Der Herbst zeigt sich am 40-Jahre-Jubiläum des Elternvereins Richterswil-Samstagern (EVRS) von seiner schönsten Seite. Die Sonne strahlt und vor dem Haaggeri-Saal in Samstagern stehen die Tische bereit. Die Bastelstation ist startklar und der Ballonkünstler geniesst noch die Ruhe vor dem Sturm. Viele Helfer warten auf ihren Einsatz hinter der Essenstheke, beim Wasserpistolenspiel und bei den Schmink- und Tattootischen.
Etwas ruhig ist es schon, an so einem Prachtstag beim grossen Anlass des EVRS mit dem Motto «Die Monster sind los». Wollen sie doch ihre Vergangenheit würdigen und ihre Neuausrichtung gebührend feiern. Nebst den Helfern sind auf den ersten Blick nicht viele Leute da. Vereinzelt sitzen sie an den langen Bänken, trinken einen Kaffee und geniessen die Sonne.
Doch dann dringt die Musik des Kinderliedmachers Andrew Bond durch die geschlossenen Türen des Saals ins Foyer und die Stimmen von gefühlten tausend Kinder singen die bekannten Lieder lauthals nach. Der Saal ist voll – es machen alle mit. Bond bringt das Publikum immer noch zum toben und kaum ist das letzte Lied vorbei, strömen alle aus dem Saal, der Tisch zum CD-Verkauf wird gestürmt. Die Monster sind los!
Nun stehen alle Schlange. Der Ballonkünstler dreht eine Ballonfigur nach der anderen, hungrige Festbesucher warten geduldig auf Leckeres vom Büffet: Hotdogs, Burgers, Pommes, Pulled Pork Burger oder knackigen Salat; die Make-up- und Tattoo-Artisten haben alle Hände voll zu tun. Es wird fleissig gebastelt, Monster werden gejagt und gezählt, in der Hoffnung, am Schluss noch einen Preis zu gewinnen. Die Stimmung ist genau so heiter wie das Wetter.
Angefangen hat alles vor 40 Jahren, nachdem Esther Hasler mit ihrem Mann nach einem längeren Aufenthalt aus den Vereinigten Staaten zurück in die Schweiz zog. Mit im Gepäck war die Idee eines Bindeglieds zwischen Schulen und Familien, um Kontakt, Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den beiden zu ermöglichen.
Aufgabe als Vermittler
«Es war schon nicht so einfach, am Anfang,» so Frau Hasler. «Die Idee war noch fremd.» Doch die Haslers gründeten mit dem befreundeten Ehepaar Schalcher den EVRS und mit dem ersten gemeinsamen Projekt Tössplatz mit anschliessendem Fest hatte der Verein seinen Platz neben Schule und Gemeinde gefunden. Lange war der EVRS ein wichtiger Kontaktpunkt zwischen Familien und Schule.
Die Bedürfnisse der Familien haben sich in den letzten 40 Jahren nun stark verändert. Das Freizeitangebot in der Region ist vielfältiger geworden, der Elternrat (auch bekannt als Elternmitwirkung) hat die Rolle des Vermittlers zwischen Eltern und Schule übernommen, erzählt Vorstandsmitglied Mirjam Trachsel. Als reiner Eventorganisator und Freizeitgruppe ist der EVRS etwas unsichtbar geworden.
Austauschen, Informieren, Integrieren und Unterstützen – das sind die vier Pfeiler, die sich der Elternverein zum neuen Leitbild gesetzt hat. Dies zeigt sich nicht nur mit der neuen Website (www.evrs.ch), sondern auch im Angebot. «Es hat diese Neuausrichtung gebraucht,» so Vereinspräsidentin Daniela Caviezel. «Wir wollen wieder gesehen werden».
