Bei absolutem Wetterglück zog am 9. November der Räbechilbitross durch Richterswils Strassen. Von der verzierten Einzelräbe bis zum 3D-Sujet verzauberte der Umzug wie jedes Jahr aufs neue.
Gemässigte Aufregung herrscht auf dem Parkplatz beim Bahnhof, wo sämtliche Umzugsteilnehmer mit ihren Sujets bereitstehen und letzte Vorbereitungen treffen, damit beim ersten Signalschuss die Kerzen in den Räben angezündet und platziert werden können. Aufregung herrscht vor allem bei den Kleinsten, welche das erste Mal am Umzug teilnehmen und von den Kindergärtnerinnen vom Herumhampeln oder zu schnellem Gehen während der Prozession abgehalten werden müssen, damit es keine Zusammenstösse gibt. Die Marktstände werden stark frequentiert, angereiste Besucher kaufen den Kindern am Stand der Sechstklässler eine kunstvoll verzierte Bodenknolle. An den Fenstern, Treppen, Mauern und Balkonen entlang der Umzugsstrecke leuchten sie bereits.
Dann der erste Knall, ein Raunen geht durch die Menge, schnell bringt man sich in Position, um möglichst ungehindert die passierende Lichterkarawane zu bewundern. Und zu bewundern gibt es auch in diesem Jahr wieder reichlich. Von der vorangehenden Hektik und dem unermüdlichen, wochenlangen Erarbeiten der einzelnen Sujets bis zur Fertigstellung merken die Gäste nichts – nur vom Stolz der Teilnehmer, ihre kleinen und grossen Kunstwerke endlich präsentieren zu können.
„Au revoir“
Hugo Schär hat sich 50 Jahre lang um die Sujets des FCR an der Räbenchilbi gekümmert: Bei der Räbenlieferung war er einer der Ersten, der sich um die schönsten Räben bemüht und abgezählt hat, um sie dann ins Chalchbüel zum Aushöhlen zu transportieren. Das Sujetgestell aufbauen, mit Räben bestücken, Gestell wieder abbauen und alles verstauen, das war Schärs Aufgabe. Auch für die Wahl des Sujets zeichnete er sich verantwortlich und hat dieses dann zusammen mit seinen Kindern gemalt. Nun wird er sich künftig etwas zurückziehen. Mit der diesjährigen Sujetauswahl wurde Hugo Schär, der als hilfsbereiter und wunderbarer Mensch beschrieben wird, vom FCR für sein jahrzehntelanges Engagement geehrt. Die Überraschung seinerseits war gross, hatte er doch ein anderes Sujet gemalt…
Verdienter Applaus
Beim zweiten Böllerschuss setzt sich nach dem Lichterlöschen in den Strassen und Häusern der Räbenlichtertross in Bewegung. Etwa 17 500 Schaulustige säumen die Strassen an der Umzugsroute, tun ihre Bewunderung durch Klatschen und Rufe kund. Das kalte, aber trockene Wetter macht zusätzliche Halte nicht nötig, und das Lichtermeer zieht ohne Komplikationen durch den Dorfkern. Einzig das zusätzliche Schlusssujet, ein Herz aus Räben, welches nicht auf dem Programmflyer zu finden war, sorgte kurzzeitig für Gesprächsstoff: es handelt sich um den Heiratsantrag eines jungen Mannes an seine Freundin.
Wie in jedem Jahr sind Tierportraits und Comicfiguren beliebt, aber es werden auch aktuelle Themen aus der Welt aufgegriffen, so etwa das Jubiläum der Mondlandung und die Sorge um die Gesundheit unseres schönen Planeten. Klassische Motive wie die Räbenkörbe, Leitern und Sterne sowie mit Herzblut verzierte Einzelräben sind immer zauberhaft und verdienen die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Heuer gab es weniger Portraits, jedoch war die Ehrung eines langjährigen Vereinsmitgliedes des FCR schon aussergewöhnlich. Mit «au revoir» bedankte sich der Club bei Hugo Schär für 50 Jahre Sujetorganisation an der Räbenchilbi (siehe Kasten).
Polybahn fährt in Richterswil
Diese Diashow benötigt JavaScript.
In besonderes Erstaunen versetzen jeweils die 3D-Sujets, welche wieder ausserordentlich schön sind. Der Traubenstock der Chrischona Gemeinde passt wunderbar zur Weinpresse des Turnvereins. Die Toblerone der 2. Sek Sütterlin hätte manch einer gerne geschenkt bekommen und machte Lust auf Schokolade. Der Seeclub liess das traditionsreiche Polybähnli im Kerzenlicht erstrahlen und der Verein pottpouris.ch schleuste einen feuerspeienden Drachen durch die abgedunkelten Strassen.
Nebst den schönen traditionellen Räbelichtli-Liedern aus Kinderkehlen begleitet der Männerchor Frohsinn sein «Ungarische Post»-Sujet stimmgewaltig mit Jodelgesang. Die Kapellen, deren Anwesenheit auch körperlich zu spüren ist, machen mit leuchtenden Drumsticks, Taktstöcken oder anderweitig an den Instrumenten angebrachten LED-Lichtern optisch auf sich aufmerksam. Ein paar ganz aufgeweckt Schüler wünschen den «Etzelblick»-Bewohnern einen schönen Umzug und alles Gute, bevor sie wieder zu ihrem Umzugswagen stürzten.
