Wädenswil sagt an der Urne deutlich Ja zum Privaten Gestaltungsplan AuPark und ebnet damit auch den Weg für die neue Kantonsschule in der Au.
Im Nachgang zur Gemeinderatssitzung vom 8. Juli 2019 ergriffen einige Gemeinderäte das Behördenreferendum gegen die eben mit 21:7 Stimmen grossmehrheitlich genehmigte Festsetzung des Privaten Gestaltungsplan AuPark. So war klar, dass es zu einer Volksabstimmung kommen würde, und gleichzeitig wurde auch ein emotional geführter Abstimmungskampf lanciert. Dieser wurde heftig in den Leserbriefspalten der Presse, aber auch in den sozialen Medien, ausgetragen. Spielball dabei war die Kantonsschule, die der Kanton Zürich auf dem Areal errichten will.
Im einen Lager waren die Befürworter, allen voran der Stadtrat und die Mehrheit des Gemeinderates sowie Vertreter des Gewerbes. Auf der gegnerischen Seite eine Allianz aus Bürgern, die die Ausnützung auf dem Areal als viel zu hoch empfinden, Anwohnern, die um ihre Aussicht fürchten, und solchen, die Bedenken haben, dass die Infrastruktur in der Au die zu erwartende Mehrbelastung nicht verkraften würde.
Nun hat das Wädenswiler Stimmvolk überraschend klar Ja gesagt. Ja gesagt zum Privaten Gestaltungsplan und damit auch den Weg frei gemacht für die Kantonsschule, die auf dem Areal zu stehen kommt. Bei einer Stimmbeteiligung von 43,5% stimmten 4210 Stimmbürger (62,44%) für den Privaten Gestaltungsplan, 2533 (37,56%) dagegen.
Ernüchterung auf der einen Seite …
Ernüchterung deshalb bei der unterlegenen IG Wädi Au, die gegen das Vorhaben kämpfte: «Leider ist es uns in der kurzen Zeit seit Einreichen des Referendums nicht gelungen, die Stimmbürger davon zu überzeugen, dass der private Gestaltungsplan zu viele Nachteile und zukünftige Kosten für Wädenswil enthält. Die Verknüpfung von Kantonsschule mit der privaten Umnutzung hat aus unserer Sicht den Ausschlag gegeben, dass wir die Stimmbürger nicht von unseren Argumenten überzeugen konnten. Aufgrund der übermächtigen Unterstützung des Gestaltungsplans durch die bürgerlichen Parteien und die SP vor Ort sehen wir diese jetzt in der Pflicht, den Gestaltungsplan so umzusetzen, dass sich unsere Befürchtungen nicht bewahrheiten werden. Dazu benötigt es aus unserer Sicht entsprechende finanzielle Mittel, die Infrastruktur für alle in ausreichendem Masse in der Au, aber auch darüber hinaus zur Verfügung zu stellen. Der relativ hohe Anteil an Nein-Stimmen bringt dieses Anliegen ebenfalls zum Ausdruck. Insbesondere der Mangel an Schulraum, die Schaffung von weiteren Begegnungszentren in der Au und der öffentliche Verkehr sind Themen, bei denen wir uns wünschen, dass diese vom Stadtrat proaktiv angegangen werden. Als Stimmbürger werden wir auch in Zukunft immer wieder Wege suchen, die Stimmbevölkerung sowie den Stadt- und Gemeinderat von unseren Argumenten zu überzeugen.»
… Freude bei den Befürwortern
Freude und Genugtuung natürlich bei den Befürwortern, aber auch Erleichterung. So etwa bei Stapi Philipp Kutter: «Ich freue mich sehr über das Ja, das deutlicher ausgefallen ist als ich es erwartet hatte. Damit kann auf dem Areal neues Leben einziehen.» Auf die Sorgen und Ängste der Gegner wolle die Stadt Wädenswil eingehen: «Den Bedenken aus dem Quartier zum Verkehr und zum Schulraum werden wir ebenfalls Rechnung tragen. Wir werden insbesondere die Erweiterung des Schulhauses Ort zügig voran treiben – inklusive grosser Sporthalle. Dank Kantonsschule, die diese mitbenutzen und mitfinanzieren wird, ist dies nun möglich.»
