Derzeit läuft die bekannte Gesangstalentshow ´The Voice of Switzerlandª über die Schweizer Bildschirme. Sie erreicht eine Zuschauerquote von etwa 24 Prozent. Der diesjährigen Prominenten-Jury stellte sich die in Richterswil wohnhafte Marisol Redondo.
Interview: Reni Bircher Bilder: Reni Bircher/zvg
Marisol, du hast dich bei ´The Voice of Switzerlandª angemeldet und wurdest zu den sogenannten ´Blind auditionsª am 24. Februar eingeladen, was bedeutet, dass dich die Juroren nicht gesehen haben, sondern alleine auf Grund deines Gesangs entschieden haben, ob sie dich im Team haben möchten.
Das ist genau das, was mich an «The Voice of Switzerland» fasziniert. In dieser ersten Phase zählt nur die Stimme.
Deine Stimme und nicht dein Aussehen oder die Performance soll die Coaches überzeugen. Man hat nur 1½ Minuten, um alles zu geben, um sich zu konzentrieren und die Stimme als eigenes und einzigartiges Instrument zu zeigen.
Warst du nervös bei deinem Auftritt? Denn wenn sich keiner der Juroren umdreht, bist du definitiv raus º
Selbstverständlich war ich aufgeregt. Man hat nur eine Chance. Nur ein kleiner Fehler und man ist draussen. Die Nervosität steigt mit jeder Sekunde, in der die Coaches sich nicht umdrehen. Aber man geniesst auch jeden Moment auf der tollen Bühne, jeden Applaus des Publikums, die Energie der Musiker, die dich begleiten und man verliert die Hoffnung nie …
Du hast deine Harfe mitgebracht und dich für das Lied ´Suerteª auf spanisch entschieden: Wie hast du diese Liedwahl getroffen?
Das Lied «Suerte» («Zum Glück») ist eine Liebeserklärung: «Zum Glück habe ich dich kennengelernt … mit dir möchte ich den Rest meines Lebens sein …».
Dieses Lied ist sehr stark, zeigt viele Emotionen und lädt gleichzeitigt das Publikum zum Tanzen ein. Lebensfreude pur … Als ich bei den Castings die Harfe gespielt habe, war es für alle klar, dass die Harfe dabei sein sollte. Ich habe dann eine Einführung zum Lied geschrieben und mein Vorschlag wurde sofort von «The Voice» akzeptiert.
85 Leute sind bei den ´Blind auditionsª angetreten, 56 haben es in die nächste Runde geschafft. DJ Antoine hat dich in sein Team gewählt: bist du damit glücklich?
Ja, sehr. DJ Antoine ist ein toller Coach und eine tolle Person. Er hat in kurzer Zeit eine grosse Karriere im Musikgeschäft erreicht und gilt heutzutage als einer der besten DJs. Er ist warmherzig und kümmert sich um jede Person, die in seinem Team ist. Er möchte letztendlich diesen Wettbewerb mit einem von uns gewinnen. Und wir (Kandidatinnen und Kandidaten) möchten ihn nicht enttäuschen.
Was erhoffst du dir von ihm bezüglich des Coachings?
Ich bin eine Tango- und Candombe-Sängerin. Mit dem, was ich bei «The Voice» singe, habe ich meine Komfortzone verlassen. Ich erhoffe mir, diese neue Version von mir kennenzulernen und dass DJ Antoine mir dabei helfen kann. Es gibt viele Elemente von «The Voice», die ich für meine zukünftige Auftritte mitnehmen werde. Es gibt auf jeden Fall ein Vorher und Nachher.
Du hast ja schon seit vielen Jahren Bühnenerfahrung; was bewog dich dazu, dich bei ´The Voiceª anzumelden?
Als ich 12 Jahre alt war, war ich zum ersten Mal mit meiner Familie in Uruguay bei einem musikalischen Wettbewerb. Wir haben den vierten Platz erreicht. Mit 22 habe ich als Solosängerin einen weiteren Wettbewerb in Barcelona gewonnen. Man sagt: es gibt keine 2 ohne 3… Seit 2014 warte ich auf «The Voice of Switzerland» und als ich gemerkt habe, dass die Castingshow erneut produziert wird, habe ich mich sofort angemeldet. «The Voice» ermöglicht es den Teilnehmern, dass viele Leute in- und ausserhalb der Schweiz dich kennenlernen und es kann dir viele Türen öffnen.
