen?
Der Anfang ist geschafft und wir haben in jedem Bereich Fortschritte erzielen können. So konnten wir im letzten Jahr über 100 000 kWh Solarstrom verkaufen. Dies hilft den PV-Anlagebesitzern, ihre Anlagen schneller zu amortisieren und bietet Haushalten die Möglichkeit, regional produzierten Solarstrom zu nutzen. Da sehen wir noch grosses Potenzial, da diese Anzahl kWh nur gerade etwa dem Stromverbrauch von 25 Haushaltungen entspricht. Die Heizungsersatz- und Gebäudesanierungs-Beratungen laufen schon recht gut. Ausserdem bieten wir mit unserem bisher grössten Projekt, dem «Kraftwerk Zimmerberg», Hauseigentümern ein «Rundum-Sorglos-Paket» beim Bau einer Solarstrom-Anlage an. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden Thalwil und Wädenswil haben wir das Projekt im Mai 2020 gestartet. Bis jetzt läuft das ausgezeichnet. Die Kooperation mit Solarteuren aus der Region und den Gemeinden illustriert unseren Ansatz übrigens beispielhaft.
Ihre Angebote stehen auch Personen offen, die keine Anteilsscheine der Genossenschaft besitzen. Warum sollen Bewohner und Bewohnerinnen der Region Zimmerberg dennoch Genossenschafterinnen und Genossenschafter werden?
Genossenschafter und Genossenschafterinnen tragen wesentlich dazu bei, dass wir die regionale Wertschöpfung leben können, die der ganzen Region hilft, die gesetzten Energieziele konkret zu realisieren. Wir sehen uns auch als Netzwerk, um Ideen und Meinungen auszutauschen, neue Lösungsansätze zu finden und daraufhin aktiv zu werden. Und ja natürlich, unsere Dienstleistungen und Angebote stehen allen Firmen und Personen offen, unabhängig davon, ob sie Mitglied der Genossenschaft sind oder nicht. Von unseren neutralen und unabhängigen Leistungen sollen alle profitieren können.
Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ)
Seestrasse 78, 8805 Richterswil
Tel. 043 888 90 23, e-zimmerberg.ch
Die Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ) setzt sich für die Energiewende vor der Haustüre ein und steht gegenüber Privatpersonen und Firmen offen. Der Verwaltungsrat hat die Aufgabe, konkrete Umsetzungsprojekte und Initiativen zu entwickeln, die der Grundidee der Genossenschaft entsprechen. Die EGZ bietet Lösungen und Dienstleistungen in den drei Themenbereichen, Wärme, Strom und Mobilität an.
Die Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ) möchte die Energiewende schaffen. Ein hoch gestecktes Ziel, das nur erreicht werden kann, wenn sich die breite Masse dafür einsetzt. Geschäftsleiter Roger Kopp koordiniert das Team der EGZ und steht Red und Antwort, wie nachhaltiges Leben am linken Zürichseeufer durch die regionale Genossenschaft gefördert werden kann.
Interview: Susanna Valentin
Bild: Zum operativ tätigen EGZ-Team zählen (v.l.n.r.) Roger Kopp, Tom Porro, René Reist und Tobias Hösli.
Sie haben Ihre neue Stelle als Geschäftsleiter der EGZ Anfang April dieses Jahres angetreten. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?
Ich bin überzeugt, dass wir als Gesellschaft umweltverträglicher werden müssen. Wir zahlen schon heute einen hohen Preis für die rücksichtslose Ausbeutung unseres Planeten. Bei der EGZ habe ich die Möglichkeit, konkret etwas dagegen zu tun. Zudem ist es für mich persönlich eine spannende Herausforderung, das EGZ-Team operativ zu koordinieren und anstehende Projekte erfolgreich umzusetzen.
Sie sprechen von Ihrer persönlichen Einstellung zu unserem Umgang mit Ressourcen. Ist die Energie Genossenschaft auch eine Herzensangelegenheit für alle Beteiligten?
Auf jeden Fall. Nach 3 Jahren Aufbauarbeit ist uns die EGZ doch sehr stark ans Herz gewachsen. Die sogenannt «intrinsische» Motivation ist in unserem Team sehr stark spürbar und auch unabdingbar für die erfolgreiche Etablierung unserer Genossenschaft. Wir stehen für eine robuste und überlebensfähige Gesellschaft ein, die einen minimalen ökologischen Fussabdruck anstrebt. Dabei sind uns Kooperation und Gemeinwohl wichtiger als maximales, individuelles Gewinnstreben.
Ein Ansatz mit einer Prise Idealismus. Wo setzt die EGZ effektiv an, um ökologischeres Verhalten der Bewohner und Bewohnerinnen der Region Zimmerberg zu fördern?
