Am Montag, 25. März, lud der Verkehrsverein Wädenswil zu seiner jährlichen Generalversammlung ein. Musikalisch begrüsst – und später auch verabschiedet – wurden die zahlreichen Besucher von der Ländlerkapelle Raphael Fuchs & Co.
«Je mehr Erfolg man hat, umso mehr Neider hat man» – so begann VVW-Präsident Paul Bossert seinen mit Rundumschlägen gespickten Jahresbericht. So musste sich das vereinseigene Organ «Wädi-Info» nicht nur intern neu aufstellen, es hatte mit dem Gemeindezusammenschluss auch eine grosse Herausforderung zu bewältigen. So hatte es «hart zu kämpfen», auch gegen Gratiszeitungen, Magazine und Werbeblätter, die gemäss Bossert zum Teil mit Dumpingpreisen operieren würden. Wie alle Jahre flatterte ab Ende Mai der Fahnenhimmel über der Zugerstrasse – Ausnahme war das Jahr 2017, als die Zugerstrasse saniert wurde. So wunderte sich der VVW-Präsident über die Anfrage der regionalen Tagespresse an die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr, «was in Wädenswil los ist, dass die Stadt beflaggt sei». Da sogar der Stadtschreiber keine Antwort wusste, sei die Anfrage an den Verkehrsverein weitergeleitet worden. «Da bleibt nur Kopfschütteln und ein grosses Fragezeichen», meinte Bossert dazu und setzte noch eins drauf: «Kommentar überflüssig, ja beschämend für diese Personen.» Am 1. Juli empfing der VVW zusammen mit der Harmonie und zahlreichen Besuchern die Tambouren, die vom in Bulle abgehalten «Eidgenössischen» anreisten. Hier muste der Präsident feststellen, dass entweder die Vereine mit eigener Fahne immer weniger würden – oder nicht erscheinen. Der VVW sei jedoch bestrebt, diese Tradition möglichst lange beizubehalten. Der 1. August wurde wiederum auf dem Seeplatz und in gewohntem Rahmen abgehalten. Wiederum beschämend findet es Bossert, dass für die erfolgreiche Chilbi 2017, die mit einem Gewinn von CHF 11 625.75 abschloss und davon die Hälfte an die Stadt abzuliefern ist, kein Dank von der Stadt eingetroffen sei – weder mündlich noch schriftlich. «Wenn ein Verein erfolgreich ist, nimmt man das offenbar als eine Selbstverständlichkeit an. Kommentar auch da: überflüssig.» Auf die Chilbi 2018 zurückblickend, konnte er einen guten Mix aus neuen – allen voran das «Chaos-Pendel» – und älteren Fahrgeschäften sowie den Vereinsbeizen vermelden. Dank des in Wädenswil traditionell gut besuchten Chilbimontags konnten die Schausteller den verregneten Samstag wettmachen. Wegen des nasskalten Wetters musste für das Marronifäscht – dem traditionellen Empfang für den Marroni-Toni aus dem Bleniotal – ein grösseres Zelt und auch eine Heizung organisiert werden. Trotzdem sei die Stimmung gut gewesen. Jedoch resultierte eine rote Zahl in der Abrechnung. «Ein schlechtes Jahr muss man in einem guten Jahr tragen», meinte Bossert und versprach, den Empfang auch weiterhin durchzuführen.
Der «Silvester am See» fiel ins Wasser, da die Infrastruktur wegen der fehlenden Eisbahn fehlte. Der VVW habe daher der Stadtverwaltung den Vorschlag für einen Apéro vor dem Stadthaus gemacht, der zuerst auch gut aufgenommen worden sei. «Doch plötzlich kehrte der Wind» und die Stadt habe ihr Einverständnis verweigert mit der Begründung, einen eigenen Neujahrsempfang am 2. Januar durchzuführen. Zudem hätte der VVW der Stadt gerne die drei Gemeindefahnen geschenkt, um etwas Fröhlichkeit und ein «Willkommen» zu vermitteln – aber auch dies sei abgelehnt worden. «In vielen Gemeinden und Städten sind die Verwaltungshäuser beflaggt und mit Blumenschmuck versehen. Nur in Wädenswil will man das offensichtlich nicht», führte Bossert dazu aus.