Woher nimmst du die Selbstsicherheit, auf eine Bühne zu stehen und vor Publikum zu singen?
Singen ist mein Leben und ich benutze meine Stimme und meine Körpersprache, um mit dem Publikum zu kommunizieren. Ich erzähle Geschichten, die mit meinem Leben zu tun haben. Erst wenn du selber an dich glaubst, kannst du diese Sicherheit vermitteln.
Geboren wurdest du in Uruguay, als Teenager zogst du mit deiner Familie nach Spanien; weshalb?
Mein Grossvater war Spanier, mein Vater auch. Er wollte zurück nach Spanien, zu seinen Wurzeln. Und die ganze Familie hat ihn dabei unterstützt.
Der Neuanfang war nicht einfach, auch finanziell nicht. Du hast dann zusammen mit Deinen Geschwistern mit Singen Geld dazuverdient. Wie war das für dich?
Es war Vergnügen, aber gleichzeitig eine grosse Verantwortung. Wir haben sehr jung gelernt, was Arbeit und Teamwork bedeuten. Was Musik und Disziplin bedeuten. Darüber hinaus haben diese Konzerte und Auftritte uns als Familie gestärkt und für einen immerwährenden Zusammenhalt gesorgt.
Was bedeutet die Traditionsmusik von Uruguay und Spanien für dich?
Es bedeutet Familie, es bedeutet Heimat und Freunde und nimmt mich in die Küche in dem Haus in Uruguay zurück, wo wir jeden Tag beim Kochen mit der Grossmutter zusammen gespielt haben.
Als erwachsene Frau zogst du in die Schweiz, weil º
… die Zürich Versicherung mich eingeladen hatte, eine Position bei der Rückversicherung europaweit anzunehmen. Zuvor habe ich in Deutschland Chemie studiert und in Hannover promoviert. Bei der «Zürich» habe ich mehrere Jahre als Risiko Ingenieur gearbeitet. In der Zeit habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt. Mit unserer Tochter haben wir eine kleine Familie in der Schweiz gegründet und hier, in Richterswil, sind wir geblieben.
Die Musik ist wie eine weitere Heimat für dich und beinahe lebensnotwendig. Kannst du es lange ohne Musik aushalten?
Als ich in die Schweiz kam, habe ich eine Pause gemacht mit der Musik. Ich habe nur zu Hause oder bei Privatkonzerten gesungen, aber irgendwann konnte ich es nicht mehr aushalten und habe meine Rückkehr (deshalb der Albumnahme «Volver», was genau das bedeutet) vorbereitet. Ich habe ein neues Instrument gelernt, die Harfe, und habe Konzerte in Europa und Lateinamerika gegeben.
Du hast regelmässig Auftritte, auch hier in Richterswil º
Ja, 2016 und 2017 habe ich mehrere Konzerte in Richterswil an verschiedenen Orten gegeben. Und jetzt im September trete ich erneut in Richterswil auf mit einem spannenden Repertoire und tollen Musikern.
Wer ist dein Produzent?
Ich bin sehr froh, dass mein Produzent ein Richterswiler ist: Edward Sherman. Er organisiert meine Tourneen und Konzerte.
Ist deine Schweizer Familie auch musikalisch?
Mein Mann spielt Bass und Gitarre, meine Tochter Klavier. Ab und zu treten wir zusammen auf. Das macht viel Spass.
Du hast, wie schon gesagt, Auftritte im In- und Ausland, bist jetzt bei ´The Voice of Switzerlandª, hast mehrere CDs veröffentlicht ± was für Ziele sind für dich noch interessant?
Meine eigenen Lieder vor dem Publikum zu singen. Letztes Jahr habe ich damit begonnen, eigene Lieder zu schreiben. Nun bin ich dabei, diese Lieder aufzunehmen und hoffe, sie noch dieses Jahr präsentieren zu können.
Ich habe auch einen Traum: mit einem Orchester in der Schweiz Tangos von Astor Piazzola (Argentinien) und Horacio Ferrer (Uruguay) zu singen. Nur wenn man träumt, kann man das Ziel erreichen.
Die sogenannten «Battles» der Castingshow hat Marisol Redondo am 16. März ebenfalls gewonnen. Das Finale ist am 30. März im TV auf 3+.
Alle Folgen sind auch auf youtube anzuschauen.