Nebst dem Nachhilfeangebot für Schüler, welches noch rege genutzt wird, organisiert der EVRS gemeinsam mit dem Elternrat zweimal jährlich einen Vortrag zu erziehungsrelevanten Themen. Die ELKIDS widmen sich den Kleinsten, organisieren monatliche Events wie die Kinderdisco oder einen Besuch beim Bauernhof. Und dann noch das Thema, welches dem EVRS noch sehr am Herzen liegt: «Wir wollen beim Sozialen ansetzen,» sagt Frau Caviezel. Familien in den Asylunterkünften bekommen von der Gemeinde Unterstützung. «Unser Angebot ist für alle, die ausserhalb dieses Rahmens Hilfe brauchen.»
Der EVRS hat zwar ein Projekt gestartet, um Alleinerziehende und Sozialhilfeempfänger zu unterstützen. Der Aufruf, gebrauchte aber noch gut erhaltene Kleider, Möbel, Spiele usw. für Bedürftige zu sammeln kam bei vielen sehr gut an. Es gab verschiedene Anläufe mit der Gemeinde einen Weg zu finden, um die Waren an die richtigen Leute zu bringen, «aber es gestaltet sich sehr schwierig», so Caviezel.
Die Leute wollen zwar helfen, doch seien die Hemmungen der Hilfesuchenden noch gross. «Da müssen wir noch über die Bücher gehen und einen Weg finden». Aufgeben will der EVRS das Projekt auf keinen Fall.
Inzwischen geht das Programm weiter – im Saal hält eine Geschichtenerzählerin eine Schar Kinder in ihrem Bann, draussen läuft das Rennen mit den zu Monstertrucks umfunktionieren Bobbycars und die Kinder der «Richti Voices» bereiten sich auf ihren Auftritt vor. Die geballte Ladung positiver Energie und die Leidenschaft, die in die Vorbereitung und Durchführung dieses Festes gesteckt wurde, lässt keine Zweifel offen, dass das soziale Projekt auch wie gewünscht bald zu Stande kommt.
«Es ist ja jetzt gut gekommen», lacht Frau Hasler. «Wir sind froh. Es ist schön zu sehen, wie es weitergeht.» (af)
Der Herbst zeigt sich am 40-Jahre-Jubiläum des Elternvereins Richterswil-Samstagern (EVRS) von seiner schönsten Seite. Die Sonne strahlt und vor dem Haaggeri-Saal in Samstagern stehen die Tische bereit. Die Bastelstation ist startklar und der Ballonkünstler geniesst noch die Ruhe vor dem Sturm. Viele Helfer warten auf ihren Einsatz hinter der Essenstheke, beim Wasserpistolenspiel und bei den Schmink- und Tattootischen.
Etwas ruhig ist es schon, an so einem Prachtstag beim grossen Anlass des EVRS mit dem Motto «Die Monster sind los». Wollen sie doch ihre Vergangenheit würdigen und ihre Neuausrichtung gebührend feiern. Nebst den Helfern sind auf den ersten Blick nicht viele Leute da. Vereinzelt sitzen sie an den langen Bänken, trinken einen Kaffee und geniessen die Sonne.
Doch dann dringt die Musik des Kinderliedmachers Andrew Bond durch die geschlossenen Türen des Saals ins Foyer und die Stimmen von gefühlten tausend Kinder singen die bekannten Lieder lauthals nach. Der Saal ist voll – es machen alle mit. Bond bringt das Publikum immer noch zum toben und kaum ist das letzte Lied vorbei, strömen alle aus dem Saal, der Tisch zum CD-Verkauf wird gestürmt. Die Monster sind los!
Nun stehen alle Schlange. Der Ballonkünstler dreht eine Ballonfigur nach der anderen, hungrige Festbesucher warten geduldig auf Leckeres vom Büffet: Hotdogs, Burgers, Pommes, Pulled Pork Burger oder knackigen Salat; die Make-up- und Tattoo-Artisten haben alle Hände voll zu tun. Es wird fleissig gebastelt, Monster werden gejagt und gezählt, in der Hoffnung, am Schluss noch einen Preis zu gewinnen. Die Stimmung ist genau so heiter wie das Wetter.