Der VVW sagte in der Folge der Stadtverwaltung zu, zusammen mit dem QV Au, am Neujahrsempfang am 2. Januar mitzuhelfen. Plötzlich seien sie für diesen Anlass in den Protokollen als Organisator aufgeführt gewesen, was der VVW wiederum postwendend beanstanden musste. Weitere Organisationsmängel seitens Stadt wurden aufgeführt, und so musste der VVW-Präsident konstatieren: «So kam es wie es kommen musste, der Anlass wurde von über 600 Personen besucht und es fehlte eine Helfermannschaft. Und so war es, dass die Helfer vom Verkehrsverein und vom Quartierverein Au einspringen mussten, um Risotto zu schöpfen und beim Ab- und Aufräumen zu helfen, obwohl wir eigentlich nur für den Getränkebereich zuständig gewesen wären.» Dieses Vorkommnis verleitete Bossert zur Aussage: «Organisation ist halt nicht jedem in die Wiege gelegt – aber für ein Stadtratsmandat reicht es offenbar allemal».
Die Ruhebänke des Vereins würden immer mehr mit Sprayereien verunstaltet, namentlich der «FCZ-Chaoten» und «Schwachköpfen, die mit ihrer Freizeit nichts anzufangen wüssten», fand der VVW-Präsident auch diesbezüglich klare Worte. Freude hatte Bossert an der gutbesuchten Infowand im «Kafisatz», und schliesslich dankte der Präsident auch seinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand.
Mit Applaus wurde der interessante Jahresbericht von der Versammlung abgenommen.
Trotz aller Widerwärtigkeiten im Vereinsjahr schloss das Vereinsjahr mit einem Überschuss von CHF 4949.36, so dass der Inhalt der Vereinsschatulle auf CHF 169 278.16 wuchs. Rechnung 2018 und Budget 2019 wurden einstimmig genehmigt.
Verabschiedet aus dem Vorstand wurden Birgit Camenisch, sie arbeitete seit März 2009 im Gremium mit, sowie Jürg Frey, der seit März 2007 im Vorstand mitarbeitete. Beide erhielten aus den Händen des Präsidenten ein Präsent. Auch in der Chilbikommission gab es Rücktritte: Beat Locher, für die Logistik zuständig, sowie Platzmeister Daniel Schreiber stehen nicht mehr zur Verfügung. Der Verkehrsverein hat im vergangenen Vereinsjahr 16 neue Mitglieder hinzugewonnen, musste sich aber vom Quartierverein Gulmenmatt verabschieden, der sich nach 42 Jahren aufgelöst hat.
Mit Verlesen des Jahresprogramms schloss der offizielle Teil der Versammlung, mit dem Imbiss begann der gemütliche Teil. (stb)
Im Bild: VVW-Präsident Paul Bossert
Am Montag, 25. März, lud der Verkehrsverein Wädenswil zu seiner jährlichen Generalversammlung ein. Musikalisch begrüsst – und später auch verabschiedet – wurden die zahlreichen Besucher von der Ländlerkapelle Raphael Fuchs & Co.
«Je mehr Erfolg man hat, umso mehr Neider hat man» – so begann VVW-Präsident Paul Bossert seinen mit Rundumschlägen gespickten Jahresbericht. So musste sich das vereinseigene Organ «Wädi-Info» nicht nur intern neu aufstellen, es hatte mit dem Gemeindezusammenschluss auch eine grosse Herausforderung zu bewältigen. So hatte es «hart zu kämpfen», auch gegen Gratiszeitungen, Magazine und Werbeblätter, die gemäss Bossert zum Teil mit Dumpingpreisen operieren würden. Wie alle Jahre flatterte ab Ende Mai der Fahnenhimmel über der Zugerstrasse – Ausnahme war das Jahr 2017, als die Zugerstrasse saniert wurde. So wunderte sich der VVW-Präsident über die Anfrage der regionalen Tagespresse an die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr, «was in Wädenswil los ist, dass die Stadt beflaggt sei». Da sogar der Stadtschreiber keine Antwort wusste, sei die Anfrage an den Verkehrsverein weitergeleitet worden. «Da bleibt nur Kopfschütteln und ein grosses Fragezeichen», meinte Bossert dazu und setzte noch eins drauf: «Kommentar überflüssig, ja beschämend für diese Personen.» Am 1. Juli empfing der VVW zusammen mit der Harmonie und zahlreichen Besuchern die Tambouren, die vom in Bulle abgehalten «Eidgenössischen» anreisten. Hier muste der Präsident feststellen, dass entweder die Vereine mit eigener Fahne immer weniger würden – oder nicht erscheinen. Der VVW sei jedoch bestrebt, diese Tradition möglichst lange beizubehalten. Der 1. August wurde wiederum auf dem Seeplatz und in gewohntem Rahmen abgehalten. Wiederum beschämend findet es Bossert, dass für die erfolgreiche Chilbi 2017, die mit einem Gewinn von CHF 11 625.75 abschloss und davon die Hälfte an die Stadt abzuliefern ist, kein Dank von der Stadt eingetroffen sei – weder mündlich noch schriftlich. «Wenn ein Verein erfolgreich ist, nimmt man das offenbar als eine Selbstverständlichkeit an. Kommentar auch da: überflüssig.» Auf die Chilbi 2018 zurückblickend, konnte er einen guten Mix aus neuen – allen voran das «Chaos-Pendel» – und älteren Fahrgeschäften sowie den Vereinsbeizen vermelden. Dank des in Wädenswil traditionell gut besuchten Chilbimontags konnten die Schausteller den verregneten Samstag wettmachen. Wegen des nasskalten Wetters musste für das Marronifäscht – dem traditionellen Empfang für den Marroni-Toni aus dem Bleniotal – ein grösseres Zelt und auch eine Heizung organisiert werden. Trotzdem sei die Stimmung gut gewesen. Jedoch resultierte eine rote Zahl in der Abrechnung. «Ein schlechtes Jahr muss man in einem guten Jahr tragen», meinte Bossert und versprach, den Empfang auch weiterhin durchzuführen.
