Am 21. April 2020, kurz nach ihrem 90. Geburtstag, ist Trudi Rota-Fischer im Alterszentrum Frohmatt friedlich für immer eingeschlafen. Ihr reich erfülltes Leben war geprägt von Fürsorge für ihre grosse Familie. Sie hinterliess sechs Kinder, 21 Enkel und 20 Urenkel. Neben dem Wohl ihrer Familie war ihr der Dienst an der Gemeinschaft ein grosses Anliegen, welches die CVP-Politikerin in vielfältigen ehrenamtlichen und politischen Engagements konkret werden liess.
Auslöser ihrer Leidenschaft war der Eintritt in den katholischen Frauenverein im Jahr 1953. Ein entscheidender Wendepunkt in ihrem Leben kam mit der Einführung des Frauenstimmrechts 1970. Endlich war es auch Frauen möglich sich politisch aktiv für gesellschaftliche Anliegen einzusetzen! Trudi Rota wurde in die CVP (damals CSP) hineingeboren, mit der sie, zusammen mit ihrem 2003 verstorbenen Ehemann Paul, ihr Leben lang eng verbunden blieb. Sie wurde von ihrer Partei als Mitglied in die Oberstufenschulpflege vorgeschlagen und auf Anhieb gewählt. Obwohl sie die einzige Frau in diesem Gremium war, hatte sie mit ihren männlichen Kollegen nie grössere Probleme, schrieb sie zurückblickend in ihrem Buch des Lebens.
1974 wurden die Gemeindeorgane in Wädenswil reorganisiert. Der bisherige Gemeinderat (Exekutive) wurde zum Stadtrat, und anstelle der Gemeindeversammlung galt es ein Gemeindeparlament zu wählen. Ihr Ehemann Paul motivierte sie zum Kampf für einen Sitz im neunköpfigen Stadtrat, worin sie zusammen mit einer weiteren Frau, Isabel Schaltenbrand, auch prompt gewählt wurde. Trudi Rota wurde neben anderen Aufgaben die Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften, der Alterssiedlungen sowie der Stadt- und Friedhofsgärtnerei anvertraut. In persönlichen Besprechungen gelang es ihr, Vertrauensverhältnisse zu den nicht immer so einfachen Vorgesetzten der verschiedenen Unterabteilungen aufzubauen.
Nach ihrer Wiederwahl 1978 übernahm Trudi Rota die Sozialabteilung und damit das Präsidium der selbstständigen Fürsorge- und Vormundschaftsbehörde. Von jenem Moment an gerieten Menschen noch stärker in den Fokus ihrer Tätigkeit. Menschen also, die in verschiedensten Nöten steckten und auf Hilfe angewiesen waren. Trudi erhielt Einblick in vielfältigste Lebensschicksale. Nicht immer stand die finanzielle Hilfe im Vordergrund. Viele Ratsuchende waren dankbar für ein gutes Gespräch und für die ihnen geschenkte Zeit. Viele konnten unterstützt werden, doch Trudi Rota musste selbst auch lernen, Grenzen zu setzen.
Schwerpunkte ihrer Arbeit in den folgenden 16 Jahren waren die Einführung der Alimenten-Bevorschussung, die Neuorganisation des Sozialdienstes, die Drogenproblematik, das stark wachsende Asylwesen und die zunehmende Arbeitslosigkeit. Immer wieder galt es, zusammen mit Nachbargemeinden und dem Kanton, Konzepte zu erarbeiten und auf Gemeindeebene Lösungen anzubieten, um neue Formen der Not wirksam zu lindern. Grosseinsatz mit unzähligen Sitzungen war gefragt für den Bau eines Erweiterungsbaus im damaligen Alters- und Krankenheim Frohmatt und die Sanierung des Altbaus. Der Einsatz hatte sich gelohnt: 1988 wurde die Vorzeigesiedlung mit einem fröhlichen Fest eingeweiht. 1991 konnte der renovierte Altbau fertig gestellt werden. Es ist sicher kein Zufall und eine besondere Ehre, dass in dieser Zeit eines der Zimmer den Namen «Rota-Stübli» erhielt.
