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Ex-Polizeichef: Sofortmassnahmen

Die Taten des Ex-Polizeichefs von Richterswil haben Mitarbeiter der Gemeindepolizei, Gemeindeverwaltung und Bürger schockiert. Nebst dem Strafverfahren wurden auch Sofortmassnahmen eingeleitet.

Die Medienmitteilung betreffend der entwendeten Gelder lag beim Gemeindeschreiber Roger Nauer schon länger parat, denn ihm war klar, dass spätestens bei der Veröffentlichung des Gerichtstermines Anfragen seitens der Medien kommen würden. «Wir sahen aber keinen Grund, weshalb wir aktiv etwas nach aussen tragen sollten», sagt Nauer. Einerseits dürfen laufende Ermittlungen nicht gefährdet werden, andererseits stand der Schutz der eigenen Leute im Vordergrund. «Wenn das grossartig in den Medien breitgetreten wird, dann haben Menschen darunter zu leiden, die nichts mit der Sache zu tun haben». Die Gefahr eines Generalverdachtes bei Bekanntwerden von Straftaten ist gross, und dies konnte dank des vorläufigen Stillschweigens verhindert werden.

Die Exekutive wollte diesen Kurs beibehalten, auch wenn es darum ging, dass eventuell Gelder des Steuerzahlers hinterzogen worden sein könnten; ob dem wirklich so ist, steht erst fest, wenn die Untersuchung abgeschlossen und das Gerichtsurteil rechtskräftig ist. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung. 

Neue Parkuhren angeschafft
Die Strafuntersuchung der Staatsanwaltschaft Limmattal Albis war sehr umfangreich und dauerte in der Folge lange an. Der Beschuldigte P.R.* ist geständig, die Untersuchung abgeschlossen und das Ausmass der Veruntreuung abschliessend bekannt. Am 2. April kommt es zur Hauptverhandlung im Bezirksgericht Horgen, dessen Aufgabe es sein wird, über die Schuld des Angeklagten zu urteilen. Die Gemeinde Richterswil tritt im Verfahren als Privatklägerin auf, und es ist daher ebenfalls Sache des Gerichtes, über die Forderungen der Gemeinde zu befinden.

Einen erheblichen Teil des entwendeten Geldes konnte durch die Staatsanwaltschaft auf einem Konto von P.R. blockiert werden. Um künftig schneller Auffälligkeiten feststellen zu können, hat die Verwaltung diverse Massnahmen eingeleitet. So werden etwa die Zentralen Parkuhren ersetzt, denn die neuen Modelle verfügen über eine Elektronik, die fortlaufend das eingeworfene Geld zählt und einen entsprechenden Beleg bei deren Leerung ausdruckt. Zudem erliess die Sicherheitskommission verpflichtende Weisungen zum Umgang mit den Parkuhrengeldern. (rb)

* Name der Redaktion bekannt.

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