Seit vielen Jahren liegt der noch nicht entwickelte Teil der ehemaligen Brauerei Wädenswil brach. Nun wurde Ende Mai ein Baugesuch eingereicht. Es sollen zwei Wohnhäuser entstehen. Das Areal am Ostende der Stadt Wädenswil gegen Richterswil hin befindet sich seit geraumer Zeit im Dornröschenschlaf und harrt der Dinge, die da kommen sollen.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
Visualisierung: zvg
Dabei hat es einen ganz besonderen Reiz: Es erinnert nicht nur an die industrielle Vergangenheit Wädenswils, als von hier aus Bier für die ganze Schweiz gebraut und mit Fuhrwerk und Schiff, mit Bahn und Lastwagen spediert wurde. Da ist auch der idyllische Giessbachfall, etwas versteckt im Tobel des Reidbachs – einer der höchsten Wasserfälle im Kanton.
Das Gelände gehört aktuell noch der PSP Swiss Property, einer der grössten Immobiliengesellschaften der Schweiz. Zu diesem Immobilienbesitz ist die PSP damals nach der Fusion mit der REG Real Estate Group gekommen, die wiederum aus der Feldschlösschen Holding (FHH) hervorgegangen ist. Als das Biergeschäft im Jahr 2000 ins Ausland verschachert wurde, hat man die wertvollen Immobilien der Brauer in eben diese Immobiliengesellschaft überführt. Die PSP besitzt schweizweit rund 160 Büro- und Geschäftshäuser, die sich mehrheitlich in den Wirtschaftszentren von Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne befinden. Ausserdem finden sich auch einige Entwicklungsareale im Portefeuille, darunter eben das Areal der ehemaligen Brauerei Wädenswil.
Seit Schliessung der Brauerei im Jahre 1990 und dem Teilabriss wurde seither das Projekt «Lagomio» erstellt, die anderen Gebäude rechts des Reidbachs wie die Werkstatt oder das Silohaus blieben stehen und wurden an Kleingewerbler vermietet – bis diese im November 2013 aufgrund einer Studie eines Zürcher Büros von heute auf morgen ihren Arbeitsplatz verlassen mussten – wegen angeblicher «Brand- und Einsturzgefahr sowie ungenügender Bausubstanz». Seither ist das Areal ungenutzt und eingezäunt.
Zwei Wohnhäuser mit 132 Wohnungen
Nun hat die in Zug ansässige Artisa Developer AG ein Projekt ausgearbeitet, das eine Nutzungsänderung von Gewerbe zu Wohnen vorsieht. Zwei bis siebengeschossige Wohnhäuser sollen auf dem Gelände entstehen; je eines links und rechts des Reidbachs, anstelle der alten Reithalle, wo jetzt die Firma Zogg AG Holzbau eingemietet ist, und anstelle des alten Silogebäudes, wo auch das geschützte Kesselhaus mit der Druckleitung als Relikt der Wasserkraftnutzung steht.
Geplant in den zwei Bauten sind 132 Wohnungen, mit Grössen von 11/2 bis 41/2 Zimmern. Alle Wohnungen sollen zu konkurrenzfähigen Preisen vermietet werden und sind ausdrücklich auch für die Studenten der nahegelegenen Hochschule gedacht, wie Benedikt Sieber von der federführenden Artisa Development ausführt.
Stehen gelassen wird auch das geschützte Haus Seestrasse 29, das saniert und in die ganze Arealentwicklung integriert werden soll. «Unsere Entwicklung umfasst aber vor allem auch die gesamte Umgebungsgestaltung. Wir werden die Umgebung des gesamten Quartiers erneuern und auch den Pfad Richtung Wasserfall neu und attraktiver gestalten, so dass auch für die Öffentlichkeit dieser Teil wieder besser zugänglich und nutzbar ist», verspricht Sieber weiter. Wenn das Projekt realisiert würde, wird das Gelände auch von der PSP in das Eigentum der Artisa übergehen.
Reidbach-Offenlegung auf der Giessen-Halbinsel
Seit Anfang Juni bis voraussichtlich Mai 2021 wird der Reidbach zwecks Erhöhung der Hochwassersicherheit umgelegt. Die Bauarbeiten umfassen einen neuen Durchlass unter der Seestrasse sowie den Gleisen der SBB, ein offenes Gerinne durch die Giessenhalbinsel und einen neuen Mündungsbereich in den Zürichsee. Die Arbeiten im dicht besiedelten Raum gestalten sich komplex. Auf der Seestrasse ist aufgrund wechselseitiger Verkehrsführung mit Behinderungen und Wartezeiten zu rechnen. Die Zufahrt zu sämtlichen Grundstücken bleibt grundsätzlich gewährleistet. Für den Bau des neuen Durchlasses unter den Gleisen der SBB sind vom 18. bis 21. September 2020 und vom 25. bis 28. September Wochenend- und Nachtarbeiten erforderlich (Komplettsperrung SBB). (w)
Seit vielen Jahren liegt der noch nicht entwickelte Teil der ehemaligen Brauerei Wädenswil brach. Nun wurde Ende Mai ein Baugesuch eingereicht. Es sollen zwei Wohnhäuser entstehen. Das Areal am Ostende der Stadt Wädenswil gegen Richterswil hin befindet sich seit geraumer Zeit im Dornröschenschlaf und harrt der Dinge, die da kommen sollen.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
Visualisierung: zvg
Dabei hat es einen ganz besonderen Reiz: Es erinnert nicht nur an die industrielle Vergangenheit Wädenswils, als von hier aus Bier für die ganze Schweiz gebraut und mit Fuhrwerk und Schiff, mit Bahn und Lastwagen spediert wurde. Da ist auch der idyllische Giessbachfall, etwas versteckt im Tobel des Reidbachs – einer der höchsten Wasserfälle im Kanton.
