Dieses Jahr feiert das Volkstheater Wädenswil sein 75-Jahr-Jubiläum. Der Wädenswiler Anzeiger begleitet das Jubeljahr und porträtiert monatlich ein Vereinsmitglied. In dieser Ausgabe: Martina Hitz!
Wie kam ich ins Volkstheater Wädenswil?
Schon als kleines Mädchen besuchte ich das Theater mit meiner Mutter Luzia, als sie die Schauspieler schminkte. So bekam ich schon viel mehr mit, was hinter der Bühne vor sich ging, als auf der Bühne. Mit zehn Jahren entschied ich, anstatt mit Vater und Bruder einen Handball-Match zu besuchen, meine Mutter zu einem Theater-Work-Shop zu begleiten. Trotz des enormen Altersunterschieds machten mir die Reaktions- und Improvisations-Übungen wahnsinnig Spass. Im selben Jahr bekam ich dann tatsächlich eine kleine Rolle als Seehund. Doch noch viel mehr gefreut als die Rolle selbst hat mich, Teil einer etwas anderen Familie, dem Ensemble, zu sein. So entdeckte ich die Schauspielerei für mich.
Meine schönste Rolle
Zu meiner absoluten Favoriten-Rolle gehört die im Stück Hans & Gret von Claudio Schenardi vorkommende Rosa/Dornröschen. Da ich schon von Kind auf Märchen und die Welt der Fantasie liebte, verkörperte ich nur mit allzu grosser Freude das verwunschene Dornröschen, welches sich nichts sehnlicher wünscht, als ihren geliebten Prinz wieder in den Armen halten zu dürfen. Eine kleine Herausforderung, da ich bei jedem Auftritt ein Solo singen musste/durfte.
Das Verrückteste, was mir je passiert ist
Eine Komödie zu spielen, ist oft nicht ganz so lustig, wie man es sich vielleicht vorstellt. So auch bei der Boulevard-Komödie «Der nackte Wahnsinn». Ein Stück, in dem es um ein Theater-Ensemble geht, bei welchem bis zur Premiere – und darüber hinaus – der Wurm drin ist. Das Bühnenbild ist nicht fertig, die Schauspieler kennen ihren Text nicht, Techtelmechtel hinter der Bühne und vieles mehr. Ein ausserordentlich lustiges Theaterstück. Doch als bei uns bis zur Generalprobe nichts so wirklich klappen wollte, dachte ich nur: «Nackter Wahnsinn …die Untertreibung des Jahrhunderts.» Zwei Tage später, an der Premiere, schickten wir mit zittrigen Beinen und pochendem Herzen einige Stossgebete gegen Himmel … Das Stück begann. Ich weiss bis heute nicht, wie das funktionieren konnte, aber wir spielten das ganze Stück wie noch nie zuvor. Keine Patzer, keine Hänger. Das aufwändige Drehen der riesigen Kulisse klappte endlich. Als das Licht ausging und wir realisierten, was gerade geschehen war, kamen wir aus dem Lachen und Umarmen nicht mehr raus. Das ist und bleibt ein Ereignis, welches ich nie mehr vergessen werde.
Habe ich Lampenfieber?
Ich habe das Glück, ohne dieses Syndrom, welches sich Lampenfieber nennt, auszukommen. Bereits bei meiner ersten Rolle im Theater bemerkten sowohl ich als auch andere mein Talent für das Auswendiglernen. Dies macht es mir sehr einfach, eine gewisse Sicherheit für den Auftritt zu erlangen. So entwickelte ich nie eine Nervosität auf der Bühne. Ganz im Gegenteil – ich mag es, in andere Rollen zu schlüpfen und die Zuschauer in eine komplett andere Welt eintauchen zu lassen.
Einer der schönsten Momente beim Volkstheater:
Während meiner ersten Theater-Saison feierte ich meinen elften Geburtstag. Ich werde nie vergessen, wie ich nach der Vorstellung die Theaterbeiz betreten habe und alle meine Schauspielkollegen mit mir am Tisch sassen und wir gemeinsam gefeiert haben. Passend zu meiner damaligen Rolle, einem Seehund, gab es Kuchen mit Marzipanrobbe drauf und davor natürlich meine standardmässige Portion «Fischchnusperli». Es war ein Abend, an den ich mich auch jetzt, zwölf Jahre später, immer noch gern erinnere. Und unter uns … die Marzipanrobbe hab ich immer noch bei mir aufbewahrt, als Andenken …
Treffen Sie das Volkstheater Wädenswil
– am Frühlingsmärt, 28. März;
– an der öffentlichen Probe mit Vernissage der Jubiläumsfestschrift VtW, Samstag, 20. Juni
– an der Vernissage der Jubiläumsfestschrift VtW, Samstag, 4. Juli;
– an der Jubiläumspremiere am Freitag, 18. September.
Dieses Jahr feiert das Volkstheater Wädenswil sein 75-Jahr-Jubiläum. Der Wädenswiler Anzeiger begleitet das Jubeljahr und porträtiert monatlich ein Vereinsmitglied. In dieser Ausgabe: Martina Hitz!
