Zwischen 2005 und 2011 war Fabian Röthlisberger an vier Produktionen auf der Bühne des Volkstheaters Wädenswil zu sehen und er engagierte sich als Vorstandsmitglied für den Verein. Wir haben dem Richterswiler 6 Fragen zu seiner Theaterzeit gestellt.
Wie und wann bist du zum Volkstheater Wädenswil gestossen?
Das war 2005. Das Volkstheater hatte bereits mit den Proben für das Stück «der tollste Tag» begonnen, war aber noch auf der Suche nach einem jungen Mann für die Rolle des Cherubin. Ich spielte an der Kanti Pfäffikon Theater und der dortige Regisseur und Rektor, Martin Keller, hatte mich empfohlen. Das Telefon klingelte, ich wurde angefragt und sagte spontan zu. Vor der ersten Probe war ich dann doch ziemlich aufgeregt. Ich wurde aber herzlich aufgenommen und die Nervosität legte sich rasch.
Welches waren beim Volkstheater deine Rollen und Tätigkeiten?
Mein Glück: Junge Männer sind im Laientheater Mangelware. So erhielt ich gleich zu Beginn eine tragende Rolle. Cherubin, einen narzisstischen, extrovertierten Diener zu spielen, war für mich als 19-Jährigen eine grossartige Herausforderung. Bei «Harold und Maude» durfte ich die männliche Hauptrolle spielen. Die wohl herausforderndste Rolle hatte ich mit Gusti bei «Heimatlos»: Singen war für mich Neuland. Einen Arbeitslosen zu spielen, der gemobbt wird und schliesslich Amok läuft, war zudem sehr emotional. Zuletzt auf der Bühne zu sehen war ich in der Komödie «die bessere Hälfte». Ich spielte den komplett durchorganisierten «Bünzli» Max Mühlemann, eine fantastisch stereotype Figur.
Neben der Bühne war ich Aktuar im Vorstand. Auch wenn lange Sitzungen und das Schreiben von Protokollen eigentlich nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten gehören – das Volkstheater war mir ans Herz gewachsen und es machte mir Freude, die Produktionen mitzugestalten und mich für den Verein zu engagieren.
Welches war deine absolute Traumrolle?
Für mich war jede Figur eine Traumrolle. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, würde ich Gusti nennen. Mit ihm löste ich beim Publikum wohl die grössten Emotionen aus: Belustigung am Anfang, dann Mitleid und schliesslich Schock, Ekel, ja sogar Wut. Gusti machte von all meinen Figuren die grösste Entwicklung im Stück mit. Das war sehr spannend und intensiv.
Welche Rolle hättest du noch sehr gerne gespielt?
Den klassischen Bösewicht habe ich noch nie gespielt. Das würde mich reizen. Ansonsten war ich, wie gesagt, mit meinen vier «Traumrollen» sehr glücklich.
Was kannst du zum Thema Lampenfieber sagen?
Lampenfieber gehört einfach dazu. Eine gewisse Spannung vor dem ersten Schritt auf die Bühne braucht es für die nötige Energie. Dieser kleine Kick ist auch ein Grund, wieso ich das Theater so mag.
Welches war dein schönstes Erlebnis beim Volkstheater Wädenswil?
Es sind die kleinen Dinge, die das Theaterleben so schön machen. Wenn man gemeinsam auf die Premiere hin fiebert, nach der Show oder der Probe den Abend bei einem Bier ausklingen lässt, sich austauscht oder rumalbert. Ich habe so viele tolle Menschen kennengelernt, die auf und neben der Bühne mitwirkten, mit welchen ich wohl fernab des Vereinslebens nichts zu tun gehabt hätte. Theater verbindet.
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Zwischen 2005 und 2011 war Fabian Röthlisberger an vier Produktionen auf der Bühne des Volkstheaters Wädenswil zu sehen und er engagierte sich als Vorstandsmitglied für den Verein. Wir haben dem Richterswiler 6 Fragen zu seiner Theaterzeit gestellt.
Wie und wann bist du zum Volkstheater Wädenswil gestossen?
Das war 2005. Das Volkstheater hatte bereits mit den Proben für das Stück «der tollste Tag» begonnen, war aber noch auf der Suche nach einem jungen Mann für die Rolle des Cherubin. Ich spielte an der Kanti Pfäffikon Theater und der dortige Regisseur und Rektor, Martin Keller, hatte mich empfohlen. Das Telefon klingelte, ich wurde angefragt und sagte spontan zu. Vor der ersten Probe war ich dann doch ziemlich aufgeregt. Ich wurde aber herzlich aufgenommen und die Nervosität legte sich rasch.
Welches waren beim Volkstheater deine Rollen und Tätigkeiten?
Mein Glück: Junge Männer sind im Laientheater Mangelware. So erhielt ich gleich zu Beginn eine tragende Rolle. Cherubin, einen narzisstischen, extrovertierten Diener zu spielen, war für mich als 19-Jährigen eine grossartige Herausforderung. Bei «Harold und Maude» durfte ich die männliche Hauptrolle spielen. Die wohl herausforderndste Rolle hatte ich mit Gusti bei «Heimatlos»: Singen war für mich Neuland. Einen Arbeitslosen zu spielen, der gemobbt wird und schliesslich Amok läuft, war zudem sehr emotional. Zuletzt auf der Bühne zu sehen war ich in der Komödie «die bessere Hälfte». Ich spielte den komplett durchorganisierten «Bünzli» Max Mühlemann, eine fantastisch stereotype Figur.
Neben der Bühne war ich Aktuar im Vorstand. Auch wenn lange Sitzungen und das Schreiben von Protokollen eigentlich nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten gehören – das Volkstheater war mir ans Herz gewachsen und es machte mir Freude, die Produktionen mitzugestalten und mich für den Verein zu engagieren.
Welches war deine absolute Traumrolle?
Für mich war jede Figur eine Traumrolle. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, würde ich Gusti nennen. Mit ihm löste ich beim Publikum wohl die grössten Emotionen aus: Belustigung am Anfang, dann Mitleid und schliesslich Schock, Ekel, ja sogar Wut. Gusti machte von all meinen Figuren die grösste Entwicklung im Stück mit. Das war sehr spannend und intensiv.
Welche Rolle hättest du noch sehr gerne gespielt?
Den klassischen Bösewicht habe ich noch nie gespielt. Das würde mich reizen. Ansonsten war ich, wie gesagt, mit meinen vier «Traumrollen» sehr glücklich.
Was kannst du zum Thema Lampenfieber sagen?
Lampenfieber gehört einfach dazu. Eine gewisse Spannung vor dem ersten Schritt auf die Bühne braucht es für die nötige Energie. Dieser kleine Kick ist auch ein Grund, wieso ich das Theater so mag.
Welches war dein schönstes Erlebnis beim Volkstheater Wädenswil?
Es sind die kleinen Dinge, die das Theaterleben so schön machen. Wenn man gemeinsam auf die Premiere hin fiebert, nach der Show oder der Probe den Abend bei einem Bier ausklingen lässt, sich austauscht oder rumalbert. Ich habe so viele tolle Menschen kennengelernt, die auf und neben der Bühne mitwirkten, mit welchen ich wohl fernab des Vereinslebens nichts zu tun gehabt hätte. Theater verbindet.