Aktuell Richterswil

Ein klares Ja zur «Halle für Alle»

Das Stimmvolk von Richterswil-Samstagern hat am vergangenen Sonntag, 17. November 2019, mit 78 Prozent Ja gesagt zum Projektierungskredit für die Dreifachturnhalle mit Lernschwimmbecken im Feld. Die IG «Halle für Alle» ist sich bewusst, dass sie jetzt am Ball bleiben und klar kommunizieren muss.

Im Vorfeld hatte die IRS (Interessengesellschaft Richterswiler Sportvereine) am 23. Oktober zur Informationsveranstaltung im Schulhaus Feld geladen, um über die neusten Entwicklungen bezüglich der «Halle für Alle» und der Dringlichkeit eines Baus ebendieser aufmerksam zu machen. Die Vertreter von zehn Vereinen sowie zahlreiche Interessierte waren vor Ort, um sich über das Projekt genauer zu informieren. Weiter hat die IG «Halle für Alle» am Herbstmarkt für die Dreifachturnhalle geworben, stand Interessierten Rede und Antwort, um der Bevölkerung das Anliegen und die Notwendigkeit des Neubaus zu erläutern. Denn der Abstimmungszettel musste noch nicht abgegeben werden, noch war Zeit Meinungen zu stärken oder zu ändern.

Am vergangenen Abstimmungssonntag ging es um den Projektierungskredit von 1,45 Millionen Franken. Diesem hat die Richterswiler Bevölkerung mit 78 Prozent zugestimmt. Und dies bei einer Stimmbeteiligung von über 40 Prozent, was für einen Urnengang mit nur zwei Geschäften sehr gut ist.

Freude ganz und gar

Entsprechend gross ist die Freude bei den Verantwortlichen, der IG HfA, Gemeinde und den Vereinen und wird als sensationelles Zeichen der Solidarität wahrgenommen. «Das Stimmvolk hat erkannt, dass wir als Gemeinde gewachsen sind und deshalb mehr Platz brauchen für den Sport. Und offenbar betätigen sich auch mehr Menschen sportlich», sagt Gemeindepräsident Marcel Tanner dazu. Genau aus diesem Grund brauche es mehr Infrastruktur dafür. Und weiter: «Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat; ich habe nicht mit einer so eindeutigen Zusage gerechnet, freue mich deshalb aber umso mehr.»

Hans Jörg Huber, Präsident IG «Halle für Alle» freut sich vor allem für die Jugend und die Arbeit, welche in den Vereinen geleistet wird. «Es ist ein Hammerresultat, ein starkes Zeichen für den Sport in Richterswil-Samstagern.»

Am Ball bleiben

Im weiteren Verlauf wird es wichtig sein, dass die IG das Projekt mitgestalten und ihre Ideen einbringen kann. Beispielsweise sollen beim Hallenbad die Vereine, welche das Becken ebenfalls benutzen, soweit mitreden können, dass es nach Möglichkeit wettkampftauglich gebaut werden kann. «Die nächste grosse Hürde wird die Abstimmung für den Objektkredit sein und bis dahin müssen wir Vereine und Bevölkerung regelmässig informieren», erklärt Huber weiter. «Den Schwung des guten Resultates dieser aktuellen Abstimmung wollen wir so mitnehmen.»

Die Frage, wo die Kinder während der Bauzeit schwimmen lernen werden, treibt viele Eltern um und dazu erklärt Hans Jörg Huber, dass sie sich dieser Aufgabe durchaus bewusst sind. 

Um konkrete Lösungen anzubieten, sei es aber noch zu früh. Auch wurden Stimmen aus der Bevölkerung laut, welche sich Sorgen um die Finanzierung der anstehenden Projekte machen; etwa, dass das Alterszentrum Wisli zurückstehen muss, wenn die Dreifachturnhalle angenommen ist. Diese Projekte werden im Voraus rechtzeitig budgetiert und zeitlich nicht beieinanderliegen, erklärte der IG-Präsident. 

IG «Halle für alle» gegründet

Urs Kirner, einer der Initiatoren der Einzelinitiative, steht voll und ganz hinter dem Projekt, hat sich aber von der vordersten Front zurückgezogen. «Ich habe zusammen mit Urs Weiss den Stein ins Rollen gebracht. Jetzt muss sich das Projekt auf breitere Schultern abstützen und mit der Gründung der Interessengemeinschaft «Halle für Alle» hat sich ein innerer Kreis gebildet, der sich nun um sämtliche weiteren Belange kümmert.» Besagte IG wurde 2016 gegründet, der Bedarf daran bestand aber schon länger.

Dass die IG eine Persönlichkeit wie Hans Jörg Huber für den Präsidentensitz gewinnen konnten, bezeichnet Kirner als grossen Glücksfall. Als ehemaliger Turnverein- und Gemeindepräsident ist er den meisten Dorfbewohnern bekannt, was eine gewisse Vertrautheit erzeugt. «Ich war in der IRS verantwortlich für das «Gesak» (Gemeindesportanlagen-Konzept) und habe dies auch im Gemeinderat soweit möglich vorangetrieben. Jetzt könnte zum ersten Mal ein Teil der gewünschten Sportanlagen verwirklicht werden. Im «Gesak» war die Halle zwar im Burgmoos vorgesehen, aber auf dem Schulareal macht sie vor allem für die Nutzung am Tag deutlich mehr Sinn und ist trotzdem nahe genug am Burgmoos, dass Synergien genutzt werden können», führt Huber aus.

Als am 15. März 2018 Ja gesagt wurde zur Machbarkeitsstudie, wies das Stimmvolk vorerst in die erhoffte Richtung. An der Gemeindeversammlung vom 6. Juni 2019 wurde die Weiterverfolgung der «Variante 3» (es wurden 4 Varianten ausgearbeitet mit unterschiedlichem Ausbau und entsprechenden Kosten) beschlossen. Dass am vergangenen Wochenende dem Projektierungskredit zugestimmt wird, das wurde von den Verantwortlichen zwar vermutet, Gewissheit brachte aber erst der Sonntagnachmittag. Marcel Tanner: «Ich freue mich, das Projekt jetzt weiter auszuarbeiten.» (rb)

www.halle-richterswil.ch

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