Wir tragen dazu bei, dass in elementaren Bereichen, wie beispielsweise beim Wohnen oder in der Mobilität, bessere und ökologischere Lösungen realisiert werden. Und zwar vor unserer eigenen Haustüre, Schritt für Schritt. Wir möchten die Menschen und auch die Firmen in der Region Zimmerberg motivieren, für eine gemeinsame Sache einzustehen und mitzumachen. Dabei fokussieren wir uns auf die beschlossene Energiewende und auf Lösungen, die enkeltauglich sind, respektive auch für die kommenden Generationen funktionieren, ohne die Lebensgrundlagen weiter zu gefährden. Mit sinnvollen Projekten bringen wir Gewerbe und Gemeinden zusammen und schaffen eine Win-Win-Situation für alle – Wirtschaft, öffentliche Hand und die Bewohnerinnen und Bewohner der Region Zimmerberg.
Können Sie Möglichkeiten nennen, die Interessierten in die Hand gegeben werden?
Das EGZ-Team arbeitet hauptsächlich in den drei Themenbereichen Wärme, Strom und Mobilität. Wir helfen dabei, Solaranlagen zu bauen und bieten die Möglichkeit, erneuerbaren Strom aus der Region zu beziehen. Ausserdem beraten wir Interessierte rund um die energetische Gebäudesanierung, bei einem Heizungsersatz und zur Errichtung von Ladestationen für Elektroautos. Zudem betreiben wir ein Carsharing mit unserem elektrischen Renault «Zoé», der vis-à-vis vom Bahnhof Wädenswil zur Miete bereitsteht.
Das deckt ein ziemlich breites Bedarfsspektrum ab.
Genau. Die EGZ wurde ja nicht zuletzt deshalb gegründet, weil die überfällige Energiewende nur dann funktionieren kann, wenn sie auf eine breite Basis in der Bevölkerung zurückgreifen kann. Die verschiedenen Leistungen und Angebote sollen für alle die Möglichkeit bieten, sich je nach Situation und Lebenslage persönlich für die Energiewende einzusetzen. Dazu bieten wir Hand und unterstützen wo wir können.
Wie nahe ist die EGZ ihren Zielen seit der Gründung 2017 gekommen?
Der Anfang ist geschafft und wir haben in jedem Bereich Fortschritte erzielen können. So konnten wir im letzten Jahr über 100 000 kWh Solarstrom verkaufen. Dies hilft den PV-Anlagebesitzern, ihre Anlagen schneller zu amortisieren und bietet Haushalten die Möglichkeit, regional produzierten Solarstrom zu nutzen. Da sehen wir noch grosses Potenzial, da diese Anzahl kWh nur gerade etwa dem Stromverbrauch von 25 Haushaltungen entspricht. Die Heizungsersatz- und Gebäudesanierungs-Beratungen laufen schon recht gut. Ausserdem bieten wir mit unserem bisher grössten Projekt, dem «Kraftwerk Zimmerberg», Hauseigentümern ein «Rundum-Sorglos-Paket» beim Bau einer Solarstrom-Anlage an. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden Thalwil und Wädenswil haben wir das Projekt im Mai 2020 gestartet. Bis jetzt läuft das ausgezeichnet. Die Kooperation mit Solarteuren aus der Region und den Gemeinden illustriert unseren Ansatz übrigens beispielhaft.
Ihre Angebote stehen auch Personen offen, die keine Anteilsscheine der Genossenschaft besitzen. Warum sollen Bewohner und Bewohnerinnen der Region Zimmerberg dennoch Genossenschafterinnen und Genossenschafter werden?
Genossenschafter und Genossenschafterinnen tragen wesentlich dazu bei, dass wir die regionale Wertschöpfung leben können, die der ganzen Region hilft, die gesetzten Energieziele konkret zu realisieren. Wir sehen uns auch als Netzwerk, um Ideen und Meinungen auszutauschen, neue Lösungsansätze zu finden und daraufhin aktiv zu werden. Und ja natürlich, unsere Dienstleistungen und Angebote stehen allen Firmen und Personen offen, unabhängig davon, ob sie Mitglied der Genossenschaft sind oder nicht. Von unseren neutralen und unabhängigen Leistungen sollen alle profitieren können.
Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ)
Seestrasse 78, 8805 Richterswil
Tel. 043 888 90 23, e-zimmerberg.ch
Die Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ) setzt sich für die Energiewende vor der Haustüre ein und steht gegenüber Privatpersonen und Firmen offen. Der Verwaltungsrat hat die Aufgabe, konkrete Umsetzungsprojekte und Initiativen zu entwickeln, die der Grundidee der Genossenschaft entsprechen. Die EGZ bietet Lösungen und Dienstleistungen in den drei Themenbereichen, Wärme, Strom und Mobilität an.