Der «Silvester am See» fiel ins Wasser, da die Infrastruktur wegen der fehlenden Eisbahn fehlte. Der VVW habe daher der Stadtverwaltung den Vorschlag für einen Apéro vor dem Stadthaus gemacht, der zuerst auch gut aufgenommen worden sei. «Doch plötzlich kehrte der Wind» und die Stadt habe ihr Einverständnis verweigert mit der Begründung, einen eigenen Neujahrsempfang am 2. Januar durchzuführen. Zudem hätte der VVW der Stadt gerne die drei Gemeindefahnen geschenkt, um etwas Fröhlichkeit und ein «Willkommen» zu vermitteln – aber auch dies sei abgelehnt worden. «In vielen Gemeinden und Städten sind die Verwaltungshäuser beflaggt und mit Blumenschmuck versehen. Nur in Wädenswil will man das offensichtlich nicht», führte Bossert dazu aus.
Der VVW sagte in der Folge der Stadtverwaltung zu, zusammen mit dem QV Au, am Neujahrsempfang am 2. Januar mitzuhelfen. Plötzlich seien sie für diesen Anlass in den Protokollen als Organisator aufgeführt gewesen, was der VVW wiederum postwendend beanstanden musste. Weitere Organisationsmängel seitens Stadt wurden aufgeführt, und so musste der VVW-Präsident konstatieren: «So kam es wie es kommen musste, der Anlass wurde von über 600 Personen besucht und es fehlte eine Helfermannschaft. Und so war es, dass die Helfer vom Verkehrsverein und vom Quartierverein Au einspringen mussten, um Risotto zu schöpfen und beim Ab- und Aufräumen zu helfen, obwohl wir eigentlich nur für den Getränkebereich zuständig gewesen wären.» Dieses Vorkommnis verleitete Bossert zur Aussage: «Organisation ist halt nicht jedem in die Wiege gelegt – aber für ein Stadtratsmandat reicht es offenbar allemal».
Die Ruhebänke des Vereins würden immer mehr mit Sprayereien verunstaltet, namentlich der «FCZ-Chaoten» und «Schwachköpfen, die mit ihrer Freizeit nichts anzufangen wüssten», fand der VVW-Präsident auch diesbezüglich klare Worte. Freude hatte Bossert an der gutbesuchten Infowand im «Kafisatz», und schliesslich dankte der Präsident auch seinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand.
Mit Applaus wurde der interessante Jahresbericht von der Versammlung abgenommen.
Trotz aller Widerwärtigkeiten im Vereinsjahr schloss das Vereinsjahr mit einem Überschuss von CHF 4949.36, so dass der Inhalt der Vereinsschatulle auf CHF 169 278.16 wuchs. Rechnung 2018 und Budget 2019 wurden einstimmig genehmigt.
Verabschiedet aus dem Vorstand wurden Birgit Camenisch, sie arbeitete seit März 2009 im Gremium mit, sowie Jürg Frey, der seit März 2007 im Vorstand mitarbeitete. Beide erhielten aus den Händen des Präsidenten ein Präsent. Auch in der Chilbikommission gab es Rücktritte: Beat Locher, für die Logistik zuständig, sowie Platzmeister Daniel Schreiber stehen nicht mehr zur Verfügung. Der Verkehrsverein hat im vergangenen Vereinsjahr 16 neue Mitglieder hinzugewonnen, musste sich aber vom Quartierverein Gulmenmatt verabschieden, der sich nach 42 Jahren aufgelöst hat.
Mit Verlesen des Jahresprogramms schloss der offizielle Teil der Versammlung, mit dem Imbiss begann der gemütliche Teil. (stb)
Im Bild: VVW-Präsident Paul Bossert