Wie kam ich ins Volkstheater Wädenswil?
Schon als kleines Mädchen besuchte ich das Theater mit meiner Mutter Luzia, als sie die Schauspieler schminkte. So bekam ich schon viel mehr mit, was hinter der Bühne vor sich ging, als auf der Bühne. Mit zehn Jahren entschied ich, anstatt mit Vater und Bruder einen Handball-Match zu besuchen, meine Mutter zu einem Theater-Work-Shop zu begleiten. Trotz des enormen Altersunterschieds machten mir die Reaktions- und Improvisations-Übungen wahnsinnig Spass. Im selben Jahr bekam ich dann tatsächlich eine kleine Rolle als Seehund. Doch noch viel mehr gefreut als die Rolle selbst hat mich, Teil einer etwas anderen Familie, dem Ensemble, zu sein. So entdeckte ich die Schauspielerei für mich.
Meine schönste Rolle
Zu meiner absoluten Favoriten-Rolle gehört die im Stück Hans & Gret von Claudio Schenardi vorkommende Rosa/Dornröschen. Da ich schon von Kind auf Märchen und die Welt der Fantasie liebte, verkörperte ich nur mit allzu grosser Freude das verwunschene Dornröschen, welches sich nichts sehnlicher wünscht, als ihren geliebten Prinz wieder in den Armen halten zu dürfen. Eine kleine Herausforderung, da ich bei jedem Auftritt ein Solo singen musste/durfte.
Das Verrückteste, was mir je passiert ist
Eine Komödie zu spielen, ist oft nicht ganz so lustig, wie man es sich vielleicht vorstellt. So auch bei der Boulevard-Komödie «Der nackte Wahnsinn». Ein Stück, in dem es um ein Theater-Ensemble geht, bei welchem bis zur Premiere – und darüber hinaus – der Wurm drin ist. Das Bühnenbild ist nicht fertig, die Schauspieler kennen ihren Text nicht, Techtelmechtel hinter der Bühne und vieles mehr. Ein ausserordentlich lustiges Theaterstück. Doch als bei uns bis zur Generalprobe nichts so wirklich klappen wollte, dachte ich nur: «Nackter Wahnsinn …die Untertreibung des Jahrhunderts.» Zwei Tage später, an der Premiere, schickten wir mit zittrigen Beinen und pochendem Herzen einige Stossgebete gegen Himmel … Das Stück begann. Ich weiss bis heute nicht, wie das funktionieren konnte, aber wir spielten das ganze Stück wie noch nie zuvor. Keine Patzer, keine Hänger. Das aufwändige Drehen der riesigen Kulisse klappte endlich. Als das Licht ausging und wir realisierten, was gerade geschehen war, kamen wir aus dem Lachen und Umarmen nicht mehr raus. Das ist und bleibt ein Ereignis, welches ich nie mehr vergessen werde.
Habe ich Lampenfieber?
Ich habe das Glück, ohne dieses Syndrom, welches sich Lampenfieber nennt, auszukommen. Bereits bei meiner ersten Rolle im Theater bemerkten sowohl ich als auch andere mein Talent für das Auswendiglernen. Dies macht es mir sehr einfach, eine gewisse Sicherheit für den Auftritt zu erlangen. So entwickelte ich nie eine Nervosität auf der Bühne. Ganz im Gegenteil – ich mag es, in andere Rollen zu schlüpfen und die Zuschauer in eine komplett andere Welt eintauchen zu lassen.
Einer der schönsten Momente beim Volkstheater:
Während meiner ersten Theater-Saison feierte ich meinen elften Geburtstag. Ich werde nie vergessen, wie ich nach der Vorstellung die Theaterbeiz betreten habe und alle meine Schauspielkollegen mit mir am Tisch sassen und wir gemeinsam gefeiert haben. Passend zu meiner damaligen Rolle, einem Seehund, gab es Kuchen mit Marzipanrobbe drauf und davor natürlich meine standardmässige Portion «Fischchnusperli». Es war ein Abend, an den ich mich auch jetzt, zwölf Jahre später, immer noch gern erinnere. Und unter uns … die Marzipanrobbe hab ich immer noch bei mir aufbewahrt, als Andenken …
Treffen Sie das Volkstheater Wädenswil
– am Frühlingsmärt, 28. März;
– an der öffentlichen Probe mit Vernissage der Jubiläumsfestschrift VtW, Samstag, 20. Juni
– an der Vernissage der Jubiläumsfestschrift VtW, Samstag, 4. Juli;
– an der Jubiläumspremiere am Freitag, 18. September.
2020 feiert das Volkstheater Wädenswil sein 75-Jahr-Jubiläum. Der Wädenswiler Anzeiger begleitet das Jubeljahr und porträtiert monatlich ein Vereinsmitglied.
Irene Knabenhand-Lutz
Stefan Marthaler
Martina Hitz
Peter Weber