Beat Wiederkehr vom Pro-Komitee will die Gegenseite ebenfalls ins Boot holen, um für die Au eine verträgliche Umsetzung zustande zu bringen: «Nach öffentlichen Informationsanlässen und dem intensiv geführten Abstimmungskampf muss es nun darum gehen, gemeinsam mit der Gegnerschaft in die Zukunft zu blicken und weitere Perspektiven für Wädenswil zu entwickeln. Der vom Stadtrat lancierte Dialogprozess ‹stadtneuland.ch› bietet dazu die ideale Plattform.»
Freude herrscht auch bei der Bildungsdirektion und bei der Kantonsschule Zimmerberg. Urs Bamert, Gründungsrektor, äussert sich: «Das heutige Verdikt der Wädenswiler Bevölkerung zum Gestaltungsplan und damit natürlich auch zur Kanti Zimmerberg freut uns sehr. Mit dem klaren Bekenntnis zur neuen Kantonsschule im AuPark bekennen sich die Abstimmenden auch zu einem bisher noch fehlenden Bindeglied zwischen den heute schon vorhandenen Bildungsinstitutionen der Stadt. Unserem Aufbauteam verleiht dieses Resultat natürlich zusätzliche Motivation, ab nächsten Sommer am temporären Standort im Moosacher-Quartier ein Gymnasium zu führen, das den Ansprüchen an eine moderne Schule mehr als nur genügen wird. Für die nun beginnende Planungsphase des Neubaus erhoffen wir uns künftig dieselbe positive Unterstützung der Stadtbevölkerung wie am heutigen Urnengang. Damit würden wir wie geplant in einigen Jahren am neuen Standort die definitive Schule beziehen können. Darauf freuen wir uns und danken allen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern für die Unterstützung heute bei der Abstimmung und auch künftig bei der Planung und Umsetzung.»
Unter Beachtung des Resultats wird die Entwicklung der Au, was Verkehrsbelastung und das Verhältnis Schülerzahlen/Schulplatzangebot angeht, sehr genau zu beobachten sein! Die Au wird weiter wachsen; die Infrastruktur muss mitwachsen. (stb)
Wädenswil sagt an der Urne deutlich Ja zum Privaten Gestaltungsplan AuPark und ebnet damit auch den Weg für die neue Kantonsschule in der Au.
Im Nachgang zur Gemeinderatssitzung vom 8. Juli 2019 ergriffen einige Gemeinderäte das Behördenreferendum gegen die eben mit 21:7 Stimmen grossmehrheitlich genehmigte Festsetzung des Privaten Gestaltungsplan AuPark. So war klar, dass es zu einer Volksabstimmung kommen würde, und gleichzeitig wurde auch ein emotional geführter Abstimmungskampf lanciert. Dieser wurde heftig in den Leserbriefspalten der Presse, aber auch in den sozialen Medien, ausgetragen. Spielball dabei war die Kantonsschule, die der Kanton Zürich auf dem Areal errichten will.
Im einen Lager waren die Befürworter, allen voran der Stadtrat und die Mehrheit des Gemeinderates sowie Vertreter des Gewerbes. Auf der gegnerischen Seite eine Allianz aus Bürgern, die die Ausnützung auf dem Areal als viel zu hoch empfinden, Anwohnern, die um ihre Aussicht fürchten, und solchen, die Bedenken haben, dass die Infrastruktur in der Au die zu erwartende Mehrbelastung nicht verkraften würde.
Nun hat das Wädenswiler Stimmvolk überraschend klar Ja gesagt. Ja gesagt zum Privaten Gestaltungsplan und damit auch den Weg frei gemacht für die Kantonsschule, die auf dem Areal zu stehen kommt. Bei einer Stimmbeteiligung von 43,5% stimmten 4210 Stimmbürger (62,44%) für den Privaten Gestaltungsplan, 2533 (37,56%) dagegen.