Das Gelände gehört aktuell noch der PSP Swiss Property, einer der grössten Immobiliengesellschaften der Schweiz. Zu diesem Immobilienbesitz ist die PSP damals nach der Fusion mit der REG Real Estate Group gekommen, die wiederum aus der Feldschlösschen Holding (FHH) hervorgegangen ist. Als das Biergeschäft im Jahr 2000 ins Ausland verschachert wurde, hat man die wertvollen Immobilien der Brauer in eben diese Immobiliengesellschaft überführt. Die PSP besitzt schweizweit rund 160 Büro- und Geschäftshäuser, die sich mehrheitlich in den Wirtschaftszentren von Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne befinden. Ausserdem finden sich auch einige Entwicklungsareale im Portefeuille, darunter eben das Areal der ehemaligen Brauerei Wädenswil.
Seit Schliessung der Brauerei im Jahre 1990 und dem Teilabriss wurde seither das Projekt «Lagomio» erstellt, die anderen Gebäude rechts des Reidbachs wie die Werkstatt oder das Silohaus blieben stehen und wurden an Kleingewerbler vermietet – bis diese im November 2013 aufgrund einer Studie eines Zürcher Büros von heute auf morgen ihren Arbeitsplatz verlassen mussten – wegen angeblicher «Brand- und Einsturzgefahr sowie ungenügender Bausubstanz». Seither ist das Areal ungenutzt und eingezäunt.
Zwei Wohnhäuser mit 132 Wohnungen
Nun hat die in Zug ansässige Artisa Developer AG ein Projekt ausgearbeitet, das eine Nutzungsänderung von Gewerbe zu Wohnen vorsieht. Zwei bis siebengeschossige Wohnhäuser sollen auf dem Gelände entstehen; je eines links und rechts des Reidbachs, anstelle der alten Reithalle, wo jetzt die Firma Zogg AG Holzbau eingemietet ist, und anstelle des alten Silogebäudes, wo auch das geschützte Kesselhaus mit der Druckleitung als Relikt der Wasserkraftnutzung steht.
Geplant in den zwei Bauten sind 132 Wohnungen, mit Grössen von 11/2 bis 41/2 Zimmern. Alle Wohnungen sollen zu konkurrenzfähigen Preisen vermietet werden und sind ausdrücklich auch für die Studenten der nahegelegenen Hochschule gedacht, wie Benedikt Sieber von der federführenden Artisa Development ausführt.
Stehen gelassen wird auch das geschützte Haus Seestrasse 29, das saniert und in die ganze Arealentwicklung integriert werden soll. «Unsere Entwicklung umfasst aber vor allem auch die gesamte Umgebungsgestaltung. Wir werden die Umgebung des gesamten Quartiers erneuern und auch den Pfad Richtung Wasserfall neu und attraktiver gestalten, so dass auch für die Öffentlichkeit dieser Teil wieder besser zugänglich und nutzbar ist», verspricht Sieber weiter. Wenn das Projekt realisiert würde, wird das Gelände auch von der PSP in das Eigentum der Artisa übergehen.
Reidbach-Offenlegung auf der Giessen-Halbinsel
Seit Anfang Juni bis voraussichtlich Mai 2021 wird der Reidbach zwecks Erhöhung der Hochwassersicherheit umgelegt. Die Bauarbeiten umfassen einen neuen Durchlass unter der Seestrasse sowie den Gleisen der SBB, ein offenes Gerinne durch die Giessenhalbinsel und einen neuen Mündungsbereich in den Zürichsee. Die Arbeiten im dicht besiedelten Raum gestalten sich komplex. Auf der Seestrasse ist aufgrund wechselseitiger Verkehrsführung mit Behinderungen und Wartezeiten zu rechnen. Die Zufahrt zu sämtlichen Grundstücken bleibt grundsätzlich gewährleistet. Für den Bau des neuen Durchlasses unter den Gleisen der SBB sind vom 18. bis 21. September 2020 und vom 25. bis 28. September Wochenend- und Nachtarbeiten erforderlich (Komplettsperrung SBB). (w)