Als eine Art «Zwischenspiel» bezeichnete Trudi Rota rückblickend ihre Parlamentsarbeit im Kantonsrat von 1979 bis 1983, zu deren ersten weiblichen Mitgliedern sie zählte. Sie konnte ihre Erfahrung als Stadträtin fruchtbar in die parteiübergreifende Kommissionsarbeit einbringen. Mit der Zeit zeigte sich, dass die Doppelbelastung in den beiden Gremien schlicht zu gross wurde. Die Politik beanspruchte allzu viel Zeit auch während an sich freien Wochenenden und Stunden, die eigentlich für die Familie reserviert waren. Nach einer Legislatur verzichtete Trudi auf eine erneute Kandidatur.
Nach dem Rücktritt von Walter Rusterholz im Jahr 1986 bewarb sich Trudi Rota um das Stadtpräsidium. Im zweiten Wahlgang verpasste sie die Wahl denkbar knapp: Nur vier Stimmen fehlten ihr zum Präsidium. So blieb sie bis 1994 weiterhin Vorsteherin der Sozialabteilung und beendete anschliessend ihre politische Laufbahn nach 20 Jahren im Stadtrat.
Im Leben von Trudi Rota ist vieles gelungen, sehr oft nur dank grössten persönlichen und kräftezehrenden Einsätzen. Andere persönliche Anliegen und Wünsche blieben oft unerfüllt.
Trudi Rota beeindruckte innerhalb und ausserhalb der CVP mit ihrem Sinn für ein Miteinander über Parteigrenzen hinweg und ihrem unermüdlichen Schaffen. Ihr guter Rat war ein wichtiger Impulsgeber für das politische Wirken ihrer Partei. Ihr bescheidenes, herzliches Wesen und ihr grosses gesellschaftliches Wirken wurde so für viele zum Vorbild.
Am 21. April 2020, kurz nach ihrem 90. Geburtstag, ist Trudi Rota-Fischer im Alterszentrum Frohmatt friedlich für immer eingeschlafen. Ihr reich erfülltes Leben war geprägt von Fürsorge für ihre grosse Familie. Sie hinterliess sechs Kinder, 21 Enkel und 20 Urenkel. Neben dem Wohl ihrer Familie war ihr der Dienst an der Gemeinschaft ein grosses Anliegen, welches die CVP-Politikerin in vielfältigen ehrenamtlichen und politischen Engagements konkret werden liess.
Auslöser ihrer Leidenschaft war der Eintritt in den katholischen Frauenverein im Jahr 1953. Ein entscheidender Wendepunkt in ihrem Leben kam mit der Einführung des Frauenstimmrechts 1970. Endlich war es auch Frauen möglich sich politisch aktiv für gesellschaftliche Anliegen einzusetzen! Trudi Rota wurde in die CVP (damals CSP) hineingeboren, mit der sie, zusammen mit ihrem 2003 verstorbenen Ehemann Paul, ihr Leben lang eng verbunden blieb. Sie wurde von ihrer Partei als Mitglied in die Oberstufenschulpflege vorgeschlagen und auf Anhieb gewählt. Obwohl sie die einzige Frau in diesem Gremium war, hatte sie mit ihren männlichen Kollegen nie grössere Probleme, schrieb sie zurückblickend in ihrem Buch des Lebens.
1974 wurden die Gemeindeorgane in Wädenswil reorganisiert. Der bisherige Gemeinderat (Exekutive) wurde zum Stadtrat, und anstelle der Gemeindeversammlung galt es ein Gemeindeparlament zu wählen. Ihr Ehemann Paul motivierte sie zum Kampf für einen Sitz im neunköpfigen Stadtrat, worin sie zusammen mit einer weiteren Frau, Isabel Schaltenbrand, auch prompt gewählt wurde. Trudi Rota wurde neben anderen Aufgaben die Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften, der Alterssiedlungen sowie der Stadt- und Friedhofsgärtnerei anvertraut. In persönlichen Besprechungen gelang es ihr, Vertrauensverhältnisse zu den nicht immer so einfachen Vorgesetzten der verschiedenen Unterabteilungen aufzubauen.