29 Tonnen der zweifarbigen Knollen wurden in diesem Jahr bearbeitet, eine halbe Million der Spezialkerzen wurden ausgegeben für das aktuelle Lichtermeer. Aber nicht nur für die 45 Programmpunkte von Schulklassen und Vereinen oder die Dekoration entlang der Umzugsroute; auch abseits finden sich in Gärten und Höfen prachtvolle Installationen mit dem beleuchteten und geschnitzten Gemüse und ziehen die Menschen magisch an. Es wird bestaunt und fotografiert, die Marktstände verzeichnen wieder grossen Zuwachs und an allen Ecken wird parliert und die einmalige Stimmung genossen. Und manch einer freut sich schon auf den 14. November 2020, denn dann ist wieder Räbenchilbi. (rb)
www.räbechilbi.ch
Bei absolutem Wetterglück zog am 9. November der Räbechilbitross durch Richterswils Strassen. Von der verzierten Einzelräbe bis zum 3D-Sujet verzauberte der Umzug wie jedes Jahr aufs neue.
Gemässigte Aufregung herrscht auf dem Parkplatz beim Bahnhof, wo sämtliche Umzugsteilnehmer mit ihren Sujets bereitstehen und letzte Vorbereitungen treffen, damit beim ersten Signalschuss die Kerzen in den Räben angezündet und platziert werden können. Aufregung herrscht vor allem bei den Kleinsten, welche das erste Mal am Umzug teilnehmen und von den Kindergärtnerinnen vom Herumhampeln oder zu schnellem Gehen während der Prozession abgehalten werden müssen, damit es keine Zusammenstösse gibt. Die Marktstände werden stark frequentiert, angereiste Besucher kaufen den Kindern am Stand der Sechstklässler eine kunstvoll verzierte Bodenknolle. An den Fenstern, Treppen, Mauern und Balkonen entlang der Umzugsstrecke leuchten sie bereits.
Dann der erste Knall, ein Raunen geht durch die Menge, schnell bringt man sich in Position, um möglichst ungehindert die passierende Lichterkarawane zu bewundern. Und zu bewundern gibt es auch in diesem Jahr wieder reichlich. Von der vorangehenden Hektik und dem unermüdlichen, wochenlangen Erarbeiten der einzelnen Sujets bis zur Fertigstellung merken die Gäste nichts – nur vom Stolz der Teilnehmer, ihre kleinen und grossen Kunstwerke endlich präsentieren zu können.
Verdienter Applaus
Beim zweiten Böllerschuss setzt sich nach dem Lichterlöschen in den Strassen und Häusern der Räbenlichtertross in Bewegung. Etwa 17 500 Schaulustige säumen die Strassen an der Umzugsroute, tun ihre Bewunderung durch Klatschen und Rufe kund. Das kalte, aber trockene Wetter macht zusätzliche Halte nicht nötig, und das Lichtermeer zieht ohne Komplikationen durch den Dorfkern. Einzig das zusätzliche Schlusssujet, ein Herz aus Räben, welches nicht auf dem Programmflyer zu finden war, sorgte kurzzeitig für Gesprächsstoff: es handelt sich um den Heiratsantrag eines jungen Mannes an seine Freundin.
Wie in jedem Jahr sind Tierportraits und Comicfiguren beliebt, aber es werden auch aktuelle Themen aus der Welt aufgegriffen, so etwa das Jubiläum der Mondlandung und die Sorge um die Gesundheit unseres schönen Planeten. Klassische Motive wie die Räbenkörbe, Leitern und Sterne sowie mit Herzblut verzierte Einzelräben sind immer zauberhaft und verdienen die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Heuer gab es weniger Portraits, jedoch war die Ehrung eines langjährigen Vereinsmitgliedes des FCR schon aussergewöhnlich. Mit «au revoir» bedankte sich der Club bei Hugo Schär für 50 Jahre Sujetorganisation an der Räbenchilbi (siehe Kasten).
Polybahn fährt in Richterswil
Diese Diashow benötigt JavaScript.
In besonderes Erstaunen versetzen jeweils die 3D-Sujets, welche wieder ausserordentlich schön sind. Der Traubenstock der Chrischona Gemeinde passt wunderbar zur Weinpresse des Turnvereins. Die Toblerone der 2. Sek Sütterlin hätte manch einer gerne geschenkt bekommen und machte Lust auf Schokolade. Der Seeclub liess das traditionsreiche Polybähnli im Kerzenlicht erstrahlen und der Verein pottpouris.ch schleuste einen feuerspeienden Drachen durch die abgedunkelten Strassen.
Nebst den schönen traditionellen Räbelichtli-Liedern aus Kinderkehlen begleitet der Männerchor Frohsinn sein «Ungarische Post»-Sujet stimmgewaltig mit Jodelgesang. Die Kapellen, deren Anwesenheit auch körperlich zu spüren ist, machen mit leuchtenden Drumsticks, Taktstöcken oder anderweitig an den Instrumenten angebrachten LED-Lichtern optisch auf sich aufmerksam. Ein paar ganz aufgeweckt Schüler wünschen den «Etzelblick»-Bewohnern einen schönen Umzug und alles Gute, bevor sie wieder zu ihrem Umzugswagen stürzten.
29 Tonnen der zweifarbigen Knollen wurden in diesem Jahr bearbeitet, eine halbe Million der Spezialkerzen wurden ausgegeben für das aktuelle Lichtermeer. Aber nicht nur für die 45 Programmpunkte von Schulklassen und Vereinen oder die Dekoration entlang der Umzugsroute; auch abseits finden sich in Gärten und Höfen prachtvolle Installationen mit dem beleuchteten und geschnitzten Gemüse und ziehen die Menschen magisch an. Es wird bestaunt und fotografiert, die Marktstände verzeichnen wieder grossen Zuwachs und an allen Ecken wird parliert und die einmalige Stimmung genossen. Und manch einer freut sich schon auf den 14. November 2020, denn dann ist wieder Räbenchilbi. (rb)
www.räbechilbi.ch