Derzeit läuft die bekannte Gesangstalentshow ´The Voice of Switzerlandª über die Schweizer Bildschirme. Sie erreicht eine Zuschauerquote von etwa 24 Prozent. Der diesjährigen Prominenten-Jury stellte sich die in Richterswil wohnhafte Marisol Redondo.
Interview: Reni Bircher
Bilder: Reni Bircher/zvg
Marisol, du hast dich bei ´The Voice of Switzerlandª angemeldet und wurdest zu den sogenannten ´Blind auditionsª am 24. Februar eingeladen, was bedeutet, dass dich die Juroren nicht gesehen haben, sondern alleine auf Grund deines Gesangs entschieden haben, ob sie dich im Team haben möchten.
Das ist genau das, was mich an «The Voice of Switzerland» fasziniert. In dieser ersten Phase zählt nur die Stimme.
Deine Stimme und nicht dein Aussehen oder die Performance soll die Coaches überzeugen. Man hat nur 1½ Minuten, um alles zu geben, um sich zu konzentrieren und die Stimme als eigenes und einzigartiges Instrument zu zeigen.
Warst du nervös bei deinem Auftritt? Denn wenn sich keiner der Juroren umdreht, bist du definitiv raus º
Selbstverständlich war ich aufgeregt. Man hat nur eine Chance. Nur ein kleiner Fehler und man ist draussen. Die Nervosität steigt mit jeder Sekunde, in der die Coaches sich nicht umdrehen. Aber man geniesst auch jeden Moment auf der tollen Bühne, jeden Applaus des Publikums, die Energie der Musiker, die dich begleiten und man verliert die Hoffnung nie …
Du hast deine Harfe mitgebracht und dich für das Lied ´Suerteª auf spanisch entschieden: Wie hast du diese Liedwahl getroffen?
Das Lied «Suerte» («Zum Glück») ist eine Liebeserklärung: «Zum Glück habe ich dich kennengelernt … mit dir möchte ich den Rest meines Lebens sein …».
Dieses Lied ist sehr stark, zeigt viele Emotionen und lädt gleichzeitigt das Publikum zum Tanzen ein. Lebensfreude pur … Als ich bei den Castings die Harfe gespielt habe, war es für alle klar, dass die Harfe dabei sein sollte. Ich habe dann eine Einführung zum Lied geschrieben und mein Vorschlag wurde sofort von «The Voice» akzeptiert.
85 Leute sind bei den ´Blind auditionsª angetreten, 56 haben es in die nächste Runde geschafft. DJ Antoine hat dich in sein Team gewählt: bist du damit glücklich?
Ja, sehr. DJ Antoine ist ein toller Coach und eine tolle Person. Er hat in kurzer Zeit eine grosse Karriere im Musikgeschäft erreicht und gilt heutzutage als einer der besten DJs. Er ist warmherzig und kümmert sich um jede Person, die in seinem Team ist. Er möchte letztendlich diesen Wettbewerb mit einem von uns gewinnen. Und wir (Kandidatinnen und Kandidaten) möchten ihn nicht enttäuschen.
Was erhoffst du dir von ihm bezüglich des Coachings?
Ich bin eine Tango- und Candombe-Sängerin. Mit dem, was ich bei «The Voice» singe, habe ich meine Komfortzone verlassen. Ich erhoffe mir, diese neue Version von mir kennenzulernen und dass DJ Antoine mir dabei helfen kann. Es gibt viele Elemente von «The Voice», die ich für meine zukünftige Auftritte mitnehmen werde. Es gibt auf jeden Fall ein Vorher und Nachher.
Du hast ja schon seit vielen Jahren Bühnenerfahrung; was bewog dich dazu, dich bei ´The Voiceª anzumelden?
Als ich 12 Jahre alt war, war ich zum ersten Mal mit meiner Familie in Uruguay bei einem musikalischen Wettbewerb. Wir haben den vierten Platz erreicht. Mit 22 habe ich als Solosängerin einen weiteren Wettbewerb in Barcelona gewonnen. Man sagt: es gibt keine 2 ohne 3… Seit 2014 warte ich auf «The Voice of Switzerland» und als ich gemerkt habe, dass die Castingshow erneut produziert wird, habe ich mich sofort angemeldet. «The Voice» ermöglicht es den Teilnehmern, dass viele Leute in- und ausserhalb der Schweiz dich kennenlernen und es kann dir viele Türen öffnen.
Woher nimmst du die Selbstsicherheit, auf eine Bühne zu stehen und vor Publikum zu singen?