Nach ihrer Wiederwahl 1978 übernahm Trudi Rota die Sozialabteilung und damit das Präsidium der selbstständigen Fürsorge- und Vormundschaftsbehörde. Von jenem Moment an gerieten Menschen noch stärker in den Fokus ihrer Tätigkeit. Menschen also, die in verschiedensten Nöten steckten und auf Hilfe angewiesen waren. Trudi erhielt Einblick in vielfältigste Lebensschicksale. Nicht immer stand die finanzielle Hilfe im Vordergrund. Viele Ratsuchende waren dankbar für ein gutes Gespräch und für die ihnen geschenkte Zeit. Viele konnten unterstützt werden, doch Trudi Rota musste selbst auch lernen, Grenzen zu setzen.
Schwerpunkte ihrer Arbeit in den folgenden 16 Jahren waren die Einführung der Alimenten-Bevorschussung, die Neuorganisation des Sozialdienstes, die Drogenproblematik, das stark wachsende Asylwesen und die zunehmende Arbeitslosigkeit. Immer wieder galt es, zusammen mit Nachbargemeinden und dem Kanton, Konzepte zu erarbeiten und auf Gemeindeebene Lösungen anzubieten, um neue Formen der Not wirksam zu lindern. Grosseinsatz mit unzähligen Sitzungen war gefragt für den Bau eines Erweiterungsbaus im damaligen Alters- und Krankenheim Frohmatt und die Sanierung des Altbaus. Der Einsatz hatte sich gelohnt: 1988 wurde die Vorzeigesiedlung mit einem fröhlichen Fest eingeweiht. 1991 konnte der renovierte Altbau fertig gestellt werden. Es ist sicher kein Zufall und eine besondere Ehre, dass in dieser Zeit eines der Zimmer den Namen «Rota-Stübli» erhielt.
Als eine Art «Zwischenspiel» bezeichnete Trudi Rota rückblickend ihre Parlamentsarbeit im Kantonsrat von 1979 bis 1983, zu deren ersten weiblichen Mitgliedern sie zählte. Sie konnte ihre Erfahrung als Stadträtin fruchtbar in die parteiübergreifende Kommissionsarbeit einbringen. Mit der Zeit zeigte sich, dass die Doppelbelastung in den beiden Gremien schlicht zu gross wurde. Die Politik beanspruchte allzu viel Zeit auch während an sich freien Wochenenden und Stunden, die eigentlich für die Familie reserviert waren. Nach einer Legislatur verzichtete Trudi auf eine erneute Kandidatur.
Nach dem Rücktritt von Walter Rusterholz im Jahr 1986 bewarb sich Trudi Rota um das Stadtpräsidium. Im zweiten Wahlgang verpasste sie die Wahl denkbar knapp: Nur vier Stimmen fehlten ihr zum Präsidium. So blieb sie bis 1994 weiterhin Vorsteherin der Sozialabteilung und beendete anschliessend ihre politische Laufbahn nach 20 Jahren im Stadtrat.
Im Leben von Trudi Rota ist vieles gelungen, sehr oft nur dank grössten persönlichen und kräftezehrenden Einsätzen. Andere persönliche Anliegen und Wünsche blieben oft unerfüllt.
Trudi Rota beeindruckte innerhalb und ausserhalb der CVP mit ihrem Sinn für ein Miteinander über Parteigrenzen hinweg und ihrem unermüdlichen Schaffen. Ihr guter Rat war ein wichtiger Impulsgeber für das politische Wirken ihrer Partei. Ihr bescheidenes, herzliches Wesen und ihr grosses gesellschaftliches Wirken wurde so für viele zum Vorbild.