Angefangen hat alles vor 40 Jahren, nachdem Esther Hasler mit ihrem Mann nach einem längeren Aufenthalt aus den Vereinigten Staaten zurück in die Schweiz zog. Mit im Gepäck war die Idee eines Bindeglieds zwischen Schulen und Familien, um Kontakt, Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den beiden zu ermöglichen.
Aufgabe als Vermittler
«Es war schon nicht so einfach, am Anfang,» so Frau Hasler. «Die Idee war noch fremd.» Doch die Haslers gründeten mit dem befreundeten Ehepaar Schalcher den EVRS und mit dem ersten gemeinsamen Projekt Tössplatz mit anschliessendem Fest hatte der Verein seinen Platz neben Schule und Gemeinde gefunden. Lange war der EVRS ein wichtiger Kontaktpunkt zwischen Familien und Schule.
Die Bedürfnisse der Familien haben sich in den letzten 40 Jahren nun stark verändert. Das Freizeitangebot in der Region ist vielfältiger geworden, der Elternrat (auch bekannt als Elternmitwirkung) hat die Rolle des Vermittlers zwischen Eltern und Schule übernommen, erzählt Vorstandsmitglied Mirjam Trachsel. Als reiner Eventorganisator und Freizeitgruppe ist der EVRS etwas unsichtbar geworden.
Austauschen, Informieren, Integrieren und Unterstützen – das sind die vier Pfeiler, die sich der Elternverein zum neuen Leitbild gesetzt hat. Dies zeigt sich nicht nur mit der neuen Website (www.evrs.ch), sondern auch im Angebot. «Es hat diese Neuausrichtung gebraucht,» so Vereinspräsidentin Daniela Caviezel. «Wir wollen wieder gesehen werden».
Nebst dem Nachhilfeangebot für Schüler, welches noch rege genutzt wird, organisiert der EVRS gemeinsam mit dem Elternrat zweimal jährlich einen Vortrag zu erziehungsrelevanten Themen. Die ELKIDS widmen sich den Kleinsten, organisieren monatliche Events wie die Kinderdisco oder einen Besuch beim Bauernhof. Und dann noch das Thema, welches dem EVRS noch sehr am Herzen liegt: «Wir wollen beim Sozialen ansetzen,» sagt Frau Caviezel. Familien in den Asylunterkünften bekommen von der Gemeinde Unterstützung. «Unser Angebot ist für alle, die ausserhalb dieses Rahmens Hilfe brauchen.»
Der EVRS hat zwar ein Projekt gestartet, um Alleinerziehende und Sozialhilfeempfänger zu unterstützen. Der Aufruf, gebrauchte aber noch gut erhaltene Kleider, Möbel, Spiele usw. für Bedürftige zu sammeln kam bei vielen sehr gut an. Es gab verschiedene Anläufe mit der Gemeinde einen Weg zu finden, um die Waren an die richtigen Leute zu bringen, «aber es gestaltet sich sehr schwierig», so Caviezel.
Die Leute wollen zwar helfen, doch seien die Hemmungen der Hilfesuchenden noch gross. «Da müssen wir noch über die Bücher gehen und einen Weg finden». Aufgeben will der EVRS das Projekt auf keinen Fall.
Inzwischen geht das Programm weiter – im Saal hält eine Geschichtenerzählerin eine Schar Kinder in ihrem Bann, draussen läuft das Rennen mit den zu Monstertrucks umfunktionieren Bobbycars und die Kinder der «Richti Voices» bereiten sich auf ihren Auftritt vor. Die geballte Ladung positiver Energie und die Leidenschaft, die in die Vorbereitung und Durchführung dieses Festes gesteckt wurde, lässt keine Zweifel offen, dass das soziale Projekt auch wie gewünscht bald zu Stande kommt.
«Es ist ja jetzt gut gekommen», lacht Frau Hasler. «Wir sind froh. Es ist schön zu sehen, wie es weitergeht.» (af)