Singen ist mein Leben und ich benutze meine Stimme und meine Körpersprache, um mit dem Publikum zu kommunizieren. Ich erzähle Geschichten, die mit meinem Leben zu tun haben. Erst wenn du selber an dich glaubst, kannst du diese Sicherheit vermitteln.
Geboren wurdest du in Uruguay, als Teenager zogst du mit deiner Familie nach Spanien; weshalb?
Mein Grossvater war Spanier, mein Vater auch. Er wollte zurück nach Spanien, zu seinen Wurzeln. Und die ganze Familie hat ihn dabei unterstützt.
Der Neuanfang war nicht einfach, auch finanziell nicht. Du hast dann zusammen mit Deinen Geschwistern mit Singen Geld dazuverdient. Wie war das für dich?
Es war Vergnügen, aber gleichzeitig eine grosse Verantwortung. Wir haben sehr jung gelernt, was Arbeit und Teamwork bedeuten. Was Musik und Disziplin bedeuten. Darüber hinaus haben diese Konzerte und Auftritte uns als Familie gestärkt und für einen immerwährenden Zusammenhalt gesorgt.
Was bedeutet die Traditionsmusik von Uruguay und Spanien für dich?
Es bedeutet Familie, es bedeutet Heimat und Freunde und nimmt mich in die Küche in dem Haus in Uruguay zurück, wo wir jeden Tag beim Kochen mit der Grossmutter zusammen gespielt haben.
Als erwachsene Frau zogst du in die Schweiz, weil º
… die Zürich Versicherung mich eingeladen hatte, eine Position bei der Rückversicherung europaweit anzunehmen. Zuvor habe ich in Deutschland Chemie studiert und in Hannover promoviert. Bei der «Zürich» habe ich mehrere Jahre als Risiko Ingenieur gearbeitet. In der Zeit habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt. Mit unserer Tochter haben wir eine kleine Familie in der Schweiz gegründet und hier, in Richterswil, sind wir geblieben.
Die Musik ist wie eine weitere Heimat für dich und beinahe lebensnotwendig. Kannst du es lange ohne Musik aushalten?
Als ich in die Schweiz kam, habe ich eine Pause gemacht mit der Musik. Ich habe nur zu Hause oder bei Privatkonzerten gesungen, aber irgendwann konnte ich es nicht mehr aushalten und habe meine Rückkehr (deshalb der Albumnahme «Volver», was genau das bedeutet) vorbereitet. Ich habe ein neues Instrument gelernt, die Harfe, und habe Konzerte in Europa und Lateinamerika gegeben.
Du hast regelmässig Auftritte, auch hier in Richterswil º
Ja, 2016 und 2017 habe ich mehrere Konzerte in Richterswil an verschiedenen Orten gegeben. Und jetzt im September trete ich erneut in Richterswil auf mit einem spannenden Repertoire und tollen Musikern.
Wer ist dein Produzent?
Ich bin sehr froh, dass mein Produzent ein Richterswiler ist: Edward Sherman. Er organisiert meine Tourneen und Konzerte.
Ist deine Schweizer Familie auch musikalisch?
Mein Mann spielt Bass und Gitarre, meine Tochter Klavier. Ab und zu treten wir zusammen auf. Das macht viel Spass.
Du hast, wie schon gesagt, Auftritte im In- und Ausland, bist jetzt bei ´The Voice of Switzerlandª, hast mehrere CDs veröffentlicht ± was für Ziele sind für dich noch interessant?
Meine eigenen Lieder vor dem Publikum zu singen. Letztes Jahr habe ich damit begonnen, eigene Lieder zu schreiben. Nun bin ich dabei, diese Lieder aufzunehmen und hoffe, sie noch dieses Jahr präsentieren zu können.
Ich habe auch einen Traum: mit einem Orchester in der Schweiz Tangos von Astor Piazzola (Argentinien) und Horacio Ferrer (Uruguay) zu singen. Nur wenn man träumt, kann man das Ziel erreichen.
Die sogenannten «Battles» der Castingshow hat Marisol Redondo am 16. März ebenfalls gewonnen. Das Finale ist am 30. März im TV auf 3+.
Alle Folgen sind auch auf youtube anzuschauen.
Konzert: «Volver» – Tango, Candombe, Küstenlieder, 5. September, 20 Uhr, kath. Pfarreizentrum Richterswil.
www.marisolredondo.com