Ernüchterung auf der einen Seite …
Ernüchterung deshalb bei der unterlegenen IG Wädi Au, die gegen das Vorhaben kämpfte: «Leider ist es uns in der kurzen Zeit seit Einreichen des Referendums nicht gelungen, die Stimmbürger davon zu überzeugen, dass der private Gestaltungsplan zu viele Nachteile und zukünftige Kosten für Wädenswil enthält. Die Verknüpfung von Kantonsschule mit der privaten Umnutzung hat aus unserer Sicht den Ausschlag gegeben, dass wir die Stimmbürger nicht von unseren Argumenten überzeugen konnten. Aufgrund der übermächtigen Unterstützung des Gestaltungsplans durch die bürgerlichen Parteien und die SP vor Ort sehen wir diese jetzt in der Pflicht, den Gestaltungsplan so umzusetzen, dass sich unsere Befürchtungen nicht bewahrheiten werden. Dazu benötigt es aus unserer Sicht entsprechende finanzielle Mittel, die Infrastruktur für alle in ausreichendem Masse in der Au, aber auch darüber hinaus zur Verfügung zu stellen. Der relativ hohe Anteil an Nein-Stimmen bringt dieses Anliegen ebenfalls zum Ausdruck. Insbesondere der Mangel an Schulraum, die Schaffung von weiteren Begegnungszentren in der Au und der öffentliche Verkehr sind Themen, bei denen wir uns wünschen, dass diese vom Stadtrat proaktiv angegangen werden. Als Stimmbürger werden wir auch in Zukunft immer wieder Wege suchen, die Stimmbevölkerung sowie den Stadt- und Gemeinderat von unseren Argumenten zu überzeugen.»
… Freude bei den Befürwortern
Freude und Genugtuung natürlich bei den Befürwortern, aber auch Erleichterung. So etwa bei Stapi Philipp Kutter: «Ich freue mich sehr über das Ja, das deutlicher ausgefallen ist als ich es erwartet hatte. Damit kann auf dem Areal neues Leben einziehen.» Auf die Sorgen und Ängste der Gegner wolle die Stadt Wädenswil eingehen: «Den Bedenken aus dem Quartier zum Verkehr und zum Schulraum werden wir ebenfalls Rechnung tragen. Wir werden insbesondere die Erweiterung des Schulhauses Ort zügig voran treiben – inklusive grosser Sporthalle. Dank Kantonsschule, die diese mitbenutzen und mitfinanzieren wird, ist dies nun möglich.»
Beat Wiederkehr vom Pro-Komitee will die Gegenseite ebenfalls ins Boot holen, um für die Au eine verträgliche Umsetzung zustande zu bringen: «Nach öffentlichen Informationsanlässen und dem intensiv geführten Abstimmungskampf muss es nun darum gehen, gemeinsam mit der Gegnerschaft in die Zukunft zu blicken und weitere Perspektiven für Wädenswil zu entwickeln. Der vom Stadtrat lancierte Dialogprozess ‹stadtneuland.ch› bietet dazu die ideale Plattform.»
Freude herrscht auch bei der Bildungsdirektion und bei der Kantonsschule Zimmerberg. Urs Bamert, Gründungsrektor, äussert sich: «Das heutige Verdikt der Wädenswiler Bevölkerung zum Gestaltungsplan und damit natürlich auch zur Kanti Zimmerberg freut uns sehr. Mit dem klaren Bekenntnis zur neuen Kantonsschule im AuPark bekennen sich die Abstimmenden auch zu einem bisher noch fehlenden Bindeglied zwischen den heute schon vorhandenen Bildungsinstitutionen der Stadt. Unserem Aufbauteam verleiht dieses Resultat natürlich zusätzliche Motivation, ab nächsten Sommer am temporären Standort im Moosacher-Quartier ein Gymnasium zu führen, das den Ansprüchen an eine moderne Schule mehr als nur genügen wird. Für die nun beginnende Planungsphase des Neubaus erhoffen wir uns künftig dieselbe positive Unterstützung der Stadtbevölkerung wie am heutigen Urnengang. Damit würden wir wie geplant in einigen Jahren am neuen Standort die definitive Schule beziehen können. Darauf freuen wir uns und danken allen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern für die Unterstützung heute bei der Abstimmung und auch künftig bei der Planung und Umsetzung.»
Unter Beachtung des Resultats wird die Entwicklung der Au, was Verkehrsbelastung und das Verhältnis Schülerzahlen/Schulplatzangebot angeht, sehr genau zu beobachten sein! Die Au wird weiter wachsen; die Infrastruktur muss mitwachsen. (stb)