Eigentlich weiss man es ja: es ist ein Privileg, am Zürichsee leben zu dürfen. Doch oft wird übersehen, wie vielfältig und wertvoll die Erholungslandschaft ist, die sich direkt vor der Haustüre befindet. Um dieses Verständnis wieder zu stärken, hat der Verein Zürichsee Landschaftsschutz (ZSL) das Projekt «Erholungs-Landschaft Zürichsee» lanciert, in dem das Gebiet Wädenswil/Au einer von acht Schwerpunkten bildet.
Der ZSL-Verein hat zusammen mit der Stadt Wädenswil, vertreten durch Stadtrat Heini Hauser, die Bevölkerung Mitte September zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung eingeladen, der zahlreich Folge geleistet wurde. ZSL-Vereinspräsident Thomas Isler und Projektleiter Joachim Kleiner haben dort wichtige Informationen über eine Studie zum «Biodiversitäts-Hotspot Halbinsel Au» vorgestellt.
Aus der umfangreichen Studie der Hochschule für Technik in Rapperswil (HSR)/Institut für Landschaftsschutz und Freiraum (ILF) wurden vom Planungsbüro «quadra GmbH» Endwicklungsideen ausgearbeitet, um den Landschaftsraum aus seinen eigenen hohen Qualitäten heraus zu weiter zu entwickeln und ein sich ergänzendes Zusammenspiel von Naherholung, Land- und Forstwirtschaft und Ökologie erreichen zu können.
Schützenswertes Erholungsgebiet
Es ist ein sehr vielfältiges Gebiet: Die Flachufer und -moore sowie die Verlandungsbereiche zwischen Bahnlinie und Au-Hügel sind von diversen Pflanzengesellschaften mit sehr seltenen Pflanzenarten besiedelt, sind von nationaler Bedeutung und stehen unter kantonalem Schutz. Die südexponierten Hänge des Au-Hügels mit Blumenwiesen, Reben, Hochstamm-Obstbäumen und auch der bewaldete nördliche Teil tragen zur grossen Biodiversität auf der Halbinsel Au bei.
Ein zweiter Schwerpunkt der Studie bildete das Gebiet der südlich der Seestrasse gelegenen Kulturlandschaft von Au Richtung Wädenswil, in der es neben vielen Siedlungs- und Gewerbebauten noch Bauernbetriebe mit traditionellen Hochstamm-Obstbäumen und biologischem Anbau gibt. Dort werden Hofläden betrieben, und im Rahmen von Landschafts-Entwicklungskonzepten wurden Waldränder aufgewertet, blütenreiche Wiesen belassen und Hecken angepflanzt, welche für die Gliederung der Landschaft und die Tierwelt sehr wertvoll sind.
Nützenswertes Erholungsgebiet
Diese Landschaft ist auch für die Wohnbevölkerung sehr wichtig, denn es ist ein perfektes Erholungsgebiet direkt vor der Haustüre. Eines der Ziele des ZSL und der Stadt Wädenswil ist es denn auch, diese Siedlungsränder aufzuwerten. Doch es bestehen auch Probleme, beispielsweise mit dem Rückgang seltener Vogelarten und einheimischer Pflanzen. Hauptsächlich wird jedoch auf die schlechte Erreichbarkeit der Erholungsgebiete von den Siedlungsräumen her hingewiesen. So verhindern die Seestrasse und die Bahnlinie einen einfachen Zugang zum Au-Seeli und zum ganzen naturnahen Gebiet der Halbinsel Au. Ausserdem ist der Lärmpegel durch Strassen- und Schienenverkehr enorm hoch.
Der Verein ZSL versucht einerseits mit Informationsanlässen, öffentliche Diskussionen anzuregen, um der Bevölkerung einen achtsamen Umgang mit den landschaftlichen Schätzen der nächsten Umgebung aufzuzeigen, bei dem Nutzung und Schutz gleichermassen berücksichtigt werden. Anderseits steht der Verein in regem Austausch mit den Bewirtschaftern dieser Landschaft, mit anderen Natur- und Landschaftsschutz-Organisationen und vor allem auch mit politischen Vertretern. Bei der Stadt Wädenswil ist dies Stadtrat Heini Hauser, der an der Informationsveranstaltung Mitte September das grundsätzliche Interesse der Stadt zur Mitwirkung bei diesen Entwicklungsarbeiten signalisiert hat.
Die weiteren Schritte
Diese positive Rückmeldung seitens der Stadt Wädenswil ist für eine Weiterenwicklung und Verwirklichung eines solch umfassenden Projektes sehr wichtig, damit die Interessen aller Beteiligter bestmöglich berücksichtigt werden können.
Aktuell haben sich der ZSL und die Stadt Wädenswil auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt und die Projektführung für die nächsten zwei Jahre dem ZSL übergeben. Im Laufe dieses Herbstes ist geplant, unter Mitwirkung von Interessengruppen bereits zwei konkrete Projektteile auszuarbeiten, möglichst zur Umsetzung im nächsten und übernächsten Jahr. Die Interessengruppen werden in nächster Zeit vom ZSL angesprochen, um allen Menschen der Region das faszinierende Erlebnis vor der Haustüre, am und um den See, geprägt durch Wasser und Fernsicht, zu erhalten. (kl.)
Eigentlich weiss man es ja: es ist ein Privileg, am Zürichsee leben zu dürfen. Doch oft wird übersehen, wie vielfältig und wertvoll die Erholungslandschaft ist, die sich direkt vor der Haustüre befindet. Um dieses Verständnis wieder zu stärken, hat der Verein Zürichsee Landschaftsschutz (ZSL) das Projekt «Erholungs-Landschaft Zürichsee» lanciert, in dem das Gebiet Wädenswil/Au einer von acht Schwerpunkten bildet.
Der ZSL-Verein hat zusammen mit der Stadt Wädenswil, vertreten durch Stadtrat Heini Hauser, die Bevölkerung Mitte September zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung eingeladen, der zahlreich Folge geleistet wurde. ZSL-Vereinspräsident Thomas Isler und Projektleiter Joachim Kleiner haben dort wichtige Informationen über eine Studie zum «Biodiversitäts-Hotspot Halbinsel Au» vorgestellt.
Aus der umfangreichen Studie der Hochschule für Technik in Rapperswil (HSR)/Institut für Landschaftsschutz und Freiraum (ILF) wurden vom Planungsbüro «quadra GmbH» Endwicklungsideen ausgearbeitet, um den Landschaftsraum aus seinen eigenen hohen Qualitäten heraus zu weiter zu entwickeln und ein sich ergänzendes Zusammenspiel von Naherholung, Land- und Forstwirtschaft und Ökologie erreichen zu können.
Schützenswertes Erholungsgebiet
Es ist ein sehr vielfältiges Gebiet: Die Flachufer und -moore sowie die Verlandungsbereiche zwischen Bahnlinie und Au-Hügel sind von diversen Pflanzengesellschaften mit sehr seltenen Pflanzenarten besiedelt, sind von nationaler Bedeutung und stehen unter kantonalem Schutz. Die südexponierten Hänge des Au-Hügels mit Blumenwiesen, Reben, Hochstamm-Obstbäumen und auch der bewaldete nördliche Teil tragen zur grossen Biodiversität auf der Halbinsel Au bei.
Ein zweiter Schwerpunkt der Studie bildete das Gebiet der südlich der Seestrasse gelegenen Kulturlandschaft von Au Richtung Wädenswil, in der es neben vielen Siedlungs- und Gewerbebauten noch Bauernbetriebe mit traditionellen Hochstamm-Obstbäumen und biologischem Anbau gibt. Dort werden Hofläden betrieben, und im Rahmen von Landschafts-Entwicklungskonzepten wurden Waldränder aufgewertet, blütenreiche Wiesen belassen und Hecken angepflanzt, welche für die Gliederung der Landschaft und die Tierwelt sehr wertvoll sind.
Nützenswertes Erholungsgebiet
Diese Landschaft ist auch für die Wohnbevölkerung sehr wichtig, denn es ist ein perfektes Erholungsgebiet direkt vor der Haustüre. Eines der Ziele des ZSL und der Stadt Wädenswil ist es denn auch, diese Siedlungsränder aufzuwerten. Doch es bestehen auch Probleme, beispielsweise mit dem Rückgang seltener Vogelarten und einheimischer Pflanzen. Hauptsächlich wird jedoch auf die schlechte Erreichbarkeit der Erholungsgebiete von den Siedlungsräumen her hingewiesen. So verhindern die Seestrasse und die Bahnlinie einen einfachen Zugang zum Au-Seeli und zum ganzen naturnahen Gebiet der Halbinsel Au. Ausserdem ist der Lärmpegel durch Strassen- und Schienenverkehr enorm hoch.
Der Verein ZSL versucht einerseits mit Informationsanlässen, öffentliche Diskussionen anzuregen, um der Bevölkerung einen achtsamen Umgang mit den landschaftlichen Schätzen der nächsten Umgebung aufzuzeigen, bei dem Nutzung und Schutz gleichermassen berücksichtigt werden. Anderseits steht der Verein in regem Austausch mit den Bewirtschaftern dieser Landschaft, mit anderen Natur- und Landschaftsschutz-Organisationen und vor allem auch mit politischen Vertretern. Bei der Stadt Wädenswil ist dies Stadtrat Heini Hauser, der an der Informationsveranstaltung Mitte September das grundsätzliche Interesse der Stadt zur Mitwirkung bei diesen Entwicklungsarbeiten signalisiert hat.
Die weiteren Schritte
Diese positive Rückmeldung seitens der Stadt Wädenswil ist für eine Weiterenwicklung und Verwirklichung eines solch umfassenden Projektes sehr wichtig, damit die Interessen aller Beteiligter bestmöglich berücksichtigt werden können.
Aktuell haben sich der ZSL und die Stadt Wädenswil auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt und die Projektführung für die nächsten zwei Jahre dem ZSL übergeben. Im Laufe dieses Herbstes ist geplant, unter Mitwirkung von Interessengruppen bereits zwei konkrete Projektteile auszuarbeiten, möglichst zur Umsetzung im nächsten und übernächsten Jahr. Die Interessengruppen werden in nächster Zeit vom ZSL angesprochen, um allen Menschen der Region das faszinierende Erlebnis vor der Haustüre, am und um den See, geprägt durch Wasser und Fernsicht, zu erhalten. (kl.)